CrossCountry Switzerland XIII: Zwei Tage im Jura und Rückfahrt über Waldenburg

Noch knapp zwei Tage geht es zum Abschluss der Reise entlang der CJ durch den Jura. Auch zwei Abstecher zur verschlafenen Strecke nach Les Ponts-de-Martel soll es dabei geben, bevor diese geniale Schweiz-Tour mit einem letzten Stopp in Waldenburg enden soll.


Donnerstag, 12. Oktober 2023

Blutrot glomm der Himmel heute Morgen vor dem Fenster über den Höhen des Jura. Wenn man da nicht gleich Lust auf den neuen Tag bekommt. Also rüber in den kleinen Frühstücksraum, in dem schon alles bereitgestellt war und ein Vollautomat auf die Selbstbedienung wartete.


Der Mitreisende hielt aus dem Zimmerfenster das geniale Farbenspiel des heutigen Sonnenaufgangs fest.

Wie die schon die ganze Reise über, lud das Wetter gleich zum Aufbruch ein. Da wir hier nördlich oberhalb von La Chaux-de-Fonds in den Hügeln wohnten, nahm ich gleich ab hier das Rad und rollte zum Start in den Tag das kleine Sträßchen in die Stadt hinunter. Ziel für den Tagesstart war die verschlafene transN-Linie La Chaux-de-Fonds – Les Ponts-de-Martel. Genauer der einzige Abschnitt, wo es mal etwas anders aussieht als im breiten Tal von La Sagne mit seinen unzähligen Bahnübergängen. Dieser andere Abschnitt findet sich hinter der Ausfahrt La Chaux-de-Fonds zwischen den Haltepunkten Le Reymond und La Corbatière. Dort muss sich die Strecke zunächst aus dem Kessel von La Chaux-de-Fonds über einen kleinen Hügelkamm winden, um anschließend in das weite Tal von La Sagne hinabzufallen. Über eben jenen Kamm durfte auch ich mich nach der rasanten Fahrt hinab nun auf der anderen Seite der Stadt hinaufquälen. Ursprünglich hatte ich etwas unweit des Haltepunktes Le Reymond ausprobieren wollen, aber hier war noch alles im Schatten. Direkt hinter dem an der Straße gelegenen Haltepunkt verschwindet die Strecke dann ins Nichts. Allerdings führt ein Wanderweg durch diverse Kuhgatter unweit der Strecke entlang und tatsächlich ergaben sich hier an zwei kleinen Lichtung Blicke auf die Strecke. An der zweiten Lichtung an einer Weide reichte es soeben schon mit der Sonne und die Zeit auf den Kurs aus La Chaux-de-Fonds war nun ohnehin zusammengeschmolzen, sodass ich es hier versuchen wollte. Im letzten Moment verschoben sich die Kühe wiedermal ungünstig, sodass ich hektisch noch etwas den Bildausschnitt ändern musste, um die Kuh nicht direkt vorm Triebwagen zu haben.


Auch die transN, vormals CMN gehört zu den sechs Westschweizer Bahnen, die in den 80er- und 90er-Jahren die typischen, kantigen Be 4/4 und BDe 4/4 von Vevey erhielten. Hier sind die drei Be 4/4 mit den Nummern 6-8 aus 1991 und 1996 noch unverzichtbar, barrierefreier Ersatz in Gestalt zweier ABe 4/8 ist aber bestellt und soll im Jahr 2024 eintreffen. Auch hier geht die Ära dieser Triebwagen also bald zu Ende, von denen gerade die in den 90ern gebauten Fahrzeuge für Schweizer Verhältnisse aufgrund der fehlenden Barrierefreiheit recht früh auf dem Abstellgleis landen. Fast etwas überdimensioniert wirken die neu bestellten Triebwagen für diese recht unbedeutende Strecke, die nur im Schülerverkehr überhaupt einmal nennenswerte Fahrgastzahlen verzeichnet und schon seit vielen Jahren mit den solo fahrenden Be 4/4 vollkommen ausreichende Kapazität vorzuhalten scheint. Andererseits ist es ein gutes Zeichen, dass die transN für diese immer wieder von der Einstellung bedrohten Strecke nun neue Fahrzeuge beschafft, auch wenn man diese im Fall der Fälle sicher auch gut bei einer der anderen Westschweizer Meterspurbahnen wieder loswerden würde… Mit sehr ähnlichen Fahrzeugen hängen die CJ und tpc mit in der Bestellung von insgesamt 11 Triebzügen.
Heute hat Be 4/4 7 Dienst auf der Strecke und rauscht durch den abseits der Straße trassierten Abschnitt zwischen Le Reymond und La Corbatière.

Die Überlegung war jetzt, gleich noch eine Runde an dieser Strecke mitzunehmen und die zwei Motive abzuarbeiten, die eben noch im Schatten lagen. Zum Glück warf ich einen Blick in den Fahrplan der die Überraschung zu Tage förderte, dass der Be 4/4 7 nun in Les Ponts-de-Martel einen Stundentakt Pause einlegen würde. Die nächsten gut 1 1/2 Stunden würde hier also gar nichts fahren. Wirklich selten solche Taktlücken in der Schweiz. Wahrscheinlich muss der Fahrer nach den Schülerfahrten erstmal eine Pause zur Erholung einlegen… Für einen kurzen Herbsttag wäre die Pause definitiv zu zeitraubend und würde mich zudem den vormittäglichen Güterzug auf der CJ kosten. Also Abbruch und zurück nach La Chaux-de-Fonds. Wobei ich den Ort nur kurz anschnitt und gleich am Kreisel am Ortseingang in das lauschige Paralleltal südlich der langgezogenen Ortslage einbog. Hier radelte es sich ganz gemütlich abseits großer Straßen auf einer schmalen Asphaltpiste bei stetig sanfter Steigung Richtung La Cibourg. Dort in der Kurve vor dem Bahnhof wollte ich den vormittäglichen Müllzug aus Tavannes zur Umschlagstation Bellevue abfangen. Den Gedanken hatte ich nicht exklusiv, sodass ich dort auf den Mitreisenden traf. Die Müllzüge laufen von Montag bis Freitag eigentlich recht zuverlässig und haben im grafischen Fahrplan feste Trassen. Ganz halten sie sich allerdings nie an den Plan und nehmen gern auch mal eine der fakultativen Trassen eine halbe Stunde früher oder später. Von diesen fakultativen Trassen liegen unzählige im grafischen Fahrplan, aber nur gelegentlich wird mal eine von einem Güterzug abseits der Müllzüge genutzt, wenn meist ein Holztransport auf Rollwagen stattfindet. In Aktion konnte ich einen solchen Holzzug leider noch nie erleben, da die deutlich seltener unterwegs sind und es anders als bei den Müllzügen reine Glückssache ist, wenn man mal einem begegnet. Eindeutige Spuren, wie an Zwischenbahnhöfen beladen wartende Holzwagen, Leerverschub von Rollwagen oder betriebsbereite Rollwagen in der Grube in Glovelier, konnte ich aber schon häufiger beobachten.

Heute war der Müllzug dann recht spät dran und rollte erst um halb elf in den La Cibourg ein, als wir schon überlegten, ob er überhaupt noch kommen würde. Bis zur Rückkehr aus Bellevue wäre es aber nicht lang, sodass ich ein Stück auf meinem Asphaltsträßchen zurück zu einem großen Bogen zwischen Bellevue und La Cibourg eilte.


Auf dem Weg zum Güterzugmotiv nahm ich vor La Cibourg noch den gerade durchkommenden Planzug gezogen von Be 4/4 654 Richtung La Chaux-de-Fonds mit.


Etwas später als erwartet kam dann um halb elf der Müllzug auf der anderen Seite des Bahnhofes La Cibourg in Richtung der Umschlaganlage Bellevue durch. Gezogen wie gewohnt von einem der drei “Frauenfelder”, dem Be 4/4 615.


Die Rückleistung erwartete ich zwischen Bellevue und La Cibourg.

Globales Ziel für den heutigen Tag war dann die Strecke nach Tramelan rüber, an der vor zwei Jahren das Wetter ziemlich abgeschmiert war. Zu beachten gab es dabei nur noch am Nachmittag den zweiten Müllzug der ca. 14:45 in Tramelan Richtung La Chaux-de-Fonds zu erwarten war. Ansonsten einfach im Stundentakt der Planzüge ganz gemütlich entlang der Strecke durch die entschleunigende Landschaft aus sanften Hügeln, mit großzügigen Wiesen, Wäldern und versprengten Höfen radeln. Bis kurz vor eins hatte ich mich schließlich nach Le Noirmont vorgearbeitet, wo es erstmal für das Wiederbefüllen der Vorräte in den Coop ging.


Nach der kurzen Fahrt in die falsche Richtung für das zweite Müllzug-Bild, ging es nun wieder weiter Richtung Le Noirmont. Schon kurz vor La Cibourg überholt mich aber schon der nächste Zug nach Glovelier in Gestalt des GTW 2/6 631. Aus der eben schon erwähnten Bestellung elf neuer Triebzüge für transN, CJ und tpc, erhält die CJ mit sechs Zügen nicht nur die meisten, sondern abweichend auch größere, dreiteilige Kompositionen. Angepeilt ist hiermit bereits der Ersatz der vier GTW 2/6 631-634 aus dem Jahr 2001, sowie des derzeit aus einem der Frauenfelder Be 4/4 und einem Steuerwagen bestehenden Reservezuges. Sehr bald dürften mit diesen sechs Zügen jedenfalls die GTW 2/6 dran glauben müssen oder zumindest dezimiert und in Verstärkerdienste abgeschoben werden. Mit der Elektronik hat man an diesen Triebwagen wohl so seine Freude, sicher nicht umsonst sind Artverwandte bei anderen Bahnen derzeit für ein Refit vorgesehen oder wurden einem solchen wie beispielsweise bei der ZSSK bereits unterzogen. Bei der CJ möchte man die Fahrzeuge vielleicht aber auch gleich ersetzen. Oder gehen die Gedanken in Richtung “aus vier mach zwei” um diese dann als Reserve und Verstärker bereitzuhalten?


Vor La Ferrière erwartete ich den nächsten Kurs Richtung La Chaux-de-Fonds auf der Betonbrücke in Bogenlage. Be 4/4 655 ist heute mit dem mit “GTW 2/6”-Kopf umgebauten Steuerwagen ABt 756 im Einsatz.


Die Wende in La Chaux-de-Fonds ist recht kurz, sodass mich der Zug schon eine Dreiviertelstunde später auf dem Weg Richtung Le Noirmont vor Le Boéchet wieder überholt.


Zwischen Le Boéchet und Le Creux-des-Biches kommt an einem der vielen versprengten Höfe Be 4/4 654 entgegen.

Nach dem Besuch im Coop von Le Noirmont direkt am Bahnhof, wechselte ich wieder die Seite der Strecke und machte mich auf den Weg Richtung Les Breuleux. Die Strecke muss hier einen kleinen Hügelkamm überqueren und fährt dazu einen recht weiten Bogen durch den Wald aus. Bevor auch ich den Hügelkamm in Angriff nahm, legte ich am Hang oberhalb der Strecke mit Blick auf Le Noirmont aber erstmal eine kleine Mittagspause mit Bahnblick ein, um die Energiereserven für die kommenden Steigung wieder aufzuladen. Aus Tavannes kam ein GTW 2/6 durch und bildete den Anschluss an die durchgehende Linie La Chaux-de-Fonds – Glovelier. Gute zehn Minuten später kam der GTW 2/6 daher auch schon wieder zurück und machte sich auf den Weg nach Tavannes. Neben dem Stundentakt gibt es auch immer wieder Phasen eines Halbstundentaktes auf den Abschnitten La Chaux-de-Fonds – Le Noirmont – Saignelégier – (Glovelier) und zwischen Tavannes und Tramelan.


GTW 2/6 633 hat den Anschluss an die Linie La Chaux-de-Fonds – Glovelier in Le Noirmont hergestellt und fährt nun zurück Richtung Tramelan und weiter nach Tavannes. Im Hintergrund ist noch die Ortslage von Le Noirmont erkennbar.

Immerhin 150 Höhenmeter waren es auch hier wieder über den Hügelkamm und zwischendurch galt es noch durch etwas unmotiviert auf dem Weg stehende Kühe zu manövrieren. So läppern sich über den Tag auch hier in den Höhen des Juras die Höhenmeter, auch wenn es nur selten richtig steil wird und die Anstiege meist auch schnell wieder enden. Les Breuleux passierte ich ohne Halt und passte den nächsten Zug auf den großen Wiesen unterhalb des Haltepunktes La Chaux-des-Breuleux ab.


Be 4/4 652 eilt mit seinem Pendel nach Le Noirmont die Steigung zum Haltepunkt La Chaux-des-Breuleux hinauf.

Es begann jetzt doch sehr merklich zu siffen am Himmel und das Sonnenlicht wurde immer mal wieder arg schwach. Dennoch wollte ich mich für den bald nahenden nachmittäglichen Müllzug noch irgendwo vernünftig stellen, sehr weit würde ich es aber eh nicht mehr schaffen. Der einsame Laubbaum zwischen dem Haltepunkt Le Pied d’Or und Les Reussilles erschien mir sehr passend, auch wenn der Baum leider noch nicht so richtig Farbe hatte. Der Mitreisende hatte dasselbe Motiv auserkoren, sodass man sich hier wiedermal per Zufall traf. Im Gegensatz zu heute Morgen, kam der Güterzug dann etwas näher an der erwarteten Planlage und muss den aus Le Noirmont zurückkehrenden Be 4/4 652 in Les Reussilles gekreuzt haben.


Be 4/4 615 rollt mir dem nachmittäglichen Müllzug die Steigung zum Haltepunkt Le Pied d’Or hinab auf dem Weg Richtung La Chaux-de-Fonds. Eine riesige Seniorenwandergruppe, die unten in Le Pied d’Or gestartet war und den ersten Kilometer nach gefühlt einer halben Stunde gemeistert hatte, zog gerade noch rechtzeitig im Schneckentempo über die zwei Bahnübergänge vor und hinter dem Motiv.

Jetzt war aber mal richtig ein Nachmittagstief da. Die Energie war irgendwie gerade weg und angesichts des Siffwetters gab es da auch keinen Grund dagegen anzukämpfen, sodass ich mich gemütlich am einsamen Baum auf eine Bank legte und eine Viertelstunde döste. Den ursprünglichen Plan, noch etwas weiter zu fahren verwarf ich angesichts des Wetters und der fortgeschrittenen Tageszeit. Für die Rückfahrt des Müllzuges gab es in diese Richtung aber auch kaum noch eine lichttechnisch geeignete Stelle. Vielleicht würde vor der Einfahrt Le Noirmont noch etwas gehen. Erstmal läutete aber der Bahnübergang. Wegen gerade komplett schwächelndem Licht hatte ich mich gar nicht gestellt, sondern wollte gerade zur Rückfahrt aufbrechen, doch der GTW 2/6 Richtung Le Noirmont zog dann überraschend noch einen weiteren Müllcontainer hinter sich her. GTW 2/6 als PmG hatte ich auch noch nicht gesehen hier. Warum der Wagen nicht gleich dem vorausfahrenden Güterzug beigestellt wurde, konnte ich aber nicht recht beantworten. Ich hielt zumindest mal dokumentarisch drauf, auch wenn das hier jetzt natürlich keinen Foto-Award gewinnen würde…


Vom Gütertransport des folgenden GTW 2/6 633 Richtung Le Noirmont wurde ich dann doch überrascht, sodass es nur einen Notschuss der Fuhre an gleicher Stelle wie eben gab, nur jetzt neben dem einsamen Baum stehend.

Zurück in Les Breuleux holte ich mir noch schnell einen Kaffee im örtlichen Coop als kleinen Energiebooster für den nun wieder folgenden Höhenzug hinüber nach Le Noirmont. Mit dem Güterzug wurde es dann hinter Le Noirmont nichts mehr, der kam irgendwie eine ganze Ecke früher als ich ihn erwartet hatte. War aber auch nicht weiter schlimm, denn am angedachten Motiv, wo die Strecke hinter Le Noirmont von der Straße verschwenkt zum Haltepunkt im “Nichts” Le Creux-des-Biches, gab es schlicht kein Motiv, wie ich wenig später feststellte. Also sah ich dem Zug ohne Foto hinterher und bog dann von der Hauptstraße bei nächster Gelegenheit ebenfalls Richtung Le Creux-des-Biches wieder auf die parallen Wege duch die Wälder und Wiesen entlang der Strecke ab. Langsam arbeitete ich mich so auf den herrlichen Radwegen entlang der Strecke wieder Richtung La Chaux-de-Fonds vor. Unerwartet brach auch die Sonne gegen Abend wieder recht durchdringend durch den Siff, sodass hier und da noch eine Aufnahme entstehen konnte. Die noch verfügbaren Züge bei Licht gingen nun aber langsam dem Ende entgegen, wobei der nachmittägliche Halbstundentakt zwischen La Chaux-de-Fonds und Saignelégier jetzt sehr gelegen kam und die Ausbeute erhöhte.


Be 4/4 654 hat soeben vom Haltepunkt Le Creux-des-Biches abgelegt und setzt seine Fahrt Richtung Glovelier fort.


Ein paar Höfe weiter kommt Be 4/4 653 zwischen Le Creux-des-Biches und Le Boéchet als Halbstundenverstärker Richtung Le Noirmont durch.


Der Be 4/4 653 muss in Le Noirmont auf dem Absatz kehrt gemacht haben, denn schon eine Viertelstunde später kam derselbe Zug wieder zurück und konnte zum Abschluss des Tage hinter Le Boéchet Richtung La Chaux-de-Fonds aufgenommen werden.

Nachdem ich von dem kleinen Wiesenweg wieder an der Straße zurück war und die restliche Fahrt Richtung La Chaux-de-Fonds planen wollte, fehlte dann plötzlich das iPhone in der Oberrohrtasche, die seitlich offenstand. Kurzer Schock, dann überlegt: Wo hatte ich das iPhone zuletzt draußen und wann hatte ich dann die Tasche nicht richtig verschlossen? Kann eigentlich nur auf den letzten Metern auf der Suche nach dem Motiv gewesen sein. Und da ich nichts bemerkt hatte, musste das Gerät irgendwo weich im Gras gelandet sein. Also Schritt ich die letzten hundert Meter bis zu meinem letzten Standpunkt noch einmal mit konzentriert auf den Boden gerichtetem Blick ab. Und tatsächlich lag es dann irgendwo im Gras. Glück gehabt, dass sich der fragliche Radius, in dem es verloren gegangen sein konnte, so stark hatte eingrenzen lassen!
Nachdem dieser kleine Schock verdaut war, hatte ich dann auch meinen weiteren Rückweg geplant und etwas optimistisch gab ich dann auf Höhe von Les Bois mal 30-40 Minuten als Ankunftszeit am Coop in La Chaux-de-Fonds durch. Das war etwas sehr optimistisch, denn knapp 13 Kilometer waren es doch noch und in La Ferrière und hinter La Cibourg galt es doch noch mal ein wenig Steigung zu überwinden, die ich in der Kalkulation irgendwie verdrängt hatte. Nachdem ich die Höhe hinter La Cibourg überwunden hatte, rollte es dann aber wirklich wunderbar flott hinab in die Stadt. Es war wiedermal eine tolle Radtour entlang der CJ. Der Jura ist wirklich eine schöne Gegend zum Bahnfotoradeln und aufgrund der überschaubaren Höhendifferenzen lassen sich auch weite Distanzen überwinden. So hatte ich heute als letzte Tour dieses Urlaubes noch einmal knapp 90 Kilometer geschafft. Auf so einer Tour läppern sich die Höhenmeter in den Hügeln dann natürlich schon zusammen, sodass es am Ende des Tages schon wieder knapp 1000 waren. So war ich dann auch gut fertig, nach zwei solchen Touren hintereinander auf die letzten zwei Tage. Aber es hatte sich gelohnt. Auf den letzten Metern musste ich heute gar noch das Licht einschalten, aber dann erreichte ich kurz nach halb sieben den vereinbarten Coop und wir konnten ein letztes Mal zum Einkauf des Abendessens schreiten.


Malerisch zeigt sich im diesigen, abendlichen Gegenlicht die typische Landschaft des Juras mit ihren typischen Bewohnern.

Das Rad lud ich am Coop auf und so ließ ich mich heute doch noch ein paar letzte Meter transportieren, zurück hinauf zu unserer Unterkunft am Hügel oberhalb La Chaux-de-Fonds. Für den letzten Tag morgen steht dann noch einmal ein bisschen Jurabahn an, bevor wir für die letzten Sonnenstunden am Nachmittag zur Waldenburgerbahn rüberwechseln wollen, was dann auch schon die folgende lange Heimfahrt bis früh in den Morgen hinein einläuten würde.


Freitag, 13. Oktober 2023

Letzter Tag der Reise. Und so richtig wollte auch nach nun 13 Tagen noch kein Sättigungsgefühl eintreten. Und so wurde noch ein letztes Mal voller Elan in den sonnigen Tag gesartet und zum Frühstück geschritten, dass sich in diesem Urlaub ja erst recht spät in der zweiten Woche etabliert hatte. Heute teilten wir den Frühstücksraum mit zwei Außendienstlern aus Deutschland die sich angeregt über ein BMW Sechszylinder-Aggregat unterhielten, dass der eine durch die halbe Republik gekarrt hatte, um es irgendwo günstig vom Schrauber reparieren lassen. Wobei Unterhaltung wäre zu viel gewesen, eigentlich textete der eine den anderen durchgängig zu, der wiederum hin und wieder Laute der Zustimmung in Richtung seines Kaffees absonderte. Der war mein Typ: Vor dem ersten Kaffee wird nicht geredet 😀

Schade, dass wir hier schon wieder die Zelte abbrechen mussten, war wirklich sehr schön die Unterkunft. Ein letztes Mal das Auto gepackt, das Rad schon einmal für die lange Rückfahrt in Stellung gebracht und schon rollten wir den Hügel nach La Chaux-de-Fonds hinunter. Erneut sollte es zum Start an die Strecke nach Les Ponts-de-Martel gehen, diesmal nur eben mit dem Auto und zu zweit. Wir parkten am verlassenen Seilbahnparkplatz unterhalb des Haltepunktes Corbatière und stiefelten mal zur Bahn hoch. Da wir heute mit dem Auto etwas zeitiger hier waren als ich gestern mit dem Rad und auch schon wussten wohin, blieb uns vor der 2h-Lücke auch noch die Fahrt Richtung La Chaux-de-Fonds vor der gestern schon fotografierten Rückleistung. Direkt an der Einfahrt des Haltepunktes lag ein kurzer Sonnenspot im herbstlichen Wald, der zumindest für das Gesicht des Triebwagens reichen sollte.


Erste Sonnenstrahlen erreichen um kurz vor neun den Waldabschnitt zwischen den Haltpunkten La Corbatière und Le Reymond, hier an der Einfahrt in ersteren Richtung La Chaux-de-Fonds. Zu meiner großen Freude kam heute der noch altfarbene Be 4/4 8, der mir als dritter und mit 1996 fünf Jahre später gebauter des Be 4/4-Trios noch fehlte.

Anschließend liefen wir das kurze Stück auf dem Wanderpfad zu der Lichtung Richtung Le Reymond, an der ich gestern schon gestanden hatte. Zum einen war ich durch das hektische Verschieben in letzter Sekunde wegen der Kühe gestern nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis, zum anderen kannte auch der Mitreisende die hübsche Stelle noch nicht und der Be 4/4 8 würde sich auch für mich nochmal gut machen. Heute drohte von den Kühen keine Gefahr, die waren gerade alle ein Stück weiter oben bei der Hütte und warteten wohl auf den Chef.


Zwanzig Minuten später kommt Be 4/4 8 aus La Chaux-de-Fond zurück und passiert die Wiese im Waldabschnitt zwischen Le Reymond und La Corbatière.

Da hier jetzt wieder zwei Stunden Pause war, rückte der nächste fixe Programmpunkt des Tages in den Fokus: Der vormittägliche Müllzug auf der CJ. Wir hatten für heute die Brücke bei La Ferrière als Motiv auserkoren, wo wir mit dem Zug um kurz nach zehn rechneten. Bis dahin bliebe also noch etwas Zeit und als wir in La Cibourg die Gem 2/2 522 herumrödeln sahen, hatten wir auch gleich einen passenden Lückenfüller. Man war dabei, die Weichen des Bahnhofes fein säuberlich zu reinigen und nutzte dafür die Zeitslots zwischen den Planzügen. Selbst vor der Weichen in die kaum je benutzten Abstellgleise wurde nicht Halt gemacht. Das nenne ich mal ordentlich! Für den nächsten Planzug rückte man auf Seite und ich lief kurz das Stück zum Klassiker hinter der Bahnhofsausfahrt Richtung La Chaux-de-Fonds hinauf.


Die zweiachsigen Arbeitswürfel von Stadler in verschiedensten Antriebs- und Traktionsvarianten kennt man mittlerweile von zahlreichen Meterspurbahnen selbst über die Schweiz hinaus. Auch die CJ erhielt 2016 zwei Stück als Gem 2/2 521 und 522. Gem 2/2 522 darf heute in La Cibourg die Weichen reinigen und schmieren.


Nicht zum ersten Mal findet man sich dann für den Planzug mit Be 4/4 653 Richtung La Chaux-de-Fonds am Klassiker hinter der Bahnhofsausfahrt von La Cibourg wieder.

Für den Güterzug ging es dann das kurze Stück weiter bis La Ferriére zur Betonbrücke vor dem Ort. Vorher war noch der zu kreuzende Planzug dran, den ich aus seitlicher Perspektive umsetzte, hatte ich die Brücke doch gestern erst aus der normalen Vormittagsperspektive aufgenommen. Wie wir nach dem Planzug wieder beisammenstanden, meinte der Mitreisende noch, es sei Freitag, da führe immer was Besonderes auf solchen Kursen. Ob es irgendeine Evidenz dafür gibt, dass ausgerechnet Freitags vermehrt Altfahrzeuge auf Bewegungsfahrten geschickt werden bei den Schweizer Schmalspurbahnen – ich weiß es nicht. War es gar Vorsehung? Oder doch eher der Wunsch Vater des Gedankens? Ein wenig unheimlich war es mir aber schon, als sich dann nach der Kreuzung in La Ferrière tatsächlich nicht einer der inzwischen so präsenten Frauenfelder Be 4/4 615-617 auf die Brücke schob. Stattdessen gab sich der rüstige De 4/4 611 mit einem stattlichen Müllzug die Ehre – einfach nur toll!


Be 4/4 653 passiert die Brücke vor La Ferrière auf dem Weg nach Le Noirmont und weiter nach Glovelier.


De 4/4 411 rollt mit dem vormittäglichen Müllzug nach Bellevue über die Brücke bei La Ferrière. 1951 und 1952 wurden drei leistungsstarke Gepäcktriebwagen, damals noch als Fe 4/4 401-403 bezeichnet, von SIG/SAAS an die CJ geliefert. Die Triebwagen wurden sowohl im Güter- als auch im Personenzugdienst eingesetzt. De 4/4 403 wurde im Jahr 1986 umfassend modernisiert, mit neuer elektrischer Ausrüstung und neuen Drehgestellen ausgerüstet und als De 4/4 II 411 neu in Dienst gestellt. Die beiden anderen Triebwagen wurden 2010 zu Zweikraftloks Gem 4/4 umgebaut, wobei die 402 direkt an die Meiringen-Innertkirchen-Bahn verkauft wurde und nur die 401 im Jura verblieb. Mit der Indienststellung der neuen Gem 2/2 521 und 522 verlor die 401 ihr Einsatzgebiet und wurde schließlich im Jahr 2022 an den an der Bahn ansässigen Museumsverein La Traction übergeben.

Idee für die Rückleistung war dieselbe Stelle wie gestern zwischen Bellevue und La Cibourg. Mit dem Auto wäre man zwar erstmal schneller in der Nähe, aber vom semi-legalen Stellplatz unten unweit der Hauptstraße musste man dann noch an die Stelle hoch eilen. Am Ende ging es sich zeitlich mehr als aus, der Laufschritt wäre nicht nötig gewesen. Dafür brachte die De 4/4 411 leider genau gar keinen Wagen aus Bellevue mit. Sah dann an dieser Stelle natürlich etwas verloren aus…


Leider mit ohne Wagen kommt De 4/4 411 aus Bellevue zurück. Da hatten wir uns für die Stelle zwischen Bellevue und La Cibourg doch etwas mehr erhofft.

Eigentlich dachten wir den Triebwagen bis La Chaux des Breuleux locker zu überholen, schließlich konnten wir hinter La Ferrière gleich ins richtige Tal abkürzen, anstatt den weiten Schlenker über Le Noirmont auszufahren. Offenbar dauerte unser Fußweg zurück zum Auto aber doch zu lang und ein Schleicher vor uns auf der Straße – gut er fuhr außer in den Kurven meist schon Strich 80 – kostete weitere wichtige Zeit. Wir kamen zwar vor dem Triebwagen in La Chaux des Breuleux an, allerdings schafften wir es nicht mehr bis zum Motiv, sondern wurden fast ohne Vorwarnzeit überrascht. Da war es dann doch gut, dass der Triebwagen keine Wagen dabei hatte – da ging selbst das irgendwie draufhalten in der Außenkurve noch erstaunlich gut aus.


Hinter La Chaux des Breuleux wurden wir nach dem ersten Kuhgatter von De 4/4 411 überrascht. Das einfach Draufhalten ging erstaunlich ansehnlich aus.


Hätten wir gewusst wie knapp es ist, wären wir gleich oben am Haltepunkt geblieben. Dort setzte ich dann eben den wenige Minuten später folgenden GTW 2/6 631 Richtung Tavannes um. Der De 4/4 muss aber wirklich ganz schön geheizt sein, dass der so schnell hier war und musste wohl nirgends eine Kreuzung abwarten.

Zum Abschluss an der Jurabahn hatten wir jetzt noch den nachmittäglichen Müllzug auf dem Zettel, nachdem dort am Vormittag der De 4/4 gelaufen war. Mit der komplett leeren Rückfahrt bestanden nun natürlich schon berechtigte Zweifel, ob der überhaupt noch die Runde am Freitagnachmittag drehen würde, oder ob er sich mit der Leerfahrt direkt ins Wochenende verabschiedet hatte. Wir würden einfach mal schauen, ob der irgendwo rund um die Planlage um 14:30 rum starten würde in Tavannes. Da unten nichts stand, müsste der vorher zwischen Tramelan und Tavannes noch durchkommen. Dort wollten wir ohnehin noch paar Stellen probieren und so gings in Tramelan für ein Mittagessen ein letztes Mal auf dieser Reise in den Coop und anschließend vertrieben wir uns zwei Stunden die Zeit mit GTW 2/6ern. Auch hier gibt es einige zusätzliche Fahrten im Halbstundentakt, sodass nie lang gewartet werden musste.


An der Ausweichstelle zwischen Tramelan und Tavannes rauscht GTW 2/6 631 Richtung Tavannes durch.


Unten in Tavannes versuchten wir nach einem Besuch im Bahnhof die “Hochbahn” durch den Ort darzustellen. Der GTW 2/6 632 passte perfekt in die Lücke und ein Auto kam gerade auch nicht.

Weitere Erkundungen hinter der Ausfahrt Tavannanes ergaben, dass man von hier keine Bilder kennt, weil quasi nichts geht. Zumindest nicht beim jetzigen Sonnenstand. Dafür führte uns unsere Erkundung an einer riesigen Rinderschau vorbei. Aus dem ganzen Jura schienen Bauern mit ihrem jeweils besten Vieh angereist zu sein, jedenfalls war der ganze Parkplatz voll mit Autos und Transportanhängern und an Rindviechern mangelte es auch nicht. Besonders makaber: Direkt am Eingang ein großer Grill, für den einige Artgenossen dran glauben mussten. Wir fanden uns dann an der großen Wiese vor dem Bahnübergang ein, hinter dem die Ausweichstelle folgt. Querab geht hier eigentlich immer.


Der GTW 2/6 632 ist eben nur einen kurzen Halbstundenverstärker Tavannes-Tramelan-Tavannes gefahren, sodass er für die längere Fahrt nach Le Noirmont nun schon wieder aus Tavannes durchkommt.


Über die Wiese vor der Ausweichstelle gehen am frühen Nachmittag gleich beide Richtungen. Also auch noch der Nachschuss auf den 632.

Für den potenziellen Müllzug positionierten wir uns dann wieder an der Ausweichstelle, rechneten aber irgendwie nicht so recht damit, dass der heute die Nachmittagsrunde noch drehen würde. Der De 4/4 511 war heute Vormittag in Tramelan direkt eingerückt und auch nichts anderes erweckte den Anschein bald aufbrechen zu wollen. So war es dann auch: Der GTW 2/6 631 gab sich in beide Richtungen die Ehre, ohne dass dazwischen ein Güterzug durchgehuscht wäre. So brachen wir die Zelte nach den beiden GTW-Aufnahmen ab und machten uns auf die Heimreise über Waldenburg.


GTW 2/6 631 in der Betriebsausweiche zwischen Tramelan und Tavannes Richtung Tavannes.


Und 50 Minuten später auf dem Rückweg nach Tramelan und weiter nach Le Noirmont kurz hinter der Ausweiche. Ein Güterzug kam wie fast schon vermutet nicht mehr durch am Freitagnachmittag.

Nach Waldenburg rüber war es jetzt etwa eine Stunde, sodass wir dort noch für ein bis zwei Stunden letzte Sonnenstellen würden finden sollen. In Gänsbrunnen kamen wir am abgestellten Tunnelkino mit dem ABe 526 290 durch und legten einen kurzen Halt für eine Doku-Bild ein – das einzige Regelspurbild auf dieser Tour 😀

An der unlängst komplett sanierten, auf Meterspur umgebauten und mit neuem Fahrzeugpark wieder in Betrieb genommenen Waldenburgerbahn fanden sich dann wie geplant noch paar Sonnenstellen, auch wenn diese minütlich weniger wurden. So richtig motiviert war ich zugegebenermaßen nicht mehr und vor allem das Rumgegurke mit dem Auto in der Agglo ist halt super nervig. Aber zwei drei schöne Aufnahmen entstanden am Ende schon, wie ich einräumen muss. Besonders der Abschluss an einem Sonnenblumenfeld vor Liestal war nochmal richtig genial. Eigentlich waren wir schon fast am Heimweg, aber der Mitreisende meinte dort noch etwas gesehen zu haben, was mir beim Chauffieren entgangen war. Das war dann wirklich noch ein würdiger Abschluss dieser Reise. 17:37 Uhr für das letzte Sonnenbild war im Oktober am letzten Reisetag auch wiedermal nicht gar so schlecht.


Fliegende Kreuzung der Be 6/8 101 und 110 hinter der Haltestelle Oberdorf.


In Niederdorf reicht die Sonne gerade noch für Be 6/8 109, bevor die Schatten die neue Haltestellenanlage erreichen.


Hinter Niederdorf geht es Richtung Liestal an einigen fotogenen Felsen entlang. Beim zweiten Versuch klappte es ohne Autos und mit Be 6/8 109.


Bad Bubendorf mit seinem ehemals hübschen Haltestellenhäuschen samt Uhrentürmchen ist kaum wiederzuerkennen. Be 6/8 105 fährt in die Haltestelle Richtung Liestal ein.


Zum Abschluss erspähte der Mitreisende am Ortsrand von Liestal noch ein würdiges Motiv für den Abschluss dieser Reise. Be 6/8 110 rauscht an den Sonnenblumen vorbei Richtung Waldenburg.

Der Rest der Reise ist schnell erzählt. An der Tanke im Coop Pronto von Liestal zogen wir noch Kaffee und etwas Verpflegung für unterwegs, dann schwangen wir uns auf die Autobahn für den langen Rückweg. Nachdem im Großraum Basel noch etwas Gedränge war und ein Tessinerbrot mit Erdbeermarmelade gleichmäßig im Fahrzeug verteilt wurde, lief es auf der weiteren Strecke ohne Störungen, auch wenn überraschend viel los war selbst noch am späten Abend. Erst Richtung Samstag wurde es dann langsam gewohnt entspannt auf den nächtlichen Autobahnen und das Abwechseln beim Fahren war schon sehr angenehm, wenn man es gewohnt ist, diese Strecke sonst meist allein abreißen zu dürfen.

In den sehr frühen Morgenstunden setzte ich den Mitreisenden einige Kilometer nördlich von Braunschweig ab und nachdem die meisten Sachen im inzwischen komplett zugemüllten Auto weitgehend auseinanderdividiert waren, rollte ich noch die 5 Kilometer nach Hause zurück.


Epilog

Tja was soll man groß schreiben nach einer solchen Reise. Mit Abwägen, was hatte geklappt, was nicht, wo war das Wetter gut, wo hatte es einen im Stich gelassen war irgendwie nicht viel nach diesen zwei Wochen. Es war einfach durchweg genial. Außer an wenigen Tagen einige Stunden Siff hatte die Sonne einfach durchgeschienen. Am Ende wäre das Nach-vorn-sortieren der hochalpinen Ziele gar nicht nötig gewesen, denn auch die nächsten eineinhalb Wochen blieb das Wetter konstant sonnig mit immer wieder Bergwetter-Tagen dazwischen. So war es am Ende vielleicht etwas mehr Gefahre als notwendig, aber das lässt sich wirklich erst aus der Retrospektive resümieren und wirklich weit waren die einzelnen Strecken dann doch alle nicht.

Auch der Fahrzeugeinsatz bot immer wieder Highlights: Der Lokzug am Brünig, der Deh 4/4 am Glacier, der Güterzug am Gornergrat, ein Elefant in Zürich, der ABe 6/6 am Nachmittag an der Vigezzina, der Be 4/4-HVZ-Verstärker bei der tpf und nicht zu vergessen der De 4/4 auf der CJ. Eigentlich war fast jeden Tag was Besonderes dabei oder es galt Altes zu verabschieden wie die Be 4/4 der BLM, die BVZ-Deh 4/4 der MGB, die Lokzüge im Rheintal oder die Vevey Be 4/4 nach Les Ponts-de-Martel.

Dazwischen war es natürlich einfach herrlich durch die tollen Landschaften zu radeln, wandern und zu fahren, vom hochalpinen Panorama am Riffelsee bis zu den sanft hügeligen Landschaften der Jura-Höhen. Rundum eine tolle Reise. Einzig der Herbst war Anfang Oktober doch noch sehr schmal vertreten, aber angesichts des Wetters, das ab der dritten Oktoberwoche umschwang, hatten wir großes Glück gehabt, uns für die ersten beiden Oktoberwochen mit länger Licht, weniger Herbst und super Wetter entschieden zu haben.

Vielen Dank auch für die Reisebegleitung an dieser Stelle. Manche Dinge, wie den Lokzug am Brünig oder den HVZ-Pendel auf der tpf, hätte ich wohl sonst verpennt und ich denke uns ist ein sehr guter Kompromiss gelungen, sodass für jeden die wichtigsten Ziele dabei waren. Außer einem im Wagen verschmierten Marmeladenbrötchen einem Kratzer am Lenkrad und erheblichem Reifenabrieb in einer Serpentine vor Randa ist auch nichts zu Schaden gekommen auf dieser Fahrt 😉 Dafür war die Laune stets gut, für Unterhaltung gesorgt und schlechte Stimmung wollte nie aufkommen. Ungemein praktisch war es auch, sich abends an einem anderen Ort einsammeln lassen zu können als dort wo ich morgens gestartet war. Und nicht zuletzt die “Autotage” wären allein so sicher nicht gegangen, denn das ist in der Schweiz immer recht nervig, gleichzeitig nach Motiven, Fahrplan und der nächsten Möglichkeit zum Parkieren Ausschau zu halten. Vielen Dank und gern wieder – bis zur nächsten Reise!

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