Sommertour durch Bayern und Österreich VI: Sonderfahrt und Stubaitalbahn in Innsbruck

Heute steht ein weiterer Tag Innsbruck auf dem Programm. Nachdem ich gestern bereits intensiv im Stadtnetz unterwegs war, sollten dort heute lediglich ein paar kleine Ergänzungen hinzukommen. Dies würde ich am Vormittag abarbeiten. Denn nachdem gestern bereits eine historische Stadtrundfahrt stattfand, stand heute eine weitere Sonderfahrt an, der ich mich widmen wollte. Daneben wollte ich mich nachmittags mit der Stubaitalbahn beschäftigen und dort eine kleine Wanderung unternehmen.


Sonntag, 18. Juni 2023: Sonderfahrt und Stubaitalbahn in Innsbruck

Heute wurde ganz gemütlich erst gegen 8 Uhr das Zimmer verlassen und sich zum Frühstück begeben. Ich hatte kein übermäßig volles Programm für heute und laut der Wetterprognosen sollte sich das gute Wetter, welches mich von draußen anlächelte, auch den ganzen Tag so halten. Als erster Programmpunkt stand heute die Sonderfahrt auf dem Zettel. Die Sonderfahrt sollte um 10 Uhr ab dem Depot am Stubaitalbahnhof starten. Bis dahin musste ich mir lediglich ein Motiv gesucht haben. Davor hatte ich eigentlich nicht wirklich Programm. Daher wurde sich intensiv mit dem Buffet im Hotel auseinandergesetzt, sodass ich erst einmal für lange Zeit am Tag nichts mehr zu Essen brauchen würde. Nachdem ich mich vom Buffet gelöst hatte, ging es wieder zur Endstation der Linie 3 in Amras. Heute wurde die warme Bekleidung direkt im Zimmer gelassen. Denn nachdem es gestern nach kurzer Zeit extrem warm geworden war und es heute den gleichen Anschein machte, wollte ich mir das zusätzliche Gepäck sparen. Im Gegensatz zu gestern wollte ich heute nicht direkt mit der Bahn von Amras losfahren, sondern zuerst ein Bild kurz vor der Endstation schießen. Daher ging es an dem schon wartenden Wagen vorbei und der Wagen wurde nach Verlassen der Haltestelle abgelichtet.

Zuvor aber noch ein kleiner Einschub des doch sehr übersichtlichen Wagenparks:


Flexity Outlook

Innsbruck erhielt in den Jahren 2008 bis 2009 32 Wagen des Typs Flexity Outlook von Bombardier. Diese Wagen erhielten die Nummern 301 bis 326 und 351 bis 356. Dabei sind die Wagen 351 bis 356 für die Stubaitalbahn vorgesehen und wurden dementsprechend ausgerüstet. Die Wagen 301 bis 326 sind für den städtischen Betrieb vorgesehen. In den Jahren 2018 bis 2020 wurde die Flotte durch weitere 20 Wagen des Typs Flexity Outlook verstärkt. Die Wagen erhielten die Nummern 327 bis 335 und 371 bis 381. Die Wagen sind allesamt für das größer werdende Stadtnetz vorgesehen. Äußerlich unterscheiden sich die beiden Wagengenerationen nur leicht voneinander. Einzig der Fahrzeugkopf hat leichte Anpassungen erfahren.


Die ältere Generation mit der orangenen Zielanzeige vertreten durch Wagen 324.


Die neuere Generation mit den weißen Zielanzeigen und etwas anderem Kopf in Form von Wagen 375.



Flexity Outlook 374 hat soeben die Haltestelle Amras verlassen und fährt gleich schon in die nur wenige Meter entfernte Haltestelle Philippine-Welser-Straße ein. Heute sind am Morgen keine Wolken am Himmel zu sehen und man hat einen freien Blick auf die weit entfernten Schneeberge. Es wäre somit ein sehr schönes Bild, wäre da nicht der allseits bekannte White-Van, der in meinem Bild parkt.

Nur ein paar hundert Meter weiter hinter der Haltestelle Philippine-Welser-Straße fährt die Straßenbahn am großen Pradler Friedhof entlang, von dem aus eine Menge an Grün in mein Bild ragt. Mit 380 ist es direkt der nächste Wagen der neueren Fahrzeuggeneration.

Jetzt musste ich mir aber erstmal ein Motiv für die Sonderfahrt suchen. Bei der Sonderfahrt handelt es sich eigentlich um die Vorstellung des neu restaurierten Wagens 4, der zu den acht Fahrzeugen gehörte, die den Lokalverkehr nach Hall in Tirol abwickelten. Nachdem die Linie nach Hall in Tirol eingestellt wurde, verkehrten die Wagen noch auf anderen Linien im Netz, bis sie 1985 abgestellt wurden. Nun wurde der über hundert Jahre alte Wagen wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt und sollte der Öffentlichkeit präsentiert werden. Dazu sollte der Wagen einen Zug mit den drei Beiwagen 105, 16 und 8 bilden und zudem vom Wagen 1 der gleichen Bauart begleitet werden. Die Garnitur sollte zuerst vom Stubaitalbahnhof aus die Strecke nach Technik West abfahren und danach bis nach Rum-Bahnhof fahren. Zum Schluss würden die beiden Fahrzeuge durch die Innenstadt hindurch wieder zum Stubaitalbahnhof zurückkehren und die Sonderfahrt beenden. Problematisch für mich war, dass einzig die Eckdaten gegeben waren, die aussagten, wann sich die Wagen an den jeweiligen Endpunkten befinden würden. Welche Strecke durch die Innenstadt hindurch gewählt werden würde, blieb für mich dabei unklar. Deshalb entschied ich mich für das erste Bild einfach für die sichere Variante und stellte mich an der Strecke zwischen der Innenstadt und dem Stubaitalbahnhof auf. Dort würden die Wagen in jedem Fall langfahren und so war mir ein Bild sicher. Beim aktuellen Sonnenstand blieben aber auch dort nur bedingt viele Motive übrig. so entschied ich mich für das einzig mögliche Stück am Westbahnhof. Dort würden die Wagen zumindest mit Seitenlicht in mein Bild rollen. Jetzt musste ich nur noch Glück haben, sodass keine Autos in mein Bild fahren.


Ich hatte Glück und es fuhr mir kein Auto auf der dicht befahrenen Straße vor die Bahn. So zeigt sich Wagen 4 mit seinen drei Beiwagen 105, 16 und 8 frei von Störfaktoren in meinem Bild. Zwar steht das Licht nicht ganz perfekt, aber immer noch relativ gut. So ganz passen die Beiwagen mit ihrer grünen Lackierung zwar nicht zum roten Triebwagen, trotzdem gibt das Gespann ein schönes Bild ab.


Auch den Wagen 1, der eben bereits im Hintergrund zu sehen war, konnte ich ohne Probleme ablichten. Noch hielt der Wagen mit dem davor fahrenden Wagen 4 mit, schon bald sollte er aber Opfer der Ampelphasen werden und zeitweise einen großen Rückstand zum anderen Wagen haben. Im Gegensatz zum mit Holzbrettern verkleideten Wagen 4, zeigt sich der Wagen 1 in Originalausführung mit den Blechwänden.

Da die Sonderfahrt nun erstmal nach Technik West fahren sollte, hatte ich nun ein wenig Zeit. Denn dorthin würde ich die Wagen nicht verfolgen können, da ich schließlich selbst auf die Straßenbahn angewiesen war. Und beim doch deutlich dünneren Sonntagsverkehr war es so unmöglich, den Wagen zu folgen. Ich hätte sie höchstens auf dem Weg zurück von Technik West ablichten können, doch dort gab die Strecke keine Motive her. Und so entschied ich mich dazu, in der Innenstadt zu bleiben und mir dort ein Motiv zu suchen. Doch auch hier stellte es sich als schwierig heraus. Denn den gesamten Innenstadtkreis musste ich bei meiner Suche außen vor lassen, da ich nicht wusste, welchen Weg durch die Innenstadt die Sonderfahrt nehmen würde. Doch bis die Wagen zurückkommen würden, dauerte es noch knapp 1,5 Stunden und so sollte mich die Motivsuche erst später beschäftigen. Jetzt hatte ich erstmal Zeit, mich noch einmal in der Innenstadt herum zu treiben, um ein paar Lücken zu vervollständigen. Im Nachhinein war ich sehr froh, die langen Äste bereits gestern abgearbeitet zu haben. Denn ich hatte nicht bedacht, dass am Sonntag so wenig los sein sollte und so war sogar der Verkehr in der Innenstadt merklich ausgedünnt. Trotzdem sollte es hier noch am Einfachsten sein, Bilder zu generieren. So ging es für mich nun zu der Stelle, an der ich gestern schon die Stadtrundfahrt fotografiert hatte. Heute war einfach deutlich mehr Bergblick und das wollte ich nutzen, um ein paar Motive mit etwas mehr Berg im Hintergrund darzustellen.


Das Motiv, welches gestern mit der Stadtrundfahrt dargestellt wurde, konnte ich heute noch einmal von der anderen Seite ablichten. Heute ist zudem auch der Berg im Hintergrund im strahlenden Sonnenschein, wodurch das Bild nochmal eine andere Wirkung entfaltet. In diesem Bild zeigt sich Flexity 325.


Inzwischen befinde ich mich wieder in der Innenstadt auf der Maria-Theresien-Straße. Dort zeigt sich Flexity 326 vor der kleinen Fußgängerzone von Innsbruck. Hier sieht die Kulisse eher nach einer verschlafenen Kleinstadt aus, als nach der fünftgrößten Stadt Österreichs.


Der nächste Wagen kämpft sich durch die Fußgängerzone, die an einem Sonntagmorgen aber auch nur bedingt gefüllt ist. Die meisten Bewohner der Stadt haben bisher maximal den Weg zum Bäcker unternommen und bekommen sonst noch nicht viel von dem sonnigen Tag mit. Hier knickt der Verlauf der Straßenbahn wieder von der Straße ab, in die im Moment perfekt das Licht scheint. Danach verschwindet die Strecke wieder in den tiefen Schatten der Häuserschluchten.


Ich befinde mich wieder nahe des Marktplatzes. Genau genommen stehe ich auf dem Bahnsteig der Haltestelle Terminal/Marktplatz und schaue in Richtung Innenstadt. Aus dieser Richtung nähert sich Flexity Outlook 324 an, um gleich in die Station einzufahren.


Die Station Terminal/Marktplatz zeichnet sich durch eine charakteristische Stahlkonstruktion aus, die sich über die gesamte Länge des Bahnsteigs zieht und hier rechts im Bild zu sehen ist. Insgesamt wird die Haltestelle von vielen Bäumen umgeben. Hinter der Haltestelle befindet sich eine hübsche Kirche, die hier leider von einigen Bäumen verdeckt wird. Auf diese Kirche fährt soeben der Wagen 324 zu, von dem mir somit ein zweites Bild beim Verlassen der Haltestelle gelang.

Jetzt musste ich mich doch langsam in Richtung meines Motives für die Sonderfahrt begeben. Denn so ganz genau wusste ich ja nicht, wann die Wagen aus Technik West wieder kommen sollten. Zwar war mir die dortige Abfahrtszeit bekannt, allerdings wusste ich nicht, wie schnell die Wagen die Strecke zurücklegen würden. Durch den doch sehr dürftigen Sonntagsverkehr kam in der nächsten Zeit keine Bahn, weshalb ich mich einfach zu Fuß auf dem Weg zur Station Sillpark begab. Diese Stelle hatte ich für mein nächstes Bild der Sonderfahrt auserkoren, da ich mir sicher sein konnte, dass die Wagen auch wirklich dort lang fuhren. Wie bereits vorhin erwähnt, wusste ich zwar nicht, welche Route durch die Innenstadt gewählt werden sollte, aber am Sillpark würden sie auf beiden Wegen auf jeden Fall ankommen. Auf dem Weg die Innenstadtstrecke entlang, legte ich noch zwei kurze Fotostopps ein, bevor ich an meinem Motiv ankam. Nachdem ich am Sillpark das beste Motiv gefunden hatte, ging es nochmal zurück zur Kreuzung kurz nach der Bahnunterführung. Dort konnte ich sowohl die Strecke durch die Innenstadt, als auch die vom Bahnhof kommende Strecke überblicken. So würde ich die Wagen auf jeden Fall früh genug sehen. Denn wenn die Wagen von der Innenstadtstrecke kommen würde, würde ich das Bild mit der Häuserfassade umsetzen, welches bei der Stadtrundfahrt gestern im Schatten versunken war. Sonst würde ich zum Sillpark zurückgehen und dort das Bild umsetzen. Eigentlich war ich mir relativ sicher, dass die Sonderfahrt den direkten Weg durch die Innenstadt wählen würde, da dieser auch schöner war. Entgegen dieser Vermutung erspähte ich die Wagen aber kurze Zeit später vom Bahnhof kommend, weshalb ich sehr froh war, mich nicht auf die andere Strecke festgelegt zu haben. Im Laufen ging es so zur Station Sillpark und die Sonderfahrt wurde ein zweites Mal festgehalten.


Eigentlich hatte ich das Bild ja gestern schon in der Sonne abgehakt. Aber der Wagen kam eh gerade angefahren und heute waren auch die Berge im Hintergrund vollständig zu sehen. Und so ließ ich mich zu einem weiteren Bild am Landesmuseum hinreißen. Als Motiv diente der 374, ein Wagen der neueren Serie.


Und auch hier wollte ich das gleiche Bild noch einmal mit mehr Sonne verwirklichen. Blöderweise kam nur nicht gerade das schönste Exemplar der Innsbrucker Straßenbahn mit dem Wagen 305 mit seiner pinken foodora-Werbung. Trotzdem machte das Bild mit den sonnigen Bergen im Hintergrund nochmal ein bisschen mehr her.


Nun hatte es auch die Sonderfahrt von Technik West zurück und durch die Innenstadt hindurch bis zur Station Sillpark geschafft. Hier konnte ich den Wagen 4 mit seinen drei Beiwagen 105, 16 und 8 ein weiteres Mal festhalten. Dieses Mal war der Wagen auch von der Front schön beleuchtet und die mit Holzbrettern verkleideten Außenwände sind noch besser zu erkennen. Auch der Sound dieser Wagen ist einfach großartig und erinnert an die Zeit aus der die Wagen eigentlich stammen. Für mich war es sehr schön diese Wagen einfach mal im Betrieb zu erleben.


Inzwischen hatte der Wagen 1 doch einen relativ großen Abstand zum davor fahrenden Wagen 4 bekommen. Offensichtlich wurde des Öfteren eine Ampelphase nicht gleichzeitig mit dem Wagen 4 überwunden. Im Sonntagsverkehr war aber auch das kein Problem, da trotzdem keine Planwagen behindert wurden. Die kurze Lücke zwischen den Wagen verschaffte mir die Möglichkeit, einen kleinen Stellungswechsel zu betreiben. Für den Wagen 1 stellte ich mich ein Stückchen weiter nach vorne, wodurch die im Hintergrund liegenden Häuser noch besser zur Geltung kamen.

Nun hatte ich ungefähr wieder genauso viel Zeit wie zwischen den ersten beiden Bildern, bevor die Wagen aus Rum zurückkommen würden, um ihre Fahrt am Stubaitalbahnhof zu beenden. Somit hätte ich noch eine Möglichkeit, ein Bild von den Wagen zu schießen. Damit stand mein Plan für die nächsten 1,5 Stunden eigentlich fest. Zuerst wollte ich noch ein paar letzte Bilder in der Innenstadt schießen. Danach würde ich mich Richtung Stubaitalbahnhof heraus begeben, um dort ein Motiv für die zurückkommende Sonderfahrt zu finden. Danach wollte ich den Rest des Tages an der Stubaitalbahn verbringen und dort ein wenig an der Strecke entlanglaufen. Nun ging es aber erstmal zur Triumpfphorte, denn dort stand noch ein Motiv auf meinem Zettel, das mir noch fehlte.


Ungefähr 20 Minuten wartete ich hier mitten in der Innenstadt auf eine Straßenbahn. Der für eine Großstadt unmögliche Takt wurde natürlich durch den Sonntagsfahrplan bedingt. Zudem fuhr in diese Richtung der Strecke auch nur die Linie 5. Dahingegen kam während meiner Zeit des Wartens aus der anderen Richtung drei Wagen aller drei Linien, die hier in die andere Richtung fuhren. Zumindest gab es dann aber keine Komplikationen, als der Wagen 314 in mein Motiv gefahren kam.


Auf dem Weg in Richtung Stubaitalbahnhof vertrieb ich mir die Zeit ein wenig an der Kreuzung nahe der Station Bürgerstraße. Hier kreuzt die Linie 5 die quer laufende Linie 1 und die Stubaitalbahn. Im Bild ist es Flexity Outlook 333, der als Linie 5 in Richtung Klinik/Universität unterwegs ist. Natürlich wurde das Bild wieder von einer hübschen Häuserwand geziert.


Und noch ein weiteres Bild gelang mir, bevor ich bei meinem letzten Motiv für die Sonderfahrt ankommen sollte. Wagen 316 zeigt sich nahe der Station Franz-Fischer-Straße.


Nach kurzem Sichten der möglichen Motive blieb mir am Ende nur wieder die gleiche Häuserfassade, die bereits heute Morgen als Motiv gedient hatte. Wie bereits heute Morgen, stand aber auch jetzt das Licht nicht ganz perfekt. Andere Stellen ergaben sich aber nicht für diese Fahrt und so musste ich mich mit den Gegenbenheiten abfinden. Beim Wagen 4 fuhren mir dann auch noch Autos ins Bild, weshalb mir am Ende nur ein Bild des Wagen 1 ganz am Ende der Häuserwand gelang.

So ganz zufriedenstellend war die Ausbeute der Sonderfahrt so nicht gewesen, aber man kann es sich leider nicht aussuchen. Alleine diese Wagen überhaupt mal im Betrieb erleben zu dürfen, war schon erfreulich gewesen und am Ende hatte ich auch beide Wagen schön draufgehabt. Da ich gerade eh nichts Besseres zu tun hatte, entschied ich mich dazu, einfach zum Depot zu gehen und zu gucken, was nun mit den beiden Wagen passieren würde. Die paar hundert Meter überwunden, begab ich mich einfach auf das kleine Gelände des Museums und konnte so einen sehr guten Blick auf den Betriebshof werfen, der sich direkt daneben befindet. Danach beobachtete ich einfach das weitere Treiben.


Die Wagen waren beide im Rund des Betriebshofes angekommen. Nachdem sich nach und nach auch die Schar an Menschen von den Fahrzeugen entfernt hatten, konnte ich ein Bild der Wagen schießen, auch wenn sie nicht ganz optimal im Licht waren. Dafür konnte man bei diesem Winkel die nicht ganz passenden grünen Wagen nicht mehr sehen, wodurch die beiden Vierachser im Vordergrund standen. Noch war allerdings nicht auszumachen, was nun weiter geschehen sollte.


Kurze Zeit später setzte sich der Wagen 4 dann doch in Gang und gelangte über einen Gleiswechsel auf das Gleis des Museumsdepots. Nachdem es vorher vorwärts in das Gleis hineinging, musste die Komposition nun rückwärts ins Schuppengleis einfahren. Dafür ging es in Schrittgeschwindigkeit mit den kleinen zweiachsigen Wagen Voraus ins Depot, weshalb auch eine Person auf dem ersten Wagen stand und guckte, dass alles passte.


Langsam aber sicher verschwand der urige Zug im Dunkeln des Depots und beendete seinen Arbeitstag. Rechts ist das Gleis zu sehen, über welches auf das Depotgelände gefahren wurde. Die dort wegführende Strecke ist die Stubaitalbahn. Generell gibt die Szene hier ein tolles Bild mit dem alten kleinen Schuppen, dem wunderschön restaurierten Wagen und den Häusern am Berghang im Hintergrund ab. Ganz oben an der Bergkante ist zudem die Bergisel-Skisprungschanze zu erkennen.

Nun war also der Wagen 4 mit samt seinen drei Wagen im Schuppen verschwunden und hatte seinen Arbeitstag beendet. Blieb noch der Wagen 1, der eigentlich nur als Begleitung hinterher gefahren war. Dieser stand noch immer auf dem Betriebshof herum und hatte noch keine Anstalten gemacht, sich wieder dort weg zu bewegen. Der Wagen selbst gehört auch gar nicht dem Museumsverein, sondern den IVB. Daher war auch gar kein Platz im Schuppen des Museums für den Wagen vorgesehen. Wenig später fuhr der Wagen dann aber doch los. Gespannt beobachtete ich, wo es den Wagen hin verschlagen würde. Nach dem Verlassen des Betriebshofes ging es wieder zurück Richtung Innenstadt. Da ich mir aber eigentlich sicher war, dass der Wagen nicht einfach so zurück in die Innenstadt fahren würde, ging ich dem Wagen hinterher. Denn nur ein paar Meter nach dem Stubaitalbahnhof kommt der Abzweig zum Depot der IVB. Genau dorthin war auch der Wagen 1 unterwegs. In der Hoffnung, dass dort etwas Interessantes passieren würde, folgte ich dem Wagen bis zum Depot und wartete einfach ab. Durch das geöffnete Tor war zu erkennen, dass irgendwas mit dem Wagen 1 gemacht wurde und er nicht nur abgestellt wurde. Und tatsächlich kam der Wagen knapp 20 Minuten später mit zwei Beiwagen wieder aus dem Depot und begab sich nach einem kurzen Fotostopp vor dem Depot mit diesem Gespann in Richtung Innenstadt. Dahin konnte ich dem Wagen beim Sonntagsverkehr und ohne Wissen, wo der Wagen hinfuhr, aber nicht mehr folgen.


Wagen 1 verschwindet für einige Zeit in dem großen modernen Schuppen der Verkehrsbetriebe. Vor der neuen Glaswand sieht der über 100 Jahre alte Wagen doch ein wenig befremdlich aus.


Knapp 20 Minuten später war der Wagen wieder aus dem Schuppen aufgetaucht. Mit dabei hatte er nun zwei rote Beiwagen 104 und 124, die deutlich besser als die grünen Beiwagen zum roten Triebwagen passten. Generell sehen die großen vierachsigen Triebwagen aber ein wenig unpassend mit den kleinen zweiachsigen Beiwagen aus, auch wenn diese Konstellation so im Planbetrieb gelaufen ist. Der Wagen stellte sich demonstrativ auf dem Zufahrtsgleis zum Depot auf, bevor er in Richtung Innenstadt verschwand und somit für mich uninteressant wurde.


Bevor es in Richtung Stubaitalbahn losging, wurde noch ein Kurs der Linie 1 in der Schleife Bergisel festgehalten. Hier ist es Flexity 324, der gerade in die Endhaltestelle einfährt. Rechts sind die Gleise der Linie 6 zu sehen, die in der Mitte der Schleife endet.


Bereits gestern hatte ich den Versuch gestartet, die mächtige Kirche am Stubaitalbahnhof festzuhalten. Gestern war ich aber eine Stunde früher da gewesen und das Licht hatte nicht ganz so gut gestanden. Daher hatte ich mir das Motiv heute für eine Stunde später vorgenommen. Diese Zeit sollte sich auch als perfekt herausstellen und so zeigt sich die Kirche hier im perfekten Licht. Davor ist es erneut der Wagen 324, der mein Bild schmückt.

Inzwischen war es 15 Uhr und nun wollte ich den Rest des Tages an der Stubaitalbahn verbringen und ein paar schöne Sonnenbilder in der Landschaft schießen. Das Ticket, welches ich durch die Karte vom Hotel bekommen hatte, galt nur bis nach Mutters Kreith. Dort endete auch jeder zweite Kurs der Stubaitalbahn und bis nach Fulpmes herrschte nur ein Stundentakt. Somit hatte ich weder Zeit noch den nötigen Takt oder die Berechtigung bis nach Fulpmes zu fahren. Dies wäre eine Unternehmung für einen nächsten Besuch in Innsbruck. So entschied ich mich, bis nach Mutters Kreith zu fahren und von dort zu Fuß der Strecke wieder ins Tal nach Innsbruck zu folgen. Bei den Temperaturen von knapp 30 Grad und der stehenden Luft würde dies sicherlich anstrengend werden, aber ich hatte richtig Lust darauf. So stellte ich mich an die Haltestelle und es ging mit dem nächsten Wagen los. Die Stubaitalbahn beginnt ihren eigenen Streckenabschnitt mit einem kurzen Stück über den Betriebshof. Danach geht die Bahn direkt in Schleifen über, mit Hilfe derer sich die Strecke bis nach Natters herauf arbeitet. Auch von dort aus geht es in immer weiteren Schleifen, und nie länger als 10 Meter geradeaus, bis nach Mutters. Die Stubaitalbahn besitzt dabei direkt acht Stationen, die zum Ort Mutters gehören und ich wollte bis zur vorletzten Station davon fahren. Während meiner Reise stellte ich fest, dass die Wahl von Multigelenkwagen auf der Stubaitalbahn auf jeden Fall die falsche Entscheidung gewesen ist. Denn während die Wagen beim geradeaus fahren oder beim langsamen Fahren durch Kurven im Stadtnetz zumindest den Anschein von Fahrkomfort wahren, geht ihnen dieses auf der Überlandstrecke komplett verloren. Die Strecke, die gefühlt zu 90 Prozent aus Kurven besteht und auf der die Wagen zu etwas höheren Geschwindigkeiten kommen, sorgt dafür, dass es überall rappelt und hin- und herschwenkt und ein komplett unruhiges Fahrgefühl zu Stande kommt. Hier wäre die Wahl von Drehgestellwagen auf jeden Fall die bessere Idee gewesen. Als ich dann endlich an der Station Mutters Kreith aussteigen durfte, lächelte mich die Sonne immer noch an und so wurde direkt ein Bild des Wagens in der Station geschossen. Allerdings musste ich dabei mit einigen Sorgenfalten feststellen, dass im Hintergrund einige Wolken über die Berge herangezogen kamen. Das war natürlich für Überlandbilder nicht so optimal. Trotzdem begab ich mich nach dem Bild auf die Wanderung in Richtung Tal.


Wagen 355 hatte mich die ganze Strecke von Innsbruck, welches unten rechts noch zu erkennen ist, bis nach hier mehr oder weniger gemütlich gebracht. Der Kurs ist einer der durchgehenden Kurse bis nach Fulpmes. Dementsprechend sollte es auch sofort weitergehen, doch der Fahrer sah mich nach vorne eilen und wartete netterweise, bis ich mein Bild geschossen hatte. Eigentlich ist dieser Haltepunkt mit zwei Gleisen ausgelegt, davon wird planmäßig aber nur eines genutzt, weshalb der Wagen hier auf der falschen Seite steht.


Nach einer knappen Dreiviertelstunde Wandern erreichte ich diese Brücke. Bis dahin verläuft die Strecke entweder im Wald oder zwischen privaten Wiesen und Äckern, auf denen man auch nicht einfach so herumlaufen konnte. Weiter unten ist die Strecke dann aber wieder über Wanderwege erreichbar und offenbart diese moderne Brücke. Etwas weiter oben am Hang befindet sich auch noch die alte Stahlträgerbrücke, die vor dieser neuen Betonbrücke genutzt wurde. Durch die neue Brücke musste der Streckenverlauf etwas abgeändert werden, dafür ist zumindest hier der Komfort etwas größer geworden. Die alte Brücke ist leider nicht zugänglich und verwildert so mitten im Wald. Von dort hat man einen guten Blick auf die deutlich weiter unten liegende neue Brücke. Bevor der Wagen kam, konnte ich mich auf eine perfekt am Motiv platzierte Bank setzten und dem Wetter dabei zugucken, wie es immer wieder zwischen Schatten und leichter Sonne wechselte. Als Wagen 354 dann kam, war zum Glück gerade mal wieder die leichte Sonne an der Reihe.

Nach dem Bild legte sich das Wetter leider auf vollständigen Schatten fest. Trotzdem ging es für mich weiter in Richtung Innsbruck zurück. Zum Wandern war die fehlende direkte Sonneneinstrahlung eigentlich auch ganz angenehm. Dadurch war es nicht mehr ganz so heiß. Mit einem etwas größeren Umweg über den Berg gelangte ich nach der Brücke auch wieder zur Strecke. Noch bevor ich wirklich in Mutters angekommen war, hatte ich das nächste Motiv in einer Wiese knapp oberhalb von Mutters ins Auge gefasst.


Durch die grünen Wiesen arbeitet sich der Flexity Outlook in Richtung Fulpmes. Von hier hat man trotz des wolkenverhangenen Himmels einen wunderschönen Blick über Mutters und das dahinterliegende Tal, in dem sich Innsbruck befindet. Interessant ist dabei auch, dass immer wieder die Strecke zwischendurch zu sehen ist, da sich diese in unzähligen Schleifen den Berg herunter arbeitet. Im Hintergrund ist ganz klein wieder die Skisprungschanze von Bergisel zu erkennen.

Jetzt durchquerte ich einen Ortsteil von Mutters und begab mich auf eine Wiese, die sich in der Mitte zwischen zwei Ortsteilen von Mutters befand. Dort wartete ich den nächsten Kurs ab, bevor ich den entgegenkommenden Kurs eigentlich eine Wiese weiter unten ablichten wollte. Dort kam ich allerdings nicht schnell genug an, weshalb ich einen weiteren Kurs aus Fulpmes kommend abwarten musste und erst dann meine Bilder umsetzen konnte.


Ein Hauch von Sonne ist auf Flexity 355 zu erkennen. Der Wagen zeigt sich hier in Mitten von ganz viel Grün. Hier dürfen die Fahrgäste mal ein Stück geradeaus fahren und so kurzzeitig vergessen, wie unpassend ein Multigelenkwagen für eine Überlandstrecke mit vielen Kurven ist.


Der Nachschuss eröffnet dann das Bild wieder in die weite Landschaft mit den Bergen im Hintergrund. Am Rand des Feldes nähert sich der Wagen der Station Mutters, bevor es in die nächste große Schleife geht. Hier ist der Wagen 355 nur noch ein schmückendes Beiwerk.


Unterhalb der Station Mutters eröffnet sich die nächste große Schleife, welche wieder über einen kleinen Feldweg zu erreichen ist. Der Wagen ist hier noch leicht verdeckt vom Feld am Fahren. Von Mutters kommend dreht er durch die Schleife bergab in Richtung Innsbruck. Das Wetter lässt dabei leider keine Sonnenstrahlen auf den Wagen kommen.


Ein paar Meter weiter auf der Strecke ist der Wagen deutlich besser zu sehen. Frei von dem davor stehenden Getreide durchfährt der Flexity die weitläufigen Wiesen um Mutters herum. Im Hintergrund erheben sich die Bergmassive, die zum Teil auf den Spitzen selbst im Sommer noch letzte Reste von Schnee haben.

Bei einem Blick ins Tal war zu erkennen, dass sich immer wieder Sonnenlücken in Innsbruck ergaben. Dahingegen war hier oben keine Hoffnung auf Besserung der Wetterlage zu sehen. Da Landschaftsbilder ohne Sonne nur bedingt viel Spaß machen, entschied ich mich dazu, dass Projekt mit der Stubaitalbahn abzuhacken. Sicherlich würde ich irgendwann bei Sonne wieder nach Innsbruck kommen und dann könnte ich erneut versuchen, hier ein paar Sonnenbilder zu ergattern. Außerdem war der untere Teil von dieser Wiese bis nach Innsbruck ohnehin nicht sonderlich fotogen. Daher ging es vom Feldweg zurück in Richtung Haltepunkt Mutters. Der Kurs in Richtung Innsbruck war natürlich gerade erst weg, weshalb ich 20 Minuten auf den nächsten Wagen warten musste. Vorher kam noch der Kurs aus Innsbruck, der in Bildern festgehalten wurde. Danach ging es mit der Bahn eher weniger gemütlich zurück in die Innenstadt und es wurden die letzten Abendmotive abgelichtet.


Vom Haltepunkt Mutters war der Kurs aus Innsbruck schon lange vor seiner Ankunft zu sehen. Das erste Mal erschien der Wagen auf dem Stück entlang der Wiese, an der ich das letzte Bild geschossen hatte. Danach verschwand der Wagen wieder für einen Moment und tauchte dann an der Kurve oben im Dorf auf, bevor es erneut einige Minuten dauerte, bis der Wagen am Haltepunkt angekommen war. Festgehalten hatte ich den 351 hier in der Schleife im Dorf.


Kurze Zeit später stand der Flexity 351 auch schon am Bahnsteig des Bahnhofs Mutters. Auch hier wird nur eines der beiden vorhandenen Gleise genutzt, weshalb der Wagen eigentlich auf dem falschen Gleis steht. Dieser Kurs befährt nur die halbe Strecke und endet bereits in Mutters Kreith.


Zurück in der Stadt wurde das wiedergekehrte Abendlicht dafür genutzt, ein paar letzte Bilder dieses Betriebs zu machen. Hier befinde ich mich an der Station Philippine-Welser-Straße, eine Station vor der Endstation Amras. Im Hintergrund erstrahlt die Kirche im Abendlicht, welche ich aus nächste Nähe aus meinem Hotelzimmer-Fenster sehen kann. Glücklicherweise ist das Bild des Wagens 305 relativ steil, wodurch die hässliche pinke Werbung größtenteils verschwindet.


Auf dem Rückweg des Wagens sieht das schon wieder anders aus. Hier ist die gesamte Seite des 305 zu erkennen, wodurch auch die foodora-Werbung in ihrer vollen Pracht zu sehen ist. Am Leipziger Platz sollte das letzte Bild des Tages entstehen, welches noch einmal mit wundervollem Licht gefüllt wird.

Nach diesem Bild wurde mein Feierabend eingeläutet. Das letzte Bild des Betriebes war entstanden und nun wollte ich den Abend bei einem Bier und etwas leckerem zu Essen ausklingen lassen. Das dafür nötige Restaurant hatte ich auch schon zwei Stationen entfernt von meinem Hotel ausgemacht. So ging es vom Leipziger Platz das Stück zum Restaurant zurück. Bei den warmen Temperaturen und dem guten Wetter setzte ich mich nach draußen und hatte kurze Zeit später ein großes leckeres Bier und ein Fleischgericht vor der Nase stehen. Zudem konnte ich die Straßenbahnen vorbeifahren sehen, wobei das zugegebenermaßen nicht übermäßig spannend war. Nach dem Essen ging ich gemütlich zu Fuß zurück zum Hotel und hatte so direkt meinen Verdauungsspaziergang. Im Hotelzimmer angekommen, legte ich direkt die Füße hoch und hielt resümierend fest, dass auch dies ein erfolgreicher Tag gewesen war. Morgen sollte es dann weiter nach Graz gehen, wo ich zweieinhalb Tage verbringen würde. Da der Zug aber erst um 8:30 Uhr in Innsbruck starten sollte, könnte ich ganz entspannt noch im Hotel frühstücken und mich dann zum Bahnhof begeben. Um die interessante Reise nach Graz und den Grazer Betrieb soll es dann aber im nächste Teil von “Sommertour durch Bayern und Österreich” gehen.

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