Die Rhodopenbahn oder Hin und zurück III: Klappe die Zweite: Avramovo – Dobrinishte

Für heute war Kaiserwetter angesagt, sodass wir uns das Programm von Vorgestern zwischen Avramovo und Dobrinishte einfach noch einmal vornahmen. Diesmal dann hoffentlich ohne Zugausfälle und Wolkenschäden.


Dienstag, 6. Februar 2024

Die Wettervorhersage schien beim Blick aus dem Fenster Recht zu behalten: Sonne pur. Also nichts wie raus, denn wir wollten unser Programm von Vorgestern im Grunde fast unverändert noch einmal durchziehen, mit Variationen an den Stellen, wo es schon Vorgestern beim ersten begleiteten Südfahrer mit Sonne geklappt hatte. Auf diese Weise würden wir die Sonne wohl mit maximal vielen Bilder auskosten, denn die Zugbegleitungen hier im südlichen Teil sind doch deutlich einträglicher, als die teils mühsame Erarbeitung von Motiven nördlich von Avramovo. Dafür hätten wir dann die kommenden zwei Tage noch ausreichend Zeit, wenn wir heute wie geplant hier im Süden einiges eintüten könnten.

Also raus für den Frühzug aus Septemvri, den Vihren, der um 08:22 Dobrinishte erreicht und auf den wir dort vorgestern Morgen vergebens gewartet hatten. Wie gewohnt vorweg noch Fahrplan und Streckenkarte zur Orientierung.


Zum Tagesstart passen wir heute den Vihren kurz vor Dobrinishte ab. Anschließend dann denselben Zug erneut auf seiner Fahrt als Pirin von Razlog nach Dobrinishte, bevor wir nach Avramovo fahren und dort den Rodopi und auf einer zweiten Tour den Mesta abfangen. Wie gewohnt: Hin und zurück, hin und zurück…


Heute bewegen wir uns nur im Abschnitt südlichwestlich von Avramovo.

Heute ließen weder die Wolken, noch die Onlineauskunft Zweifel: Es sollte eigentlich wie gewünscht klappen vor dem Frühstück mit dem Vihren. So war es dann auch, nachdem wir den Mokka von der Rumpelfläche unweit des Hotels hinaus Richtung Dobrinishte an den Bahnübergang getrieben hatten.


Heute lassen die Wolken keinen Zweifel, dass es mit der Sonne zu fotografieren gilt. Da das eindrucksvolle Pirin-Massiv oberhalb Bansko dabei aus dem Bild rückt, gibt es einen Trockenschuss vorab während des Wartens.


Auch mit Zug lässt sich aber noch einiges von den Richtung Razlog stehenden Gipfeln des Pirin mit ins Bild bringen. 75005 ist heute mit dem Vihren betraut. Die hatten wir gestern schon auf dem ganzen Weg ab Septemvri begleitet. Gut, dass die dann nach der Pendelfahrt als Pirin den restlichen Tag als Nordfahrer für uns aus dem Rennen wäre, denn langsam kannte man jede Rostbeule an der Maschine…

Bis zur Rückfahrt der Pirin-Pendelfahrt ab Razlog blieb nun Zeit zum Frühstücken, lag ja dann eh perfekt am Weg. Anschließend ging es noch für das Bahnhofsbild nach
Razlog hinüber, wo die 75005 schon umgesetzt hatte und sich in schönstem Morgenlicht vor dem Bahnhof und den schneebedeckten Bergen zeigte.


Während des Frühstücks ist die 75005 als Pirin nach Razlog gefahren und hat dort bereits für die Rückfahrt nach Dobrinishte umgesetzt. In wenigen Minuten geht es los.


Durch den Halt in Bansko hatten wir den Zug schnell wieder ein und stellten uns kurz vor der Einfahrt in den Haltepunkt Sveti Georgi.


Nach knapp 25 Minuten Fahrt ist auch schon Dobrinishte erreicht und wie immer wird umgehend umgesetzt. Unbeeindruckt davon grast ein Arbeitstier in den trockenen Resten, die der Winter zurückgelassen hat.


Die bei Sonne deutlich zweistelligen Temperaturen haben in Dobrinishte inzwischen die letzten Schneereste schmelzen lassen, die hier vor zwei Tagen noch im vorderen Gleis lagen. Wieder sind gleich mehrere Augenpaare nötig, um das Umsetzen der Lok zu begleiten.


Als Nordfahrer wären wir die 75005 nun für heute los, langsam hatten wir auch genug von der Maschine, die sich von den vier eingesetzten 75ern äußerlich im schlechtesten Zustand zeigte.


Dorthin macht sich die 75005 als Rückleistung des Vihren nun auf den Weg.


Wir ließen Dobrinishte hinter uns und machten uns wiedermal auf den Weg nach Avramovo. Lange vor der 75005 würden wir dort ankommen.

Jetzt galt es erneut die gesamte tote Strecke bis Avramovo abzureißen um dort den Rodopi abzufangen. Langsam kannte man die Tücken der Straße aber auswendig, wusste, wo man dahinschleichende Golf I-V am mühelosesten überholen konnte und wo der Mokka bevorzugt durch besonders starkes Untersteuern etwas mehr Platz am rechten Fahrbahnrand brauchte. So erreichten wir mit zehn Minuten Puffer Avramovo, den wir brauchten, um noch den Hang zu erklimmen. Der Schnee war auch hier inzwischen fast verschwunden und während es vorgestern im Schneematsch noch echt mühsam war den Hang hinauf und vor allem hinunter zu kommen, stellte das nun kein großes Problem mehr dar. Zur Planzeit tönte es aus Richtung Tunnel und etwas überraschend satt rot strahlendes erreichte den Scheitelpunkt der Strecke: Die 77109! Einen besseren Zeitpunkt hätte sich die Maschine kaum aussuchen können um mal wieder einen Anlaufversuch zu starten: Sonne und Südfahrer mit passendem Licht, den wir ohnehin auf der ganzen Fahrt bis Dobrinishte begleiten wollten. Perfekt!


Heute hat es auch in Avramovo schon fast keinen Schnee mehr. Dafür hat man nach den Arbeiten an der Maschine gestern, heute wiedermal die 77109 am Rodopi ins Rennen geschickt. Auffällig ist nur, dass dem Zug heute der Barwagen fehlt.


Nach kurzem Halt geht es weiter Richtung Dobrinishte.

Nach Cherna Mesta war es nun schon ein Stück weit sportlich, da wir ja erst noch den Hang runter zurück zum Auto mussten. Eigentlich aber kein Problem, nur kann man kurz nach Avramovo quasi auf der Gesamtstrecke nach Cherna Mesta nicht mehr überholen und eigentlich fängt man sich hier immer einen Schleicher. Wobei man den Schleichern hier meist unrecht tut, denn oftmals machen die Fahrzeuge den Eindruck, als sei es besser, diese nicht mehr mit mehr als 30 km/h durch Kurven zu bewegen. Neben uralten deutschen Premiummarken und Ladas erfreut sich auch der Golf aller Generationen bis zum Golf V hier noch größter Beliebtheit. Dennoch ist der Zustand oft abenteuerlich, von Spurstabilität kann da keine Rede sein, hintenraus qualmts meist pechschwarz und gegen die Reifen sind die Pneus unseres Mokkas wahrscheinlich noch Premium-Produkte. Natürlich ging es sich zeitlich trotzdem noch aus, denn zwischen Smolevo und Cherna Mesta verliert die Bahn in den zwei Kreiskehren auch wieder ewig viel Zeit.


Bei Cherna Mesta gab es in der Bahnhofseinfahrt dann das erste Sonnenbild von Nahmen von der neuen Maschine. Den Bahnübergang zum dahinterliegenden Dorf passieren die Züge hier immer mit äußerster Vorsicht und kaum mehr als Schritttempo.


Zwischen Cherna Mesta und Yakoruda mussten wir den Mokka wieder etwas auf die Erdpiste treiben, um es noch rechtzeitig zum Bahnübergang zu schaffen. Die typischen, handgemalten Schilder dürfen natürlich nicht fehlen.

Yakoruda ließen wir links liegen, da bei uns zwischenzeitlich etwas Verwirrung bestand, wo sich das nächste Motiv befinden würde. Ein kleiner geografischer Knoten im Kopf, ansonsten hätten wir den Bahnhof Yakoruda noch mitnehmen können. Da das Motiv zwischen Yurukovo und Dagonovo schon mit der gleichen Leistung Vorgestern bei schönster Wolkenstimmung und Sonne geklappt hatte, war das Ziel nun der bekannte Felsdurchbruch vor Yurukovo. Beides in einem zu versuchen, kann ansonsten durchaus knapp werden.


77109 durchfährt den bekannten Felsdurchbruch unmittelbar am Streckenposten vor dem wenige hundert Meter dahinter folgenden und inzwischen in sich zusammenfallenden Haltepunkt Yurukovo.

Anschließend fuhren wir gleich bis Belitsa durch. Wie immer hieß es vor dem Ort brav auf 50 km/h runterzubremsen, denn die Polizeikontrolle ist hier bei Besuchern der Rhodopenbahn fast schon legendär. Immer steht auf der gleichen Schotterfläche am nördlichen Ortseingang ein Polizeiwagen und kontrolliert Geschwindigkeit und Fahrzeuge. Sonderlich engagiert wirken die dabei allerdings nie, so sieht man die Polizisten auch nicht selten mit Kaffee an der Tanke herumlungern oder bei dem kleinen Bistro an der Straße stehen. Auch heute drohte keine Gefahr, war man doch gerade damit beschäftigt, mit einem Einheimischen das Hinterrad eines verrosteten Drahtesels instand zu setzten. Die machen sich hier wirklich keinen Stress die Beamten 😀 2019 hatten die mich mal in einem Anflug von Motivation rausgewunken, zu schnell war ich aber natürlich nicht gewesen, nachdem ich schon mindestens dreimal zuvor an der Kontrolle durchgekommen war und so verloren die Uniformierten auch schnell wieder das Interesse, als sie erkannten, dass da nur ein harmloser Tourist am Steuer des kleinen Mietwagens saß und nichts verstand – oder zumindest so tat 😉
Überhaupt fragt man sich, wer denen hier eigentlich noch in die Falle gehen soll und nach welchen Kriterien die hin und wieder mal jemanden herauswinken. Uns war es für den Moment egal und wir stellten uns wenige hundert Meter hinter dem Polizeiposten an der Bahnhofseinfahrt.


Die Einfahrt Belitsa aus der Mittagsperspektive. Unten links am Gleis läuft der Draht zum Einfahrtssignal, das natürlich wieder handgekurbelt vom Weichenwärter an der Einfahrt gestellt wurde.


Auch beim General Kovachev war heute keine Wolke weit und breit, die uns einen Strich durch die Rechnung hätte machen können. Selbst hier, an diesem längst zum Haltepunkt degradierten, ehemaligen Bahnhof ist noch jemand stationiert. Oder es ist einer der zahlreichen Streckenläufer, der gerade eine Mittagspause eingelegt hat. Zumindest verschwand er nach der Durchfahrt wieder in dem baufälligen Gebäude.

Hinter Guliyna Banya war uns gestern eine lange freie Stelle im sonst ja meist von Gebüsch eingehegten Streckenverlauf aufgefallen. Das wollten wir nun einmal ausprobieren. An einer von einem großen Bello bewachten landwirtschaftlichen Ruine vorbei, ging es an die Strecke rauf. Der Bello schlug natürlich sofort an, zum Glück hielt aber die Verankerung der Kette… Die Stelle war dann wirklich recht hübsch und irgendwie so richtig typisch Rhodopenbahn.


Bewaldete Berglandschaft, sandige Erdhügel mit kargen Nadelbäumen, viel Gestrüpp ringsum und bisschen Wiese für einen kurzen Fotospot. Neben der teils spektakulären Streckenführung, Felspassagen in engen Schluchten und den schroffen Schneebergen des Pirin- und Rila-Gebirges, ist dies das eigentliche, natürliche Habitat der Rhodopenbahn über weite Teile der Strecke. Kurz hinter Guliyna Banya erklimmt 77109 die letzten Höhenmeter auf die Ebene um Razlog und Bansko.


Genau wie vor Razlog, bietet sich auch hinter Razlog Richtung Bankso ein Brückenmotiv an. An der Ortsausfahrt fällt der Blick auf das Einfahrtssignal und die industriell geprägte Stadt. Einst war Razlog im südlichen Teil der Strecke der wichtigste Anlaufpunkt für den beträchtlichen Güterverkehr auf der Rhodopenbahn. Mit dem Untergang der Industrie nach der politischen Wende und der Verlagerung auf den LKW wurde der Güterverkehr kurz nach der Jahrtausendwende eingestellt.


Bansko war derweil das südliche Betriebszentrum der Strecke, wie noch heute an den großen Gleisanlagen, dem Schuppen und dem Wasserturm zu erkennen ist. Heute ist die betriebliche Bedeutung ungleich geringer. Zumindest eine Lok übernachtet mit dem abends in Dobrinishte ankommenden und morgens abfahrenden Rila aber noch immer in Bansko.


Die Wasserkräne sind heute alle außer Betrieb und auch sonst schreitet der Verfall an den nicht mehr benötigten alten Anlagen immer weiter voran.


Währenddessen verbrachte 77109 in Bankso ihre kurze Wasserpause, wobei man heute die Reserven nicht zu ergänzen schien. Stattdessen schritt während der Pause die ganze Mannschaft gewichtig dreinschauend um die Maschine herum. Zumindest den halben Tagesdienst hatte die Neue ja schon fast überstanden.


Für das letzte Stück nach Dobrinishte ging es wieder an bekannten Bahnübergang, diesmal aber querab fast von der Straße gesehen, war das Licht doch seit dem letzten Zug schon wieder gute drei Stunden weiter. Dafür Rücken jetzt die Gipfel des Rila mit ins Blickfeld.

Wir überließen den Rodopi dann in Dobrinishte sich selbst, dort hatten wir es langsam gesehen. Es war auch bald schon wieder Zeit zurück nach Avramovo zu fahren, um dort dann den Mesta in Empfang zu nehmen. Große Alternativen gibt es halt leider nicht bei diesem Fahrplan, wenn man auf dieser Seite des Passes bleibt, denn der Nordostfahrer mit der 77109 in einer Stunde wäre lichttechnisch natürlich komplett unterirdisch. Da lässt sich höchstens mit dem Vihren drei Stunden vorher noch etwas machen an der ein oder anderen Stelle, die ohnehin nie optimal im Licht ist, zum Beispiel das große Viadukt bei Guliyna Banya. Bei bedecktem Himmel wäre das sicher einmal eine Option gewesen, aber den möchten wir uns nun wirklich nicht herbeiwünschen.

In Bankso mussten wir dann doch mal am grandiosen Busbahnhof anlegen, natürlich typisch bulgarisch, einfach seitlich langsam aus dem Verkehr herausschwimmen und mit Warnblinker irgendwie in zweiter Reihe den Anker werfend. Aber von dem feinsten Brutalismus des Busbahnhofes musste einfach ein Bild sein 😀


Der Busbahnhof von Bansko – Brutalismus vom Feinsten.

An der LUK-Tanke in Bankso legten wir noch eine strategische Kaffeepause ein, dann ging es wieder Richtung Avramovo. Diesmal war unser Zeitpuffer auch deutlich größer, sodass auf der Fahrt keinerlei Grund zur Eile bestand. Ich gondelte uns daher ganz gemütlich die Straße hinauf und trotzdem blieb in Avramovo noch viel Zeit für eine kleine Mittagspause. Aufgrund des recht kurzen Haltes in Avramovo, teilten wir uns dann auf die Bahnhofsein- und Ausfahrt auf, als die Planzeit näher rückte. Ich postierte mich weit um die Ausfahrtskurve herum bis zum Beginn der Büsche um noch etwas mehr vom Sonnenstand rauszuholen. Überraschenderweise siffte es hier in Avramovo regelrecht zu am Himmel, jedenfalls im Vergleich zum strahlenden Sonnenschein kurz zuvor. Schon bei Smolevo war der Siff auf der folgenden Begleitfahrt aber wieder verschwunden und sollte sich den restlichen Tag auch nicht mehr in unsere Fototätigkeiten einmischen. Wir waren dem Zug knapp voraus, brachten den Mokka auf einer Schneefläche mühsam zum Halt und konnten so auch in Smolevo den einzigen Zug des Tages mit passendem Sonnenstand aufnehmen.


Beim Warten auf den Mesta bleibt Zeit, sich ein wenig die Details im Bahnhof Avramovo anzusehen. Diese Kurbel dient zum Stellen des Einfahrtsignals für Züge aus Dobrinishte.


Auch das Weichenstellen auf der anderen Seite des Bahnhofes ist selbstredend Handarbeit bei der Rhodopenbahn. Irgendwie wirkt auch alles immer bisschen krumm und schief. Interessant auch der Holzverschlag, in den ein Gleis hineinführt. Ob dort eine Draisine wohnt? Mit einer Bremse könnte man mit dem Wägelchen daneben von hieraus wunderbar in beide Richtungen die Strecke herunterjagen. Viel entgegen kommt ja in der Regel nicht 😉


Der Mesta erreicht mit 75008 den höchsten Bahnhof des Balkans in Avramovo. Das Gleis im Vordergrund sind die Reste des ehemaligen Gleisdreiecks, das hier genutzt wurde, um die Dampfloks zu drehen.


Nach kurzem Halt geht es weiter Richtung Dobrinishte. Telegraphenleitung, Seilzug zum Signal und das Weichenwärterhäusschen – typisch Rhodopenbahn.


Auch in Smolevo steht im Februar für genau einen Zug das Licht passend, wobei es wohl im Sommer auch nicht viel mehr Optionen gibt. Selbst ein Fahrgast hatte sich eingefunden, sodass der Zug einen kurzen Stopp einlegte.


Muss natürlich bei so schönem Licht auch einmal sein: Der Moschee-Klassiker von Cherna Mesta. Lustigerweise wie schon 2019 mit der 75008, damals aber einen Zug später am frühen Abend, noch mit roten Wagen und grünen Büschen.

In Yakoruda stand dann die Kreuzung mit unserem Rodopi von heute Vormittag an. Da der noch nicht im Bahnhof stand, fuhren wir gleich bis zum Friedhofsmotiv auf der anderen Seite des Ortes durch, um die 77109 noch einmal querab aufzunehmen. Im Bahnhof wäre mit dem bei diesem Lichtstand gar nichts gelaufen. Es ging sich noch aus mit dem Rodopi und anschließend warteten wir dann wieder auf unseren Mesta. Womit ich anschließend nur so halb gerechnet hatte war, dass die Fotokurve vom Fotohügel zwischen Yurukovo und Dagonovo einerseits noch Licht hat, andererseits das Licht auch schon knapp rum war für eine halbwegs anständige Aufnahme dieses Motivklassikers. Der fehlte mir nämlich auch noch vernünftig, nachdem das Wetter hier 2019 bei zwei Versuchen nicht mitspielen wollte.


Der Mesta wartet im Bahnhof von Yakoruda schon auf die Kreuzung mit dem Rodopi. Für diesen stehen wir am Friedhofmotiv am Ortsrand, wo der Vierwagenzug mit der 77109 perfekt in die Lücke passt.


Wenig später darf dann der Mesta weiter und passiert in Gegenrichtung den Friedhof am Ortsrand.


Wir hatten uns mal wieder aufgeteilt: Auch ohne Friedhof kommt die Stelle hier sehr gut an der Piste am Ortsrand von Yakoruda. Das nur Sekunden vorher ein LKW durchgekommen war, sieht man ja nicht 😀 Glück gehabt, der hätte auch mir das Bild querab versaut mit seinem hohen Aufbau…


Auch an der Fotokurve zwischen Yurukovo und Dagonovo kam der Zug im schönsten Nachmittagslicht, auch wenn die Sonne gern noch paar Grad weitergedurft hätte. Nachdem ich mir vorab aber nicht einmal sicher war, ob hier überhaupt bei der Durchfahrt des Mesta noch Sonne sein würde, war auch das Spitze Licht schon viel mehr als erwartet.


Ich wollte noch einmal an Bello seiner Ruine vorbei um das Motiv hinter Guliyna Banya nochmal bei schönstem Abendlicht zu wiederholen. So kommts aber auch wirklich nochmal viel besser als heute Mittag mit dem Rodopi und andere Lok ist es ja auch…


Wenig später wurde der Mesta ein letztes Mal für den Tag hinter der Brücke vor Bansko querab aufgenommen.

So schnell sind zwei Zugbegleitungen im Februar auch schon wieder vorbei. War aber auch wirklich ein genialer Tag gewesen mit so ziemlich der maximalen Fotoausbeute. Und der Einsatz der 77109 war natürlich nochmal ein besonderes Schmankerl. Nachdem ich wieder eingesammtelt war, gabs zurück am Hotel in Bansko dann wieder die übliche Stunde Entspannung, die sich dann mit der wilden Planerei entlang des Fahrplans für den morgigen Tag noch ein wenig streckte. Hier im Süden waren wir nun sehr zufrieden nach dem Tag heute und hatten jetzt mit diesen Aufnahmen im Kasten auch die Ruhe, uns mindestens morgen noch einmal im Norden um die dortigen, teils zweitaufwendigen Motive zu kümmern. Nachdem halbwegs ein Plan stand liefen wir wieder zu unserem nun feststehenden Stammlokal. Heute gabs einen Tisch im noch urigeren Obergeschoss und einen wilden Mix aus griechischem Salat, Feta mit Honig und Walnüssen und Frensh Fries. Das man beim Feta gleich eine ganzes, handelsübliches Rechteck bringen würde, hatte ich nicht erwartet, sodass es schon ein ziemlicher Kampf wurde, den ich am Ende knapp nicht gewann.

Morgen geht’s dann also wieder in den Norden. Der Plan sind weitere Erkundungen um Tsvetino und der Besuch des abgelegenen Bahnhofs von Dolene. Alles in der Hoffnung, dass der Maritsa wieder läuft. Sonst müssten wir improvisieren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert