NGT8D+B4 – Abschied von den Braunschweiger Hängerzügen

Schon im Jahr 2017 verschwanden die nur in Braunschweig eingesetzten Gespanne aus NGT8D und DÜWAG B4 für fast zwei Jahre aus dem Liniendienst. Ab 2019 feierten zwei der Züge noch einmal ein Revival. Im Mai 2021 wurden nun auch die Beiwagen dieser zwei letzten Züge wohl endgültig abgestellt. Zeit für einen kleinen Rückblick auf die Geschichte und den Einsatz dieser einmaligen Beiwagenzüge in den vergangenen 13 Jahren.


Abstellung und Umbau der DÜWAG B4 7471, 7472, 7475 und 7476

Mit der Bestellung von zwölf NGT8D bei Alstom/LHB in Salzgitter im Jahr 2005, näherte sich in Braunschweig die Abstellung der ersten DÜWAG GT6 “Typ Mannheim”.
Auf die 26 Triebwagen aus den Jahren 1973 (7351-7358), 1975 (7551-7556) und 1977 (7751-7762/LHB-Lizenz), kamen lediglich zwölf Beiwagen mit den Baujahren 1974 (7471-7476) und 1977 (7771-7776). Durch die Inbetriebnahme der 07er NGT8D ab Herbst 2007, konnten nach und nach alle sechs der bis dahin verbliebenen Triebwagen der 73er Baureihe abgestellt werden. Aufgrund ihrer schwächeren Motorisierung, kamen diese schon seit Jahren in der Regel solo zum Einsatz. Von der 75er Baureihe schieden sechs der acht Triebwagen aus dem Betrieb aus. Von den elf verbliebenen der ursprünglich zwölf 77er wurden im Zuge der 07er Inbetriebnahme schließlich drei Triebwagen abgestellt.
Schlussendlich verblieben also nach Inbetriebnahme der NGT8D langfristig zehn betriebsfähige “Mannheimer” für den Linienbetrieb, womit erstmals ein Überschuss an Beiwagen bestand.

Um die ausscheidenden Beiwagenzüge unter den Mannheimern ersetzen zu können, waren die bestellten NGT8D eigentlich von vorne herein unterdimensioniert. Die Umstände für die Bestellung dieser zu kleinen Fahrzeuge dürften wohl irgendwo zwischen regionaler Standortförderung (Stichwort Alstomwerk Salzgitter) und wie in Braunschweig üblich mangelndem Interesse der Industrie aufgrund kleiner Stückzahlen und besonderen Anforderungen durch die seltsame Spurweite liegen. In Hinblick der erwünschten Fahrgaststeigerung durch Streckenerweiterung (Stöckheim) und Liniennetzreform (Einführung der Metrolinien), musste die Kapazität der ausscheidenden Beiwagenzüge jedenfalls kompensiert werden.
Als Lösung diente dabei das in Braunschweig altbewährtes Konzept des Beiwagenbetriebes. Während in Städten wie Darmstadt, Rostock und Leipzig den alten Hochflurwagen neue Niederflurbeiwagen beigestellt wurden um der Barrierefreiheit Rechnung zu tragen, wurde das Konzept in Braunschweig kurzerhand umgedreht und zur Kapazitätserweiterung sollten den Niederflurtriebwagen alte Hochflurbeiwagen beigestellt werden.
Aus diesem Grund wurden die sechs NGT8D 0754-0759 mit voll funktionstüchtiger Heckkupplung für den Beiwagenbetrieb bestellt. Als Beiwagen wurden die vier überzähligen DÜWAG B4 7471, 7472, 7476 und 7476 auserkoren.
Der geplante Einsatz brachte jedoch ein Problem mit sich: Mit rund 43 Metern Länge wären die neuen Gespanne die mit Abstand längsten in Braunschweig eingesetzten Züge. Die Haltestellenlängen waren dementsprechend nicht überall ausreichend. Dem Einsatz ging daher zum einen die Verlängerung einiger Bahnsteige entlang des geplanten Einsatzgebietes an den Linien Stöckheim-Wenden und Weststadt-Volkmarode voraus. Zum anderen wurde bei den vier Beiwagen die letzte Tür entfernt und durch ein neues Fenster ersetzt. In diesem Zuge wurden die Beiwagen komplett entkernt und der Innenraum erneuert. Die Elektronik der Beiwagen musste ebenfalls komplett erneuert werden, um die Kompatibilität mit den NGT8D herzustellen.

Das in Deutschland bis dahin einzigartige Konzept aus Niederflurtriebwagen mit altem Hochflurbeiwagen benötigte entsprechend eine recht lange Anlaufzeit. Nicht nur der Umbau in eigener Werkstatt zog sich in die Länge, insbesondere die Inbetriebnahme mit der Abstimmung der Bremsen und Elektronik sorgte für einige Schwierigkeiten. Bereits Ende 2007 fanden erste Testfahrten mit dem Prototypen 7476 statt, bei denen Schäden durch Elektronikfehler entstanden. So zog sich die Inbetriebnahme noch fast über das gesamte Jahr 2008 in die Länge.


Liniendienst ab 2008

Im Oktober 2008 ging schließlich mit dem Prototypen 7476 der erste Beiwagen hinter einem NGT8D in Betrieb. Von den anderen drei Beiwagen unterschied sich 7476 Zeit seines Einsatzes durch das Fehlen der Dachaufbauten, die bei den übrigen drei Beiwagen als Designelemente den Unterschied zu den Triebwagen kaschieren sollten. Neben der fehlenden letzten Tür, fiel an den sanierten Beiwagen zudem die direkt über der unteren Wagenkante angesetzte Bauchbinde auf, die auf diese Weise in einheitlicher Höhe zu den Triebwagen lag. Einzig 7471 erhielt nie eine Bauchbinde, da er schon kurz nach seiner Inbetriebnahme eine Vollwerbung erhielt.

Zusammen mit 0754 stand der umgebaute B4 7476 ab Ende Oktober 2008 auf der Linie M3 Volkmarode-Weststadt im Einsatz. Im Dezember 2008 folgte mit 0755 und 7475 das zweite Gespann. Daraufhin wurde mit dem Umbau der B4 7471 und 7472 begonnen. In der zweiten Jahreshälfte 2009 konnte 7472 hinter 0758 in Betrieb genommen werden. Erst Mitte 2010 folgte mit 7471 schließlich der letzte der vier Beiwagen und kam fortan hinter 0757 zum Einsatz. Aufgrund des Neubaus der Okerbrücke auf der Fallersleber Straße und der damit verbundenen Umleitung der M3, wurden die Beiwagenzüge ab Juli 2009 auf die M1 Wenden-Stöckheim verschoben. Obwohl ursprünglich ein Einsatz auf beiden Linien geplant und einige Haltestellen entsprechend angepassten worden waren, kamen die Beiwagenzüge anschließend Zeit ihres Einsatzes fast nur noch auf der M1, später wieder 1 zum Einsatz. Nur für wenige Wochen während eines Corona-Sonderfahrplanes gelangten zwei Züge noch einmal regulär auf die Linie 3.


Einsatz von 2009 bis 2021

Bis 2016 kamen die vier Beiwagenzüge ununterbrochen und fast ausschließlich auf der Linie 1 zum Einsatz. Mit der fortschreitenden Inbetriebnahme der fassungsstarken Tramino ab 2015 verschwand zunächst Ende 2016 und 7476 aus dem Betrieb, bis April 2017 auch die übrigen drei Beiwagen. Anschließend standen die Beiwagen auf den Abstellgleisen neben der Wagenhalle des Betriebshofes abgestellt. Die beiden B4 7471 und 7472 erschienen dann allerdings recht unvermittelt 2019 erneut im Linienbetrieb. 7471 konnte erstmals wieder im Februar 2019 als Stadionverstärker angetroffen werden. Wenig später folgte für kurze Zeit 7472, bevor er bis November erneut aus dem Linienbetrieb verschwand. Bis Frühjahr 2021 standen beide Züge wieder fast täglich auf der Linie 1 im Einsatz, unterbrochen von dem kurzen Corona-Intermezzo auf der Linie 3 im April 2020. Mit Inbetriebnahme der 19er Traminos ab 2020 konnte die Flotte an fassungsstarken Fahrzeugen noch einmal vergrößert werden. So blieben die Beiwagenzüge zunächst an Sonntagen und oftmals auch samstags im Depot. Mitte Mai 2021 erfolgte schließlich die endgültige Abstellung der beiden letzten 74er Beiwagen.

Das letzte Kapitel dieser ungewöhnlichen Züge ist damit nach über einem Jahrzehnt geschrieben. Prägend waren die Gespanne vor allem auf der Linie 1, wo viele Jahre alle vier Züge gleichzeitig für die nötige Kapazitätserweiterung sorgten, bevor mit den Traminos adäquater Ersatz bereitstand. Zum Ende dieser neben den Hochflurzügen meist wenig beachteten, eigentlich aber viel außergewöhnlicheren Züge, soll hier nun noch ein großer Bilderbogen über die Einsatzzeit der NGT8D+B4-Züge folgen.


NGT8D 0757+ B4 7471


Nach der Fertigstellung der ersten beiden B4 7475 und 7476, wurden die B4 7471 und 7472 angepasst. Anlässlich der Eröffnung des neuen Betriebshofes am Hauptgüterbahnhof, konnte am 19. April 2009 der Baufortschritt der beiden Beiwagen begutachtet werden.


Mitte 2010 ging 7471 schließlich hinter 0757 in Betrieb. Als einziger Beiwagen erhielt 7471 nicht das damals aktuelle Farbschema mit roter Bauchbinde, sondern ging ganz in weiß in Betrieb. Anfang 2011 erhielt der Beiwagen schließlich die passende Vollwerbung zum Triebwagen, die er über die folgenden zehn Jahre bis zur Abstellung beibehalten sollte. Hier zu Beginn eine Fahrzeugaufnahme vom 24. August 2019 vor dem Hauptbahnhof.


An ungewöhnlicher Stelle konnten die Beiwagenzüge im Jahr 2016 während der Sanierung der Stobenstraße aufgenommen werden. Die Linie 1 wurde zwischen Innenstadt und Hauptbahnhof durch das Magniviertel umgeleitet, sodass 0757 und 7471 am 18. April 2016 auf dem Leonhardplatz Richtung Wenden angetroffen werden konnten. Hier waren die Züge ansonsten höchstens auf Ein- und Ausrückfahrten unterwegs.


Als 7471 Mitte 2010 in Betrieb ging, war das Einsatzgebiet der Beiwagenzüge bereits von der Linie 3 auf die 1 verschoben. Somit war das Gespann aus 0757 und 7471 Zeit seines Einsatzes auf der Linie 1 unterwegs, wie am 5. Dezember 2016 zwischen den Haltestellen Sachsendamm und Militschstraße Richtung Stöckheim.


Nur für wenige Wochen im Jahr 2020 sollte der Zug doch einmal die Linie wechseln. Während des Corona-Fahrplans im 30 Minuten-Grundtakt im April 2020 wurden die zwei verbliebenen fassungsstarken Züge auf der Linie 3 eingesetzt. Am 8. April 2020 ist der Zug zwischen Friedrich-Wilhelm-Platz und Europaplatz auf dem Weg in die Weststadt.


Am Abend des 17. April 2020 konnte der BBG-Zug ebenfalls auf der Linie 3 hinter der Haltestelle Alsterplatz Richtung Weststadt Weserstraße aufgenommen werden.


Am 13. Mai 2020 war der Hängerzug dann bereits wieder auf seiner Stammlinie im Einsatz und konnte in Stöckheim am Großen Weghaus Richtung Endschleife aufgenommen werden. Besonders seit dem Abzug der letzten Hochflurzüge auf die Linie 10, waren Gespanne aus NGT8D und B4 auf der Linie 1 eine willkommene Abwechslung zwischen sonst 100% Tramino auf dieser Linie.


Der Innenraum erfuhr während des Umbaus eine komplette Auffrischung. Neben dünnen Polstern auf den Sitzen wurden die Holzimitate der Seitenverkleidung durch schlichteren Kunststoff ersetzt. Auch der Anstrich im altbackenen creme wurde durch ein kühles Lichtgrau ersetzt. Auffälligste Veränderung war allerdings die neue Auskleidung der Decke, die die alten Dachrundungen kaschierte. Am 2. Oktober wurde im Beiwagen 7471 eine Runde nach Wenden gedreht.


Nur von hinten betrachtet fiel die fehlende dritte Tür der umgebauten Wagen wirklich ins Auge. Ansonsten waren vor allem die an die NGT8D angepassten Dachaufbauten auffällig. Beim Warten auf einen Hochflurkurs der Linie 10 gelang am 25. November 2020 als Bonus der Nachschuss auf den über zehn Jahre lang ältesten Wagen im Plandienst in Braunschweig.


47 Jahre stand der Beiwagen 7471 in Braunschweig im Einsatz. Meine unbewusste Abschiedsaufnahme gelang am 30. April 2021 kurz vor der Haltestelle Mühlenpfordstraße Richtung Wenden. Wenige Tage später wurde der Beiwagen Mitte Mai abgestellt.


NGT8D 0758 + B4 7472


Der Beiwagen 7472 erhielt wie 7475 und 7476 die damals aktuelle rote Bauchbinde auf Höhe derer der Niederflurwagen. Eine Vollwerbung erhielt der Wagen nie und entsprechend verblichen war das Rot im Jahr 2020 nach über zehn Jahren. Besonders stark fiel dies auf der rechten Fahrzeugseite auf, da der Wagen zwischen 2017 und 2019 viele Monate auf den Abstellgleisen neben der Wagenhalle mit der Türseite zur Sonne abgestellt war. Einzig nennenswerte Änderung im Laufe der Jahre war der unscheinbare neue BSVG Schriftzug samt venezianischem Löwen, der für die letzten zwei Betriebsjahre hinter der ersten Tür angebracht wurde.


Im Dezember 2009 waren die Hängerzüge auf der M1 durchaus noch ein ungewohnter Anblick. Am schneereichen 30. Dezember 2009 konnte der Zug nach der Abfahrt aus der Endschleife Wenden Heideblick aufgenommen werden. Meine damalige Kameratechnik stieß bei diesem Wetter leider doch etwas an ihre Grenzen…


Das schöne Erscheinungsbild des Zuges aus 0758 und 7472 war leider schon nach wenigen Monaten Geschichte. Im Frühjahr 2010 erhielt 0758 seine erste Vollwerbung. Auf die PSD-Bank folgte, nach einer kurzen Zeit ganz in Weiß, eine noch schrecklichere schwarze Werbung für ein Autohaus, das inzwischen schon seit einigen Jahren einen Tramino “verschandelt”. Hier biegt der Zug am 2. April 2011 am Bürgerpark auf die Wolfenbütteler Straße Richtung Stöckheim ein.


Da betrachten wir 7472 doch lieber einmal von Innen und überspringen die nächsten Einsatzjahre. Am 2. Januar genoss ich am Vormittag eine Fahrt im weitgehend leeren Beiwagen von Stöckheim in die Innenstadt. Gerade in Schwachverkehrszeiten hatte man die Beiwagen hin und wieder ganz für sich. Zur HVZ ließen sich hier wiederum oftmals noch einige Sitzplätze finden, während der Triebwagen schon gut gefüllt war.


Nach der fast zweijährigen Abstellung zwischen 2017 und 2019, gab das Gespann anschließend zumindest wieder ein ganz ansehnliches Bild ab. NGT8D 0758 hatte den Kopf in die aktuelle Lackierung getaucht, mit der die weinrote Vollwerbung für einen Wolfsburger Einkauftempel zumindest einigermaßen harmonierte. Und auch der Beiwagen, nach wie vor mit roter Bauchbinde, biss sich nicht mehr so mit dem Triebwagen wie in den Jahren zuvor. Am 4. April 2019 ist der Zug kurz nach seiner Wiederinbetriebnahme zwischen den Haltestellen Mühlenpfordstraße und Hamburger Straße unterwegs.


Am 16. März 2020 konnte der Zug auf der Kurt-Schumacher-Straße kurz vor dem J.-F.-Kennedy-Platz aufgenommen werden. Wenige Tage später wurde der Zug erstmals in seiner Einsatzzeit im Rahmen des Corona-Fahrplans auf die Linie 3 verschoben.


Auf der Linie 3 traf ich dann am 30. März 2020 zufällig auf den Zug aus 0758 und 7472. Schnell die Kamera geholt und ein erstes Bild entstand an der Endstation in Volkmarode Grenzweg, wo sich der Beiwagen perfekt im Licht präsentierte. Schön zu erkennen ist hier auch der Bleicheverlauf von links nach rechts durch die zweijährige Abstellung mit der Türseite zur Sonne.


Der überraschende Einsatz auf der Linie 3 sorgte während des 1. Lockdowns für ein wenig willkommene Abwechslung. Am 6. April 2020 passte ich den Zug am botanischen Garten stadteinwärts ab.


Der 30-Minuten-Takt sorgte am Schloss für eine längere Anschlusspause, sodass ich den Zug wenig später beim Erreichen der Endschleife Weststadt Weserstraße erneut erwischte.


Gut zu sehen, dass die Bauchbinde auf der türlosen Seite durch die Standzeit deutlich weniger in Mitleidenschaft gezogen wurde. Hier verlässt der Zug wenig später die Endschleife Weststadt Weserstraße.


Am 16. April 2021 wartete ich am Wendentor vergebens auf einen Hochflurkurs der Linie 10. Immerhin war aber auf der Linie 1 der Beiwagen 7472 im Einsatz und durfte für einen etwas anderen Blickwinkel herhalten.


Auch am 30. April 2021 wurde ich auf der Suche nach einem Hochflurkurs auf der Linie 10 zum wiederholten Mal enttäuscht. So musste dann eben der Beiwagen 7472 für einige Innenraumaufnahmen herhalten. Auf der Fahrt am frühen Nachmittag aus der Innenstadt Richtung Wenden hatte ich den Wagen praktisch für mich allein, sodass man sich über Corona wenig Gedanken machen musste.


Beim Blick nach hinten fallen die beiden quer installierten Sitze an der ehemaligen dritten Tür auf. Im Heck des Wagens entstand auf diese Weise ein ruhiges “Reiseabteil”.


Während weite Teile des Innenraumes durch die Auffrischung einen Teil des charakteristischen “DÜWAG-Charmes” verloren, blieb als nettes Detail zumindest der markante dreieckige Haltewunschtaster an der Tür erhalten.


Ende der Fahrt und mein unbewusster Abschied vom B4 7472 war anschließend in der Endschleife Wenden Heideblick. Wenige Tage später wurde der Beiwagen Mitte Mai abgestellt. Wo inzwischen Rasen wächst, stand lange Jahre knöchel- bis kniehohes Gestrüpp. Vergaß der Fahrer seinen Beiwagen oder stand noch ein Zug am selben Bahnsteiggleis, wurde man hier nicht selten an der letzten Türe im “Unterholz” herausgeworfen…


NGT8D 0755 + B4 7475


B4 7475 ging kurz nach dem Prototypen 7476 in Betrieb und stand damit Vorbild für die beiden noch folgenden B4 7471 und 7472.


Im Dezember 2008 wurde 7475 hinter 0755 in Betrieb genommen und auf der Linie 3 eingesetzt. Hier ist das Gespann am 18. Dezember 2008 kurz nach seiner Inbetriebnahme vor der Haltestelle Saalestraße in der Weststadt zu sehen.


Am 8. Januar 2008 erreicht der Zug die Endschleife Volkmarode Grenzweg auf der anderen Seite der Stadt.


Im Frühsommer 2009 begannen die Arbeiten an der Fallersleber-Tor-Brücke an der Linie M3 Richtung Volkmarode. Die verkürzte Linie M3 wendete fortan für viele Monate am Inselwall und die fassungsstarken Hängerzüge wurden auf die Linie M1 verschoben, von der sie auch nach Wiedereröffnung der M3 am 10. November 2011 nicht wieder abgezogen wurden. Die Eröffnungszeremonie fand im Übrigen mit NGT8D 0755 statt – allerdings ohne den Beiwagen 7475.


Auch 2011 kam der Zug aus 0755 und 7475 noch in seiner einheitlichen Lackierung zum Einsatz. Anfang 2012 erhielt der Zug eine einheitliche Vollwerbung. Damit verschwand auch der letzte im einheitlichen Lackschema eingesetzte Beiwagenzug. Hier ist das Gespann am 2. April 2011 unweit der Haltestelle Siekgraben Richtung Stöckheim unterwegs.


Auf der Rückfahrt gelang am Großen Weghaus ein Nachschuss auf den Zug in seiner ursprünglichen Lackierung.


Anfang 2012 tauchte der Zug dann mit der einheitlichen “Dr. Haus”-Vollwerbung auf. Anfang 2014 wurde die Vollwerbung gelöscht und der Beiwagen 7475 war fortan nur noch in schlichtem Weiß unterwegs. Zusammen mit dem BBG-Zug waren so zeitweise zwei einheitliche Werbezüge im Einsatz. Damit sollten sie auch die einzigen bleiben.


Einige Zeit trug der weiße Beiwagen auch unscheinbare Teilwerbungen, während der Triebwagen für eine Zoohandlung unterwegs war. So konnte das Gespann am 7. Oktober 2016 auf Abwegen auf dem Friedrich-Wilhelm-Platz aufgenommen werden. Die Linie 2 fuhr zu dieser Zeit wegen der Baustelle auf der Stobenstraße zwischen Schloss und J.-F.-Kennedy-Platz über Friedrich-Wilhelm-Platz – Lessingplatz – J.-F.-Kennedy-Platz – Hbf – Heinrich-Büssing-Ring. Die Linie 1 wurde durch das Magniviertel umgeleitet. Aufgrund einer zusätzlichen Störung auf der Ausweichstrecke kam an diesem Tag schließlich alles Durcheinander und der von der Linie 1 umgeleitete Hängerzug aus 0755 und 7475 hatte am Friedrich-Wilhelm-Platz “2 Hauptbahnhof” eingeschildert.


Am 7. April 2017 konnte der Zug noch einmal auf der Linie 1 zwischen den Haltestellen Hansestraße Ost und Lincolnsiedlung aufgenommen werden. Wenig später wurde der Beiwagen 7475 abgestellt. Die zunehmend in Betrieb genommenen Traminos konnten die Kapazität der Hängerzüge auf der Linie 1 ersetzen. Dennoch sind die Züge aus NGT8D und B4 in ihrer Länge und Kapazität in Braunschweig bis heute unübertroffen.


NGT8D 0754+ B4 7476


B4 7476 war der Prototyp der vier umgebauten Beiwagen und unterschied sich besonders durch das Fehlen der Dachblenden von den anderen drei Beiwagen.


7476 ging als erster umgebauter Beiwagen im Oktober 2008 in Betrieb und wurde im Frühjahr 2017 ebenso als erster Beiwagen endgültig abgestellt. Eine Werbung trug der Wagen während seines gesamten “zweiten Lebens” nie.


Kurz nach der Inbetriebnahme konnte der Zug aus NGT8D 0754 und B4 7476 auf der Linie 3 kurz vor dem Bahnhof Gliesmarode Richtung Innenstadt aufgenommen werden. Da der Triebwagen durch die Inbetriebnahme des 7476 bereits auf die Beiwagen abgestimmt war, wurde er wenig später auch zur Inbetriebnahme von 7475 hergenommen. So kam es zu einem der seltenen Wechsel der Triebwagen-Beiwagen-Kombinationen. In späteren Jahren blieben die Gespanne dann immer in den gleichen Paaren zusammen. Nur während längerer Ferien oder Baustellenphasen wurden die Beiwagen abgehängt und die vier Triebwagen kamen solo zum Einsatz.


Bereits 2010 erhielt 0754 seine erste Werbung, womit das einheitliche Erscheinungsbild des Zuges fortan Geschichte war. Viele Jahre war der Zug wie hier am 2. April 2011 kurz vor dem Hauptbahnhof zu sehen im Einsatz.


Am 4. April 2012 konnte der Zug beim Verlassen der Haltestelle Trakehnenstraße auf der M1 Richtung Wenden aufgenommen werden.


Am 19. Oktober 2013 ist der Zug aus NGT8D 0754 und B4 7476 zwischen dem Sachsendamm und der Haltestelle Militschstraße auf dem Weg nach Stöckheim.


Noch knapp erlebte auch der Beiwagen 7476 das Tramino-Design von 0754. Am 21. April 2016 begegnet der Zug an der Zwischenschleife Carl-Miele-Straße dem Gespann aus 0755 und 7475. Die unterschiedlichen Dächer kommen dabei gut zur Geltung. Später im Jahr 2016 wurde der Prototyp endgültig abgestellt.


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