Sommertour durch Bayern und Österreich VIII: “Typ Mannheim” satt in Graz

Heute steht ein weiterer Tag komplett für den Betrieb in Graz zur Verfügung. Dieser sollte genutzt werden, um ein paar mehr Bilder von den GT8 “Typ Mannheim” zu schießen. Außerdem sollten die restlichen Strecken des Netzes erkundet werden und so ein vollständiger Überblick über den Betrieb entstehen. Auch heute würde es wieder reichlich Sonne und extrem hohe Temperaturen geben.


Mittwoch, 21. Juni 2023: “Typ Mannheim” satt in Graz

Es ging wieder zur gleichen Uhrzeit aus dem Hotel, wie bereits gestern. Auch heute wurde sich wieder ausreichend gegen die Temperaturen gewappnet. Im Gegensatz zu gestern ging es dieses Mal vom Hotel aus nicht in Richtung Innenstadt, sondern in die andere Richtung zum Hauptbahnhof. Mit der nächste Straßenbahn in diese Richtung ging es erstmals in den Tunnel, der unter dem Bahnhof durchführt. Die Station selbst bekommt durch eine offene Dachkonstruktion zumindest Sonnenlicht ab. Dadurch wirkt die gesamte Haltestellenanlage nicht ganz so dunkel und erdrückend, wie wenn sie komplett im Tunnel verlaufen würde. Die gesamte Tunneldurchfahrt verläuft in Form einer Schlaufe, bevor es wieder gerade aus dem Tunnel heraus geht. Was dies für einen Vorteil bringen soll, blieb mir ein Rätsel. Dadurch dauert die gesamte Durchfahrt aber deutlich länger, als wenn die Strecke gerade verlaufen würde, da durch die enge Kurve nicht wirklich schnell gefahren werden kann. Das ist auch für die Multigelenker von großem Vorteil, denn sonst wird das Fahrerlebnis doch zu einer sehr großen Qual. Kurz nach dem Tunnel befindet sich ein zweites Depot der GVB. Daher stieg ich an der Station Eggenberger Straße aus und guckte mir das Depot an. Dort waren aber nur einige abgestellte GT8 zu sehen, die ich glücklicherweise noch im Planbetrieb erleben durfte. Daher ging es mit der nächste 4 ein Stück weiter in Richtung der Endstation Reininghaus. An der Station Reininghausstraße verließ ich die Bahn erneut. Dort fing ein Neunbauviertel von Graz an, welches sich zu großen Teilen noch im Bau befand. Einige Häuser waren aber auch schon fertig gestellt, weshalb ich hier ein paar Motive umsetzen wollte. Zuvor ging es aber zu einem nahe gelegenen Bäcker, bei dem sich Frühstück geholt wurde. Nach der ersten Stärkung des Tages konnte auch der Fototag mit den ersten Bildern beginnen.


Der einzige Vollwerbe-GT8NF, der mir begegnete, zeigt sich hier mit Wagen 604. Auch wenn es hier nicht den Anschein macht, war es gar nicht so einfach ein Bild ohne Autos zu schießen. Denn die Straße war gut befahren und genau hinter mir befand sich eine Ampel, von der sich die Autos häufig zurück stauten. Hier passt auch das hellgrüne T-Shirt, welches alle Fahrer trugen, wirklich zum Wagen, der mit einer hellgrünen Werbung daher kommt.


Etwas überraschend kam hier der GT8 503, als ich gerade aus dem Bäcker getreten war. Trotzdem konnte ich noch gerade so die Kamera zücken und ein Bild schießen, auch wenn der Hintergrund für wahr nicht der Schönste war. Es ist eindeutig zu sehen, dass sich Teile der Siedlung noch im Bau befinden. Im Hintergrund ist aber auch schon ein fertiges Haus zu sehen, welches einen relativ futuristischen Anschein macht. 


Da ich wusste, dass der Wagen nicht mehr weit bis zur Endstation fahren würde, wartete ich auf dessen Rückfahrt. So wirklich viele Stellen im richtigen Licht blieben mir dafür allerdings nicht. Daher ging ich zurück an die Stelle, an der ich bereits den GT8NF abgelichtet hatte. Dort kam der Wagen zumindest im richtigen Licht und auch sonst war es zumindest eine freie Stelle.

Mit dem nächsten Wagen ging es die drei Stationen bis zur Endstation weiter. Auf dem Weg stellte ich fest, dass auch der Rest der Siedlung eine Mischung aus sich im Bau befindlichen und schon fertig gestellten Häusern war. Alte Häuser waren hier überhaupt nicht zu finden. Generell waren alle Häuser ungewöhnlich designet und vor allem für eine große Anzahl an Menschen ausgelegt. Einfamilienhäuser gab es schlichtweg nicht. Daher entschied ich mich dazu, nach einem Bild an der Endstation, die drei Stationen zu Fuß zurück zu laufen, um dort noch das ein oder andere Bild zu schießen. Danach würde ich dann erstmal wieder eine Variobahn brauchen, um mich von der Wanderung durch die Hitze zu erholen. Beim Weg zurück fiel mir auf, dass auch wenn hier und da noch eine freie Wiese zwischen den Häusern war, die Infrastruktur schon vollständig vorhanden war. Auf beiden Seiten der Straße befand sich ein Fußweg und sowohl die Straßenbahn, als auch der Bus, schließen das Viertel an.


An der Endstation Reininghaus wartet Variobahn 214 auf die nächste Runde nach Liebenau. Warum die Häuser im Hintergrund im Gartenhaus-Design gebaut wurden, weiß wahrscheinlich auch nur der Architekt selbst. Es waren aber bei Weitem nicht die einzigen Häuser, bei denen ich mehr Fragen als Antworten aufgrund des Designs hatte. Zumindest Wagen 214 kommt im gewohnt mäßig schönen silber-weißen Design daher.


Frei nach dem Motto “hässlicher geht immer” wird mir als nächstes Variobahn 222 in knallgelb präsentiert. Das gelb des Wagens ist aber auch der einzige wirkliche Farbtupfer im ganzen Bild. Die gesamte Umgebung ist sonst durch graue Häuser und einigermaßen grüne Beete geprägt.


Zur Abwechslung mal wieder ein schöner Wagen. Der nächste Kurs der Linie 4, der in Form von 502 mit einem GT8 besetzt ist. Dieses Bild fasst die Siedlung eigentlich perfekt zusammen. So richtig weiß wohl niemand, warum das Rost-Design der Häuser im Hintergrund “modern” ist. Für mich war Rost eigentlich immer ein Zeichen von alt und nicht von neu, aber ich muss ja auch nicht in dem Rost-Koloss wohnen. Als Motiv ist es zumindest eine willkommene Abwechslung, um zumindest auch mal moderne Stadtteile darstellen zu können.

Diese Linie wurde nun in ihrer gesamten bedingten Schönheit dargestellt. Weitere Aufmerksamkeit hatte sie nun wirklich nicht verdient, auch wenn zumindest der Anteil an Altwagen hier relativ hoch war. Trotzdem sollte es nun zur nächsten Linie diesseits des Bahnhofs gehen. Zur Auswahl standen die Linienäste der Linien 1, 6 und 7. Ich entschied mich für den kürzesten Ast der Linie 6 in die Smart-City. Denn um die Mittagszeit wollte ich mir noch einige Motive in der Innenstadt vornehmen. Da sollte vor allem die Straße, an der auch mein Hotel liegt, im richtigen Licht sein, um sie von der anderen Seite darzustellen. Daher blieb mir erstmal nicht mehr allzu viel Zeit für die Erkundung des Netzes auf dieser Seite des Bahnhofs. Da passte mir die kurze Linie 6 perfekt in den Plan. Also ging es wieder zurück mit der Linie 4, bis vier Stationen später die Linien 6 und 1 wieder erreicht wurden. Dort wurde in die Linie 6 umgestiegen und direkt bis zur Endstation Smart City gefahren. Denn die gesamte Strecke, die parallel zur Eisenbahn verläuft, durchquert ein weiteres großes Neubauviertel. im Gegensatz zum letzten Neubauviertel ist dieses Viertel zumindest schon fertig gestellt. Schöner wird es dadurch trotzdem nicht. Alle Häuser sind relativ schlicht und nichtssagend gehalten. Daher lohnte es sich nicht wirklich auszusteigen. Als ich die Endstation erreichte, stellte ich fest, dass auch dort nicht wirklich ein Motiv vorhanden war. Daher ging es ohne Bild von dort zurück. Da ich aber nicht völlig ohne Foto die Linie wieder verlassen wollte, ging es zumindest nochmal an der Station Dreierschützengasse/Helmut-List-Halle aus dem Wagen heraus und es wurde ein Bild geschossen, welches den Charakter der Linie gut darstellt.


An der Station Dreierschützengasse/Helmut-List-Halle zeigt sich Variobahn 242 in typischer Umgebung der Linie. In Mitten von modernen Mehrfamilienhäusern präsentiert sich der modernste Typ des Betriebs. Generell ist die gesamte Umgebung eine einzige Betonwüste, die nur an ausgewählten Stellen einen kleinen Hauch von Natur zulässt.

Jetzt sollte die Straße vom Hauptbahnhof in die Innenstadt eigentlich von der anderen Seite in der Sonne sein, als noch gestern Nachmittag. Somit würden sich dort nun neue Motive ergeben. Zudem verkehren dort eine Menge Linien, wodurch die Chance auf Altwagen relativ hoch sein sollte. Somit ging es mit dem nächsten Kurs der Linie 6 zurück bis eine Station nach dem Hauptbahnhof. Dann stieg ich aus und arbeitete mich zu Fuß die Straße in Richtung Innenstadt herunter.


Schon ein Stück die Straße herunter gegangen, kommt mir das erste Motiv in den Blick. Rechts zu sehen ist das Haus, in dem sich auch das Restaurant von vorgestern Abend befindet. dort hatte ich also den perfekten Blick auf die Strecke. Auf dieser Strecke ist es GT8NF 609, der mein Bild schmückt.


Direkt im Anschluss folgt der GT8 503 als Linie 4. Dadurch, dass der Wagen direkt hinter dem GT8NF hinterher fuhr, konnte ich keinen Stellungswechsel mehr betreiben. Daher zeigt sich der Wagen ebenfalls neben dem Restaurant gerade noch, bevor der Rollerfahrer es vor die Bahn schaffte.


Und direkt der nächste Altbauwagen hinterher. Inzwischen konnte ich mich ein Stück weiter die Straße herunter arbeiten. Fast ganz am Ende der schnurgeraden Straße zeigt sich Wagen 510 im perfekten Licht.


Jetzt befinde ich mich auf der Brücke über die Mur, auf der gestern das letzte Bild des Tages entstand. Heute gucke ich um 180 Grad gedreht in die andere Richtung. Genau wie gestern ist es auch heute ein GT8NF mit 608, der sich auf der Brücke zeigt. Das skurril anmutende Gebäude rechts im Hintergrund ist das Kunsthaus von Graz, was den komischen Baustil erklärt.

Da die Sonne für die Innenstadtstrecken im Moment eigentlich perfekt stand, entschied ich mich dazu, mich noch ein wenig weiter in der Innenstadt herumzutreiben. Auch die Achse vom Hauptplatz in Richtung Andritz sollte nun eigentlich gut im Licht stehen und so gab es doch noch einige neue Motivoptionen, die es darzustellen galt. Die weitere Erkundung des Netzes auf der anderen Seite des Bahnhofs konnte auch noch bis heute Nachmittag warten. Ich bewegte mich nun in Richtung Andritz, denn in die schmale Gasse, in der die Straßenbahn verkehrt, scheint nur für kurze Zeit am Tag die Sonne. Deshalb sollte die Zeit jetzt für ein paar Bilder ausgenutzt werden.


In der engen Gasse kurz hinter der Station Hauptplatz/Congress kommt Variobahn 202 angefahren. Das Licht schien gerade genau perfekt in die Gasse.


Kurz danach kam auch wieder ein GT8NF in Form von Wagen 607 aus der Gasse auf den Hauptplatz gefahren.

Vom Hauptplatz ging es zu Fuß weiter zum Jakominiplatz. Mein Plan war es, ein Fahrzeugbild von den nicht beklebten Cityrunnern zu bekommen. Diese verkehrten auch heute auf der Linie 3, die vom Jakominiplatz weiter zur Krenngasse fährt. Diese Achse sollte für Wagen, die aus der Innenstadt kommen eigentlich gut im Licht sein. Daher würde ich mich dort vom Jakominiplatz hinbegeben. Als ich am Jakominiplatz ankam, warf ich meinen Plan aber erstmal über den Haufen. Denn auf dem Gleis, auf dem eigentlich gar nichts fahren sollte, stand ein GT8 herum und schien keine Anstalten zu machen, sich weiter bewegen zu wollen. Also schnell hin und ein Bild vom Wagen gemacht, der da eigentlich gut im Licht stand. Als ich dann daneben stand, stellte ich fest, dass meine Eile unbegründet war. Denn neben dem Wagen hatten sich schon einige Bedienstete der GVB versammelt und machten alle ein mehr oder weniger ratloses Gesicht. Kurz danach wurden es dann noch mehr Menschen, die sich um das Fahrzeug versammelten. Dann wurde sich beraten, um eine Entscheidung zu treffen. Ganz offensichtlich wollte der Wagen nicht mehr so, wie er sollte. Da sich das Depot nicht weit weg vom Jakominiplatz befand und der Wagen schon die richtige Ausfahrt angepeilt hatte, ging ich ein Stück die Strecke herunter, um noch ein letztes Bild des Wagens zu machen. Noch einmal würde ich das Fahrzeug heute sicherlich nicht mehr sehen.


GT8 510 hat wohl den Dienst aufgegeben und steht nun auf dem nicht befahrenen Gleis des Jakominiplatz herum. So richtig weiß aber noch keiner was nun geschehen soll. So bot sich mir die Chance, den Wagen auf dem Platz abzulichten.


Auf dem im Linienbetrieb laufenden Gleis schob sich nun der GT8BF 604 noch vor den einrückenden 510. So wirklich schöner wurde der Wagen nicht durch seine Vollwerbung.


Ich hatte mich ein Stück die Strecke herunter in Richtung Depot begeben. Einerseits war ich mir relativ sicher, dass der Wagen bald in das nahe gelegene Depot einrücken würde, andererseits blieb ihm auf dem Gleis, auf dem der Wagen auf dem Jakominiplatz parkte, auch gar keine andere Möglichkeit. Und so kam der GT8 510 auch wenige Zeit später angefahren und konnte von mir an der Station Steyrergasse festgehalten werden. Danach verschwand er wie erwartet über eine Betriebsstrecke im Depot.


Mit Wagen 502 kam mir direkt danach der nächste “Typ Mannheim” entgegen. Dieser verkehrte allerdings auf der Linie 4 und machte noch keine Anstalten, den Planverkehr zu verlassen.

Nun wurde der eigentliche Plan, auf der Linie 3 einen nicht beklebten Cityrunner abzulichten, wieder in Angriff genommen. Daher ging es zurück zum Jakominiplatz und von diesem bis zur Endstation Krenngasse der Linie 3. Von dort aus arbeitete ich mich zu Fuß zurück in Richtung Innenstadt und lichtet die nächsten Kurse der Linie 3 ab.


Der erste Kurs war erstmal kein werbefreier Cityrunner. Generell war der Wagen 667 nicht unbedingt der schönste Wagen des Betriebs, aber auch bei weitem nicht der hässlichste. Abgesehen davon war die Umgebung kurz vor der Endstation mit der Häuserfront einfach schön. Unterdessen bilden sich am Himmel erste Wolken, die sich später noch bemerkbarer machen sollten.


Der nächste Kurs brachte dann den Grund für meinen Besuch an der Linie 3. Mit Wagen 659 zeigt sich einer der wenigen werbefreien Cityrunner in Graz. Hier befinde ich mich eine Station vor der Endstation und erwische den Wagen zudem in ansehnlicher Umgebung.


Schnell sprang ich noch auf den entgegenkommenden Kurs auf und fuhr einige Stationen zurück. Dort hatte sich die Strecke knapp um 90 Grad gedreht, wodurch hier der Wagen auch im richtigen Licht zurückkommen sollte. So erwischte ich den Wagen 659 als nächsten kommenden Kurs an der Haltestelle Mandellstraße.


Schon wieder fast am Jakominiplatz angekommen, kam eine Station später zur Abwechslung mit GT8NF 608 ein Altwagen auf der Linie 3. Da die Achse der Strecke im Moment genau im richtigen Licht war, war es genau die richtige Entscheidung gewesen, sich hier für ein paar Kurse aufzuhalten.

Eine große Aufgabe stand nun immer noch auf meiner Liste als unerledigt. Die Innenstadtdurchfahrt zwischen den Haltestellen Jakominiplatz und Hauptplatz/Congress. Da es sich dabei allerdings um eine relativ schmale Gasse zwischen zwei hohen Häuserfronten handelt, war die Straße nur für ganz kurze Zeit am Tag im Licht. Bei meinen Berechnungen hatte ich einen Korridor von knapp 45 Minuten am Nachmittag ausgerechnet. Daher schaute ich einfach mal nach, wie das Licht da im Moment stand. Und ich hatte Glück, denn genau jetzt stand das Licht dort schon fast perfekt. Da es aber sicherlich noch ein paar Minuten hatte, bis das Licht die Strecke richtig ausleuchten würde, ging es erstmal zum altbekannten Schnellbäcker auf dem Jakominiplatz und es wurde sich um das verspätete Mittagessen gekümmert. Einfach auf die nächste Mauer mit Blick auf die Gasse gesetzt und gemütlich gegessen. Dabei wurden einfach mal ein paar Bahnen vorbeiziehen gelassen. Bei der Strecke waren das in der kurzen Zeit ja auch schon einige. Nach dem Essen war passend das Licht in der Gasse perfekt angegangen. So ging es wieder an die Arbeit und es wurde sich langsam die Straße heruntergearbeitet.

 


Ganz am Ende der Straße, die eine Fußgängerzone darstellt, eröffnet sich die Straße in einen Platz, den wieder Werbewagen 604 überquert. Dahinter befindet sich eine große Kirche, die mir als Motiv diente.


Eingetaucht in die Gasse, kommt mir Variobahn 223 entgegen. Die Schatten der Häuser befinden sich schon wieder kurz vor der Strecke, dafür ist die Seite des Wagens im richtigen Licht. Also die genau perfekte Zeit, um Bilder zu machen, die ich daher auch ausnutze. Durch die häufig vekehrenden Wagen, war es auch kein Problem, wenn das ein oder andere Mal ein Lieferwagen oder gar ein Passant in mein Bild lief. Es wurde einfach auf den nächsten Wagen gewartet.


Umso glücklicher war ich, dass es bei GT8 502 ohne Störfaktoren funktionierte. Denn obwohl hier sehr viel fuhr, war die Quote an “Typ Mannheim” doch begrenzt. So nutze ich jede Chance, die sich mir bot, die Wagen zu fotografieren.


Die Gasse hatte ich nun dargestellt, denn so richtig unterschieden sich die Häuser dann auch nicht voneinander. Daher ging ich einmal an der Haltestelle Hauptplatz/Congress vorbei und nochmal in die Gasse, in der ich mich schon vor ein paar Stunden aufgehalten hatte. Auf der Strecke der Linien 3 und 5 in Richtung Andritz hatte die Sonne nun gedreht und offenbarte eine neue Kulisse als Hintergrund für die Straßenbahnen. Zwar entstand das Bild nicht im perfekten Licht, bei dem sommerlichen Hochlicht zeigt sich GT8 505 trotzdem sehr schön.

Für den restlichen Nachmittag wollte ich noch einmal zum Streckennetz westlich des Hauptbahnhofs. Dort waren mir zwei Strecken unbekannt, die ich noch kennenlernen wollte, um das gesamte Netz gesehen zu haben. Zudem hatte ich an der Linie 6 in die Smart-City noch ein Motiv auf dem Zettel, welches mir bei meiner ersten Erkundung der Linie heute Morgen aufgefallen war. Daher ging es mit dem nächsten Wagen, der Richtung Bahnhof fuhr, einfach erstmal los. Wobei ich dabei spezifizieren muss, dass es die erste Variobahn war, die dort hin fuhr. Denn die Abkühlung durch die Klimaanlage war eine willkommene Unterbrechung von der beständigen Hitze. Bei genauerer Betrachtung stellte ich fest, dass ich mich in der Linie 7 Richtung Wetzelsdorf befand. Perfekt für mich, denn das war einer der Linienäste, der mir noch fehlte. Doch kurz nach der Unterquerung des Bahnhofs bog der Wagen dann plötzlich nach rechts ab, wo eigentlich nur die Linien 1 und 6 hinfahren sollten. Etwas verwundert folgte ich einfach mal weiter dem Geschehen. Dabei stelle ich fest, dass der Wagen kurz nach dem Abzweig eine Betriebsschleife anfuhr und beschloss, dort jetzt enden zu wollen. Da kam auch schon der SEV-Bus angefahren, der die Fahrgäste dann wirklich nach Wetzelsdorf bringen sollte. Es wurde also offensichtlich an der Linie 7 gebaut. Das vereinfachte für mich das Komplettieren des Streckennetzes, denn so war der längste Ast westlich des Bahnhofs schon abgearbeitet. Blieb als unbekannter Ast also nur noch die Linie 1. Bevor ich mich dieser allerdings widmen wollte, ging es nun erstmal noch zum Motiv an der Linie 6. Nachdem das Motiv dargestellt war, wurde noch ein Bild in der aktuellen Endschleife der Linie 7 eingeworfen. Danach ging es weiter zur Endschleife der Linie 1, denn so richtig viele Motive ergaben sich auf der Strecke dorthin nicht.


Dieser Turm war mir schon heute Vormittag aufgefallen und als mögliches Nachmittagsmotiv ins Auge gesprungen. Nun gegen Nachmittag befindet sich die moderne Glassäule im richtigen Licht. Der Turm repräsentiert sehr gut die Umgebung, die sich an der gesamten Strecke der Linie 6 bis zum Endstation Smart-City finden lässt. Mit Variobahn 216 zeigt sich dafür passend der modernste Fahrzeugtyp, den Graz zu bieten hat.


Auch die außerplanmäßige Endhaltestelle der Linie 7 wurde von mir festgehalten. Rechts im Bild ist auch der Ersatzbus zu sehen, der die Aufgaben der Straßenbahn bis zur Endstation übernimmt. Daneben steht Variobahn 225, die bereits bereit für die Rückfahrt ist.


An der Endstation der Linie 1 lässt sich ein wenig mehr Grün im Bild blicken. Dafür präsentiert sich die Straßenbahn umso weniger farbenfroh in Form des schwarzen Cityrunner 664. Inzwischen verdichteten sich die Wolken am Himmel zu einer fast geschlossenen Wolkendecke.

Als letzte Amtshandlung des Tages wollte ich noch einmal die Linie 3 nach Andritz abfahren. Diesen Teil des Netzes hatte ich mich nur am ersten Abend heraus begeben. Bei dieser Unternehmung musste ich aber gegen das übermäßig warme Wetter kapitulieren und beließ es einzig bei einem Bild an der Endstation. Aber auch schon bei dieser Tour hatte ich festgestellt, dass die Strecke durchaus ein, zwei schöne Stellen hatte. Nun wollte ich mich mit der Strecke chronologisch ab dem Hauptplatz beschäftigen. Also erstmal irgendwie von der Linie 1 wieder weggekommen. Dies war gar nicht so einfach, denn der letzte Kurs war ja gerade erst weg gefahren und als nächstes stellte sich ein GT8NF in die Schleife. Bei dem Wagen war im Stehen aber auch nicht viel mit kühler Zugluft. Und so schwitzte ich mich in der 15-minütigen Wartezeit einmal komplett zu Tode. Nachdem der Wagen endlich los fuhr, ging es bis zu dem Punkt zurück, an dem die Linie 6 aus der Smart-City wieder auf die Linie 1 stößt. Dort wurde noch ein kurzer Fotostopp eingeschoben, bevor es weiter zurück in die Innenstadt ging. Wieder kam ich aber nicht bis zur eigentlich angepeilten Strecke, sondern schob ein Bild auf der langen Straße nach dem Bahnhof ein. Erst nach diesen zwei Fotohalten gelangte ich zur Strecke der Linien 3 und 5. Dort wurde das Projekt der Streckenerkundung nach nur einem Bild abgebrochen. Denn schon für dieses Bild hatte mich die Sonne verlassen. Und ein Blick in den Himmel versprach auch nicht, dass die Sonne bald wieder kommen sollte. Genau genommen sollte es für den restlichen Tag eher flüssigen Sonnenschein geben. Denn ein Blick in den Wetterbericht sagte ein ordentliches Sommergewitter an. Und bevor ich mich jetzt nach fast zwei Tagen strahlenden Sonnenschein noch durch Regen kämpfte, beschloss ich lieber zum Hotel zurückzukehren und dort den Abend entspannt im Bett ausklingen zu lassen.


Der einzige auf der Linie 6 verkehrende GT8 zeigt sich hier mit Wagen 504 vor dem einzigen wirklichen Motiv der Linie 4. Der alte Wasserturm der Eisenbahn steht perfekt sichtbar in der Straße, in der sich die Linie 6 in Richtung der Smart-City schlängelt.


Kurze Zeit später ist es erneut der Wagen 504, der sich auf der Rückfahrt befindet. Hier zeigt sich der GT8 auf der langen Straße, die den Hauptbahnhof mit der Innenstadt verbindet.


Das letzte Bild des Tages wird noch einmal von einem GT8 geziert, der heute eindeutig der am häufigsten vertretene Wagentyp in meinen Bildern war. Zwar war es erst kurz nach 4 und es wäre sicherlich noch zwei Stunden gutes Fotolicht gewesen, aber das Fotolicht war generell für heute ausgegangen und daher wollte ich mich nicht weiter durch die Hitze quälen. Beim ersten Bild ohne Sonne in Graz ist die fehlende Sonne sogar von Vorteil, da das Motiv sonst ohnehin nicht im Licht gewesen wäre.

Inzwischen war es nicht nur heiß, sondern auch noch schwül geworden. Daher war ich sehr froh, als ich endlich wieder im Hotel angekommen war und in die Kühle des klimatisierten Zimmers eintreten konnte. Nach einer schönen ausgedehnten Runde Duschen war ich dann auch wieder frisch und genoss einfach mal ein paar Stunden Ruhe auf meinem Bett. Danach musste es aber noch irgendwie an die Essensbeschaffung gehen. So richtig Lust auf einen großen Ausflug hatte ich nicht, weshalb ich zum nächst gelegenen Dönerladen ging und mit Döner und Kaltgetränk nach einem Spaziergang durch strömenden Regen wieder im Zimmer ankam. Nach dem Essen wurde weitere Stunden auf dem Bett herum gegammelt und ein wenig in die Heimat telefoniert. Dann ging es Schlafen, denn auch morgen sollte mit der Reise nach Linz ein anstrengendes Tagesprogramm auf mich warten. Wie die Reise zu meinem letzten Ziel und der dortige Aufenthalt aussehen sollte, wird dann im letzten Teil von “Sommertour durch Bayern und Österreich” gezeigt.

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