Alle Wege führen nach Rom IX: Eine Straßenbahn kommt selten allein

Das Motto für den heutigen Tag ist eigentlich ganz einfach zusammengefasst: Lücken füllen und ein wenig treiben lassen. Während wir an der Linie 3 starten wollten, würden über den Tag einige Bilder der Vorortbahn folgen, bevor es gegen Nachmittag noch einmal über die Linie 3 zur Linie 8 gehen sollte.


Sonntag 14. April 2024: Eine Straßenbahn kommt selten allein

Schon am ersten Tag in Rom hatten wir am Kolosseum festgestellt, dass wir für den perfekten Sonnenstand am Motiv relativ früh dort sein müssten. So wollten wir schon um 8:30 Uhr den Tag am Kolosseum starten. Dementsprechend war auch heute wieder frühes Aufstehen angesagt, obwohl unser restliches Tagesprogramm in Rom eigentlich übersichtlich war. Ein Blick in den Wetterbericht war ein weiterer Faktor, der zum frühen Aufstehen animierte. Denn für den gesamten Tag war durchgängig Sonne angesagt und so wollten wir das gute Wetter nicht verschwenden, indem wir im Bett herumlagen.

So ging es pünktlich aus dem Hotel zur Straßenbahn. Bei einem Blick in die Straße war keine herannahende Straßenbahn zu sehen uns so entschieden wir uns, den kurzen Weg bis zur Porta Maggiore zu Fuß zurückzulegen. Wirklich weit war es dort schließlich nicht hin. An der Station angekommen, stand auch gerade ein Kurs der Linie 3 an der Haltestelle und machte Pause. Daher stiegen wir direkt ein, denn je früher wir am Kolosseum waren, desto besser für den Sonnenstand. Daher ging es ohne Zwischenhalt bis zur Haltestelle Kolosseum. Schon beim Aussteigen fiel uns auf, was für ein Trubel hier trotz der frühen Stunde herrschte. Die ersten Touristengruppen tummelten sich schon um das Gebäude. Und weitere Menschenmassen strömten aus allen Richtungen in auf des Kolosseums zu. Es war deutlich zu merken, dass Sonntag war. Dort war der Andrang nochmal ein Stück schlimmer als schon unter der Woche. Auch in den an der Haltestelle gelegenen Restaurants saß eine Menge Menschen. Diese ließen sich ein viel zu teueres Frühstück mit Blick auf das Kolosseum schmecken. Wir entschieden uns, schnell zum Motiv zu laufen, welches sich etwas abseits des Trubels befindet. Danach würde es schnell wieder von hier weg gehen, denn keiner von uns beiden konnte etwas mit diesem Massentourismus anfangen und so wollten wir schnellstmöglich wieder fliehen.

Am frühen Morgen steht das Licht noch auf der richtigen Seite der Straße. Dadurch liegt sowohl das Kolosseum, als auch die Straßenbahn davor im perfekten Licht. Es war aber gar nicht so einfach, ein Bild ohne Autos im Vordergrund oder Reisebusse im Hintergrund zu schießen. Daher warteten wir mehrere Kurse ab, bis sich Cityway I 9114 frei von Störfaktoren vor dem weltbekannten Bau zeigt. Auch von der Länge passt der Wagen perfekt ins Motiv.

Nachdem wir das Bild nach einigen Versuchen zufriedenstellend abgearbeitet hatten, ging es für uns zurück zur Haltestelle. Nach einiger Wartezeit kam der nächste Kurs der Linie 3 angefahren. Mit diesem ging es zurück zur Porta Maggiore. Bevor es dort mit Bildern weitergehen sollte, wollten wir uns zuerst um das Frühstück kümmern. Das hatten wir vor dem ersten Bild zeitlich nicht mehr geschafft. Für die folgenden Stunden war der Zeitplan etwas luftiger gestaltet, was uns die nötige Zeit für das Frühstück ließ. Daher ging es in das Café an der Porta Maggiore, welches uns schon vom ersten Tag bekannt war. Dort gab es das übliche Frühstück bestehend aus einem großen Cappuccino und einem Cornetti. Währenddessen beobachteten wir das Treiben der Straßenbahn und Vorortbahn an der Porta Maggiore. Dabei stellten wir fest, dass heute auf der Vorortbahn einer der moderneren Sechsachser unterwegs war. Diesen setzten wir sofort auf die To-Do Liste für den heutigen Tag, denn bisher war uns noch keiner dieser Wagen auf der Strecke begegnet. Einzig an einem Abend stand eines der Fahrzeuge in der Station Termini Laziali. Nach dem Frühstück sollte es ohnehin die nächste Zeit vorrangig um die Vorortbahn gehen. Daher wollten wir dort einfach gucken, ob uns der Wagen erneut begegnen würde. Primär sollte es an das kleine Stück zwischen der Porta Maggiore und dem Bahnhof gehen. Dort boten sich einige Motive, die wir umsetzten wollten. Da uns bewusst war, dass die Vorortbahn in die andere Richtung, trotz der deutlich längeren Strecke nicht wirklich fotogen ist, ließen wir uns hier ausreichend Zeit.

Diese Perspektive der behelfsmäßigen Endhaltestelle von den Linien 3 und 19 hatten wir bis jetzt noch nicht abgelichtet. An dieser steht gerade Socimi 9009 und macht Pause. Rechts im Bild ist einer der Busse zu sehen, die für den SEV des nicht betriebenen Linienastes eingesetzt wurden. Wieso 45 Minuten lang kein SEV kam, als wir diesen vorgestern nutzten wollten, erschloss sich mir bei diesem Anblick nicht. Denn hier standen eigentlich immer direkt zwei Busse nebeneinander, die eine übermäßig lange Pause machten. Somit sollte es normalerweise nicht zu Unregelmäßigkeiten im Verkehr kommen. Aber was ist bei der ATAC schon normal…

Einmal um den Platz herumgegangen, liegt am Morgen die Einfahrt der Vorortbahn in die Haltestelle Porta Maggiore sehr schön im Licht. Auch hier wurde für die Durchfahrt der Züge extra ein Tor in die alte Stadtmauer integriert, die dadurch an vielen Stellen etwas umgebaut ist. Die Zugkomposition bestehend aus den Wagen 066+425+069 fährt soeben durch das Tor in die Station ein. Aus dieser Perspektive ist der dritte Teil des Zuges nicht mehr zu sehen.

Aus der anderen Richtung kommt kurze Zeit später ebenfalls ein Drei-Wagen-Zug vom Bahnhof angefahren. Dieses Mal ist auch der gesamte Zug zu erkennen. Wir befinden uns für das Bild auf der anderen Seite der Porta Maggiore. Hier sind es die Wagen 082+106+083, die auf den Platz fahren in die Station einfahren.

Am Morgen scheint die Vorortbahn einen dichteren Takt fahren zu wollen, denn nur kurze Zeit später bewegt sich bereits der nächste Kurs in Richtung Bahnhof, ohne dass der vorhergefahrene wieder zurückgekehrt wäre. So wirklich regelmäßig war das allerdings auch nicht, denn danach kam erstmal längere Zeit nichts mehr in Richtung des Bahnhofs gefahren. Dafür kehrte der hier zu sehende Kurs, bestehend aus den Wagen 109 und 110, nicht mehr vom Bahnhof zurück. Hier muss die Strecke der Bahn sich um eine alte Ruine herumschlängeln, um weiter in Richtung Bahnhof zu kommen. Der Tempio di Minerva Medica stand da halt schon länger als es die Bahn gibt und so musste man hier einen Kompromiss finden, ohne die Ruine abreißen zu müssen.

Zumindest der vorherige Kurs kehrte kurze Zeit später von der Endstation Termini Laziali zurück, die von hier aus auch nur zwei Stationen entfernt ist. Da wir den Zug schon lange hörten, bevor er sich um die Kurve an der Ruine vorbei arbeitete, konnten wir noch einen kurzen Stellungswechsel betreiben. So passte zumindest der gesamte Drei-Wagen-Zug 066+425+069 ins Bild. Die Straße bildet ein perfektes Abbild von großen Teilen der Stadt. Einige heruntergekommene Häuser und eine ganze Reihe parkender Autos sind ein typisches Bild für Roms Straßen. Vor allem die Autos rechts im Bild, die sich allesamt auf dem Fußweg befinden, zeigen gut den italienischen Parkstil. Die Krönung war dabei ein Auto, welches sich in eine Hauseinfahrt gestellt hatte und so den Weg für die Fußgänger völlig versperrte. Diese musste über die Schienen ausweichen, um an dem Auto vorbeizukommen.

Auf der Vorortbahn würde nun erstmal in nächster Zeit nichts mehr kommen. Daher wechselten wir wieder auf die ein paar Meter daneben verlaufene Achse der Straßenbahn zum Bahnhof. So wirklich weit entfernten wir uns allerdings nicht von der Porta Maggiore, denn ein Motiv hatten wir dort noch offen, welches wir erst abarbeiten wollten. Für den Stanga 7111 gelang uns ein Bild am Anfang der Straße, während der Wagen vor der Kreuzung darauf warten musste, dass die Station frei wird. Denn wieder einmal waren gleich mehrere Wagen vom Bahnhof zurückgekehrt, weshalb die Station voll war.

Nun endlich gelang uns das Bild, welches wir an dieser Stelle bisher an den zwei anderen Tagen versucht hatten. Allerdings war die letzten beiden Tage die Sonne noch nicht weit genug herumgewandert. So war immer nur die Stadtmauer, aber nicht der Wagen selbst im Licht gewesen. Daher hatten wir uns dieses Motiv für den heutigen Tag vorgenommen und jetzt endlich zufriedenstellend abgearbeitet. Hier ist es Stanga 7071, der als Linie 14 vom Bahnhof kam und nun in Richtung Togliatti weiterfährt.

An der Porta Maggiore hatten wir nun auch unser letztes Motiv abgearbeitet. Daher wollten wir uns nun ein wenig vom Platz entfernen. Den Linienast der Linien 5, 14 und 19 hatten wir bereits vorgestern abgelichtet. Auch die Linien 3 und 8 hatten wir schon erkundet. An diese Linien würde es mich später am Tag noch verschlagen. Daher blieb per Ausschlussverfahren nur noch der Ast zum Bahnhof über. Dort hatten wir uns vorgestern nur an der Strecke zwischen den Stationen Termini und Piazza Vittorio Emanuele herumgetrieben. Die Strecke von der Porta Maggiore bis zur nächsten Haltestelle Principe Eugenio/Manzoni hatten wir dabei fast außer Acht gelassen. Da auf der Strecke mit den Linien 5 und 14 direkt zwei Linien verkehrten, sollte trotz Sonntagsverkehr einiges los sein. Zwar ist das bei der ATAC nicht unbedingt ein sicheres Zeichen für wirklichen Verkehr, allerdings konnten wir direkt drei Bahnen beobachten, die gerade in Richtung der Endstation Termini gefahren waren. Es sollte also nicht allzu lang dauern, bis diese zurückkommen würden. Danach wollten wir einige weitere Bilder auf der Vorortbahn umsetzen. Da der Sechsachser bislang noch nicht wieder aufgetaucht war, hatten wir die Hoffnung, den Wagen jetzt erneut zu sehen. Wenn dieser nicht eingerückt war, müsste der Wagen in nächster Zeit zurückkommen. Daher ging es nach unserem Abstecher an die Straßenbahn zur Parallelstraße, auf der die Vorortbahn verkehrt. Wenn der Plan aufgehen sollte, würden wir so direkt zwei Bilder des Wagens auf seiner Hin- und Rückfahrt bekommen.

Obwohl bereits drei Wagen in diese Richtung verschwunden waren, folgten nur kurze Zeit später zwei weitere Socimis auf dem Weg in Richtung Bahnhof. Natürlich gab es hier wieder die Wagen nur im Doppelpack, denn alleine fuhr wirklich sehr ungerne etwas auf der Straßenbahn. Zur Verteidigung der ATAC kann zumindest angebracht werden, dass es sich hier um zwei unterschiedliche Linien handelt. Trotzdem darf die Sinnhaftigkeit des Ganzen durchaus in Frage gestellt werden. Zumindest erhöhten die beiden Socimi 9034 und 9002 die Chance, dass bald etwas vom Bahnhof zurückkommen würde, denn nun waren es bereits fünf Kurse, die dorthin gefahren waren.

Und so war es kurze Zeit später Stanga 7105 als erster von drei kurz hintereinander her fahrenden Kursen, der von der Endstation Termini zurückkehrte. Bei drei Wagen kam selbst das Argument der unterschiedlichen Linien nicht mehr zum Tragen und so konnte man als Argument nur noch hervorbringen, dass es halt die ATAC ist. Durch den Sonntagmorgen war es an dieser Straße zumindest möglich, Bilder ohne Autos vor dem Fahrzeug zu schießen. Beim normalen Verkehrschaos, welches hier unter der Woche herrscht, steht häufig die ganze Straße durch den Rückstau der Ampeln voll. So war Stanga 7105 völlig frei ins Bild gefahren.

Völlig untypisch für die Strecke präsentierte sich kurze Zeit später Cityway I 9120 an der Haltestelle Principe Eugenio/Manzoni. Eigentlich wurden die Linie 5 und 14, die hier zum Bahnhof verkehrten, ausschließlich von Stangas und Socimis bedient. Hier war es aber bereits der zweite Cityway, der auf diesem Linienast fuhr. Vielleicht waren zwei andere Wagen während des Morgens ausgefallen und durch die Cityways ersetzt worden. Oder die Linien 3 und 8 hatten am Sonntag einen dünneren Takt, wodurch genug Fahrzeuge zur Verfügung standen, um auch Kurse der anderen Linien mit diesen Wagen zu bedienen. Für uns war dies zumindest ein ungewohntes Bild, welches sich hier in Form von Wagen 9120 bot.

Der Sechsachser 832 war der einzige Wagen des Fahrzeugtyps, der uns in den drei Tagen in Rom begegnete. Die restlichen Kurse wurden allesamt von den deutlich älteren Fahrzeuggenerationen bedient. Daher galt es diesen Wagen zumindest einmal schön abzulichten. Hier kam der Sechsachser etwas überraschend für uns, weshalb nur noch ein Nachschuss mit dem riesigen Hauskomplex im Hintergrund gelang. Warum die Vorortbahn nur noch so wenig auf die deutlich moderneren Fahrzeuge setzt, wurde uns leider nicht klar.

Wir begaben uns erneut zur Ruine des ehemaligen Badhauses, um dort auf die Rückfahrt von Sechsachser 832 zu warten. Bevor das Fahrzeug allerdings zurückkam, folgte ein weiterer Zug in die gleiche Richtung. Die Komposition, bestehend aus dem Triebwagen 423 und den beiden Steuerwagen 061 und 063, konnten wir zumindest an dem vorgesehenen Motiv für Wagen 832 ablichten. Auch hier darf sich durchaus die Frage gestellt werden, nach welchem Takt die Bahn verkehrt. Denn so wirklich in regelmäßigen Abständen geschah das meist nicht. 

Durch den Lärm des davonfahrenden Zuges hörten wir nicht, wie der Sechsachser 832 herannahte. Daher kam der Wagen etwas überraschend um die Kurve gefahren und konnte nur suboptimal abgelichtet werden. Zumindest fährt der dieses Mal aber in Richtung der Kamera und der Hintergrund ist etwas ansehnlicher. Noch einmal sahen wir das Fahrzeug am heutigen Tag nicht. Zumindest akustisch hebt sich der deutlich modernere Wagen nicht sonderlich stark von den älteren Fahrzeugen ab, die hier sonst verkehrten. Auch optisch sind die besten Tage des Wagens schon vorbei. 

Auch der dritte Kurs in Richtung Bahnhof ließ nicht lange auf sich warten und folgte dem vorangegangenen Kurs im Abstand von fünf Minuten. Beim Steuerwagen dieses Zuges schienen allerdings die Lichter nicht mehr so ganz richtig zu funktionieren. Der Steuerwagen, welcher hier am Zugende hing, hatte die Frontlichter an, die suggerierten, dass der Zug in die andere Richtung fahren würde.

Bereits heute Morgen hatten wir die Einfahrt zur Porta Maggiore von der Seite des Bahnhofs dargestellt. Nun war die Sonne so weit herumgewandert, dass die Häuserfront auf der anderen Straßenseite ins Licht gerückt war. Erneut war es die Zugkomposition aus 061+423+060, die vom Bahnhof zurück kam und sich im Bild präsentiert. Im Hintergrund ist immer noch die Ruine zu erkennen, um die sich die Bahn herumwinden muss. Das zeigt, auf welch kurzem Abschnitt die letzten Bilder entstanden sind.

Der letzte Zug kehrte zehn Minuten später ebenfalls vom Bahnhof wieder zurück. Da in der Zeit nichts wieder in Richtung Bahnhof gefahren war, schien nun erstmal wieder eine etwas längere Taktpause zu folgen. Für den Zug, der nun die richtige Beleuchtung für die Fahrtrichtung hatte, hatten wir uns an die Haltestelle Porta Maggiore begeben. Durch einen Vorsprung konnte ich ein wenig erhöht stehen und über den kleinen Zaun fotografieren. Auch der Bahnsteig war leer, da bereits der vorausfahrende Kurs alle Fahrgäste eingesammelt hatte. So präsentierte sich der Zug frei von Hindernissen bei der Einfahrt in die Station.

Als weiteres ToDo hatte ich noch eine Fahrt mit der Vorortbahn auf dem Zettel stehen. Nachdem ich bereits von außen den Zustand der Wagen bewerten konnte, wollte ich es mir nicht nehmen lassen, auch von innen zu testen, was für ein Fahrgefühl bei einem Ritt über die Strecke aufkommt. Da alle drei Kurse in Richtung Centocelle gerade gefahren waren, würde es ein wenig dauern, bis wir den Plan umsetzen konnten. Kurze Zeit später kam allerdings der nächste Kurs in Richtung Termini Laziali in die Station gefahren. Kurzentschlossen stiegen wir also einfach in den Zug ein und ließen uns vorerst eine Station in die falsche Richtung befördern. Schon bei der einen Station bekam ich einen sehr guten Eindruck vom Fahrgefühl. Neben dem laut dröhnenden Motor, machten auch die Türen bei jeder Bewegung erstaunlich viel Lärm. Die Sitze luden derweil nicht gerade dazu ein, sich darauf niederzulassen. Deutlich rückenschonender war es sicherlich, einfach stehen zu bleiben. Gepaart mit dem schlechten Gleisbau und den Unebenheiten nicht verzeihenden Fahreigenschaften der Schmalspurwagen, ergab sich insgesamt ein stimmiges Bild des heruntergekommenen Betriebes.

Am Bahnhof angekommen, leerte sich der Wagen komplett und wir hatten die freie Platzwahl. Da sich die Sitze ohnehin nicht unterschieden, war es eigentlich relativ egal, wo wir uns hinsetzen würden. Es wurde sowieso nur Einzelbestuhlung angeboten und so setzten wir uns auf zwei hintereinanderliegende Sitze und ließen die Fahrt auf uns zu kommen. Nach einiger Zeit beschloss der Fahrer seine Pause zu beenden und setzte den Zug in Gang. Wir hatten den einzigen aus zwei Wagen bestehenden Kurs der alten Fahrzeuggeneration bekommen und so stellten wir uns auf ordentlich Andrang ein. Schon an der Haltestelle Porta Maggiore wurde es bedeutend voller. Danach verließen wir die Nähe der Straßenbahn und es ging auf besonderem Bahnkörper entlang unzähliger Hochhäuser. Immer wieder füllte und leerte sich der Zug ein wenig. Auf dem eigenen Bahnkörper wurde der Gleisbau noch einmal deutlich schlechter und so humpelten wir langsam durch Rom in Richtung Centocelle.

Aus Motiv-Sicht war die Strecke völlig unspektakulär und verlief die ganze Zeit in Mitten einer großen Straße mit Zäunen auf beiden Seiten. Daher “genossen” wir einfach das Fahrerlebnis und blieben bis zur Endstation Centocelle sitzen. Erstaunlich lange dauerte es mit einer halben Stunde, bis wir die wenigen Stationen von der einen zur anderen Endhaltestelle hinter uns gebracht hatten. Darüber war ich dennoch sehr froh, denn wirklich schneller wollte ich mit diesen Wagen nicht über die Gleise fahren. An der heutigen Endstation Centocelle befindet sich das Depot der Vorortbahn. Dort konnten wir neben einigen moderneren Sechsachsern auch einen der fast baugleichen Achtachser erspähen, von denen während unseres Besuches überhaupt keine Wagen in Betrieb waren. Insgesamt verfügt die Bahn über sieben aus dem Jahr 1959 stammenden Triebwagen, die mit zwei Fahrerständen ausgestattet sind. Dazu kommen sechs weitere fahrfähige Triebwagen mit Baujahr 1926, die in der Mitte zwischen zwei Steuerwagen eingesetzt werden können. Von den beiden neueren Fahrzeugserien, bestehend aus sechs Sechsachsern (Baujahr 2001) und sechs Achtachsern (Baujahr 1987) stehen einzig die Sechsachser noch sporadisch in Betrieb. Größtenteils wird der Fahrbetrieb von den aus den Jahren 1926 und 1959 stammenden Triebwagen abgewickelt. Insgesamt zeigt sich, dass für die kurze Strecke deutlich zu viele Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Auch für die vorher betriebene Strecke, die noch sieben Stationen weiterführte, waren eigentlich zu viele Fahrzeuge vorhanden.

Die traurige Wahrheit über die Überreste des einstmalig bedeutenden Vorortbahnnetzes von Rom zeigt sich nur in Teilen auf dem Linienverlauf. Im Inneren der Wagen hängt der Streckenplan der schon damals nur noch kleinen Reststrecke von Termini Laziali nach Giardinelli. Auf diesem wurde der heute nicht mehr betriebene Teil von Contocelle nach Giardinelli einfach ausgegraut. Somit wurde fast die Hälfte der Strecke durch die sieben nicht mehr bedienten Stationen eingestellt. Inzwischen gibt es erste Planungen, die Strecke komplett einzustellen und ins Straßenbahnnetz zu integrieren. Dafür würde die Strecke auf Regelspur umgespurt werden und von Straßenbahnwagen der ATAC bedient werden. Schon heute gehört der Überrest der Vorortbahn der ATAC an. Dadurch könnte auch der völlig überalterte und heruntergekommene Wagenpark ersetzt werden. Inwieweit die Planungen wirklich umgesetzt werden, ist allerdings noch offen.

An der Endstation Termini Laziali angekommen, blieb uns einiges an Zeit die Zugkomposition abzulichten, mit der wir nun die gesamte Strecke abfahren wollten. Der Fahrer war sowieso erstmal verschwunden und machte keine Anstalten, direkt wieder losfahren zu wollen. So konnte Triebwagen 110 mit dazugehörigen Beiwagen festgehalten werden. Die Umgebung an der Endstation spiegelt so ein wenig den Zustand der Bahn wieder und lädt nicht gerade zum Verweilen ein.

Dem Wagen ist das Alter von stolzen 65 Jahren durchaus anzusehen. So wirklich gepflegt wurde der Wagenpark in all den Jahren sehr wahrscheinlich nicht. Auch die Technik, die ich im Inneren des Fahrerhauses sehen konnte, war nicht mehr auf dem aktuellsten Stand und zeigt, dass diese Wagen ihr Leben eigentlich schon hinter sich haben sollten.

Nach einiger Zeit waren wir am anderen Ende der Strecke angekommen. Zumindest die Station schien irgendwann mal eine Sanierung erhalten zu haben. Riesige Gleisanlangen und eine Ausfahrt in die andere Richtung zeugen hier noch von Zeiten, in denen dieser Bahn eine größere Bedeutung zukam. Heutzutage übernimmt ab hier eine neue Metrolinie die Aufgaben der Vorortbahn und sorgt für noch eine geringere Bedeutung der Bahn. Dafür tummelten sich im neben der Station liegenden Depot eine Menge Wagen, die bei der kurzen Strecke keine Verwendung mehr haben. Der Zug um Triebwagen 110 machte nun erstmal wieder eine ausgiebige Pause, was die Frage aufwirft, ob die Fahrer insgesamt länger Fahren oder Pause machen.

So wirklich optimal ist die Anbindung der Metro an die Endstation der Vorortbahn nicht. Zwar verläuft die Strecke der Metro fast exakt unter Trasse der Vorortbahn, allerdings beginnt dieses Stück erst kurz hinter dem heutigen Ende der Vorortbahn. So muss man von der Station aus an einer viel befahrenen Straße ohne wirklichen Fußweg entlanglaufen, bevor man nach Überquerung einer Kreuzung an der Station der Metro ankommt. Weiter aus der Stadt heraus wollten wir aber gar nicht. Daher ging es mit der Metro wieder zurück in Richtung Innenstadt. Für den Weg hätten wir zwar auch die Vorortbahn wieder zurückfahren können, aber wir hatten beschlossen, dass uns das Erlebnis in eine Richtung gereicht hatte. Zudem ging es mit der Metro einfach deutlich schneller als mit der Vorortbahn, die weder schnell fuhr noch weite Strecken ohne Haltestelle hinter sich brachte.

An der Station San Giovanni wurde die Metro verlassen. Dies war auch gleichzeitig das Ende der Metrolinie, die in die andere Richtung deutlich länger ist. Wir hatten während der Fahrt überlegt, was nun mit dem restlichen Tag angestellt werden sollte. Als Ergebnis waren wir auf die Linie 3 gekommen, an der wir als einziges nur wenige überzeugende Sonnenbilder geschossen hatten. Am ersten Tag war hier ab Mittag eine Wolkenfront aufgezogen, die das schöne Sonnenlicht in Streulicht verwandelte. Nun sollte das Ganze daher mit praller Sonne erneut umgesetzt werden. Daher würde es zur Station Parco Celio gehen, die sich am Kolosseum befindet. Dort wäre nun das Motiv mit Kolosseum im Hintergrund optimal im Licht. So passte es gut, dass sich die Endstation der Metro direkt an der gleichnamigen Haltestelle San Giovanni der Linie 3 befindet. Von dort ging es mit dem nächsten Kurs weiter zum angestrebten Motiv. Nach der Umsetzung des Bildes trennten sich unsere Wege. Der Trolleybus von Rom war für mich nicht interessant, daher musste ich überlegen, was ich mit der restlichen Zeit des Tages anfangen wollte. Ich entschied mich dazu, einige der Bilder an der Linie 8 zu wiederholen, die am ersten Tag etwas in Wolken versunken waren. Daher ging es für mich mit dem nächsten Kurs der Linie 3 weiter zur Kreuzung mit der Linie 8. Von dort bewegte ich mich zu Fuß ein Stück in Richtung Endstation Casaletto, bevor es genau in die andere Richtung gemütlich zu Fuß bis kurz vor die Endstation Venezia ging.

An der Haltestelle San Giovanni wurde das Reisemittel von der Metro zur Straßenbahn gewechselt. Hier hatten wir am ersten Tag ein Bild mit der Kirche San Giovanni geschossen. Zur jetzigen Tageszeit stand die Sonne genau in die andere Richtung. Daher konnten wir ein Bild des herannahenden Cityways II 9205 schießen, bevor wir in den Wagen einstiegen und uns in Richtung Kolosseum bewegten.

Bei strahlend blauem Himmel sieht das Bild direkt viel besser aus. Heute standen dort auch keine schwarzen Kleinbusse im Bild herum, die drei Tage zuvor noch das Bild permanent zugestellt hatten und so den Blick auf das Kolosseum verdeckten. So passte Cityway II 9247 perfekt ins Bild. Zwar bediente ich mich hier eines Nachschusses, allerdings war bei dem Fahrzeug die Sonnenblende des Fahrerstandes nicht heruntergezogen, wodurch der Nachschuss nicht besonders auffiel. Auch die Passanten, die sich größte Mühe gaben, von hinten noch ins Bild zu laufen, schafften es nicht, bevor der Wagen ins Motiv gefahren war.

Ein Stück hinter dem Abzweig der Linie 3 taucht die Linie 8 wieder aus einer schattigen Allee auf. Dadurch kam mir hier Wagen 9215 in schönstem Nachmittagslicht entgegen. Heute überraschte mich die Linie 8 auch nicht mit riesigen Taktlücken, sondern verkehrte relativ regelmäßig. Trotzdem blieb es nicht aus, dass immer mal wieder zwei Fahrzeuge dicht aufeinander folgten. Hier hatte ich Glück, dass die Straßenbahn es noch vor dem Bus in die Sonne schaffte und so nicht von dem Verkehr auf der Straße verdeckt wurde. Im Gegensatz zum Auto hinter der Straßenbahn, verkehrte der Bus ordnungsgemäß auf der Straße und verdeckte nur kurz danach das Motiv. Glücklicherweise hielt der Bus dabei auch die Autos auf, die sonst wahrscheinlich schneller gefahren wären und das Bild zerstört hätten.

Jetzt hatte ich mich zu Fuß am Abzweig vorbei begeben. Ich wollte einfach mal gucken, was sich auf dem dahinterliegenden Stück an sonnigen Stellen ergeben würde. Es ergab sich eigentlich erstmal gar keine sonnige Stelle, weshalb ich einige Bahnen an mir vorbei ziehen lassen musste, ohne ein Bild zu schießen. Die Sonne fand ich erst auf der Brücke über den Tiber wieder. Bevor ich eine Straßenbahn auf der Brücke ablichten konnte, hatte ich noch etwas Zeit den Blick den Flussverlauf entlangschweifen zu lassen. Dort war in einiger Entfernung über dem Fluss die riesige Kuppel des Petersdoms zu erkennen.

Kurze Zeit später kam wieder ein Kurs auf der Straßenbahn. Cityway I 9104 zeigt sich auf der Brücke vor einer weiteren riesigen Kirchenkuppel. An dieser Stelle kam mir die Ampelschaltung der Autos zu Gute. Denn die Autos bekamen hier ein deutliches Stück später Grün als die Straßenbahn, wodurch störende Faktoren auf der Straße minimiert wurden. Einzig ein Fahrradfahrer verhinderte beim ersten Versuch den Erfolg des Bildes, weshalb es einen weiteren Anlauf brauchte. Wer in dieser Stadt Fahrrad fährt, hat allerdings meinen größten Respekt verdient und daher nahm ich das sehr gelassen hin.

Auch auf der anderen Seite der Brücke lohnte sich ein Blick auf den Fluss herunter. Dort fiel der Blick auf eine kleine Insel die sich in Mitten des Tibers befindet.

Direkt hinter der Brücke befindet sich die Station Arenula/Min. G. Giustizia. An der Haltestelle betreibt Wagen 9215 gerade Fahrgastwechsel, bevor es weiter in Richtung Endstation Venezia geht. Diese ist von hier aus auch nur noch zwei Stationen entfernt.

Für mich ging es direkt nach dem Bild weiter die Strecke entlang. Kurz hinter der nächsten Station lag das letzte Motiv, welches ich an dieser Strecke noch wiederholen wollte. Genau dorthin schaffte ich es auch locker, bevor Wagen 9215 von der Endstation zurückkehrte. An dieser Stelle nimmt die Strecke eine 90 Grad Kurve, bevor sie einige Meter weiter an der Station Venezia endet. Links von der Bahn befindet sich eine alte Ausgrabungsstätte, bei der mir leider die Fantasie fehlte, um was es sich dabei mal gehandelt haben könnte. Dadurch war der Blick zumindest frei auf die dahinter liegende Häuserfront, die so als Hintergrund diente.

Für mich sollte es jetzt zurück in Richtung Porta Maggiore gehen. An diesem Streckenabschnitt hatte ich alle Motive abgearbeitet, die ich nochmal mit Sonnenschein umsetzen wollte. Auf dem Rückweg zurück zur Porta Maggiore stand noch ein Motiv auf dem Zettel, dass sich in der Nähe des Abzweigs der Linie 3 befindet. Kurz hinter diesem Abzweig an der Station Porta Portese befindet sich eine Kirche auf einem kleinen Hügel in erhöhter Lage. Diese Kirche war bereits am ersten Tag Teil eines Bildes, welches eine Station vor der Station Porta Portese entstand. Allerdings war dort der Vordergrund nicht wirklich schön und auch lichttechnisch war das Bild ausbaufähig. Daher ging es mit der Linie 8 bis zum Abzweig der Linie 3 und von dort zu Fuß die Linie 3 entlang. An der Station Porta Portese selbst, wurde ich fündig. Dort überquert die Straßenbahn per Brücke den Tiber, wodurch sich eine freie Sicht auf die Kirche ergibt.

Nachdem das Bild geglückt war, sollte es für mich zurück zur Porta Maggiore gehen. An der Haltestelle befand sich eine digitale Abfahrtsanzeige, die offenbarte, dass ein Bus in Richtung Hauptbahnhof in wenigen Minuten kommen sollte. Da in näherer Zukunft auch keine Straßenbahn angezeigt wurde, stieg ich einfach ein und tatsächlich brachte mich der Bus zum Hauptbahnhof. Zwar war die Fahrtroute nicht identisch mit der im Internet ermittelten Route, das war mir aber auch egal. Am Ende kam ich am Hauptbahnhof an, von wo aus ich mit der Straßenbahn zur Porta Maggiore fuhr. Ein letztes Mal verbrachte ich die nächste Stunde auf und um den Platz herum und fotografierte hier und da, was gerade so vorbei kam.

Ganz so einfach gestaltete sich das Umsetzen des Bildes nicht. Denn obwohl digitale Anzeigen an der Haltestelle ein regelmäßiges Kommen der Straßenbahnen versprachen, kamen nur in unregelmäßigen Abständen Bahnen angefahren. Die ersten 20 Minuten kam erstmal gar nichts. Dafür folgten danach in Abstand von zwei Minuten direkt zwei Bahnen. Ein weiteres Problem war der dichte Autoverkehr, welcher mir die ersten drei Bilder zerstörte. Zudem musste ich für die Umsetzung des Bildes auf der Straße stehen, was in Rom nicht ganz ungefährlich ist. So dauerte es insgesamt fast eine Stunde, bis ich endlich das Motiv umsetzen konnte. Für dieses Bild hatte es sich aber auch gelohnt so lange zu warten. Cityway II 9202 präsentiert sich endlich frei von Autos unter der Kirche.

Zurück an der Porta Maggiore hatte ich noch eine weitere Perspektive gefunden, die ich bisher nicht umgesetzt hatte. Nach einer halben Umrundung der Porta Maggiore überquert Socimi 9009 als Kurs der Linie 19 gleich die Vorortbahn. Hier ergibt sich eine der wenigen Perspektiven auf dem Platz, bei der im Hintergrund die Möglichkeit besteht, einen Zug mit ins Bild zu bekommen. In diesem Fall gelang mir dies auch, was bei dem dichten Verkehr auf der Eisenbahn allerdings nicht das große Problem darstellt.

So richtig glückte die Überquerung der Vorortbahn nicht. Denn die Haltestelle hinter der Kreuzung war noch durch zwei andere Kurse der Linien 3 und 19 belegt, wodurch Socimi 9009 nicht bis in die Station vorrücken konnte. Darauf wurde bereits mit wildem Klingeln hingewiesen, allerdings änderte das erstmal nichts. Daher entschied der Fahrer kurzerhand, die Türen einfach dort zu öffnen, wo er gerade stand. Kurz darauf setzten sich die beiden Wagen davor in Gang, der Fahrgasttransfer war aber noch nicht abgeschlossen, weshalb der Socimi nicht weiterfahren konnte. Dadurch wurde auch die Vorortbahn aufgehalten, die sich inzwischen in der Station eingefunden hatte. Wenig später ging es aber weiter und die Situation löste sich auf.

Endlich war der Weg frei und die Fahrt hätte weitergehen können. Blöd nur, dass der Socimi mit der Aktion die Phase der Vorortbahn über die Kreuzung geklaut hatte, weshalb noch ein wenig länger an der Station verharrt werden musste. Kurz darauf ging es dann weiter und der Zug konnte die Fahrt in Richtung Termini Laziali fortsetzen. Im schönen Abendlicht gelang es mir hier die Ausfahrt des Zuges festzuhalten.

Auf der anderen Seite des Platzes kam im Abendlicht Stanga 7105 in Richtung Porta Maggiore gerumpelt. Der heruntergekommene Wagen gepaart mit der Umgebung rund um die Bahntrasse bildete ein sehr passendes Bild Roms abseits der touristischen Highlights ab. Einzig der dichte Autoverkehr auf dem Platz hatte sich gegen Sonntagabend deutlich beruhigt.

Noch einmal ging es um den Platz herum und ein wenig in die Straße zum Bahnhof hinauf. Hier fand sich das letzte Licht des Tages wieder. Gerade noch rechtzeitig kam Cityway I 9120 die Straße entlanggefahren und zeigt sich in den letzten Sonnenstrahlen als Abschlussbild des Römischen Straßenbahnbetriebes. Nur wenige Minuten später hatte sich der Schatten über die Strecke gearbeitet und die Straße im Dunkeln versinken lassen. Einzig an den Spitzen der Häuserfassade war die Sonne noch zu sehen.

Das war auch für mich das Zeichen, den Fotobetrieb in Bezug auf die Straßenbahn einzustellen. Einen sehr schönen Abschluss hatte der Tag für Rom ergeben. Noch einmal hatte den ganzen Tag die Sonne geschienen und ohne wirklichen Stress konnte der Tag entspannt verbracht werden. Inzwischen hatte wir uns an der Porta Maggiore wiedergetroffen und so konnten wir gemeinsam die Abendplanung angehen. Nun ging es für uns erstmal zu Fuß die paar Meter zurück zum Hotel. Dort wurde sich kurz ausgeruht und frisch gemacht. Auch den heutigen Abend wollten wir nicht nur im Hotel verbringen. Daher entschieden wir uns, zum Sonnenuntergang zum Petersdom zu fahren. Nach unseren Berechnungen sollte die Sonne vom Fluss aus gesehen ganz in der Nähe der Kuppel untergehen. Daher wollten wir einfach gucken, was sich dort für Möglichkeiten ergeben würden, ein paar Sonnenuntergangsbilder zu schießen. Folglich ging es den üblichen Weg per Straßenbahn und Metro zum Petersdom und dort an das Flussufer, von dem aus wir bereits gestern Abend einige Bilder geschossen hatten.

Auch im schönen Abendlicht ist die Engelsburg ein Foto wert. Trotz des nicht optimalen Sonnenstandes, wird die Burg doch von warmem Licht von der Seite angeleuchtet.

Noch ist die Sonne sehr hell am Himmel zu sehen. Zumindest unsere Berechnungen waren aber korrekt gewesen. Die Sonne versinkt langsam aber sicher in der Nähe der Kuppel des Petersdoms. In der Folge ließ ich meine Kamera erstmal ruhen und schaute der Sonne dabei zu, wie sie hinter den Häuserzeilen verschwand und auch unsere Stelle am Flussufer in den Schatten tauchte. So spektakulär wie erhofft war es leider nicht und trotzdem bot sich so ein entspannter Ausklang des Tages.

Jetzt war die Sonne endgültig hinter den Häusern verschwunden und so wurde die Kamera wieder gezückt, um das Ganze im Scherenschnitt festzuhalten. Nur schemenhaft ist zu erkennen, was sich unterhalb des Himmels befindet, der von der Sonne golden erleuchtet.

Auf dem Rückweg zum Hotel überquerten wir einen schön beleuchteten Platz. Erneut hatten wir uns auf dem Rückweg vom Petersdom für den Bus entschieden. Dieser fuhr eine ähnliche Route wie bereits gestern, obwohl es sich um eine andere Linie handelte. Kurz vor dem Bahnhof überquerte der Bus die Piazza della Repubblica, in deren Mitte sich ein großer Kreisel befindet. Zu Fuß ging es vom Bahnhof noch einmal zurück zum Platz und die runde Hausfront wurde in der blauen Stunde festgehalten. Gerade so hatte sich eine Lücke zwischen den immer noch viel verkehrenden Autos gefunden.

Nach dem Bild ging es zu Fuß zurück zum Bahnhof. Jetzt wurde sich auf die Suche nach etwas zu Essen begeben. Über Google hatte ich in der Nähe des Bahnhofs ein kleines asiatisches Restaurant ausgemacht, in das wir einkehrten. Nachdem wir dort gegessen hatten, entschieden wir uns gegen die Option der Straßenbahn auf dem Rückweg. Obwohl aus dem Restaurant heraus in regelmäßigen Abständen Straßenbahn zu sehen waren, hatten wir kein großes Vertrauen in die Zuverlässigkeit. Zudem tat ein kleiner Verdauungsspaziergang nach dem Essen auch ganz gut. Gut gesättigt, aber auch sehr erschöpft ob des langen Tages, kamen wir im Hotel an. Dort ging es relativ schnell ins Bett, da der Zug Richtung Turin morgen schon sehr früh starten würde. Dementsprechend früh wurde der Wecker gestellt und die Zeit zum Schlafen war nur begrenzt. Dem letzten Straßenbahnbetrieb unserer Reise in Turin widmet sich der nächste Teil von “Alle Wege führen nach Rom”.

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