Einmal GANZ bis Budapest IV: Zwischen Donaumetropole und dörflichem Idyll

Am ersten von drei vollen Tagen in der ungarischen Hauptstadt gibt es zunächst einen Abriss quer durch das Straßenbahnnetz, von der Freiheitsbrücke bis hin zu der dörflichen Acht der Linien 2 und 52 in den Randbezirken der Stadt. Natürlich werden auch alle Fahrzeugtypen schon einmal grob auf der Liste abgehakt.


Mittwoch, 29. Mai 2024

Im Atrium Hotel hatten wir dann auch erstmals auf dieser Reise Frühstück dabei. Und das gab es erfreulich früh bereits ab 7 Uhr. Pünktlich fuhren wir daher mit dem verglasten Fahrstuhl am Rand des namensgebenden Atriums hinab und erhaschten bereits aus luftiger Höhe einen Blick auf das umfangreiche Frühstücksbuffet. Da konnte man durchaus aus dem Vollen schöpfen und es blieben kaum Wünsche an eine nahrhafte und abwechslungsreiche erste Mahlzeit des Tages offen. Eigentlich nicht so mein Ding, direkt nach dem Aufstehen schon so viel zu essen, aber wenn man um den langen Tag weiß, der im Mai bei einer Straßenbahntour vor einem steht, dann schaufelt man morgens doch lieber etwas mehr 😉

Um acht traten wir vor die Tür und die Endhaltestelle der Linien 28 und 37 lagen bereits schön in der morgendlichen Lichtachse. Anschließend ging es gleich dorthin, wo wir gestern Abend aufgehört hatten, der Freiheitsbrücke. Eine Dreiviertelstunde trieben wir uns erstmal rund um die Brücke herum und setzten die verschiedenen morgendlichen Perspektiven um. Für alle, die sich mit der Budapester Straßenbahn noch nicht so auskennen, werde ich in diesem Teil auch zu den Fahrzeugtypen kurz ein paar wenige Worte verlieren.


Am Blaha Lujza tér starten direkt neben unserem Hotel die Linien 28, 37 und 62 in die äußeren Stadtbezirke. Die 37 wurde vollständig mit den ehemaligen Hannoveraner TW 6000 betrieben, die der Innenstadt damit an dieser Stelle am nächsten kommen dürften. Insgesamt wurden zwischen 2001 und 2013, teilweise mit dem Umweg über den Haag, 126 TW 6000 von Duewag und LHB nach Budapest abgegeben. Knapp 100 der Fahrzeuge stehen derzeit in Budapest im Einsatz, bedienen allerdings im Linienverkehr ausschließlich Linien auf der Pester Seite der Stadt. TW6000 1544 startet hier auf der nur in der HVZ verkehrenden Verstärkerline 62 nach Rákospalota.


Das T5C5-Doppel mit 4279 ist als Line 28 am Blaha Lujza tér angekommen und für die Rückfahrt bereits über den Gleiswechsel gefahren. In Anbetracht der teils noch sehr späten Produktion von nicht mehr ganz zeitgemäßen Straßenbahntypen von CKD, handelt es sich bei den Budapester T5C5 mit den Baujahren 1980 und 1984 um vergleichsweise alte Fahrzeuge mit einem damals dem Zeitgeist entsprechenden Design. Insgesamt 302 dieser nur in Budapest anzutreffenden Fahrzeuge wurden gefertigt. Alleinstellungsmerkmal ist dabei die Ausführung als “1 1/2-Richtungswagen” mit Türen auf beiden Seiten, aber nur einem Fahrerstand je Fahrzeug. Entsprechend kommen die Fahrzeuge immer mindestens zu zweit als Heck-an-Heck-Traktion zum Einsatz. So sind die Fahrzeuge etwa auf den Linien 17, 28, 41, 56, 59 und 61 im Einsatz. Als Dreifachtraktion sind die T5C5 auf der äußeren Ringlinie 1 und auf der Linie 14 zu finden.


Weiter geht es auf der Freiheitsbrücke, von der wir zunächst einen Blick auf die Donau mit ihrer regen Ausflugs- und Flusskreuzfahrt werfen.


Über die Freiheitsbrücke rollen derzeit noch ausschließlich die nicht modernisierten GANZ-Triebwagen vom Typ CSMG. Von 1967 bis 1975 wurden in drei Serien, als CSMGM1 bis CSMGM3 bezeichnet, insgesamt 149 Fahrzeuge für Budapest gefertigt. Noch etwa 30 bis 40 Fahrzeuge stehen weitgehend unmodernisiert im Einsatz. An einer Gewichtsbeschränkung scheint der ausschließliche Einsatz dieses Fahrzeugtyps auf den drei Linien 47, 48 und 49 seit der letzten Sanierung der Brücke in den späten 00er-Jahren nicht mehr zu liegen. Dennoch sahen wir während der drei Tage in Budapest ausschließlich diesen kultigen, nicht modernisierten Fahrzeugtyp auf der Freiheitsbrücke. Eine kleine Auffrischung erhielten aber auch einige dieser Fahrzeuge in den vergangenen Jahren, wie man meist nur am Innenraum oder neuen, leicht getönten Fenstern erkennt. Teilweise wurde auch auf einen Einholmstromabnehmer gewechselt. Der kernige Originalsound ist aber allen Achtachsern auf den drei Linien noch gemein und bei jeder Mitfahrt ein Genuss. Wagen 1361 erreicht hier genau die Mitte der historischen Szabadság híd.

Vom Szent Gellért tér fährt wenig später der GANZ-Triebwagen 1461 auf die Freiheitsbrücke Richtung Deák Ferenc tér.


Am Budaer Ufer angekommen, fällt der Blick auf die Uferlinien 19, 41 und 56. Die 41 scheint noch fest in der Hand der Tatra T5C5 zu sein, während auf den Linien 19 und 56 bereits Mischbetrieb mit den neuen Urbos 3 gefahren wird. Hier erreicht das T5C5-Doppel mit 4300 an der Spitze den Szent Gellért tér mit dem markanten Portal der in den Felsen des Gellertberges geschlagenen Kapelle Gellérthegyi Barlang.


Einige Schritte auf den Szent Gellért tér tritt der Gellertberg voll in Erscheinung. Der Platz ist leider stark vom Autoverkehr eingenommen, nur die eigene Trasse der sechs sich hier trennenden Linien ermöglicht überhaupt vernünftige Aufnahmen. Die Linien 47, 48 und 49 biegen hier nach rechts auf die Freiheitsbrücke ab, während die Linie 19, 41 und 56 dem Donauufer folgen. Die Linien 19 und 41 bis ganz hinauf zur Margaretenbrücke (Margit híd), die Linie 56 biegt bereits hinter der nächsten Haltestelle Rudas Gyógyfürdő wieder ins Inland ab. In die Gegenrichtung knicken alle sechs Linien vom Donauufer weiter hinein nach Buda zum großen Knotenpunkt am Móricz Zsigmond körtér ab.


Wir wollten uns als nächstes die Uferstrecke der Linie 2 auf der Pester Seite anschauen und wechseln daher wieder auf die andere Seite der Freiheitsbrücke. Hier bietet sich das Motiv von gestern Abend am Vormittag als Nachschuss an. CSMG 1318 rollt vom Fővám tér auf die Freiheitsbrücke.


Eine Etage tiefer auf die Linie 2 gewechselt, steigen wir an der Haltestelle Vigadó tér wieder aus. Auf den Linien 2, 2B und 23 verkehren hier die verschiedenen Modernisierungsstufen der GANZ CSMG. Ende der 90er-Jahren wurden 30 Fahrzeuge elektrisch komplett modernisiert und als KCSV-7 bezeichnet. Zu erkennen sind diese Fahrzeuge leicht an den neuen Dachaufbauten. Zwischen den modernisierten Fahrzeugen laufen hier aber auch noch einige der nicht modernisierten CSMG. Damit haben wir nun am Morgen schon alle Linien gesehen, auf denen die GANZ-Triebwagen während unseres Besuches noch im Einsatz standen und werden diese in den nächsten Tagen natürlich weiter verfolgen.

Klassisch mit analogen Stecktafeln kommt wenig später der CSMG 1450 zwischen Vigadó tér und der Elisabethbrücke am Donauufer daher.


An der neben der Freiheitsbrücke vielleicht bekanntesten Donaubrücke Budapests, der Kettenbrücke (Széchenyi Lánchíd), wechselten wir anschließend wieder ans Budaer Ufer hinüber, um uns die Situation am Clark Ádám tér mit samt der hier abfahrenden Standseilbahn anzuschauen. Hier sehen wir die Pester Seite der Brücke mit der Matthiaskirche im Burgviertel im Hintergrund.


Die Brücke lädt zu zahlreichen fotografischen Spielereien ein und ist mustergültig herausgeputzt. Allerdings erreicht auch das touristische Gedränge hier fast zu jeder Tageszeit ein grenzwertiges Maß.


Von der Brücke fällt der Blick auf das Parlament und die Margaretenbrücke, über die auf der inneren Ringlinie 4 und 6 gerade ein Combino fährt.


Mit Lack wurde an der Brücke nicht gespart. Es sah aus, als sei der letzte Überzug noch nicht sehr alt.


Von der Brücke bietet sich auch ein schöner Blick auf die schon bekannten Uferlinien 19 und 41 auf Budaer Seite. Auf der 19 rollt Urbos 3 2228 auf den Clark Ádám tér zu und wird sich gleich durch die enge Schlangenlinie durch die Unterführung am Brückenfundament vorbeischlängeln. Mit den Multigelenkern kein wirkliches Vergnügen… 56 der fünfteiligen Urbos 3 wurden von CAF zwischen 2015 und 2021 bereits geliefert, weitere 46 aus der Option wurden bestellt und sollen ab Ende 2024 geliefert werden. Zum Einsatz kommen die Fahrzeuge inzwischen auf den Linien 3, 14, 17, 19, 41, 42, 50, 56, 61 und 69.

Auf Budaer Seite erreichten wir den Clark Ádám tér, an dem die historische Standseilbahn hinauf ins Burgviertel abfährt. Ähnlich wie die Zahnradbahn, zählt auch die Standseilbahn von Budapest mit der Eröffnung im Jahr 1870 zu den ältesten der Welt, konkret die Zweitälteste. Zumindest wenn man den jahrzehntelangen Stillstand und Abbau nach der teilweisen Zerstörung im 2.Weltkrieg außer Acht lässt. Für den ÖPNV hat die Standseilbahn im Gegensatz zur Zahnradbahn keine ernsthafte Bedeutung. Bei Touristen ist die Bahn durch ihren Status als UNESCO-Welterbe und durch ihre Verbindungsfunktion hinauf in das Burgviertel aber ungleich beliebter und inzwischen ein regelrechter Instagram-Hotspot. So wurde beispielsweise auch die Geschwindigkeit auf der nur 95 Meter langen Strecke herabgesetzt, damit das Panorama länger genossen werden kann.


Von den zwei Brücken über die kurze Strecke lassen sich über den Tag verschiedene Perspektiven auf das urige Bähnchen umsetzen. Dafür ging es einmal durch den bewaldeten Hang unterhalb des Burgviertels und auf eine der Brücken. Glücklicherweise gibt es in Budapest immer wieder öffentliche Trinkwasserquellen, so auch auf dem Clark Ádám tér und im Wald unterhalb des Burgviertels. Das erspart so manchen Besuch im Supermarkt, nur um an neue Flüssigkeit bei schweißtreibender Fotoaktivität zu kommen. Im Hochsommer sicher noch wichtiger, als bei den Ende Mai noch sehr angenehmen Temperaturen.


Wieder vom Hügel hinunter, hielt an der Haltestelle Clark Ádám tér wenig später das T5C5-Doppel mit 4332 als Linie 41. Bei meinem bislang einzigen vorherigen Besuch in Budapest, waren auch die Budaer Uferlinien noch fest in der Hand der GANZ-Triebwagen. Heute sind sie hier die Ausnahme. Die gesamte Uferstrecke wurde inzwischen einer Sanierung unterzogen und kommt weit weniger rustikal daher, als noch vor 17 Jahren. Zwischen Batthyány tér und Margit híd wurde 2016 der Lückenschluss zur Margaretenbrücke fertiggestellt, der seit dem Unterbruch der Strecke infolge des Metrobaus im Jahr 1970 entstanden war. Dorthin brachen wir anschließend mit der nächsten Bahn in Gegenrichtung auf.

Bevor ich Jonas zum neuen Abschnitt Richtung Margaretenbrücke folgte, zog ich aber doch mal etwas Bargeld am Automaten am Batthyány tér. Konkreter Anlass war, dass die Toiletten in den Metrostationen – wie eh und je von den typischen alten Damen bewacht, geputzt und kassiert – natürlich nur Bargeld annahmen. Für die in der Regel sauberen und gut nutzbaren Toiletten ist man gern bereit, mal 200 HUF hinzulegen (ca. 50 cent). Diese Anwendung blieb aber auch fast die einzige, für die man Bargeld zumindest hier in der Hauptstadt noch brauchte. Den Rest würden wir dann wie üblich beim letzten Abendessen verprassen, da die beliebte zweite Option, es vor Verlassen des Landes zu Vertanken, bei dieser Tour mangels Autos wegfiel. Obwohl nur den Gegenwert von 50€ gezogen, lagen nun 19.000 Hufen (so unsere beliebte Pluralisierung der Währungsbezeichnung) schwer in meiner Tasche. Nachdem der eigentliche Grund für die Bargeldbesorgung an der hiesigen Metrostation erledigt war, ging es hinter Jonas her zur Margaretenbrücke. Übrigens tat sich die Dame schon schwer damit, den kleinsten Schein, den der Automat ausgespukt hatte – einen 1000er – mit Münzen zu wechseln. Eigentlich hatte die aber genug in der Kasse, vielleicht war sie gerade auch mit der Rechenoperation überfordert, denn das ständige gleichzeitige Telefonieren gehört bei diesen Damen seit der Erfindung der Mobiltelefonie einfach dazu.


Vom Batthyány tér geht es erst seit 2016 wieder mit der Straßenbahn weiter zur Margaretenbrücke. Der kurze Lückenschluss, einst durch den Bau der Metro im Jahr 1970 gerissen, bringt den drei Budaer Uferlinien einen knappen weiteren Kilometer entlang der Donau. Ein T5C5-Doppel mit 4300 an der Spitze eilt die neue alte Verbindungsstrecke Richtung Batthyány tér entlang. Auch das Umfeld wurde beim Neubau großzügig mitgedacht, wie es mir an so vielen sanierten Stellen in Budapest im Kontrast zu 2007 positiv aufgefallen ist.


Die Margaretenbrücke wird von der Uferstrecke unterquert und die neue Haltestelle Margit híd erreicht, an deren Stelle sich zuvor nur eine eingleisige Endschleife der Linie 17 befand, die zuletzt gar zu einer Stumpfendstelle zurückgebaut war (man sehe sich den Vergleich bei Street View an). Oben drüber kreuzen die Ringlinien 4 und 6. Mit dem verwegenen Ziel, diese Fahrzeuge in ganzer Länge frei von Autos aufzunehmen, ging es anschließend auf die Brücke hinaus, in deren Mitte sich eine Haltestelle befindet. Hier sehen wir noch an der Budaer Rampe der Brücke den Combino 2030 an der Haltestelle Margit híd.


Auch die Margaretenbrücke ist recht markant durch ihre Besonderheit der zwei Brückenhälften, die sich in der Mitte der Donau in einem 150-Grad-Winkel zusammenlaufend an der Südspitze der namensgebenden Margareteninsel treffen. Hier befindet sich auch die Haltestelle der Ringlinien und ein weiterer kurzer Brückenarm geht auf die Insel hinab. Durch die Haltestelle und den Mittelbahnsteig ergibt sich hier eine große Chance, eine der haltenden Bahnen in einer Lücke des nie enden wollenden Fahrzeugstroms abzulichten. Combino 2037 hält hier an der Haltestelle Margitsziget.


Schön zu erkennen ist der mittige Knick der Margaretenbrücke auf dieser Aufnahme der Haltestelle Margitsziget mit Combino 2001. Ein weiterer Combino fährt im Hintergrund in Gegenrichtung, wobei auch ein Folgefahrzeug der im Sichtabstand bedienten Linien 4 und 6 nicht überraschend wäre. Beide Linien werden ausschließlich mit den 40 von 2006 bis 2007 gelieferten Combino Plus bedient, welche nur hier zum Einsatz kommen. Ursprünglich hätte es sich bei den Fahrzeugen um neunteilige Multigelenker, wie später bei den langen Urbos 3 handeln sollen. Durch die Combino-Krise wurde aber letztlich auf das altbewährte GTx-Prinzip umgeschwenkt, auch wenn beim Antriebskonzept von den Vorbildern von Adtranz, AEG etc abgewichen wurde. Erstmals wurde ein GTx für Budapest in sechsteiliger Ausführung ausgeliefert, womit der Budapester Combino Plus mit 54 Metern Länge für einige Jahre den Titel der längsten Straßenbahn der Welt für sich beanspruchen durfte. Abgelöst wurde dieser später durch schon erwähnten, neunteiligen Urbos 3. Als letzte Fahrzeuge tragen die Combinos noch die alten Flip-Dot-Anzeigen. Einige Fahrzeuge haben aber schon neue LED-Scheinwerfer erhalten und der ursprünglich blaue Zierstreifen unterhalb der Dachkante ist inzwischen bei allen Combinos schwarz.

Am Pester Ende der Margaretenbrücke enden in einer Seitenstraße die schon bekannten Uferlinien 2, 2B und 23, deren Strecke am Parlament vorbei wir uns nun ansehen und anschließend mit der Linie 2B mal etwas weiter aus dem Zentrum herausfahren wollten, um den zunehemenden Touristenmassen für eine Weile zu entkommen. Zunächst arbeiteten wir aber einige Pflichtansichten rund um das ungarische Parlament ab. Am Kossuth Lajos tér vor dem Parlament war jedoch gerade eine Baustelle, sodass wir einige geplante Ansichten nicht würden umsetzen können. Dennoch boten sich genügend Möglichkeiten, um hier einige Minuten zu vertrödeln.


CSMG 1451 ist in einem Rechteck am Rand des am Kossuth Lajos tér vor dem Parlament entlanggefahren und biegt nun um die Ecke zur Haltestelle Országház (Parlament). Nur eine Haltestelle später wird am Jászai Mari tér das Ende der drei Linien am inneren Ring am Ende der Margaretenbrücke erreicht, von wo wir eben gekommen waren.


Wir folgten dem Rechteck um den Kossuth Lajos tér und konnten wenig später den KSCV-7 1331 neben dem Parlament aufnehmen. Die Baustellenabsperrung auf der linken Seite verunmöglichten leider einige Ansichten des Platzes gerade am Nachmittag.


In weiteren 90-Grad-Kurven sucht sich die Strecke den Weg zwischen Parlament und Kossuth Lajos tér zum Ufer der Donau. Noch eine S-Kurve, dann hat KSCV-7 1353 vor der Kulisse des Parlaments die Uferstrecke erreicht.


Zwei Kurven weiter erreicht KSCV-7 das Donauufer.


Von der folgenden Haltestelle Széchenyi István tér ergab sich ein Teleblick auf den CMSG 1450, mit dem es anschließend aus der Innenstadt heraus die gesamte Uferstrecke bis zur Haltestelle Haller utca / Soroksári út hinunterging.

Unser Ziel war nun eine der urigsten Ecken des Straßenbahnnetzes, die große eingleisig im Einrichtungsverkehr befahrene Acht im Süden der Stadt mit den Linien 2B und 52. Eine Ecke des Netzes, von der ich nun schon mehrfach tolle Aufnahmen in typisch ungarischer, dörflicher Umgebung gesehen hatte und die ich mir bei diesem Besuch unbedingt anschauen wollte. Die Linie 2 mussten wir daher an der Haltestelle Haller utca / Soroksári út verlassen, denn diese biegt hier nicht ab, sondern folgt weiter der Soroksári út und endet wenig später an der Stumpfendstelle Közvágóhíd. Die 2 ist somit eher eine Verstärkerlinie der 2B in der Innenstadt. Solche Linien mit A oder B gibt es an mehreren Stellen im Netz, wann allerdings das A oder B genommen wird, wann die Linie mit dem Zusatzbuchstaben die Hauptlinie ist und wann die Liniennummer ohne Zusatzbuchstaben, hat sich mir noch nicht recht erschlossen. In diesem Fall schien zumindest die 2B die Hauptlinie zu sein, in die wir nach einer Station mit der 23 an der Haltestelle Haller utca / Mester utca umstiegen.


Umsteigen an der Haltestelle Haller utca / Mester utca. Die von TW6000 bediente Linie 24 und die mit GANZ-Triebwagen bestückte Linie 23 fahren hier geradeaus und nützen uns nichts für unseren Plan. Wir brauchen eine 2B, die hier im Vordergrund um die Ecke biegt. Fälschlicherweise versuchten wir, an der Haltestelle vor der Kreuzung von der 23 auf die 2B umzusteigen. Die 2B hält aber erst nach dem Abbiegen hinter der Kreuzung, sodass wir, nachdem unser Fehler offensichtlich wurde, schnell neben dem abbiegenden Wagen her über die Kreuzung eilten. Zuvor gelang noch eine Aufnahme des TW6000 1567 auf der Linie 24 vor nun etwas authentischerer Kulisse, als in der herausgeputzten Innenstadt.

Nachdem die 2B nach zwei Stationen den äußeren Straßenbahnring mit der Linie 1 gekreuzt hatte, wurde es zunehmend ländlicher in den Außenbezirken Budapests. Eine gefühlte Ewigkeit ging es durch abgerockte Industriekulisse und Gewerbegebiete immer weiter Richtung Süden. Wir waren aber gerade eh in einem Mittagstief und nahmen die lange Straßenbahnfahrt als willkommene Gelegenheit, ein wenig zu dösen. Erst am Beginn der großen Acht an der Endschleife Gubacsi út / Határ út der Linie 3 stiegen wir mal aus. Die Gewerbekulisse war nun einem fast schon dörflichen Umfeld gewichen. Bevor wir uns die große Acht näher ansahen, schauten wir noch im Lidl vorbei, um uns ein Mittagessen zu besorgen, mit dem wir uns anschließend an der Haltestelle Török Flóris utca am Beginn der eingleisigen Strecke in einen Baumschatten setzten.


An der Haltestelle Gubacsi út / Határ út treffen wir auf die Endschleife der Linie 3, verlassen diese aber direkt wieder und folgen weiter der Linie 2B, die hier nach rechts in die eingleisige Acht abbiegt. KCSV-7 1353 hat die Acht ein Stück weiter hinten verlassen und ist unterwegs zurück in die Innenstadt.


Um die Ecke herum haben die Linien 2B und 52 an der Török Flóris utca die erste Haltestelle im eingleisigen Abschnitt. Während unserer Mittagspause nehmen wir aus dem Baumschatten heraus TW6000 1622 beim Verlassen der Haltestelle auf.


Am Schnittpunkt der Acht ist es an der Haltestelle Nagysándor József utca entsprechend kurz zweigleisig, bevor sich die Richtungsgleise wieder trennen und eingleisig durch verschiedene Straßen führen. KCSV-7 1327 biegt hinter der Haltestelle Nagysándor József utca ums Eck. Die Verstärkerlinie 51 biegt zur HVZ an der Stelle des KCSV-7 nach links ab und spart sich damit die untere Schlaufe der Acht.


Am südlichen Ende der Acht biegt KCSV-7 1353 hinter der Haltestelle Ábrahám Géza utca zur Endhaltestelle ab.


An der Endhaltestelle Pesterzsébet, Pacsirtatelep gibt es ein Überholgleis, sodass sich die Linien 2B und 52 nicht gegenseitig behindern. TW6000 1617 und KCSV-1347 pausieren hier für einen Moment Seite an Seite.


Wir folgten weiter zu Fuß der eingleisigen Acht. KCSV-7 1353 ist nach seiner Pause aus der zweigleisigen Endhaltestelle ausgefahren und um die Ecke herum in den eingleisigen Abschnitt abgebogen.


An der Haltestelle Wesselényi utca nimmt KCSV-7 1359 einige Fahrgäste auf.


Weiter geht es mit TW6000 1581 kurz vor der Haltestelle Székelyhíd utca. Ein wenig fehlplatziert wirken die massigen Stadtbahnwagen in der dörflichen Umgebung irgendwie schon…


Unweit der Haltestelle Pöltenberg utca folgt KCSV-7 1326 als nächste 2B.

Nach fast zwei Stunden für diesen interessanten Abschnitt des Netzes waren wir nun recht zufrieden mit der Ausbeute. Das Licht war auch durch unsere Mittagspause soeben weit genug herum gewesen, um nicht genau seitlich zu stehen. Wir wollten nun anschließend noch einen Bogen über den Umsteigepunkt Határ út schlagen, wo zwei weitere, mutmaßlich mit TW6000 betriebene Linien in die Außenbezirke der Stadt starten. Die Linie 52 verlässt die eingleisige Acht in entgegengesetzter Richtung zur 2B und war damit für uns genau richtig, um nach Határ út zu gelangen. In der großen Mall an diesem Knotenpunkt genehmigten wir uns erstmal einen Kaffee, um ein kleines Nachmittagstief zu überwinden, dass eben während der einschläfernden Fahrt mit der 52 durchs Grüne schon für das Zufallen der Augen gesorgt hatte. Durch die große Glasfassade der Mall sahen wir dann auf der 42 einen irgendwie anders aussehenden TW6000 in die Stumpfendstelle einfahren. Sah aus, als hätte man den von seinen hier in Budapest überflüssigen Klapptrittstufen befreit. Das mussten wir uns direkt ansehen, tranken schnell den Kaffee aus und gingen hinüber zur Endhaltestelle. Tatsächlich hatte man dem TW6000 1551 neue Türen bis zum Wagenboden verpasst und entsprechend eine feste Treppe im Innenraum eingebaut. Wir stellten auch fest, dass wir den eben schon fotografiert hatten, bevor wir in die Mall gegangen waren, den Unterschied aber nicht bemerkt hatten, da unser “normaler” TW6000 der Linie 52 den Wagen weitgehend verdeckt hatte – das Nachmittagstief halt, da bekommt man nicht mehr alles mit 😉
Da die Linie 42 nur eine sehr kurze Pendellinie ist, war der 1551 mit den neuen Türen schon nach einer knappen halben Stunde wieder zurück am Knotenpunkt Határ út gewesen. Zwei Wagen dürften für diese Linie im Viertelstundentakt also ausreichen. Beim Blick rüber zur auf der anderen Seite des Platzes endenden Linie 50, sahen wir wenig später einen genauso umgebauten Wagen, den wir uns im Anschluss auch noch etwas genauer ansahen.


Auf der von nur zwei Fahrzeugen bedienten Peripherielinie 42 ist TW6000 1551 mit neuen, bis zum Wagenboden reichenden Türen und entsprechend fest verbauten Treppen im Innenraum im Einsatz. Schon erstaunlich, dass man die teils schon fast 50 Jahre alten Fahrzeuge, davon nun auch schon teilweise über 20 Jahre in Budapest, noch einmal einem solchen Umbau unterzieht. Scheinbar plant man zumindest für einen Teil der Flotte doch noch mit einem längeren Weiterbetrieb auch über die Auslieferung der nächsten Urbos 3-Serie hinweg, was schon rein zahlenmäßig auf der Hand liegt. Hier verlässt der TW6000 1551 die Endhaltestelle Határ út Richtung Kispest, Tulipán utca.


An der Endhaltestelle der Linie 50 auf der anderen Seite des Platzes läuft zeitgleich ein ebenso umgebauter TW6000 ein. An die Düwag-Patent-Falttüren angelehnte Türen hat man zumindest nicht verbaut, sodass sich die neue Treppe an den Seiten verjüngt. Ein Fortschritt zu den anfälligen und in Budapest vollkommen unnötigen Klapptrittstufen ist es aber allemal.


Wenig später verlässt auch TW6000 1601 seine Endhaltestelle am Knotenpunkt Határ út zum deutlich weiter entfernten Pestszentlőrinc, Béke tér. Neben den TW6000 standen auf dieser Linie auch die Urbos 3 im Einsatz.

Für das späte Nachmittags- und das schöne Abendlicht wollte ich alsbald wieder zurück in die Innenstadt, um dort rund um die Donau einige Pflichtmotive abzugrasen. Die Wahl fiel dabei vom Knotenpunkt Határ út auf die Metrolinie 3. Allerdings legten wir noch einen Zwischenhalt an der nach zwei Stationen kreuzenden Ringlinie 1 ein, denn ein Fahrzeugtyp fehlte uns heute noch, um das Sammelalbum voll zu bekommen: Die neuen, neunteiligen Urbos 3. Und natürlich sind auch die Dreifachtraktionen der T5C5 auf der Ringlinie immer wieder eine nette Abwechslung. Mit Motiven weiß diese Linie, meist auf eigenem Gleiskörper inmitten des mindestens vier-, gern aber auch mal sechs- oder achtspurigen Ringes, nicht gerade zu überzeugen. Auch als wir an der Metrostation Népliget ans Tageslicht gelangten, stellte sich dies kaum anders dar: Eine der langen Bahnen hier frei aufs Bild zu bekommen schien aussichtslos. Nach ein wenig Hin- und Hergefahre zu den umliegenden Haltestellen ergab sich dann unweit der Station Zugló vasútállomás aber ein Spot, an dem schonmal die Variable “Autoschaden” aus der Gleichung genommen werden konnte. Auch hier war ein kleiner Schatten schon im mittleren Bereich der bis zu 56m langen Bahnen auf dem Gleis, störte aber für eine Streckenaufnahme nicht wirklich.


Urbos 3 2115 auf der Ringlinie 1 nach Verlassen der Station Zugló vasútállomás. Von 2016 bis 2020 wurden insgesamt 17 der neunteiligen, 56 Meter langen Fahrzeuge von CAF geliefert und lösten die Combino Plus als längste Straßenbahnen der Welt ab. Es waren die ersten neunteiligen Fahrzeuge in der bekannten Multigelenkbauweise mit weitgehend starren Fahrwerken. Inzwischen verfügen auch Dublin und jüngst Berlin über neunteilige Multigelenker, den Längenrekord dürfte aber weiterhin Budapest halten. Fünf weitere Neunteiler wurden mit der letzten bestehenden Option ausgelöst und sollten nach ursprünglicher Planung ab Ende 2024 mit den 21 Fünfteilern ausgeliefert werden.


Neben den neunteiligen Urbos 3 sind auf der Ringlinie die T5C5-Dreifachtraktionen im Einsatz. Auf der anderen Seite der Haltestelle Zugló vasútállomás konnte das Triple aus 4082, 4242 und 4309 aufgenommen werden. Die Autos schwammen hier dank der Kreuzung im Rücken wellenartig, sodass man hin und wieder Glück hatte.

Als erste Dokumentation reichte mir das hier jetzt. Das schöne Licht wollte ich lieber in der Innenstadt nutzen, anstatt hier draußen an einer Strecke mit quasi null Motiven und erdrückendem Autoverkehr. Es ging für mich daher zurück zur Metro und dann mit einmal Umsteigen zum Kossuth Lajos tér. Jonas war noch nicht ganz zufrieden und würde sich etwas später Richtung Innenstadt verschieben. Bis die Sonne auf der anderen Seite der Donau hinter den Hügeln des Ufers versank, trieb ich mich die nächsten 1 1/2 Stunden in teils schönstem Theaterlicht an den verschiedenen Motiven am Pester Ufer der Donau zwischen Parlament und Freiheitsbrücke herum. Ein toller Ausklang für den heutigen Sonnenschein.


KCSV-7 erreicht den Kossuth Lajos tér und schlängelt sich vom Donauufer kommend am Parlament vorbei.


Zurück ums Eck geschaut auf die Uferstrecke kommt wenig später KCSV-7 1326 die im schönsten Abendlicht liegende, etwas erhöht verlaufende Strecke entlang.


Weiter Richtung Parlament hat KCSV-7 1352 soeben die Haltestelle Kossuth Lajos tér verlassen und schlängelt sich Richtung Donau.


Ich wechselte zur Kettenbrücke und setzte auch hier die Abendmotive mit der Pester Uferstrecke um. Ein KCSV-7 unweit der Haltestelle Eötvös tér vor dem Inter Continental.


Blick in die andere Richtung der Donau auf das Parlament mit einem KCSV-7 an identischer Stelle wie drei Aufnahmen zuvor.


Weiter ging es zur Freiheitsbrücke. CSMG 1448 überquert die Brücke zum Pester Ufer Richtung Deák Ferenc tér. Obwohl überall Hinweisschilder mit Betretungsverboten stehen, scheint das Picknick auf der Brücke niemanden wirklich zu stören.


Fehlt nur noch der Blick von der Elisabethbrücke, über die keine Straßenbahnen verkehren, auf die Uferstrecke bei der Haltestelle Március 15. tér.


Auch etwas seitlicher mit den Flusskreuzfahrern lässt sich der Blick auf die Haltestelle Március 15. tér umsetzen.


Eine letzte Ansicht vom Pester Ende der Elisabethbrücke auf die Haltestelle Március 15. tér, diesmal mit dem KCSV-7 1335 und der Freiheitsbrücke in ganzer Länge, wenn auch schon halb im Schatten.

Das war es dann wohl gewesen mit dem Sonnenschein für heute. Wenn hier an der Uferstrecke keine Sonne mehr scheint, dann so gut wie nirgendwo mehr entlang der Straßenbahn. Ich telefonierte mich mal wieder mit Jonas zusammen, der gerade auch irgendwo am Pester Ufer abhing. Wir wollten fürs Abendessen mal nicht mitten ins touristische Zentrum und liefen daher vom Boráros tér die Ráday utca hinunter, auf der bei Maps jede Menge Lokalitäten verzeichnet waren. Als wir dem Zentrum langsam wieder zu nahe kamen, setzten wir uns an der nächsten Bar. Das war hier schon klar touristisch ausgelegt, aber von den Preisen her noch vollkommen in Ordnung. Nichts typisch ungarisches, sondern eher klassisches Bar-Food. War zumindest lecker und sättigend und das Bier schmeckte im Gegensatz zu gestern auch wieder wie Bier.

Die Ráday utca brachte uns anschließend direkt zum Kálvin tér mit den Linien 47 und 49 hinunter. Ich wollte heute noch eine kleine Kultursession im Burgviertel bei Dunkelheit einlegen und auch Jonas war nach anfänglichem Zögern dabei. Die blaue Stunde hatten wir eben weitgehend beim Abendessen verbracht, aber der Blick von der Freiheitsbrücke war dann doch noch nicht ganz Schwarz, sodass wir vom Szent Gellért tér doch noch einmal auf die Brücke hinausliefen, bevor es am anderen Ufer zwei Brücken weiter zum Clark Ádám tér ging. Von dort aus liefen wir dann die paar Höhenmeter durch den Wald ins Burgviertel hinauf.


Blick von der Freiheitsbrücke auf die Elisabethbrücke mit dem darüber erleuchteten Burgviertel.


Wir sind bereits weiter zum Clark Ádám tér gefahren und blicken nach etwa der Hälfte der Höhe hinauf ins Burgviertel zurück auf die Kettenbrücke.


Etwas weiter gedreht fällt der Blick auf das ebenfalls wunderschön beleuchtete Parlament.

Oben kamen wir dann auf Höhe des Burgpalastes heraus, allerdings waren überall Baustellen und man konnte sich nicht so richtig frei bewegen. Hier war es auch schon gespenstisch ruhig um 22 Uhr, nur ein wenig Wachpersonal lief ziellos umher und der inzwischen frische Wind pfiff durch die Straßen. Wir schlenderten hinüber zur Fischerbastei, wo es dann wieder etwas lebhafter wurde. Genau genommen war hier die asiatische Instagram-Armee im Einsatz und aus zahlreichen Perspektiven wurden mit mehreren Kameras Selbstinszenierungen vor historischer Kulisse in Szene gesetzt. Es war zwar noch ein wenig was los, aber die Gruppen waren doch schon ein wenig versprengt. Was hier tagsüber abgeht, möchte ich mir da wiedermal nicht vorstellen. Solche Orte kann man inzwischen quasi nicht mehr aufsuchen vor lauter Instagram-Selfie-Spot-Besuchern, regenschirmfolgenden Reisegruppen und überalterten Kaffeefahrten. Man selbst ist von außen betrachtet dann ja gewissermaßen auch immer ein Teil davon, auch wenn hoffentlich nicht so klischeehaft und selbstzentriert, aber ganz frei davon, zu einem Teil der nervigen Masse zu werden, ist man eben nicht. Daher meide ich solche Orte inzwischen recht konsequent oder schaue sie zu Zeiten oder Jahreszeiten an, an denen es nicht ganz so schlimm ist, zum Beispiel wie hier, spät am Abend. Mit den ach so bildungsbürgerlichen Kulturreisen hat das eben auch nur noch wenig zu tun, sich mit den Massen durch Rom, Barcelona, Prag oder Budapest zu schieben. Irgendwie gibt es auch keine ernsthaft zufriedenstellende Lösung für dieses Problem, denn Corona hat auf der anderen Seite auch gezeigt, was an solchen Orten ohne Touristen wirtschaftlich passiert. Und wer sind am Ende die Guten und die Schlechten in diesem Spiel? Sicher, landgehende Kreuzfahrer braucht wirklich niemand, aber an Orten ohne ist es ja auch nicht viel besser – siehe Prag und Budapest…

Aber jetzt am Abend war es abgesehen von der Asiatengruppe doch recht ruhig und die Motivmöglichkeiten machen halt auch einfach Spaß, wobei die Dunkelheit dabei keinesfalls von Nachteil ist.


Blick von der Fischerbastei hinab Richtung Donau auf das Parlament. Diese Fensterbögen waren der absolute Insta-Hotspot, sodass es gar nicht so einfach war, mal drei der Bögen für ein Foto frei von Grimassen scheidenden Insta-Sternchen zu bekommen.


Gut zu erkennen, dass es sich am Abend doch alles im angenehmen Rahmen bewegt und ein zivilisierter Umgang herrscht. Brav wird gewartet, bis der Fotospot für die Nächsten frei wird.


Und so sieht das Ganze von der anderen Seite aus. Regelrecht belagert werden die Bögen durch Selbstinszenierungen.


Die Fischerbastei lädt abendlich beleuchtet einfach zum Fotografieren ein.

Über die oben schon angeschnittenen Gedanken philosophierend, schlenderten wir anschließend wieder den Berg hinab, diesmal aber durch die Straßen zum Batthyány tér, um zu unserem letzten Ziel des Tages zu gelangen. Das Parlament in abendlicher Beleuchtung wollten wir auch noch einmal schräg über die Donau von Ebene Null aufnehmen. Wir hatten die Rechnung allerdings nicht mit dem Nachtwächter gemacht, der die Beleuchtung um Punkt 23 Uhr ausknipste. Geradeso hatte ich um 22:59 und 42 Sekunden auf den Auslöser gedrückt. Als ich für eine weitere, leicht veränderte Aufnahme erneut auslösen wollte, war es plötzlich erstaunlich dunkel im Display 😀
Jonas hatte es nicht mehr rechtzeitig geschafft, aber zwei Abende blieben uns ja noch in Budapest, da würde sich bestimmt noch eine Gelegenheit ergeben…


Unwissend kurz vor Licht aus, wenige Sekunden vor 23 Uhr gelang noch eine Einstellung über die Donau gesehen vom Parlament.

Danach ging es nur noch zurück ins Hotel und bald ging auch dort das Licht aus, denn der Tag war lang gewesen, wie dieser Bericht mit Überlänge gut repräsentiert. Und für Morgen ist noch einmal ganz ähnliches Kaiserwetter angesagt, ein paar Stunden Energietanken war also angesagt. Mit Oropax waren auch die nächtlichen Musikaktivitäten im Nachbarzimmer nicht mehr zu hören. Gut, dass ich mir das in Hotels mittlerweile grundsätzlich angewöhnt habe. Gute Nacht!

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