Bevor wir uns an die Strecke begeben, soll es zunächst einen kleinen Überblick über das Rollmaterial der Rhodopenbahn geben.
Zum Einsatz kommen auf der Rhodopenbahn im Streckendienst heute planmäßig nur noch die Baureihe 75 und die rekonstruierten Maschinen der Baureihe 77. Alle Maschinen der Baureihe 76 sind inzwischen ausgemustert. Darüber hinaus ist noch eine Dampflok der Baureihe 600.76 für Sonderfahrten betriebsfähig erhalten. Im Folgenden werden die Streckenlokomotiven der Rhodopenbahn seit der Eröffnung der ersten Teilstrecke im Jahr 1922 betrachtet, sowie die aktuellen Personenwagen.
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Dampfloks:
Baureihe 1-76
Baureihe 500-76
Baureihe 600-76
Dieseltraktion:
Baureihe 05 (ab 1965 Baureihe 82)
Baureihe 75
Baureihe 76
Baureihe 77
Baureihe 81
Dampflokbaureihen
Auf der Rhodopenbahn waren bis zum Einsatz der Dieseltraktion im Wesentlichen drei Dampflokbaureihen im Einsatz, die Baureihen 1-76 bis 10-76, 500-76 und 600-76.
Die zehn Maschinen der Baureihe 1-76 bis 10-76 waren vergleichsweise kleine und für Schmalspurbahnen eher typische C-Kuppler mit Nachlaufachse unter dem Führerstand. Sie waren die Erstausstattung der bulgarischen 760mm-Strecken, erwiesen sich aber insbesondere auf der Rhodopenbahn mit der Eröffnung der ersten Steigungsstrecken als deutlich zu schwach. Für die Rhodopenbahn wurde daher schnell eine neue, deutlich leistungsstärkere Baureihe beschafft, während die Maschinen 1-76 bis 10-76 auf der Strecke Cerven Brjag – Orjahovo zum Einsatz kamen.
Die Maschinen 1-76 und 10-76 haben die Zeit auf den “Friedhofsgleisen” der Betriebswerke Septemvri und Bansko überdauert. Die 1-76 befindet sich heute auf einem Gleis vor dem Lokschuppen von Septemvri, die 10-76 steht auf einem anderen Friedhofsgleis des weitläufigen Betriebswerks. Mindestens zeitweise waren auch je eine Maschine im Eisenbahnmuseum Ruse und als Denkmal am Hauptbahnhof von Plovdiv aufgestellt.
Vor dem Lokschuppen in Septemvri konnten am 5. Februar 2024 die Überreste der C1-Lokomotive 1-76 aufgenommen werden, die zur Erstaustattung der beiden 760mm-Strecken in Bulgarien gehörte.
Schon im Jahr 1928 wurde speziell für die Rhodopenbahn weitere Dampflokomotiven beschafft, die der steigungsreichen Gebirgsstrecke gewachsen waren. Es handelte sich um vier 50 Tonnen schwere E-Kuppler der Baureihe 500-76 von CKD. 1931 folgten zwei konstruktiv deutlich abweichende Nachbauten der Berliner-Maschinenbau AG, die dennoch unter der gleichen Baureihenbezeichnung zusammengefasst wurden. Die Baureihe 500-76 wurde erst mit der Umstellung auf Dieseltraktion in den 70er-Jahren endgültig ausrangiert, wobei das Einsatzende auf der Rhodopenbahn schon mit der Lieferung der Henschel-Baureihe 75 geendet haben dürfte, die dort den Gesamtverkehr übernahm.
Bei der Rhodopenbahn sind heute noch die Maschinen 504-76 und 506-76 erhalten. 506-76 war zwischenzeitlich im Eisenbahnmuseum von Ruse beheimatet und steht derzeit zusammen mit der 1-76 im Freien vor dem Lokschuppen von Septemvri. Die 504-76 hat bis mindestens 2009 auf dem Friedhofsgleis von Bankso überlebt und wurde inzwischen in den nicht mehr genutzten Lokschuppen von Bansko verschoben.
Die schweren Fünfkuppler der Baureihe 600-76 übernahmen schnell den Verkehr auf der Gebirgsstrecke und wurden bald von der noch stärkeren Baureihe 600-76 unterstützt. Am 5. Februar 2024 konnte 506-76 vor dem Lokschuppen von Septemvri aufgenommen werden.
Um die Baureihe 500-76 zu unterstützen und noch leistungsstärkere Maschinen für die Steilstrecken zur Verfügung zu haben, wurde in den 40er-Jahren die Baureihe 600-76 beschafft. Die Ähnlichkeiten zur 1929 gebauten DRG-Baureihe 99-73, auch bekannt als VII K, sind bei diesen Maschinen unverkennbar. Die ersten fünf Maschinen wurden 1941 von BMAG in Anlehnung an die alten Hartmann-Plänen der DRG-Baureihe 99-73 für die Rhodopenbahn gebaut, weitere 10 Maschinen wurden 1949 von Chrzanów in Polen gefertigt. Die beiden Bauserien unterscheiden sich nur in Details, gegenüber den Deutschen 99-73 fallen die Maschinen jedoch noch etwas größer und mit 850 PS leistungsstärker aus. Bis in die 60er-Jahre waren die leistungsstarken Maschinen ausschließlich auf der Rhodopenbahn beheimatet, ehe die Henschel-Dieselloks die ersten 600er auf die Flachlandstrecke von Cerven Brjag verdrängten. Mit den rumänischen Dieselloks erfolgte in den 70er-Jahren auch dort die Ausmusterung.
Mehrere der Maschinen sind bis heute in meist beklagenswertem Zustand erhalten, lediglich die 609-76 wurde in den 2000er-Jahren aufgearbeitet und steht heute für Sonderfahrten auf der Rhodopenbahn zur Verfügung. Weiterhin befinden sich auf dem Betriebsgelände von Septemvri noch mindestens die Maschinen 610-76, 611-76 und eine weitere Maschine. Die 613-76 und 615-76 überdauerten bis Anfang der 2000er-Jahre die Zeit auf den Friedhofsgleisen von Bankso. Die 615-76 ist in Sofia an der “Higher School of Transport” als Denkmal aufgestellt.
An der “Higher School of Transport” in Sofia hat die 615-76 einen letzten Ruheplatz gefunden. Die Jahre der Freiluftabstellung kann nur große Distanz noch halbwegs kaschieren. Zumindest scheint die Lok hier aber keinem Vandalismus zum Opfer zu fallen. Die Ähnlichkeiten zur 1929 gebauten DRG-Baureihe 99-73, auch bekannt als VII K, sind unverkennbar.
Die 609 wird als einzige der “Super-VII K” betriebsfähig gehalten, wobei die Zuverlässigkeit wohl etwas zu wünschen übriglässt. Einige weitere Maschinen existieren noch, rotten aber teilweise in noch viel beklagenswerterem Zustand vor sich hin als die 615-76.
Dieseltraktion
Baureihe 05 (ab 1965 Baureihe 82)
Die Umstellung auf Dieseltraktion begann bei den bulgarischen 760mm-Strecken ab 1941. Bei Ganz wurden zunächst drei vierachsige Dieseltriebwagen 05-01 bis 05-03 bestellt, 1952 folgten vier weitere mit etwas stärkerer Motorisierung mit den Nummern 05-04 bis 05-07. Zusätzlich wurden drei passende Beiwagen 801 bis 803 beschafft. 1965 wurde die Triebwagen in die Baureihe 82 umgezeichnet. Die Triebwagen kamen zunächst auf der Rhodopenbahn zum Einsatz, auch auf der Zweigstrecke Varvara – Pasardschik. In den 60er-Jahren wurden die Garnituren mit dem Eintreffen der Baureihe 75 nach Cerven Brjag überstellt, wo sie noch bis zur Inbetriebnahme der Baureihen 76 und 77 in den 70er-Jahren zum Einsatz kamen.
Bei der Rhodopenbahn ist heute noch der Triebwagen 82-01 erhalten und steht vor dem Lokschuppen von Septemvri, sowie ein bis zur Unkenntlichkeit verrosteter Beiwagen, der auf dem Betriebsgelände Septemvri hinterstellt ist.
Vor dem Lokschuppen von Septemvri rottet der Ganz-Triebwagen 82-01 gemeinsam mit einigen Dampfloks vor sich hin. Lange Jahre stand der Triebwagen auf dem “Friedhofsgleis” von Bansko, eher er vor einigen Jahren nach Septemvri überführt wurde. Unlängst kamen Ideen zu einer Sanierung des Triebwagens auf, die angesichts des Zustandes und der knappen Geldmittel allerdings wenig Chancen auf eine Realisierung haben dürften.
Um die Dampflokomotiven und die ungarischen Dieseltriebwagen von Ganz abzulösen, wurde in den 60er-Jahren die Beschaffung leistungsstarker Diesellokomotiven forciert, welche auch dem steigenden Verkehrsaufkommen gerecht werden sollten. Von SGP wurde daraufhin eine Lok der österreichischen Baureihe 2095 auf der Rhodopenbahn getestet. Die 2095 stellte sich mit ihren 600 PS allerdings in den anspruchsvollen Steigungsstrecken mit bis zu 30 ‰ bei langen Zügen als zu schwach heraus, die angedachte Realisierung einer leistungsstärkeren Variante wurde schlussendlich nicht beauftragt. Stattdessen wurden bei Henschel in Kassel zehn Lokomotiven der Bauart DHG 1100 BB bestellt. Mit ihren 1100 PS sind diese Maschinen die weltweit leistungsstärksten 760mm-Diesellokomotiven. In Deutschland ist diese Bauart hauptsächlich von der Brohltalbahn bekannt, wo sich eine Maschine diesen Typs als meterspurige Version im Einsatz befindet. Bei der Rhodopenbahn wurden die zehn Loks als 75 001-010 eingereiht und übernahmen nach der Inbetriebnahme ab 1965 den gesamten Personen- und Güterverkehr auf der Strecke. Auch heute tragen die Maschinen noch die Hauptlast auf der Rhodopenbahn. Grundsätzlich zum Einsatzbestand gehören derzeit (Stand 2024) die Maschinen 75 004, 005, 006, 008 und 009. Mindestens die Maschinen 75 003 und 008 wurden bereits abgebrochen, weitere, wie etwa die 75 001 und 010, dienen nurmehr als Ersatzteilspender.
Am 5. Feburar 2024 rückt die 75 005 in den Lokschuppen von Septemvri ein, um für die nächste Fahrt vorbereitet zu werden.
Am 17. Mai 2019 hält 75006 auf dem Weg nach Dobrinishte im Bahnhof von Yakoruda.
Am 18. Mai 2019 verlässt 75008 auf dem Weg nach Dobrinishte den Bahnhof Avramovo.
75009 hält am 4. Feburar auf dem Weg nach Dobrinishte in Bansko.
Im Jahr 1973 wurde von der bulgarischen Eisenbahn die Beschaffung weiterer Diesellokomotiven beschlossen. Aufgrund des hohen Preises und der politischen Vorgabe der Limitierung von Bestellungen aus dem “kapitalistischen Ausland”, fiel die Beschaffung weiterer der bewährten Henschel-Maschinen aus. Stattdessen wurden bei FAUR bzw. den “23. August Werken Bukarest” möglichst ähnliche Maschinen unter Lizenz von Mercedes-Maybach (die mittlerweile die Dieselmotorproduktion von Henschel übernommen hatten) gefertigt. Einige dieser Maschinen gelangten ab 1977 auch zur Rhodopenbahn, die meisten wurden allerdings in Cerven Brjag stationiert. Die 76er-Baureihe fiel in erster Linie allerdings durch ihre mindere Qualität gegenüber den deutschen Maschinen auf, was sich in signifikant höhere Ausfallraten und Wartungskosten zeigte. Von der Baureihe 76 sind heute lediglich noch zwei Maschinen in Septemvri vorhanden. 2009 wurde die 76 012 aufgearbeitet und nach Argentinien zur Minengesellschaft Yacimientos Carboniferos Rio Trubio verschifft. Die zwei Maschinen 76 005 und 006 wurden ebenfalls bis 2011 aufgearbeitet und die 006 auch nach Argentinen verkauft. Aus nicht gänzlich bekannten Ursachen verblieb die 005 in Septemvri und ist dort bis heute in der Lackierung der argentinischen Minengesellschaft abgestellt. Die 76 011 ist bis heute im Besitz der BDZ und nicht betriebsfähig im Lokschuppen von Septemvri hinterstellt. Alle weiteren 76er wurden ab den 90er-Jahren bis 2002 verschrottet.
1988 wurden zehn weitere Maschinen von den “23. August Werken Bukarest” als Baureihe 77 geliefert. Die Baureihe 77 war jedoch im Vergleich zur Baureihe 76 technisch weiterentwickelt worden und kommt noch heute auf der Rhodopenbahn zum Einsatz. Nachdem der Güterverkehr in den 90er-Jahren zusammenbrach und auch die Fahrgastzahlen zurückgingen, konnte auf immer mehr der Maschinen verzichtet werden, sodass fünf Loks, wie schon zuvor einige der Baureihe 76, nach Argentinien verkauft wurden. Zuletzt waren nurmehr die Maschinen 77 002 und 77 009 im Einsatz, während trotz Fahrzeugmangels nach der 77 006 im Jahr 2004 noch 2021 die schon länger abgestellten 77 005 und 77 008 abgebrochen wurden.
Die letzten beiden betriebsfähigen Maschinen der rumänischen 77er-Baureihe, die 77 002 und 77 009, wurden bis 2023 bei Ruse Express Service quasi neu aufgebaut. Außer Teile der Rahmen und Drehgestelle, sowie dem Dampfkessel für die Wagenheizung, ist an den Maschinen wohl nur mehr das FAUR-Fabrikschild von 1988 original. Im Grunde sind es technisch weitgehend Neubauloks. Schon 2022 wurde die 77 002 an die Rhodopenbahn übergeben, 77 009 folgte 2023, nun als 77 102 und 77 109 bezeichnet. Schwierigkeiten mit der Inbetriebnahme und Zulassung der modernen Maschinen sowie ein Motorschaden an der 102 führten immer wieder zu Verzögerungen und Ausfällen. Seit 2023 ist dennoch meist eine der beiden Maschinen im Einsatz gewesen und spätestens seit Februar 2024 sind beide Maschinen wieder in Septemvri, die 77 109 im Einsatz und die 77 102 in der Inbetriebnahme.
Im Jahr 2019 stand 77 002 noch im Ursprungszustand im Einsatz, war von den vielen Einsatzjahren aber schon arg gezeichnet und störanfällig. Am 17. Mai 2019 verlässt die Maschine den Bahnhof Yakoruda Richtung Velingrad und Septemvri.
Gemeinsam mit 77 002, war 77 009 die letzte Maschine der Baureihe, die sich noch im Einsatz befand. Am 18. Mai 2019 verlässt 77 009 den Haltepunkt Tsepina Richtung Septemvri.
2022 und 2023 gelangten die 77 002 und 77 009 als 77 102 und 77 109 nach der Rekonstruktion bei Ruse Express Service quasi als Neubauloks zur Rhodopenbahn zurück. Im März 2024 stand 77 109 im Einsatz, musste am 5. Februar 2024 allerdings wegen Problemen einen Tag aussetzen und rückt hier nach erfolgten Tests wieder in den Lokschuppen von Septemvri ein.
Am folgenden 6. Februar 2024 stand 77 109 wieder im Einsatz und beförderte den Rodopi nach Dobrinishte und zurück. Hier steht die Maschine auf dem Weg nach Dobrinishte während einer kurzen planmäßigen Pause im Bahnhof von Bansko.
Im Jahr 1981 gelangten zehn Maschinen der russischen Kambarka TU-7 nach Bulgarien, von denen sechs in den Bestand der BDZ übergingen. Obwohl der in Russland auf verschiedensten Spurweiten weit verbreitete Typ mit seinen 400PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h grundsätzlich auch für leichte Streckendienste geeignet ist, beschränkte sich der Einsatz auf der Rhodopenbahn auf den Verschub in Septemvri. So gesehen passt diese Baureihe nicht ganz in diese Aufzählung, soll aber dennoch mit einer Aufnahme gezeigt werden. Für den Verschub vorhanden sind in Septemvri heute mindestens noch die Maschinen 71 002 und 71 008.
Die Loks aus dem Streckendienst werden in Septemvri höchstens in Ausnahmefällen zum Rangieren herangezogen. Im Normalfall wird diese Aufgabe von den Kambarka TU-7 übernommen. Am 5. Februar wartet 71008 am Ende der Wartungsgrube im Gleisfeld von Septemvri auf weitere Aufgaben.
Personenwagen
Beim Wagenpark der Rhodopenbahn herrscht seit den 70er-Jahren weitgehende Monotonie. Bis dahin kamen vor allem Stahlwagen mit bereits geschlossenen Plattformen aus den 30er-Jahren zum Einsatz, aber auch Behelfspersonenwagen mit offenen Plattformen und Holzaufbauten. Als Gepäck- und Postwagen kamen verschiedenste “Bretterbuden” zum Einsatz. Erst in den 70er-Jahre nach teilweise extremer Personenwagenknappheit wurden für die beiden 760mm-Strecken insgesamt 80 13,4m lange, standardisierte Personenwagen mit geschlossenen Plattformen, Tonnendach und Übersetzfenstern beschafft. 15 auf der gleichen Basis gebaute Dienst- und Gepäckwagen folgten Ende der 70er-Jahre. Ab diesem Zeitpunkt gaben die Personenzüge damit ein durchgehend einheitliches Bild ab. Die Farbgebung wandelte sich dabei vom zunächst klassischen Dunkelgrün, im Gleichschritt mit denen der übrigen Staatsbahn, zu einem halb hellblau/halb dunkelblau, später zu rot/weiß und schließlich entgegen der übrigen BDZ in den vergangenen Jahren wieder zurück zum klassischen Grün. Die Dienst- und Gepäckwagen waren zwischenzeitlich in den 2010er-Jahren sämtlich abgestellt. Bis Ende 2023 wurden die Bp 921 und 926 allerdings grundlegend aufgearbeitet und als Ski- und Fahrradwagen hergerichtet. Auf beiden 760mm-Strecken gab es zwischenzeitlich auch Buffet-Wagen. Auf der Rhodopenbahn war dies zuletzt der B 670, der zumindest 2019 aber nicht regelmäßig im Einsatz stand. Bis 2020 wurden zwei neue Wagen zu Barwagen umgebaut, die besonders durch ihre weiße Lackierung mit rotem Streifen auffallen und sehr an die Fernverkehrslackierung der DB erinnern. In der Regel wird einer der Barwagen im Rodopi-Kurs mitgeführt.
Ab 2007 wurde bei der ständigen Sanierung der Personenwagen damit begonnen, die bis zu Hälfte versenkbaren Übersetzfenster durch einfache “Baumarktfenster” zu ersetzen, bei denen sich lediglich noch das oberste Drittel klappen ließ. Diese Fenster erwiesen sich als äußerst unbeliebt, sodass sie schnell bis Anfang der 2020er-Jahre wieder durch die klassischen Übersetzfenster ersetzt wurden.
Seit den 2020er-Jahren werden auch teilweise Garnituren mit Ganzreklame beklebt, die meist nach einer Saison wieder verschwindet oder ersetzt wird. Im Gegensatz zur übrigen Staatsbahn sieht man bei der Rhodopenbahn erfreulicherweise nur in Ausnahmefällen mit Graffiti verunzierte Wagen.
Einer der Stahlwagen aus den 30-Jahren ist für Sonderfahrten erhalten geblieben. BC 558 steht am 5. Feburar in der Abstellgruppe in Septemvri. Dahinter einer der noch älteren Personenwagen mit offenen Plattformen.
Aktuell zeigen sich die einst 80 Einheitspersonenwagen in klassischem Dunkelgrün mit Übersetzfenstern und weißer Beschriftung. B 681 steht am 5. Februar 2024 im Bahnhof Septemvri. Auffällig ist das derzeitige Anschreiben der vollständigen Typenbezeichnung in kyrillischem und lateinischem Schriftbild.
Einige Jahre erfolgte die Beschriftung der Wagen in gelber Farbe. In dieselbe Epoche fielen auch die unbeliebten Baumarktfenster, die ab 2007 verbaut wurden und schon nach wenigen Jahren wieder gegen die klassischen Übersetzfenster getauscht wurden. Am 17. Mai 2019 ist B 660 in Yakoruda zu sehen.
Lange Zeit folgte das Farbschema der Einheitswagen dem der übrigen Staatsbahn. Nach dem horizontalen dunkelblau/hellblau der 2000er Jahre, das sich auf den letzten Wagen bis in die frühen 2010er-Jahre hielt, folgte das durchaus ansehnliche rot/weiß, was sich ebenfalls nur rund zehn Jahre bis zum Ende der 2010er-Jahre hielt. Obwohl der Wagenpark 2019 schon wieder gut zur Hälfte in grün übergegangen war, wurden die meisten Züge farbrein geführt. B 656 am 17. Mai 2019 in Avramovo.
Mitten in die rot/weiße Epoche fiel auch die Zeit der Baumarktfenster. Am Zustand der Lackierung ist schon gut zu erkennen, dass diese Garnitur mit B 657 am 18. Mai 2019 bald das Ende ihres Aufarbeitungszyklus erreicht hat. Im Jahr 2020 waren die letzten rot/weißen Wagen aus dem Verkehr gezogen.
In Septemvri war 2019 der Buffet-Wagen B 670 stationiert, kam allerdings nicht regelmäßig zum Einsatz. Zur Saison 2021 gingen schließlich zwei neu aufgearbeitete Barwagen ins Rennen.
Aktuell stehen zwei Anfang der 2020er aufgearbeitete Barwagen zu Verfügung. Im Normalfall wird einer der beiden Wagen mittig im Rodopi mitgeführt, wie B 650 am 5. Februar 2024. Auffällig ist die fehlende zweite Plattform bei diesen umgebauten Wagen.
Seit den 2020er-Jahren gibt es auch hin und wieder Werbewagenzüge, die sich meist nur kurz halten. So war B 656 am 3. Februar 2024 der einzige Werbewagen, der noch abgestellt im Gleisfeld von Septemvri angetroffen werden konnte.
Neueste Errungenschaft bei der Rhodpenbahn sind zwei neue Gepäckwagen Bp 921 und Bp 926. Man scheint sich dabei bei den einst 15 und bis vor etwa zehn Jahren mitgeführten Gepäckwagen bedient und diese umfangreich aufgearbeitet und umgebaut zu haben. Zumindest die identische Nummer deutet darauf hin. Die Wagen sind vorwiegend für den Rad- und Skitransport gedacht, weisen aber offensichtlich auf der Seite der Plattform auch einen Rollstuhlplatz auf. Im Februar 2024 kamen die Wagen noch nicht zum Einsatz, sondern standen am 5. Februar beide im Gleisfeld von Septemvri abgestellt.
Zum Bahndienstwagen scheint B 654 umgebaut worden zu sein. Ob er aktuell noch zum Einsatz kommt ist unklar. Am 5. Februar stand der Wagen auf einem Gleis vor dem Lokschuppen Septemvri abgestellt.
Soweit der kleine Überblick über das Rollmaterial der Rhodopenbahn. Im nächsten Teil starten wir dann das eigentliche Strekcenportrait im Bahnhof von Septemvri und fahren bis nach Varvara hinüber.