Zwei Wochen in Graubünden VI: Ge 4/4I, 6/6II und anderes im Oberengadin

Über das Wochenende zog ein mächtiges Tief über die Alpen. Mit viel Sonne war daher nirgends zu rechnen und so ging es nur mal sporadisch für das ein oder andere Bild an die Strecke. Erst am Montag sollte sich das pünktlich zum Güterverkehr wieder ändern, was gleich nochmal für ein paar Aufnahmen der Ge 4/4I genutzt wurde.


Samstag, 27. Juli 2019

Obwohl es gestern bei der Rückfahrt über den Albula und auch den gesamten Nachmittag nicht den Eindruck erwecket hatte, tat es sich am heutigen Samstag doch am Morgen noch für zwei Sonnenstunden auf. So lief ich gleich nach dem Frühstück die paar Schritte ins Val Bever hinein, um den 9 Uhr IR über die große Wiese abzulichten, nur um festzustellen, dass die Sonne selbst für diesen Zug schon zu weit rum war. Die Morgenstunde im Val Bever war dafür grandios: Überall hingen noch Nebel- und Wolkenschwaden am Tal, die langsam in der Morgensonne verdampften.


Grandiose Morgenstimmung über Bever. Genau das Richtige um zu Beginn des eigentlich regnerisch angesagten Tages noch einen kleinen Spaziergang zu machen…


Immer wieder begegnete mit an der großen Wiese bei Bever die selbe graue Katze, die sich wenig um das Verbot des Betretens der Wiesen zu kümmern schien 😉


Für den 9 Uhr IR war die Sonne dann aber doch schon ein bischen zu weit rumgewandert.

Den restlichen Tag verzog ich mich auf den trockenen Balkon und erledigte die ein oder andere Arbeit, denn der angesagte Regen brach nun doch auch über dem Engadin herein. Nur am späten Nachmittag ging es noch mal für den meist von einer Ge 6/6 II geführten Engadin-Star 1358 nach Celerina. Wie ich vor wenigen Tagen gesehen hatte, war die Wiese frisch gemäht worden und so könnte ich das Bild der Ortsausfahrt noch einmal etwas seitlicher machen, da das Licht für Frontaufnahmen um 17:00 Uhr noch nicht weit genug ist. Das zögerlich dünne Sonnenlicht war für diese Aufnahme genau richtig.


Ge 6/6 II 707 verlässt Celerina mit dem Engadin-Star 1358 nach Landquart.


Die Feuchtwiesen im Taldreieck zwischen Pontresina, St. Moritz und Samedan bieten auch einigen Pferden üppige Weideflächen.


Sonntag, 28. Juli 2019

Dieser Sonntag war dann wirklich der einzige Totalausfall in diesem Urlaub. Nur für einen nachmittäglichen Engadin-Star nach St. Motitz, der bis gestern von einer Ge 6/6 II geführt wurde, ging es kurz hinüber in den Bahnhof von La Punt. Heute wurde dieser Zug aber erstmals von einer Ge 4/4 III geführt und so ging es auch direkt wieder zurück ins trockene Haus.


Der nachmittägliche Engadin Star 1351 wurde an diesem Sonntag erstmals seit Beginn des Urlaubs von einer Ge 4/4 III geführt. In La Punt ist die Ge 4/4 III 641 allerdings auch ein eher seltener Anblick. Während der Wartezeit wurde einer etwas unbedarften Touristin noch erklärt, auf welchem Gleis denn morgen der Zug nach Landquart kommen würde und wie man in diesen einsteigen könne, wenn er auf dem hinteren Gleis hält, während ein zweiter Zug im Bahnhof steht. Tja, wenn man es nicht kennt, bedarf das Kreuzungsprocedere mit den schmalen Behelfsbahnsteigen tatsächlich ein wenig Erklärung. Ich konnte die besorgte Frau aber einigermaßen Aufklären und so zog sie wieder von Dannen.


Montag, 29. Juni 2019
Heute rollt der Güterverkehr wieder und pünktlich gesellte sich auch die Sonne wieder ins Engadin. Zumindest bis zum Nachmittag war viel Sonne angesagt und so ging es recht wild mit dem Rad zwischen Madulain, Samedan, Potresina und Celerina hin und her, um verschiedene Motive mit potenziell interessanten Leistungen umzusetzten. Am Nachmittag setzte ich mich dann bei aufziehende Bewölkung einfach zwei Stunden ins Val Bever und wartete auch den nächsten Albula-Bauzug. Später hatte es sich dann aber doch soweit zugezogen, das ich eine Stunde nach dem Bauzug Richtung Samedan meine Bank räumte und mich mit einem Becher Kaffee auf den Balkon zurückzog.


Es ist Werktag – der Güterverkehr rollt wieder: Ge 6/6 II 706 ist als 5113 ohne Wagen auf dem Weg nach Pontresina, um ein wenig Baugeraffel und einen Coop-Wagen abzuholen. Kurz vor Punt Muragl konnte der Lz auf der langen Geraden hinter Samedan aufgenommen werden.


Kurz hinter Punt Muragl Staz konnte wenig später Allegra 3511 mit einem Regio nach Tirano zwischen St.Moritz und Pontresina festgehalten werden.


Auf der hier fast parallel verlaufenden Strecke Samedan-Pontresina kam wenig später Allegra 3507 mit einem Bernina Express vom Albula durch.


Ge 4/4 II 616 mit einem Engadin Star nach Landquart kurz hinter Celerina. Der Steuerwagen dient wiedermal nur als Niederflureinstieg.


War der Engadin Star 1327 am Vormittag nach St. Moritz in der vergangenen Woche fest in Ge 6/6 II-Hand, wird er seit gestern von der Ge 4/4 III 641 geführt. Hier verlässt der Zug Samedan in Richtung St. Moritz.


Für den Vereina Güterzug 5329 nach Samedan, ging es hinunter nach La Punt. An der Bahnhofsausfahrt La Punt ist die Ge 6/6 II 704 schon ganz gut im Licht und mit drei Wagen ist der Zug sogar etwas länger, als in den vergangenen Tagen.


In Gegenrichtung folgte wenig später Ge 4/4 II 603 als Lz nach Zernez, um ihre übliche Ladung aus drei Schuttwagen und einem Postwagen abzuholen. In La Punt kreuzt Ge 4/4 III 642, die heute in den Umlauf Disentis-Samedan eingeschert ist.


Wenig später saust ein Engadin Star mit Ge 4/4 627 und 52804 an der Spitze durch den schmucken Bahnhof am Albula-Pass.


Ge 4/4 II 641 kehrt mit ihrem verkürzten Engadin Star aus St. Moritz zurück und passiert vor Madulain die Felsen unterhalb der Burgruine.


An nahezu gleicher Stelle wurde nun am Hang die Rückkehr von Ge 4/4 I 603 als 5943 aus Zernez erwartet.


Anschließend harrte ich bei schnell aufziehender Bewölkung auf einer Bank im Val Bever der Dinge und wartete auf einen Albula-Bauzug. Zunächst kam aber gerade noch bei Sonne ein IR mit Alvra-Garnitur nach Chur durch.


Um kurz nach drei kam dann Ge 4/4 I 605 mit den üblichen Schuttwagen vom Albula. Die Sonne hatte bereits stark nachgelassen, was angesichts des Sonnenstandes aber eher positiv war.


Wie das immer ist, wird das Wetter schlecht, muss der Fotograf kreativ werden. Eher ungeplant entstand dieser Schuss auf Ge 4/4 II 629 mit einem Glacier Express Richtung St. Moritz, der mir im Nachhinein aber irgendwie doch gefiel.

Den restlichen Nachmittag dominierte dann dichte Wolken und gelegentlicher Regen, sodass nichts nenenswertes mehr unternommen wurde. Für morgen ist dann endlich mal wieder den ganzen Tag Kaiserwetter angesagt. Da die Motive und Züge im Engadin jetzt doch langsam mehr als abgearbeitet waren, soll es morgen einen größeren örtlichen Sprung geben und mit dem Rad von Davos hinab ins Prättigau bis Saas und zurück gehen.