Sommertour durch Bayern und Österreich VII: ÖBB-Wahnsinn und der Kampf gegen die Hitze in Graz

Für diesen Teil des Reiseberichts steht der Reisetag nach Graz und der erste Tag bei der Grazer Straßenbahn auf dem Programm. Während ich den Großteil des ersten Tages mit der Reise von Innsbruck nach Graz verbracht hatte, wurde der zweite Tag vollständig für die Straßenbahn in Graz genutzt. Dabei sollten die ersten Linien erkundet werden und gleichzeitig die Suche nach den “Typ Mannheim” beginnen.


Montag, 19. Juni 2023: ÖBB-Wahnsinn und erste Bilder in Graz

Mein Zug sollte zwar erst um 8:21 Uhr am Innsbrucker Hauptbahnhof abfahren, trotzdem ging es für mich schon um 7 Uhr aus dem Bett. Denn einerseits wollte ich mir das Frühstück nicht entgehen lassen und andererseits nicht in Zeitstress geraten. Obwohl ich heute früh aufgestanden war, konnte ich nicht so entspannt frühstücken, wie die letzten Tage, denn ich wollte nicht zu spät los kommen.  Trotzdem wurde das Buffet ein letztes Mal ausgekostet. Nach dem Essen wurden kurz die letzten Sachen zusammengeschmissen, dann ging es zur Straßenbahn und mit der Linie 3 direkt bis zum Hauptbahnhof. Da hatte ich mit der Linie 3 einen super Vorteil, nicht zwischendurch mit dem Koffer noch umsteigen zu müssen. Am Bahnhof angekommen, wollte ich eigentlich auf der digitalen Anzeige im Bahnhof herausfinden, an welchem Gleis mein Zug abfahren sollte. Das war aber schlichtweg nicht möglich, da zwar die Züge auf der Anzeigetafel angezeigt wurden, dafür aber nicht, auf welchem Gleis sie abfahren sollten. Daher holte ich mein ausgedrucktes Ticket heraus und konnte davon ablesen, zu welchem Gleis ich mich begeben musste. Dort angekommen, stellte ich bei einem Blick auf die Anzeige am Bahnsteig fest, dass mein Zug bereits 10 Minuten Verspätung hatte. Damit konnte ich aber durchaus leben, schließlich war ich von der DB Schlimmeres gewohnt. Doch dabei sollte es nicht bleiben. 5 Minuten bevor der Zug letztendlich in den Bahnhof fahren sollte, wurde plötzlich das Gleis geändert. Dadurch entstand ein großes Gewusel, bei dem alle Passagiere versuchten, schnellstmöglich vom einen zum anderen Bahnsteig zu kommen. Dies wurde auch innerhalb der verbliebenen 5 Minuten geschafft. So richtig notwendig war das aber im Endeffekt nicht gewesen. Denn 2 Minuten vor Ankunft des Zuges wurde aus der 10-minütigen Verspätung eine 30 minütige Verspätung. Innerhalb der nächsten 20 Minuten erweiterte sich diese Verspätung auf insgesamt eine Stunde. Dadurch wurde die Stimmung am Bahnsteig natürlich immer schlechter und die ersten Gäste begannen wütend auf die wartenden Zugbegleiter einzureden. Ich setzte mir währenddessen einen Kopfhörer auf und schaltete so das nervige Gequatsche um mich herum einfach ab. Ändern konnte ich an der Situation sowieso nichts und so behielt ich meinen leichten Groll einfach in mir drin. Nach einer Stunde fuhr der Zug dann endlich in den Bahnhof ein und die genervten Passagiere konnten im Zug Platz nehmen. Danach dauerte es noch einmal 10 Minuten, bis der Zug wirklich aus dem Bahnhof fuhr. Somit ging es mit der 70-minütigen Verspätung los. Jetzt warteten circa 6 Stunden Fahrt auf mich, in denen es durch das halbe Land ging. Aus Innsbruck heraus ging es eine zweispurig ausgebaute Strecke. Direkt nach Verlassen des Bahnhofs konnte ich die Linie 1 beobachten, die für ein kurzes Stück parallel zur Eisenbahn verlief. Kurz danach ging es durch den Haltepunkt Rum, an dem die Linie 5 ihre Endstation fand. Danach hatte der Zug Innsbruck endgültig verlassen und der Streckenverlauf folgte dem Tal entlang des Inn in Richtung Graz. Ich behielt meine Kopfhörer auf und genoss während der Fahrt die Sicht aus dem Fenster. Die Strecke wurde von der schönen österreichischen Berglandschaft geprägt. So schlängelte sich der Zug immer weiter durch enge Täler und legte hin und wieder Stopps ein. Irgendwann begann ein Streckenabschnitt, auf dem nur ein Gleis vorhanden war. Ab diesem Moment ging das Warten wieder los. Denn durch die große Verspätung fuhr der Zug natürlich nicht mehr in seiner eigentlichen Trasse und so passten bei einem eingleisigen Streckenabschnitt die Kreuzungen mit den Gegenzügen nicht mehr. Dadurch kamen insgesamt nochmal 10 Minuten mehr auf die Verspätung drauf. Letztendlich rollten wir gegen 16 Uhr in den Bahnhof von Graz ein. Gegen die Strecke an sich kann man wirklich nichts sagen. Die Länge der Fahrt ist durch die kurvigen Streckenabschnitte bedingt, auf denen größtenteils nicht mehr als 80 km/h gefahren werden durfte. Dafür bekommt man auf der anderen Seite der Fensterscheibe auch etwas geboten. Neben den bildprägenden Bergen sind auch Seen, hübsche Dörfer oder schöne Flussläufe zu finden. Da ich ohnehin 2,5 Tage in Graz hatte, machte mir insgesamt die Verspätung also nicht so viel aus. Nervig war es natürlich trotzdem. Als ich in Graz aus dem Zug ausstieg, dachte ich, es erschlägt mich. Denn nachdem es in Innsbruck und auch in Deutschland schon Temperaturen um die 30 Grad gab, wurde das hier alles noch einmal getoppt. Mindestens 35 Grad kamen mir entgegen, als die Türen des Zuges sich öffneten. Sofort begann ich wie verrückt zu schwitzen und meine erste Amtshandlung war es, zum nahe des Bahnhofes gelegenen Hotel zu gehen, um dort erstmal abzukühlen. Auch in Graz war ich zuvor noch nie gewesen und so wunderte ich mich zuerst beim Verlassen des Bahnhofs, wo denn die Straßenbahn sei, die laut der Karten hier fahren sollte. Doch nur wenige Meter weiter in Richtung Hotel gegangen, stellte ich fest, dass die Straßenbahn kurz vor dem Bahnhof im Tunnel verschwindet. Und dann war ich nach knapp 10 Minuten Fußweg auch schon am Hotel angekommen. Dort wurde direkt eingecheckt und es ging danach wieder raus auf die Straße. Mein großer Fehler war es nur, kein Handtuch mitzunehmen, um den in Strömen laufenden Schweiß in Schach zu halten. Ich begann einfach mich vom Hotel die Straße entlang Richtung Innenstadt zu begeben und immer mal wieder ein Bild einzuwerfen.


Direkt nach Verlassen des Hotels kam die erste Variobahn mit dem Wagen 214 angefahren. Dahinter folgt die zweitneuste Fahrzeugserie mit dem Cityrunner 651. Auf diesem Streckenabschnitt verkehren direkt 4 der 6 vorhandenen Linien von Graz, weshalb hier quasi im Minutentakt Fahrzeuge kamen.


So richtig anfreunden konnte ich mich von Beginn an nicht mit der Lackierung der Variobahnen. Ein silberner Kopf und der Rest des Wagens weiß war irgendwie nicht so ganz mein Geschmack. Trotzdem wurde der Wagen 238 hier in der schönen Gasse abgelichtet, in die nur für ganz kurze Zeit am Tag das Licht perfekt fällt. Zum Glück für mich war das genau bei meiner Ankunft der Fall.

Jetzt wollte ich mich erstmal ein Stück weiter in die Stadt begeben. Die Straße kannte ich hier nun und Wagen des Typs Mannheim hatte ich auch noch nicht erspäht. Ich ging erstmal davon aus, dass die Wagen gegen Abend nicht mehr so häufig fahren würden und nur tagsüber bei einem dichteren Takt in einer größeren Zahl verkehrten. Da es nun schon nachmittags war, rechnete ich nicht mehr mit vielen der alten Hochflurwagen. Wie ich später feststellen sollte, waren dies übrigens die einzigen planmäßigen Hochflurwagen während meiner gesamten Reise. So schlich ich auf der Schattenseite der Straße weiter in Richtung Innenstadt. So richtig kühl war es auch im Schatten nicht, aber zumindest einigermaßen auszuhalten. Es ging die Strecke entlang bis die Kirche, die im letzten Bild schon im Hintergrund zu sehen war, relativ groß im Bild auftauchte. Dort befand sich auch die Haltestelle Südtiroler Platz/Kunsthaus, in dessen Umgebung es einige hübsche Motive gab. So verbrachte ich die nächsten Kurse rund um die Haltestelle.


Erstmals lässt sich ein Wagen des Typs GT8NF blicken. Die Teilniederflurwagen weisen noch die schöne grün-beige Lackierung des alten Farbschemas auf. Mit der Einzellampe an der Front wirken die Wagen ein ganzes Stück älter, als sie eigentlich sind. Hier zeigt sich der Wagen 606 kurz vor der Station Südtiroler Platz/Kunsthaus.


Und direkt der nächste Wagen des Typs rollt mit 609 die leichte Steigung von der Station herab. Hier befindet sich ein verkehrsberuhigter Bereich, wodurch ein Gefühl von Fußgängerzone aufkommt. Das Gefühl wird aber direkt wieder zerstört, wenn man die große Straße mit bedenkt, die sich direkt hinter der Station noch vor dem Fluss befindet.


Ein paar Kurse dauerte es, bis sich endlich ein Wagen frei von Fahrrädern, Autos und Fußgängern auf der Brücke über den Fluss Mur zeigt. Dafür ist es dann ein besonders exotischer Wagen. Wie der Cityrunner 652 zu seiner außergewöhnlichen Beklebung gekommen ist, blieb mir ein Rätsel. Besser als viele andere Werbungen des Betriebs sieht es aber auf jeden Fall aus.

Die Situation hatte ich hier nun zu meiner Zufriedenheit dargestellt. Somit ging es weiter. Nur wenige Meter nach der Brücke befindet sich die Station Hauptplatz/Congress. Dort treffen die verbleibenden zwei Linien 3 und 5 auf das Linienbündel, dem ich vom Bahnhof kommend gefolgt bin. Dort befindet sich auch das Rathaus von Graz, welches leider nie richtig im Licht ist und zudem von vielen kleinen Buden verdeckt wird, wodurch ein Bild des Gebäudes so gut wie unmöglich ist. Trotzdem bietet die Straßenbahnstation ein schönes Motiv und da dort alle Linien der Stadt verkehren, kommt auch ständig was. So lichtete ich hier einen Wagen ab. Danach folgte ich der Linie 3 zur Haltestelle Krenngasse. Auf dieser Linie war meinen ersten Beobachtungen nach eine Vielzahl an GT8NF unterwegs. Somit war das mein erster Anhaltspunkt, nach dem ich meine Erkundung des Streckennetzes richtete.


Die Haltestelle Hauptplatz/Congress wird umgeben von vielen schönen Häusern. Im Hintergrund ist auch schon der erste GT8 “Typ Mannheim” zu sehen, der sich von der Haltestelle entfernt. Hinter der Haltestelle folgt eine lange Fußgängerzone, bevor die Straßenbahn auf dem Jakominiplatz gelangt. Genau in die andere Richtung wird in Kürze der Wagen 651 starten. Für wahr ist die Werbung des Cityrunners nicht gerade die schönste. Da aber so gut wie alle dieser Wagen mit Vollwerbung beklebt sind und dabei nicht mit den schönsten Werbungen gesegnet sind, musste ich mich auch mit solchen Wagen abfinden.


Kurz vor dem Ende der Linie 3 kommt mir die nächste Werbewand entgegen. “Nicht schön aber selten”: So kann man den 658 glaube ich gut zusammenfassen. Hier zeigt sich der Wagen zumindest vor einer schönen Häuserwand.


Wieder ein ganzes Stück näher am Jakominiplatz kommt der GT8NF 612 von der Endstation angefahren. Leider versagte die Sonne kurz vor der Ankunft des Wagens, weshalb zwar überall im Bild blauer Himmel zu sehen ist, aber trotzdem kein Licht auf den Wagen kommt.

Ich befand mich während des Bildes schon an der Haltestelle. Dort schaffte ich es noch in die letzte Tür des Wagens zu huschen und mich mitnehmen zu lassen. Schon an diesem Tag merkte ich, in welchen Wagen ich mich am liebsten durch die Gegen befördern ließ. Vom Fahrgefühl waren zwar die alten Wagen mit ihren Drehgestellen am Schönsten. Aber die einzigen Wagen mit funktionierender Klimaanlage waren die Variobahnen. Daher beschloss ich schon heute so gut es ging auf diese Wagen zu setzen. Glücklicherweise waren diese Wagen auch am meisten im Wagenpark vertreten. Trotz der großen Hitze im Fahrzeug blieb ich erst einmal sitzen. Draußen war es schließlich auch nicht viel kühler. So ging es den gesamten Weg bis zur Station Hauptplatz/Congress zurück. Aber auch dort wollte ich noch nicht aufstehen. Da ich mich in der Linie 3 befand, hatte ich eine der zwei Linien gefunden, die von der Station nicht nach links in Richtung Hauptbahnhof abbiegen, sondern geradeaus weiter in Richtung Andritz fuhren. Und genau bis dorthin fuhr auch ich letztendlich. Zwar suchte ich durch die Scheibe draußen nach Motiven, wurde dabei aber nicht wirklich fündig. Sicherlich hätte man an der einen oder anderen Stelle ein Bild einwerfen können. Doch meine Motivation zur Bewegung war wirklich auf ein Minimum gesunken. So konnte ich mich erst an der Endstation zum Aussteigen bewegen.


Erneut ist es der Wagen 612, der mein Bild ziert. Dieser durchfährt soeben schwungvoll die Schleife in Andritz. Die gar nicht so geringe Geschwindigkeit ist dem Wagen auch anhand seiner Neigung nach außen anzusehen. Mit dem integrierten Blumenbeet ist die Schleife hier auch sehr lauschig angelegt.

Das war es dann auch schon mit dem heutigen Fototag. Zwar war es erst 17:30 Uhr und es wäre sicherlich noch an der ein oder anderen Stelle bis 19 Uhr Fotolicht gewesen. Aber ich hatte einfach schlichtweg keine Lust mehr. Inzwischen war mein T-Shirt so durchgeschwitzt, dass ich es hätte auswringen können. Und mit nur begrenzten Möglichkeiten an Abkühlung durch die Variobahnen gab ich für heute auf. Morgen würde ich mich besser gegen diese Hitze rüsten. Aber da ich hier sowieso noch zwei komplette Tage verbringen würde, hatte ich auch keine Eile hier schnell Bilder generieren zu müssen. Bei einem Blick in den Wetterbericht stellte ich gleichermaßen zu meiner Freude und zu meinem Leid fest, dass das Wetter die nächsten Tage nicht anders werden sollte. So hatte ich zwar keinen Stress mit Sonnenbildern, allerdings auch zwei weitere Tage den Kampf gegen die Hitze. Jetzt ging es erstmal mit dem nächsten Kurs, zu meiner Freude eine Variobahn, zurück zum Hotel. Dort wurde als erstes der Weg unter die Dusche gewählt und sich wieder frisch gemacht. Mit frischer Kleidung ging es dann nach einer kurzen Pause wieder auf die Straße. Da ich heute nicht wirklich aktiv gewesen war, wollte ich zumindest noch einen schönen Restaurantbesuch folgen lassen. Und so ging es ein paar Meter die Straße herunter zu einem nahe gelegenen Restaurant. Dort wurde sich gemütlich draußen hingesetzt, die vorbeifahrenden Straßenbahnen beobachtet und sich ein großes Wiener Schnitzel mit einem großen Bier gegönnt. Obwohl ich eigentlich schon satt war, konnte ich mir als Nachtisch auch den Palatschinken nicht entgehen lassen. Den Magen gut gefüllt ging es so zurück zum Hotel. Dort fielen die Augen dann schnell zu. Zwar war das Reisen nicht körperlich anstrengend, trotzdem bin ich nach einer solchen Reise immer gut geschafft und so war ich echt müde. Morgen würde es auch nicht allzu spät aus dem Bett gehen und so tat mir der Schlaf sehr gut.


Dienstag, 20. Juni 2023: Scheue “Typ Mannheim” und der Kampf gegen die Hitze

Heute ging es um 8:30 Uhr aus dem Hotel. Frühstück hatte ich bei diesem Hotel nicht gebucht. Darum würde ich mich einfach in der Innenstadt kümmern. Dort sollte es ja eigentlich ein leichtes sein, einen Bäcker oder ähnliches aufzutreiben. Ich hatte aus gestern gelernt und mich so sowohl mit einem Handtuch als auch mit zwei Litern Wasser bewaffnet. Zudem hatte ich die dünnsten Sachen angezogen, die ich finden konnte. Trotzdem schlug mir wieder eine Wand an Hitze entgegen, als ich aus dem klimatisierten Hotel trat. Mein einziger Vorteil in diesem Fall war es, das am Morgen die Straße vollständig im Schatten lag und ich so zumindest nicht noch vor der Sonne fliehen musste. Mit der nächsten Bahn ging es in Richtung Innenstadt. Glücklicherweise kam direkt eine Variobahn. Sonst hätte ich aber auch auf einen solchen Wagen gewartet, um die kurze Abkühlung zu genießen. Mit der Bahn ging es dann direkt bis zum Jakominiplatz. Dort fahren einerseits alle Linien, wodurch ich mich dann einfach entscheiden konnte, welcher Linie ich weiter folgen wollte. Andererseits hatte ich dort gestern schon einige Schnellbäcker ausgemacht, bei denen ich sicherlich etwas zum Frühstück finden würde. So war es dann auch. Mit zwei Gebäckstücken und einem Kaffee bepackt, verließ ich den Shop wieder. Kurze Zeit später stellte ich fest, dass es nicht die schlauste Idee war bei den heißen Temperaturen auch noch einen heißen Kaffee zu trinken, aber dadurch lernte ich zumindest für den nächsten Tag. Jetzt sollten erstmal die ersten Bilder rund um den Jakominiplatz entstehen.


Der Wagen 611 fährt auf den Jakominiplatz ein. Aus der Innenstadt kommend wählt der Wagen das linke von drei möglichen Gleisen zur Einfahrt in die Haltestelle. Links im Bild ist schon eine der charakteristischen gelben Laternen des Platzes zu erkennen.


Über die Straße ein Stück Richtung Innenstadt gegangen, gelangt man an dieses Stück Strecke, welches von schönen gelben Häusern geziert wird. Daneben präsentiert sich der erste GT8 “Typ Mannheim” des Urlaubs. Der eigentliche Grund für meine Reise zeigt sich in der typischen grün-beigen Lackierung, die das Stadtbild von Graz prägt. Wagen 509 ist hier auf den Weg in Richtung Jakominiplatz und wird diesen gleich erreichen.

So Richtung viel anderes war morgens am Jakominiplatz aber auch nicht im Licht. So musste ich mir überlegen, welcher Linie ich zuerst folgen wollte. Da ich keine wirklichen Kriterien dafür hatte, entschied ich mich nach dem einzigen sinnvollen Kriterium, was mir blieb. Der GT8 509 war den Linienast der Linien 4 und 5 gefahren. In der Hoffnung, den Wagen dort irgendwo noch ein weiteres Mal ablichten zu können, folgte ich so einfach diesen beiden Linien. Doch nur wenige Stationen nach dem Jakominiplatz musste ich eine Entscheidung treffen, welcher der beiden Linien ich folgen wollte. Ich entschied mich für die Linie 5 nach Puntigam. Dort tauchte der GT8 nicht wieder auf. Er musste also die andere Linie gefahren sein. Auf der Linie 5 fuhren ohnehin nur Variobahnen. Trotzdem wollte ich zumindest gucken, ob die Linie etwas zu bieten hatte. So folgte ich dem Linienverlauf bis zur Endstation.


Kurz bevor sich die Linien 4 und 5 aufteilen, fahren die beiden Linien über ein Stück Rasengleis. Dieses Rasengleis ist noch erstaunlich Grün angesichts der Temperaturen und Sonneneinstrahlung die hier zumindest in den letzten Tagen herrschten. Auf dem Stück zeigt sich Variobahn 232 mit einer Vollwerbung. Eigentlich bin ich wirklich kein Fan von Vollwerbungen, aber bei der normalen Lackierung der Wagen freue ich mich auch über diese Werbung.


Ein ganzes Stück weiter an der Linie 5 erreicht man den Zentralfriedhof von Graz. Für eine Großstadt würdig erhebt sich ein riesiges Portal mit einer großen Kirche am Eingang des Friedhofes. Leider war das Portal nicht besser darzustellen. Früher hat hier wohl die Linie 5 geendet, zumindest gibt es eine Zwischenschleife am Friedhof, die im Planbetrieb nicht genutzt wird. Ab hier beginnt zudem ein Stück Strecke, welches einen relativ modernen Anschein macht. Variobahn 239 zeigt sich vor dem riesigen Eingangsportal.


Schon bin ich an der Endstation Puntigam angekommen. Eine große moderne Haltestellenanlage für Straßenbahn und Bus wurde hier aus dem Boden gestampft. Anlass dazu ist wohl die große Einkaufsmöglichkeit, die hinter dem Wagen zu erahnen ist. Zumindest für genug Bepflanzung wurde gesorgt, auch wenn das hier das einzige wirkliche Motiv des Neubaustücks ist. Variobahn 220 durchfährt soeben die Schleife und macht sich auf den Weg nach Andritz.


Wieder zurück an dem Stück, an dem die Linien 4 und 5 parallel fahren, zeigt sich Variobahn 206 mit dem ersten leichten Sonnenschaden. Trotzdem wird die Bahn noch leicht mit Licht beleuchtet. Dabei präsentiert sich der Wagen neben dem Bundesfinanzgericht, welches dementsprechend in einem auffälligen Gebäude untergekommen ist.


Nur ein paar Meter weiter kommt direkt der Kurs der Linie 5 hinterher. Mit Wagen 236 ist es der nächste Werbewagen, der ein schönes Bild abgibt. Inzwischen ist die Sonne nach dem leichten Wolkenschaden auch wieder komplett zurück.

Vor diesen beiden Bildern war ich das Stück der Linie 4 bis nach Liebenau abgefahren. Dort hatte ich ja vorhin den GT8 gesehen, dieser begegnete mir aber nicht erneut. Und auch die Linie selbst war, wie wahrscheinlich an den nicht vorhandenen Bildern schon zu erahnen ist, mit dem Ausdruck “nur bedingt schön” noch freundlich dargestellt. Daher ging es ohne weitere Bilder wieder zurück zum Jakominiplatz. Die Sonne war ein Stück weiter herum gewandert und so sollten sich dort nun andere Motive ergeben. Von dort wollte ich mir eine neue Linie suchen, die ich abfahren konnte. Am Jakominiplatz angekommen, stellte ich fest, dass es wohl nicht so ganz unüblich war, dass die Temperaturen so hoch sind. Denn in der Mitte des Platzes zwischen den Haltestellen gab es einen Brunnen, aus dem man sich frisches kühles Trinkwasser ziehen konnte. Diese Chance meinen ersten bereits vertrunkenen Liter wieder aufzufüllen, ließ ich mir nicht entgehen. Nach zwei Bildern auf dem Platz selbst ging es die Linie 6 nach St. Peter heraus.


Jetzt konnte der Jakominiplatz auch in seiner vollen Pracht gezeigt werden. Vor allem die charakteristischen Laternen fallen natürlich direkt ins Auge. Während die Pfeiler nur gelb sind, sind die einzelnen Haltestangen der Lampen in ganz verschiedenen Farben aufgeboten. Auch die Gleisführung des Platzes ist relativ wild. Während sich generell ein Dreieck aus Richtungsgleisen ergibt, wobei das von hier aus linke Gleispaar planmäßig nicht genutzt wird, gibt es Gleise die etwas wild innerhalb des Dreiecks verlaufen. Insgesamt ergibt sich aber ein sinnvolles System der Gleise. GT8NF 620 verlässt gerade das Haltestellenkonstrukt.


Hier ist einer von nur drei Cityrunnern zu sehen, der mir während meines Besuches ohne Werbung vor die Linse kam. Aber auch dieser Wagen sieht so aus, als hätte er seine Werbung erst vor kurzem verloren. Denn so wirklich gut sieht die Lackierung des Wagens nicht aus. Es kann natürlich auch sein, dass der Wagen einfach nur keine gute Pflege erfahren hat. Zumindest merkte ich mir die Linie des 665, um später noch ein Fahrzeugbild machen zu können.


Ich befinde mich bereits an der Endstation der Linie 6. Dementsprechend nichtssagend war auch die Linie, weshalb ich keinen Grund sah, den herrlich klimatisierten Wagen zu verlassen. Um aber nicht völlig ohne Bild die Linie zu verlassen, wurde zumindest an der Endstation ein Bild geschossen. Mit den kleinen Bungalows und dem vielen Grün im Hintergrund konnte ich mir das Bild sogar einigermaßen schön reden. Und auch die Werbung des 225 sieht irgendwie ganz lustig aus, was bei einer Werbung für ein Kindermuseum vielleicht auch von Vorteil ist.


Da der Wagen, kurz bevor ich einsteigen konnte, wegfuhr, entschied ich mich dazu, die Strecke einfach ein Stück herunter zu laufen, bevor ich an der Haltestelle auf den nächsten Wagen wartete. Eventuell würde sich ja noch ein Motiv ergeben, dass ich vorher nicht gesehen hatte. Und tatsächlich war das Haus mit dem komisch überstehenden Oberbau meines Erachtens ein Bild wert. Mit Wagen 217 hatte ich nun eine Vollwerbung gefunden, bei der es die Vollwerbung geschafft hatte, noch hässlicher zu sein, als die normale Lackierung.

Nun hatte ich aber wirklich genug von der Linie 6 gesehen. So richtig schöne Motive gab es ohnehin nicht und die Motive, die noch ganz hübsch gewesen wären, waren nicht richtig im Licht. Daher ging es mit der nächsten Bahn erstmal wieder zurück zum Jakominiplatz. Der Platz, an dem sich alle Linien von Graz treffen, war eigentlich immer mein Ausgangspunkt für neue Reisen am heutigen Tag. Dort angekommen, konnte ich zudem meine Flasche wieder auffüllen. Für heute stand nur noch eine Unternehmung auf meinem Zettel. Und diese sollte auch einiges an Zeit in Anspruch nehmen, weshalb ich mir trotz der Uhrzeit von 12:30 Uhr nichts anderes mehr für den Tag vornahm. Nachdem ich mit den Linienästen der Linien 3, 4, 5 und 6 schon ein Großteil des Netzes östlich der Mur bereist hatte, fehlten nur noch der Linienast der Linie 7 zur Universität und der lange Linienast der Linie 1 nach Mariatrost. Ganz am Ende der Linie 1 in Mariatrost befindet sich auch das Museum der Grazer Straßenbahn, bei dem es vielleicht ja auch noch etwas zu sehen gäbe. Zuerst wollte ich aber die Linie 7 bereisen. Soweit ich das bis jetzt gesehen hatte, fuhren auf der Linie zwar überwiegend Variobahnen, die für mich eher uninteressant waren. Bis zum Abzweig an der Station Reiterkaserne hat die Linie 7 aber sowieso denselben Streckenverlauf, wie die Linie 1, weshalb dort auch noch andere Wagen verkehren sollten. Auf der Linie 1 fuhren nach meinen Beobachtungen GT8NF und Bombardier Cityrunner. Ausgestattet mit genügend Wasser ging es mit dem nächsten Kurs der Linie 7 los. Doch obwohl ich einige schöne Motive an mir vorbeiziehen sah, fuhr ich direkt bis zur Endstation LKH Med Uni/Klinikum Nord. Dies hing wahrscheinlich auch damit zusammen, dass ich in der Variobahn wieder etwas abkühlen konnte und keine Lust hatte, direkt wieder in die Hitze heraus zu springen. Die Linie 7 hatte ab dem Abzweig von der Linie 1 nicht mehr allzu viel zu bieten, weshalb ich es dort bei einem Bild an der Endstation beließ. Vom Abzweig der beiden Linien bis zum Jakominiplatz gab es hingegen doch das ein oder andere schöne Motiv, weshalb ich diese Strecke zu Fuß ablief. Dort kam mir dann eine Flut von Cityrunnern entgegen, die zwar nicht besonders schön, aber dafür so in ihrer Form einzigartig sind. Deshalb freute ich mich auch über diese Wagen. Zwischendurch wurde auch immer mal wieder ein anderer Wagen eingeschoben.


Die Endstation der Linie 7 ist weniger schön, als mehr modern. Da passt die Variobahn 240 als modernster Vertreter der Grazer Straßenbahn perfekt ins Bild. Der schlichte weiße Komplex, der die Endstation umgibt, gehört, wie der Name der Endstation schon verrät, zur Medizinischen Universität Graz.


Nachdem ich das Stück bis zum Abzweig der Linie 1 zurück gefahren war, stellte ich mich kurz hinter der Haltestelle Reiterkaserne für den ersten Kurs der Linie 1 auf. Hier ist es der Cityrunner 664, der leider eine sehr dunkle Werbung abbekommen hat. Einzig die auf allen Fahrzeugen gehissten Regenbogenfahnen bringen dem Wagen ein wenig Farbe.


Der einzige Kurs der Linie 7, der nicht von einer Variobahn, sondern von Cityrunner 657 bedient wurde. Diese Werbung hat zwar schon etwas mehr Farbe zu bieten, als die letzte Ausführung, dafür sind an der Seite auch schon die ersten Auflösungserscheinungen der Beklebung zu erkennen. Hier hält der Wagen gerade an der Station Merangasse, neben der sich ein prächtiges Gebäude präsentiert. Irgendwo in der Nähe muss sich zudem eine Schule befinden, zumindest wird der Wagen an der Haltestelle von einer Schar an Schülern geflutet.


Zur Krönung der Cityrunner-Parade kam nur einige hundert Meter weiter mit Wagen 660 ein Cityrunner ohne Vollwerbung. Während ich bei den Variobahnen häufig ganz froh über die Werbung bin, sehen diese Wagen ohne Werbung in der typischen grünen Lackierung doch besser aus, als mit den vielen schaurigen Vollwerbungen.


Alle paar Meter bietet sich hier ein Motiv. Und bei dem dichten Verkehr von zwei Linien, kommt hier auch häufig genug ein Wagen, um jede Ecke ablichten zu können. So befindet sich das letzte Motiv auf Höhe des weißen Hauses im Hintergrund, während ich bereits hier wieder den nächsten Kurs der Linie 7 ablichte. Bei Variobahn 208 sieht es so aus, als würde der Wagen eine rote Brille mit sich tragen, die in Wirklichkeit von der Hauswand absteht und für den Brillenladen wirbt. Generell wirkt die gelbe Häuserwand in dem strahlenden Sonnenschein sehr einladend, wobei ich mich doch lieber im schattigen Teil der Straße aufhalte.


Und wieder nur ein paar Meter weiter kommt zur Abwechslung ein älterer Wagen in mein Bild gefahren. Eigentlich unpassend zeigt sich GT8NF 610 neben der “modernen Kunst” der Kunstuniversität Graz. Bevor ich den Schriftzug gelesen hatte, war ich schon am Überlegen, ob es sich bei dem Dachaufbau um Kunst handelt, oder ob das weg kann. Nachdem ich aber den Sinn dieses Hauses in dem Schriftzug erkannte, konnte ich mir ein Bild mit dem Gebäude nicht nehmen lassen.

Jetzt hatte ich diese Strecke eigentlich auch ganz gut abgearbeitet. Inzwischen war es 14 Uhr geworden, also immer noch genug Zeit, um die Strecke nach Mariatrost herauszufahren. Bevor ich mich aber dieser Unternehmung zuwenden wollte, ging es ein weiteres Mal zum Jakominiplatz. Auch zu dieser Uhrzeit ergaben sich dort wieder neue Motive, die es galt, abzulichten. Außerdem war es nun Zeit fürs Mittagessen. Nachdem ich heute Morgen schon mein Frühstück an diesem Platz gefunden hatte, wusste ich auch, dass ich dort genauso mein Mittagessen finden sollte. Also ging es von meinem letzten Motiv den Weg bis zum Jakominiplatz zu Fuß zurück. Da ich dort keine weiteren Motive mehr fand, wurde die Kamera erst am Platz selbst wieder bemüht. Dort wurden zwei weitere Bilder geschossen und sich mit Verpflegung für den restlichen Tag bis zum Abendbrot eingedeckt.


Cityrunner 658 kommt von der Achse der Linien 1 und 7 auf dem Jakominiplatz zugefahren. Die Spar-Werbung ist mit Abstand das hässlichste Exemplar an Vollwerbung, das mir in meiner Zeit in Graz begegnete.


Und da schlich sich endlich der zweite GT8 des Tages in mein Bild. Der 506 präsentiert sich als Kurs der Linie 3 von der Endstation Krenngasse kommend auf dem Jakominiplatz. Mit der Einzellampe, der Lackierung und der Zierleiste unter der Lampe sehen die Wagen echt Klasse aus und lassen mein Herz als gebürtiger Braunschweiger höher schlagen.

Nun war es aber doch Zeit, Richtung Mariatrost aufzubrechen. An diesem Platz hatte ich mich für heute genug herumgetrieben und den langen Linienast wollte ich heute unbedingt noch schaffen. Daher wartete ich auf den nächsten Kurs der Linie 1. Zu meiner Enttäuschung war es ein Bombardier Cityrunner, der da auf mich zukam, um mich die Linie 1 entlang zu befördern. Eigentlich hatte ich auf einen GT8NF gehofft. Zwar sind die Wagen schon ein gutes Stück älter, der Fahrkomfort ist trotzdem um Welten besser. Vor allem auf einer so langen und kurvenreichen Strecke, wie der Linie 1, steht eigentlich der Fahrkomfort an erste Stelle. Und auch die Vermutung, dass wenigstens die Klimaanlage ein Vorteil gegenüber den älteren Wagen liefern sollte, ergab eine Fehlanzeige. Zwar machte das, was die Klimaanlage darstellen sollte, mächtig Lärm, aber so richtig kühlen tat sie trotzdem nicht. Und so wäre auch dort ein GT8NF von Vorteil gewesen, bei dem man zumindest die Fenster weiter öffnen konnte und so etwas Fahrtwind herein kam. Nachdem ich mich bereits in Innsbruck über die Fahreigenschaften der Flexity Outlook auf der Stubaitalbahn beschwert hatte, war dieses Fahrerlebnis nochmal etwas ganz anderes. Bei jeder Kurve ruckte es nur so hin und her. Auch beim Anfahren und Bremsen war von einem Übergang nichts zu spüren. Entweder fuhr der Wagen, oder der Wagen stand. Die Phase des leichten Anfahrens wurde einfach übersprungen. Ich war ja nun wirklich schon einiges gewohnt. Ich hatte eine KTM-5 Fahrt in Daugavpils hinter mir und auch in Polen so einige abgerockte Wagen miterlebt. Aber ein so schlechtes Fahrgefühl wie in diesen Cityrunnern hatte ich wirklich noch nie. Und so war ich sehr froh, als ich den Wagen an der Station Hilmteich/Botanischer Garten endlich wieder verlassen konnte. Das erste Mal an diesem Tag stieg ich aus einer Bahn aus und es wurde ein kleines Stück kühler als vorher. Denn der Wagen hatte sich mit den ganzen Personen drin noch mal ein Stück weiter aufgeheizt. An der Station setzte ich mich in den nicht weit entfernten Park am Hilmteich und genoss im Schatten mein Mittagessen. Knapp eine Stunde nach meinem letzten Bild wandte ich mich dann wieder dem Fotografieren zu. Rund um die Station ergaben sich zwei Motive, die ich ablichten wollte.


Direkt nach der Haltestelle beginnt das eingleisige Stück der Linie 1, dass sich bis auf ein kurzes Stück bis zur Endstation durchzieht. Cityrunner 664 hat das eingleisige Stück gerade verlassen und fährt in die Haltestelle ein.


Ein Stück in die andere Richtung an der Haltestelle Lenaugasse durchquert die Straßenbahn ein Viertel, in dem sicherlich nicht der ärmste Teil der Bevölkerung von Graz lebt. So wird die Umgebung von Villen, wie links im Bild zu sehen sind, geprägt. Wieder mal ist es die fahrende Werbewand 658, die sich in mein Bild schleicht. Aber auch dieser gehört zum Betrieb dazu und wird deshalb ebenso mitgenommen.

Jetzt ging es auch noch das restliche Stück bis zur Endstation in Mariatrost. Leider waren große Teile der eingleisigen Strecke zu dieser Uhrzeit im Schatten, weshalb es sich nicht lohnte, den Wagen zu verlassen. So wurde das Stück bis zur Station Sank Johann mit der Straßenbahn überwunden. Danach ging es bis zur nächsten Station Rettenbach zu Fuß weiter und es wurden dabei Bilder geschossen. Das restliche Stück bis zur Endstation ging es dann wieder mit der Straßenbahn. Auch an der Endstation wurde sich ein wenig herum getrieben.


Bei der Station Sankt Johann verläuft die Strecke ein wenig im Grünen und offenbart so dieses Bild. Leider war es wieder der Cityrunner 658, der bereits von der Endstation zurück ist, der sich in meinem Bild präsentiert. Das besondere bei der Strecke ist hier, dass es sich nicht wirklich um ein eingleisiges Stück handelt. Hier verlaufen die beiden Schienen einfach ineinander, wodurch es zwar die Breite von einem eingleisigen Stück hat, aber nicht wirklich eingleisig ist. Das hat den Vorteil, dass sich die Weichen gespart werden können und trotzdem der nur geringe Platz ausreicht, um zwei Fahrtrichtungsgleise zu ermöglichen.


An der nächsten Station ist es endlich mal wieder ein GT8NF, der mir entgegen kommt. Wagen 609 verlässt die einzige eingleisige Station, die ich auf dem ganzen Streckenabschnitt gefunden habe. Alle anderen Haltestellen wurden als Kreuzungsstationen und dementsprechend zweigleisig ausgebaut. Mit dem Rasengleis und dem vielen Grün um die Station herum passt sich der Wagen mit seiner grün-beigen Lackierung perfekt an die Umgebung an.


Am Museumsdepot angekommen, konnte ich den Beiwagen 343 ablichten, der hier schön im Licht vor der Wagenhalle stand. Der dazu passende Triebwagen war leider nicht zu sehen und so musste ich mich mit dem Beiwagen abfinden.


Auch der Pferdebahnwagen 5 war vor dem Depot zu sehen und konnte von mir abgelichtet werden. Auch wenn das äußere Erscheinungsbild etwas anderes vermuten lässt, wurde der Beiwagen erst im Jahr 1974 gebaut.


Etwas ungewöhnlich wirkt der Triebwagen 637 ohnehin in Graz. Der aus dem Jahr 1939 stammende Wagen kommt ursprünglich aus New York City und kam über Wien nach Graz. Somit passt der Wagen nicht wirklich in die Sammlung des Grazer Museums. Trotzdem ist es für mich schade, dass der er offensichtlich aus dem Museumsfuhrpark aussortiert und ausgemustert wurde. Denn auf europäischem Boden ist ein solcher Wagen eine absolute Seltenheit.

Mehr als diese drei Fahrzeuge waren in dem Museumsdepot nicht zu sehen und leider gab auch die Endstation der Straßenbahn nichts weiter her. Zwar gab es dort an sich einige schöne Ecken, allerdings waren diese zu dieser Tageszeit nicht im richtigen Licht. Da es bis zurück in die Innenstadt doch eine etwas längere Strecke war und auch meine Motivation fürs Fotografieren nach einem solch heißen Tag langsam verschwand, wurde nicht mehr viel Programm geplant. Es ging nur noch zwei Stationen zu Fuß zurück, um nochmal ein wenig den Flaire der Überlandstraßenbahn einzufangen. Danach ging es den Rest der Strecke direkt bis zu der Station Hauptplatz/Congress zurück, an der die letzten Bilder des Tages entstehen sollten. Dieses Mal war es zumindest ein GT8NF, mit dem ich die Strecke in die Innenstadt zurück reiten konnte. Dadurch war zumindest die Rückfahrt einigermaßen angenehm. Strategisch günstig setzte ich mich direkt hinter eines der geöffneten Fenster, wodurch ich zumindest vom Fahrtwind etwas abbekam. Trotzdem schwitzte ich weiter in Strömen und war daher ganz froh, dass sich der Tag dem Ende näherte und ich für morgen ein neues Handtuch mitnehmen konnte. Bei der Fahrt wurde dann der Unterschied zwischen Drehgestellwagen und Multigelenkwagen so deutlich, wie noch nie. Jetzt merkte ich erst, wie ruhig auch diese Strecke gefahren werden konnte, wenn die Drehgestelle ihre Aufgaben übernehmen.


Nur eine Station vor der Endstation Mariatrost kommt GT8NF 606 entgegen. Die Strecke verläuft hier größtenteils zwischen hohen Hecken, weshalb es eigentlich nur an den Haltestellen möglich war, ein Bild zu schießen. Trotzdem wird der Charakter der Strecke in Mitten von Grün hier ganz gut deutlich.


Eine Station weiter ist es wieder ein hässliches Exemplar der Bombardier Cityrunner-Serie, das sich hier zeigt. Der fast komplett schwarze Wagen 664 fährt gerade in die Station Teichhof ein.


Eine Parade an Werbewänden mit Variobahn 222 und Cityrunner 663 überquert den Hauptplatz. Gegen Abend ist die Haltestelle mitten in der Innenstadt perfekt im Licht. Doch mit diesen beiden Wagen wollte ich mich nicht zufrieden geben.


Da passt mir GT8NF 610 deutlich besser ins Bild. Der Wagen präsentiert sich frei von anderen Wagen ganz alleine an der Haltestelle Hauptplatz/Congress.


Das letzte Bild des Tages entstand auf der Brücke über die Mur kurz vor der Haltestelle Südtiroler Platz/Kunsthaus. Vor der im Abendlicht liegenden riesigen Kirche zeigt sich mit Wagen 609 ein weiteres Exemplar von GT8NF.

Mit einem schönen Abendbild sollte der Tag langsam aber sicher zu Ende gehen. Inzwischen war es 18 Uhr und in der Innenstadt wurden die Schatten sowieso länger und länger. Zwar gab es sicherlich irgendwo noch Spots, an denen weiterhin Licht auf die Strecke fiel, aber ich war wirklich geschafft vom Tag. Erst jetzt gegen Abend erreichten die Temperaturen Werte, an denen ich mich normalerweise aus dem Haus wagen würde. Trotzdem war meine Lust nicht mehr da und daher entschied ich mich dazu, erstmal zum Hotel zurück zu fahren und duschen zu gehen. Nachdem ich frisch geduscht in neuen Klamotten steckte, ging es zum nahegelegenen Supermarkt und es wurde sich ein ausgiebiges Abendbrot gekauft, mit dem es zurück aufs Zimmer ging. Da an diesem Abend Deutschland spielte, guckte ich mir das Spiel beim Essen nebenbei an. Das Spiel verlor Deutschland mit 0:2 gegen Kolumbien und lieferte dabei einen desaströsen Auftritt. Das war mir am Ende aber auch egal, denn es handelte sich ohnehin nur um ein Testspiel. Problematisch war nur, dass an diesem Abend auch das Internet im Hotel ausgefallen war und ich deswegen auch keine andere Beschäftigung hatte. Irgendwann ging es dann auch für mich ins Bett und ich freute mich einerseits auf einen weiteren Tag in Graz, stellte mich andererseits aber auch auf einen weiteren Tag mit Kampf gegen die Hitze ein. Was mich morgen alles so erwartete, gibt es dann im nächsten Teil von “Sommertour durch Bayern und Österreich” zu hören.

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