Belgiens letzte PCCs III: Große Rundfahrt durch Brüssel

Von Antwerpen geht es heute zu einem zweiten Besuch nach Brüssel. Dort folgt mit den PCC-Linien 51, 93, 97 und 81 eine große Rundfahrt vom Gare du Midi in den Norden der Stadt und über Schaarbeek und das Royale Zentrum zurück.


Freitag, 15. September 2023

Noch einen Werktag in Antwerpen zu verbringen, schien mir angesichts des doch schon arg zusammengeschrumpften PCC-Einsatzes und der teils umleitungsbedingt wenig attraktiven Linien ein wenig verschwendet. Gestern Abend hatte ich mich also schon darauf festgelegt, von meiner Basis in Antwerpen heute außerplanmäßig einen Tagesausflug nach Brüssel zu starten, anstatt Morgen auf der Rückfahrt nurmehr einen halben Samstag dort zu haben. Stattdessen würde ich dann morgen Vormittag mal schauen, ob hier in Antwerpen noch was gehen würde.

Das Wetter versprach mindestens am Vormittag Sonne pur, sodass wiedermal ein früher Start angesagt war. Um 07:25 Uhr stand ich daher schon an der untersten Ebene der architektonisch höchst interessanten Centraal-Station und wartete, den ersten Café in der Hand und ein süßes Stückchen vom Panos mampfend, auf den IC in Richtung Brüssel. Mit sieben Minuten Verspätung lief der IC dann in den Centraal ein und wiedermal erschien die Fahrt Richtung Brüssel irgendwie elendig langsam. Heute bei Helligkeit fiel das gleich noch mehr auf, aber ich konnte die Zeit gut für das Frühstück nutzen und ernsthaft voll war es dank der hohen Kapazität der Züge und dem dichten Takt auch nicht. Interessante Beobachtung war jetzt bei Tageslicht an dieser Strecke, dass über weite Teile Radschnellwege, unabhängig von den Straßen, an der Bahn entlangführen. So etwas in diesem Umfang wagt man sich bei uns nicht einmal zu wünschen. Bruxelles-Midi war dann wieder eher nach einer, denn nach einer Dreiviertelstunde erreicht, aber noch stand die Septembersonne ohnehin extrem tief für Aufnahmen in den Gassen. An der siffigen Tramstation unter dem Bahnhof zog ich routiniert ein Tagesticket und machte mich zielstrebig nach dorthin auf, wo ich vorgestern aufgehört hatte: Die Linie 51 am Canal du Bruxelles. Sonne war direkt am Kanal noch nicht, denn die schien jetzt am Morgen natürlich von der “Landseite”. Aber in der abknickenden Straße, durch die die Strecke ausholt um anschließend den Kanal zu überqueren, schien schon perfekt das Morgenlicht. Zum Großteil wurde die Linie 51 von PCC-Achtachsern bedient, auf der Fahrt hierher, waren mir eben aber auch ein Sechsachser und ein brandneuer Flexity entgegengekommen. Das dürfte hier also abwechslungsreich werden für eine erste Morgen-Session.


So richtig weiß man nie, was die am Bruxelles-Midi endenden Fahrzeuge der Linie 51 im Anschluss machen, der brandneue Flexity 3205, der mir eben entgegengekommen war, kam aber postwendend zurück. Erst das zweite neue Fahrzeug, das mir in zwei Tagen auf diesem Teilnetz begegnete. Gerade ist der Wagen vom Kanal abgebogen und holt jetzt über die Haltestelle Marguerite Duras aus, um auf die Ponts Sainctelette über den Kanal nach Molenbeek hinüber zu gelangen.


Eine seltsame Wasserinstallation findet sich wenige Meter weiter an der Porte du Rivage. PCC 7906 überquert hier den noch arg verschatteten Platz Richtung Gare du Midi.


Den neuen Flexity hatte ich eben gern mitgenommen, eigentlich stand ich hier aber natürlich für einen PCC im besten Morgenlicht. Mit einem sehr belgischen Parkmanöver versuchte ein 5er BMW noch meinen Plan zu vereiteln, für den PCC 7911 ging sich die Lücke aber noch perfekt aus.

Ein paar weitere Versuche entstanden rund um die Haltestelle Marguerite Duras noch, aber der Zielschuss war im Kasten und besser wurde es hier nicht mehr. Bald ging es daher ein Stück weiter mit der 51, wobei ich das kurze Stück durch Molenbeek diesmal fast ohne Halt durchquerte. An der Haltestelle Vanderstichelen sprang ich aber spontan ab, da der neue Flex schon zurückkam und das Licht hier schon stand. Es reichte aber nur noch für eine Fahrzeugaufnahme, sodass ich noch auf den folgenden PCC für das “Streckenbild” wartete. Nach welchem Schema hier die Haltestellen benannt werden, ob nun auf Französisch, Niederländisch (oder vielleicht sogar mal deutsch?) blieb irgendwie ein kleines Rätsel. Im Endeffekt aber konsequent inkonsequent, wie eigentlich im ganzen Land. Passt also schon 😀


An der Haltestelle Vanderstichelen kommt mir PCC 7911 Richtung Gare du Midi entgegen.


Eine Haltestelle weiter ist dann nicht mal mehr zuzuordnen, welcher Sprache der Haltestellenname entspricht: Belgica. Dafür kommt mit 7771 der einzige sechsachsige PCC, der heute auf der 51 im Einsatz stand, von Stade zurück.

Ein etwas zerzauster Passant verwickelte mich an der Haltestelle Belgica gleich noch in ein Gespräch, was ich denn hier mache. Natürlich die alten PCC noch einmal aufnehmen 😉 Ja, die Fahrzeuge mit zwei und drei Teilen würden bald ersetzt, wusste er zu berichten und die Neuen hätten dann sogar fünf Teile. Und alte Straßenbahnen gebe es hier auch ganz viele im Museum. Das war zumindest schon einmal deutlich mehr Wissen, als man vom Durchschnitt erwarten würde, auch wenn unsereins natürlich im Stillen für diese rudimentären Kenntnisse nur ein Lächeln übrig hat. Wir zogen beide unserer Wege nachdem ich mein Bild im Kasten hatte.
Zunächst sah es aus, als würde es erstmal in die Schatten gehen, aber schon nach zwei Stationen erreichte die Sonne wieder die Gleise. Praktischerweise war hier an der Haltestelle Woeste auch gleich an Carrefour Express auf der Ecke. Nach dem Frühstück im Zug war es doch langsam Zeit für einen Vormittagsimbiss und ein erfrischendes Schnitzwasser – wie immer die das hier nennen. Ich weiß ja nicht mal, wie es auf Deutsch bezeichnet wird, daher nutze ich seit jeher die Schweizer Bezeichnung 😀


Nach dem Besuch im Carrefour bot sich etwas unterhalb der Station Woeste ein Sonnenspot neben der Notre-Dame de Lourdes. Selbige ist hier aber höchstens Schattenwerfer. Ins Bild zu bekommen ist die Kirche rechts der Straße mit konventionellen Methoden nicht.

Ich schlenderte nun einfach zu Fuß ein wenig weiter und schon bald traf die 51 bei der Kreuzung an der Haltestelle Cimetière de Jette auf die Linien 19, 62 und 93, wobei erstere nur eine Haltestelle parallel verläuft, zweitere hier endet und nur die 93 ebenfalls wie meine 51 zum Stade hinausführt. Zuvor fand ich an einer Tanke noch, was mir eben beim Carrefour noch gefehlt hatte: Einen schönes Koffeinsüppchen aus einem vertrauenswürdigen Costa-Automaten. Mit dem Qualitäts-Kaffee bewaffnet setzte ich mich erstmal ein paar Minuten in den Park neben der Haltestelle Guillaume De Greef, bevor es im Programm weiterging.


Nach einer Kaffeepause im angrenzenden Park ist es an der Haltestelle Guillaume De Greef PCC 7941, der mir als nächstes ins Bild fährt. Neben der 51 und der nun bis Stade parallel verlaufenden 93, fährt hier im kurzen Abschnitt zwischen den Haltestellen Cimetière de Jette und Guillaume De Greef auch die Linie 19 parallel, die auf den ersten Blick vollständig mit fünfteiligen Flexitys bedient zu werden scheint.


Hinter der Haltestelle Guillaume De Greef Richtung Stade verabschiedet sich die Linie 19 dann Richtung De Wand. Für die 51 und 93 geht es den Berg hinauf zum Hopital Brugman.


Weil es schon das letzte Bild der neuesten Fahrzeuggeneration bei diesem Besuch sein sollte, soll auch der folgende Flexity 3205 noch einmal gezeigt sein an dieser Stelle. Die Leere im Kreisel täuscht hier etwas: In den kurzen Zugpausen jagte immer ein bereifter Turmwagen durch den Kreisel und schien etwas an der Fahrleitung zu kontrollieren. Zumindest sorgte er auch für jede Menge Chaos beim Autoverkehr, da er mal richtig und mal falsch, mal quer durch den Kreisel fuhr und immer wieder irgendwo im Weg stehen blieb um etwas zu kontrollieren und dabei den Kreisel zum Kollabieren brachte.

Durchaus interessant ist die Haltestelle Hospital Brugmann, vor dem eine symmetrisch zur darauf zulaufenden Avenue Guillaume De Greef verlegte Zwischenschleife von den Linienfahrzeugen zu je einem Viertel oder drei Vierteln mit durchfahren wird. Ließ sich leider wiedermal nicht ansprechend in Szene setzen. Daher schaute ich noch hinter die Haltestelle, wo sich ein Blick auf das Atomium erhaschen und gemeinsam mit der Straßenbahn ablichten ließ. Auch nicht schlecht.


Der einsame Sechachser 7771 war auf der 51 mal wieder an der Reihe und konnte zwischen den Haltestellen Hopital Brugmann und Polyclinique Brugmann mit Teilen des Atomiums in Szene gesetzt werden.

Was ich schon vorgestern kurzzeitig beobachtet und deshalb noch nicht als gesichert angesehen hatte: Auf der 93 waren auch sechsachige PCC unterwegs. Und nicht unbedingt wenige, wie sich jetzt herausstellte, sondern gefühlt so etwa die Hälfte der Kurse. Da mir die weitere Strecke hier nicht übermäßig spannend erschien, beschloss ich an dieser Stelle an der 51 abzubrechen und stattdessen die 93 in Gegenrichtung zu nehmen, die auf ihrem Verlauf durchaus einige Highlights des Brüsseler Straßenbahnnetzes passiert. So würde sich dann heute wohl eine große PCC-Rundfahrt ergeben, wenn ich von der 93 dann später noch auf die 81 und 97 wechseln würde.
Nach einigen schattigen Gassen mit der 93 war der nächste Fotohalt in Bockstael.


Neben der 93 läuft ab der Kreuzung Cimetière de Jette die dort startende Linie 62 über eine weite Strecke parallel. Dort laufen neben Flexitys, wie auf der 93 auch etwa zur Hälfte die 2000er. Immer gern gesehen, bringen die Fahrzeuge doch etwas zusätzliche Abwechslung und gehen in anderen Teilen des Netzes regelrecht unter in den Fluten aus Flexitys.


Da beide Linien etwa zur Hälfte mit den 2000ern bedient werden, schaffen es auch hin und wieder gleich zwei in ein Bild. Der 2030 auf der Linie 93 folgt hier dem 2051 vom letzten Bild auf der Linie 62 in die Rue Fransman. Etwas nervig bei diesen Fahrzeugen ist die zu kleine Zielanzeige auf der immer im Wechsel entweder zentral die Liniennummer oder das Fahrtziel angezeigt wird. Das Fahrtziel wechselt dann auch gern noch zwischen französisch und niederländisch, wie hier zwischen Stade und Stadion. Dieses Ziel passt wenigstens noch rein, beim Fahrtziel auf dem vorherigen Bild wurde es schon zu knapp…


Ein typisches Straßenbild der eher arabisch und nordafrikanisch geprägten Stadtviertel zeigte sich in der Rue Fransman. Auf der Linie 62 kommt Flexity 3140 entgegen.


Abgesehen hatte ich es in dieser charakteristischen und lebendigen Gasse natürlich auf einen Sechsachser, der dann auch bald in Gestalt von PCC 7751 passend von hinten ins Bild gefahren kam und hier in die Rue Steyls abbiegt.

Ein ganzes Stück weiter ging es dann für das nächste Motiv zwischen den Haltestellen Princesse Clémentine und Marie-Christine, wo auf der Avenue de la Reine die eindrückliche Église Notre-Dame de Laeken prominent ins Bid rückt. Zunächst wollte ich aber noch die Stelle umsetzen, an der die Strecke auf einer kleinen Brücke aus der Rue Stéphanie auf die Avenue de la Reine einbiegt. Nur war jetzt irgendwie Flaute auf der 93 in meine Richtung. Erst kam eine ganze Zeit nichts mehr auf der 93, dann erstmal ein Schwung Niederflurwagen, bis sich nach einer knappen halben Stunde ein PCC ins Bild schob.


Da auf der 93 in Motivrichtung gerade Flaute herrschte, konnte ich schonmal die verschiedenen Ansichten mit der Église Notre-Dame de Laeken umsetzen, hier der Nachschuss auf 2015 Richtung Stade.


Dann kam auch irgendwann mit dem PCC 7751 ein Altwagen passend auf der Brücke, die eben schon im Bild angeschnitten war. Der Grat zwischen bildbereichernd und Störfaktor ist bekanntermaßen immer schmal und wird manchmal in Sekundenbruchteilen entschieden. Hier drapierten sich ein rasanter Radfahrer und ein Schleier mit Kind genau passend im Bild.


Es folgten noch paar Versuche mit der Église Notre-Dame de Laeken, da nun ganz viele PCC dicht hintereinander kamen. Etwas beengt ist es aber schon hier an der Avenue de la Reine, auf der mittig eine vierspurige Schnellstraße verläuft. Flixbus darf natürlich auch nicht fehlen bei der Durchfahrt von PCC 7800.


Letzter Versuch von der anderen Straßenseite, nicht optimal ausgeleuchtet, dafür ohne Schnellstraße. Abgesägte Autos oder die tolle pinke Werbetafel war hier mit PCC 7805 die Wahl zwischen zwei Übeln.

Mit dem nächstbesten Kurs ging es von der Haltestelle Marie-Christine weiter. Weit kam ich allerdings nicht, denn schon an der nächsten Haltestelle Jules de Trooz stößt die Linie 3 hinzu, auf der siebenteilige Flexitys laufen. Das wollte ich mir einmal ansehen, waren mir die Fahrzeuge in nun schon anderthalb Tagen doch noch nicht vor die Nase gefahren. Da die Strecke auch hier noch in der Flucht der Église Notre-Dame de Laeken liegt, ging auch motivlich ein wenig.


Von der Haltestelle Masui lief ich zurück zur Haltestelle Jules de Trooz wo die Linie 3 auf mein Linienbündel trifft. Dabei ergab sich ein Nachschuss auf PCC 7762 Richtung Stade.


In dichter Folge kamen gerade die PCC auf der 93 durch und so gab’s an der Haltestelle Jules de Trooz gleich den nächsten Sechsachser, der hier dem siebenteiligen Flexity 4023 auf der Linie 3 begegnet.

Ich folgte erstmal zu Fuß weiter der Strecke bis zum großen Knotenpunkt am Gare Noord. Dort verzweigen sich rund um die Haltestellen Thomas und Liedts diverse Linien und sortieren sich neu. Meine beiden Linien 62 und 93 finden sich aber schnell wieder und verlaufen anschließend noch ein Stück parallel, bis sich die 62 kurz vor der Église Royale Sainte-Marie de Schaerbeek, einem der bekanntesten Motive an der Brüsseler Straßenbahn, verabschiedet. An diesem Top-Motiv trieb ich mich dann einige Zeit herum, wartete an passenden Stellen auf PCCs und probierte einige Perspektiven aus. Dass gerade hier noch eine der zwei Linien mit zahlreichen PCC bedient wurde, war natürlich ein absoluter Glücksfall.


Die Verzweigungen am Gare Noord und der Haltestelle Liedts sind passiert und es geht weiter Richtung Zentrum. Kurz vor der Église Royale Sainte-Marie de Schaerbeek konnte noch 2015 neben diesem sehr schmal zulaufenden Eckhaus aufgenommen werden.


PCC 7930 hat die Église Royale Sainte-Marie de Schaerbeek umfahren und rollt die lange, schnurgerade Rue Royale hinunter, die nach einigen Haltestellen zunächst noch den botanischen Garten passiert und anschließend das Royale Zentrum Brüssels erreicht. Was der achtachsige PCC hier jetzt genau zu suchen hatte, war nicht so recht herauszufinden. Kam irgendwie von der 92, die hier von rechts hinter dem Sakralbau auf die links herum fahrende 93 trifft. Eigentlich waren auf der 92 ansonsten nur Flexitys unterwegs, aber den Achtachser nahm ich natürlich gern mit.


Ein Sechsachser durfte es aber natürlich auch noch sein. Auf der 93 kam nach einigem Warten PCC 7762 des Weges.

Etwas Trägheit war jetzt nach fünf Stunden Herumgerenne doch vorhanden. Am nächsten Carrefour Express besorgte ich mir daher erst einmal ein üppiges Mittagessen und setzte mich damit in den botanischen Garten, an dem ich eben schon vorbeigelaufen war. So eine halbe Stunde durchatmen darf dann doch mal sein. Derweil zog auch langsam der prognostizierte Siff am Himmel auf, allerdings erheblich später als ich damit gerechnet hatte, also alles gut soweit. Zumal sich der Siff bald schon in richtige Wolken wandelte, die aber durchaus auch reichlich Platz für blauen Himmel dazwischen ließen. Das ist dann ja eigentlich schönstes Fotowetter an einer Strecke, wo ständig etwas kommt und einzelne Wolkenschäden nicht tragisch sind. Also weiter im Programm: Hinter dem botanischen Garten wird bald der königliche Park und das Areal rund um den königlichen Palast und der Place Royale erreicht. Die Straßenbahn fährt hier also wirklich mitten durch das royale Zentrum, was natürlich das ein oder andere charakteristische Motiv abgeben sollte, wenn auch der Park und der Palast selbst mit der Straßenbahn nicht wirklich darstellbar ist.


Eine halbe Stunde Mittagspause im botanischen Garten darf es schon sein.


Die Straßenbahn kommt auf der Rue Royale direkt am botanischen Garten vorbei. PCC 7800 erreicht hier die Haltestelle Botanique.


Kurz vor dem königlichen Park ist Flexity 3020 auf der Linie 92 unterwegs.


Die Place Royale dürfte den ganzen Tag über verschiedene Fotoperspektiven bieten. Die Nachmittagsansicht quer über den Platz ist jedenfalls auch nicht schlecht, hier mal wieder mit 2015 auf der Linie 93.


Auch mehrere Museen grenzen an die Place Royale an, hier eine Rückansicht auf das Musées Royaux des Beaux-Arts de Belgique entrée


Gleich daneben das Palais de Charles de Lorraine.


Zurück auf der Place Royale kam dann auch irgendwann wie gewünscht ein PCC daher, genauer 7805 Richtung Stade.


Die Rue Royale endet auf der Place Royale und wird dahinter zur Rue de la Régence, welche wiederum schnurgeradeaus auf den imposanten Justizpalast zuführt. Das Ganze ist zu dieser Tageszeit so krass im Gegenlicht, dass es mit PCC 7801 an der Haltestelle Royale und dem kontrastreich angeleuchteten Kopfsteinpflaster schon fast wieder was hermacht. Der Touristen-Auflauf war hier schon wieder sehr beachtlich, auf diesem Bild ist regelrecht wenig los. Teilweise querten hier bei grüner Ampel an die 50 Menschen gleichzeitig die Straße. Nachdem ich vergangenes Jahr nicht an klassischen Touristendestinationen gewesen war, merkte ich mit Rom und jetzt mit Brüssel erst in diesem Jahr, wie der Städtetourismus wieder richtig angezogen hat nach der Pandemie.

Nach dieser royalen Session war erstmal wieder ein größerer räumlicher Sprung angesagt, denn der Tag war schon einigermaßen fortgeschritten und ich wollte meine große Rundfahrt noch etwas vorantrieben, die heute im Laufe des Tages in meinen Überlegungen entstanden war. Am Justizpalast vorbei wechselte ich an der Haltestelle Louise auf die 51 und 97 und verabschiedete mich damit von der Linie 93. Die letzten fünf Haltestellen der 93 von Stéphanie bis Legrand sollten für mich damit unbekanntes Terrain bleiben. Aber die 93 war nun wirklich auch schon so der Jackpot gewesen heute: Reichlich PCC an einigen tollen Motiven. Gut vorstellbar, dass diese Linie am Wochenende nicht nur zur Hälfte, sondern dann überwiegend oder ganz mit Niederflurern bedient wird. Dann wäre meine Entscheidung, heute schon nach Brüssel hinüberzufahren, goldrichtig gewesen.

An der 51 und 97 stand zwischen den Haltestellen Janson, Moris und Lombardie die inzwischen merklich sinkende Sonne noch exakt richtig in der Straßenachse. Dort wurden also die nächsten Bilder eingeschoben.


Zwischen den Haltestellen Janson und Moris rollt PCC 7932 durch die sonnendurchflutete Gasse.


Einige Meter vor, bot ein breiter Poller einen erhöhten Blick auf PCC 7770 an einem Eckhaus hinter der Haltestelle Janson.


Zum Abschluss an diesem Abschnitt noch der Knick zwischen den Haltestellen Moris und Lombardie. Hier hatte ich vorgestern schon bei Nicht-Licht gestanden. Das war heute mit PCC 7947 deutlich erfreulicher.

Schon war wieder der wilde Kreisverkehr an der Haltestelle Barriere erreicht. Hier folgte ich heute allerdings nicht der 51 zum Gare du Midi, sondern der baustellenbedingt schon in Wiels endenden 97. Ein paar Haltestellen wären es bis dort noch und die Lichtachse versprach dort ganz gut zu passen. Eine Sache, die man Mitte September um halb sechs nicht mehr außer Acht lassen kann, möchte man noch so lang wie möglich die Sonne ausnutzen.


Eine weitere Aufnahme im wilden Kreisverkehr bei Barriere konnte ich mir nicht verkneifen. Gut zu sehen ist hier das Problem mit den innerhalb der Straßenbahn fahrenden Autos, die dann aber gern nach rechts aus dem Kreisel herausmöchten. Das führt immer wieder zu einigem Gerangel oder dem kurzzeitigen Kollaps des Kreisverkehrs – eine solche ungeregelte Situation wäre bei uns undenkbar und würde wohl regelmäßig zu kompletten Zusammenbrüchen führen… PCC 7924 bahnt sich hier seinen Weg durch den Kreisel als Linie 51 Richtung Gare du Midi.


Hinter dem Abzweig der Linie 97 aus dem Kreisel geht es schon deutlich ruhiger zu. Direkt an der Haltestelle Barriere findet sich auch eine typische Friterie, deren Fenster allerdings von der Haltestelle wegzeigen. Warum die allerdings immer Tonnen von Käse und/oder Soßen über ihre Fritten schütten müssen, bleibt mir weiterhin ein Rätsel – ansonsten sind die hier ja wirklich unschlagbar lecker. Neben den Sechsachser hatte sich heute zumindest auch ein Achtachser auf die 97 verirrt und ermöglicht hier den Vergleich zwischen den beiden Fronten, mit der dynamisch heruntergezogenen Frontscheibe des 7902 und klassischen Scheibe des 7710.


Richtung Wiels geht es eine lange Allee hinunter, auf der hier 7710 Richtung Kreisverkehr jagt.


Kurz vor der Haltestelle Rochefort bietet sich noch ein schöner Sonnenspot für PCC 7716, dessen Fahrer dank Pedalsteuerung wiedermal lässig in seiner Kabine hing und freundlich grüßte.


Am Ende der Allee knickt die Stecke auf einem Kreisverkehr nochmal wenige Grad ab und führt dann geradeaus hinunter bis zur derzeitigen Endhaltestelle. Unmittelbar an dem Knick fährt hier PCC 7767 an der Haltestelle Rochefort auf den Kreisverkehr.


Eine Haltestelle weiter bot sich noch einmal ein kleines Sonnenfenster für den in die Haltestelle Berthelot bremsenden 7710.

An der derzeitigen Endhaltestelle Wiels fährt dann die Flexity-Linie 82 quer. Eigentlich würde die 97 hier auch auf die Strecke der 82 einbiegen. Warum sie das nicht bis zum Streckenunterbruch tat, der irgendwo in Richtung oder hinter der Endhaltestelle der 82 “Saint-Denis” gewesen sein muss, erschloss sich nicht direkt. Vielleicht wäre es an der Endstation der 82 dann einfach zu voll geworden für zwei Linien. Die jetzige Endstation der 97 in Wiels war zumindest nicht wirklich darstellbar. Damit war ich hier dann fertig und sondierte noch einmal die Möglichkeiten für ein letztes Sonnenbild. Die Achse der 51 rund um die Haltestelle Conceil schien fast perfekt. Also schnell mit der 82 zum Gare du Midi, wo sich die große Rundfahrt dann schloss und umgehend weiter mit der 51 bis Conceil. Dort tobte jetzt am Freitagabend aber mal so richtig das Leben. Überall spielten Kinder auf dem Platz herum und jagten einen Fußball quer über die Straßenbahn. Eltern saßen plauschend auf den Sitzgelegenheiten, behüteten dabei die Jüngsten und tranken Tee. Jugendliche bereiteten sich bei alkoholhaltigen Getränken auf die Nacht vor. Einfach herrlich hier das wilde Treiben zu beobachten. Aber ich musste dann doch weiter, denn wie sich nach einer Wolke herausstellte, hatte sich mein avisierter Sonnenspot inzwischen in Schatten aufgelöst. Eine letzte Chance sah ich aber vor der nächsten Haltestelle Albert I und tatsächlich ließ sich dort mit etwas Tele noch ein wenig Abendstimmung mit golden leuchtendem PCC einfangen.


Im letzten Büchsenlicht erstrahlt das Gold des PCC 7937 am schönsten zwischen den Haltestellen Conceil und Albert I an der Linie 51.

Obwohl jetzt eigentlich nichts mehr gehen dürfte mit Sonne, fuhr ich einfach nochmal weiter bis Saint-Guidon, denn zumindest wird es dort hinter den engen Gassen, in denen ich vorgestern bei Wolken schon fotografiert hatte, wieder etwas offener. Direkt Sonnenschein auf der Strecke war natürlich nicht mehr, aber mit den Häuserfassaden im Streiflicht ging doch noch ein bisschen “Stimmung”.


PCC 7933 hat die Haltestelle Saint-Guidon verlassen und sprintet weiter die Rue Wayez entlang Richtung Gare du Midi.

Das war es dann aber wirklich gewesen. Einfach weil hier gerade so eine tolle abendliche Stimmung herrschte wie eben schon vorm Conceil, schlenderte ich gemütlich entlang der Straßenbahn noch ein paar Haltestellen die Rue Wayez hinunter und sog dabei die Eindrücke auf. Dann war es aber bald Zeit an die Rückfahrt nach Antwerpen zu denken. Für kurz vor halb neun hatte ich einen IC angepeilt, sodass im Gare du Midi noch genügend Zeit bleib, etwas zu Essen zu besorgen. Der Zug war wiedermal nicht sehr voll, sodass ich niemanden störte beim Vertilgen der ersten Einkäufe, während der IC wieder durch die Bahnhöfe Brüssels und dann hinüber nach Antwerpen schaukelte.


In Bruxelles-Midi wartete ich auf den IC nach Antwerpen, der kurz vor halb neun in den Bahnhof einrollte.

In Antwerpen gab es dann um halb zehn auch kein weiteres Programm mehr. Gut erledigt von diesem langen Tag fiel ich nur noch in die Citybox, aß noch ein paar weitere Kleinigkeiten und bald ging auch das Licht aus. Für morgen gab es auch nichts mehr groß vorzubereiten. Mit etwas Puffer müsste ich auf 16:25 meinen ICE in Bruxelles-Midi erreichen. Also wahrscheinlich so gegen 15 Uhr hier los in Antwerpen. Da blieb noch reichlich Zeit, sich ein paar Niederflurstrecken anzuschauen. Besonders die (teils neuen?) Strecken in die “renaturierten” Hafenviertel interessierten mich, dort wollte ich insbesondere mal die Klappbrücke Londenbrug anschauen. Falls wiedererwartend doch noch irgendwo PCC abseits der Linie 12 im Einsatz wären, könnte man natürlich auch dort noch bisschen was machen.

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