Zu Besuch in Deutschlands Hauptstadt VII: Zwei Tage Wolkenkrampf in Potsdam

Die letzten zwei Tage meines Urlaubs wollte ich mit der Potsdamer Straßenbahn verbringen. Am ersten Tag sollte der Fokus vor allem auf den KT4D-Traktionen liegen. Der Tag wurde aber vor allem von jeder Menge Regen geprägt. Daher lag mein Fokus am darauffolgenden Samstag auf der Umsetzung von ein paar Sonnenbildern bei dem Betrieb. Auch das sollte am Ende aber eher so mäßig funktionieren.


Freitag, 12. Juli 2024: KT4D und eine Überraschung in Potsdam

So wirklich viel früher als sonst ging es auch heute nicht aus dem Bett und das, obwohl ich einen deutlich weiteren Weg bis nach Potsdam hatte. Nach dem Aufstehen wurde als erstes der Wetterbericht überprüft, ob dort immer noch genau so viel Sonne angesagt war, wie gestern Morgen. Sehr verdutzt stellte ich fest, dass jegliche Sonnenstunden für Potsdam aus allen Wetterberichten verschwunden waren. Ganz im Gegenteil stand dort für die ersten Stunden des Tages nichts als Regen. Das war natürlich extrem ärgerlich, da mir so Bilder der KT4D nicht in der Sonne gelingen würden. Zu ändern war es aber nicht und so hatte ich zumindest keinen Stress, nach Potsdam zu kommen. Daher entschied ich mich für die Option der S-Bahn. Dies dauerte auch nicht unbedingt so viel länger als der Nahverkehr der DB und bei dem Wetter kam es auf ein paar Minuten nicht wirklich an. Auch auf dem Weg stieg meine Motivation nicht wirklich an. Außerhalb der S-Bahn regnete es Bindfäden und so richtig abklingen wollte das Ganze nicht. Bei meiner Ankunft in Potsdam hatte sich an diesem Umstand nichts geändert. Durch den Bahnhof ging es nach vorne bis kurz vor dem Ausgang. Direkt vor dem Ausgang verkehrt die Straßenbahn und trotzdem gab es ein ganz kurzes Stück zwischen Bahnhofsausgang und Straßenbahnunterstand, der nicht überdacht war. Eigentlich wollte ich nicht unbedingt nass werden, weshalb ich erstmal zehn Minuten im Bahnhof auf Besserung des Wetters wartete. Diese Besserung kam aber nicht. Daher ging es im Endeffekt trotzdem durch den Regen und in die nächste Bahn hinein.

Mein festgesetztes Ziel für die nächsten Stunden Regen war es, das Netz für morgen zu sichten, um dort bei besserem Wetter mögliche Motive umzusetzen. Vom Bahnhof aus fuhr ich zuerst in südöstliche Richtung zur Endstation Bahnhof Rehbrücke. An sich handelte es sich dabei um eine ganz hübsche Strecke, die viel von Grünstreifen geprägt war. Bei diesem Wetter machte das aber überhaupt nichts her und ich verließ die Bahn erst notgedrungen an der Endstation. Dort war der Weg von der Ankunftshaltestelle zur Abfahrtshaltestelle relativ lang und nicht überdacht, weshalb ich nach diesem kurzen Weg bereits ordentlich nass war. Ich sparte mir auch hier das Bild und erkundete im Folgenden den Ast zur Maria-Juchacz-Straße. Auf dem weiten Weg die Linie heraus wurde zumindest der Regen immer weniger und bis zur Endstation hatte es vollständig aufgehört zu regnen. Allerdings kam mir die gesamte Strecke nicht wirklich interessant vor, weshalb ich mir eine Notiz für den nächsten Tag hier sparen konnte. Ich schoss zwei Bilder an der Endstation und begab mich zurück in Richtung Innenstadt. Nun wollte ich mich den KT4D widmen, inzwischen war es ja zumindest trocken. Dafür ging es zuerst zum Platz der Einheit, an dem die ersten Bilder der Wagen folgten.

Auch die Endstation an der Maria-Juchacz-Straße ist relativ im Grünen gelegen. So richtig hell war es noch immer nicht, immerhin hatte es aber aufgehört zu regnen. Daher spendierte ich der Endschleife das erste Bild des Tages. Wagen 412 war eigentlich ein Stück zu lang für diese Stelle, hier hätte einer der originalen fünfteiligen Combinos besser ins Bild gepasst.

Ein solcher originaler Combino kam kurze Zeit später aus der anderen Richtung in die Endstation gefahren. Der letzte Abschnitt der Strecke mit der Baumallee stellte schon fast den schönsten Teil der Strecke dar. Gerade bei schlechtem Wetter wirkt die Umgebung außerhalb des Wagens aber auch gerne nochmal hässlicher. Combino 404 hat bereits in der Zielanzeige das Fahrtende eingeschildert und brachte mich kurz darauf wieder zurück in die Innenstadt.

Am Platz der Einheit verkehrt in irgendeiner Weise jede Linie des Betriebes. Daher war der zentrale Platz Potsdams meine erste Anlaufstelle, um mir einen Überblick zu verschaffen, wo die KT4D-Traktionen eingesetzt wurden. Das erste Doppel bestehend aus 157+251 kam vom Bahnhof aus auf der Linie 96 angefahren. Insgesamt stellte ich über den Tag fest, dass die Wagen so gut wie auf jeder Linie zwischendrin liefen und auf keiner Linie geballt waren.

Auf der Linie 93 kam aus einer anderen Richtung KT4D-Doppel 156+256 auf den Platz der Einheit gefahren. Im Normalfall besteht ein Zug aus einem führenden Wagen mit einer 100er-Nummer und einen geführten Wagen mit einer dazu passenden 200er-Nummer. Dies war aber nicht bei allen Traktionen der Fall. Die Wagen mit den 200er-Nummern werden allerdings konsequent nur geführt.

Ein weiterer Tatra-Zug begegnete mir in Form von den Wagen 154+254 auf der Linie 92. Trotz dessen, das auf dem Platz alle Linien verkehren, war das Straßenbahndichte doch relativ gering. Vielleicht war ich auch nur aus Berlin verwöhnt, wo ständig etwas kam. Inzwischen war es 13 Uhr und im Wetterbericht wurden ein paar Sonnenstunden angesagt. Davon sah ich aber nichts wirklich kommen. Die einzige Veränderung war, dass der Himmel ein wenig heller geworden war und der Regen verschwand.

So wirklich Lust mich die Linien entlang zu kämpfen hatte ich nicht. Erstens lud das Wetter nicht so wirklich dazu ein, mich von den Häuserfassaden zu trennen und diese gegen mehr Grün im Bild zu ersetzen. Bei diesen Lichtverhältnissen machte das einfach nichts her. Zudem hatte mich die Erkundung der ersten beiden Linien nicht gerade motiviert noch mehr vom Netz sehen zu wollen. Dafür waren diese Linien einfach nicht interessant genug gewesen. Außerdem gab es keine Linie, bei der ich eine besonders hohe Anzahl an KT4D-Zügen ausmachen konnte. Daher würde eine Erkundung von neuen Linien der Menge an Bildern dieser Wagen schaden. ich blieb also in der Innenstadt, wo mehrere Linien mit Tatras verkehrten. Dafür war die Achse, an der ich mich bereits befand, prädestiniert. Ich folgte der Straßenbahn in Richtung Hauptbahnhof eine Station weiter bis zur Station Alter Markt Landtag. Von meinen ersten beiden Besuchen aus den Jahren 2012 und 2013 kam mir hier und da ein Motiv bekannt vor, auch wenn das ein oder andere von außen alt wirkende Haus damals noch nicht stand. Meine Motivation war inzwischen auf ein gefährliches Minimum gefallen, aber heute war die letzte Chance auf Bilder von den Tatras. Daher setzte ich rund um die Station das ein oder andere schöne Motiv ohne Sonne um. Ein Vorteil an dem Wetter war zumindest, dass es völlig egal war, in welche Richtung ich fotografierte, da ich mit keinem Gegenlicht rechnen musste. Nachdem ich an der Station fertig war, ging es weiter zum wohl bekanntesten Motiv der Potsdamer Straßenbahn, dem Nauener Tor. Auch dort wartete ich ein Tatra-Doppel ab, bevor es zurück in Richtung Bahnhof ging.

Auch die erste Variobahn schaffte es an dieser Station in mein Bild. Wagen 432 war aufgrund seiner Konstellation nur sehr unelegant durch die S-Kurve vor der Station gekommen, hatte aber zumindest an der Station zur Ruhe gefunden.

Eine etwas andere Perspektive auf die Station bot der Blick vom Bahnsteig aus. Rechts war die alte Ringerkolonnade ins Bild gerückt. Im Hintergrund stand ein Haus, welches ich aufgrund des optischen Erscheinungsbildes auf jeden Fall alt eingeschätzt hätte. Bilder meines letzten Besuches zeigen allerdings, dass das Haus damals noch nicht stand und somit relativ neu sein muss. In die Station Alter Markt/Landtag fuhr gerade Tatra-Doppel 157+251 ein.

Ein Stück vor der Station bot sich eine weitere alt anmutende Häuserfassade als Motiv an. Nur fünf Minuten nach dem letzten Bild gelang mir dort mit Wagen 161+159 das nächste Bild. Beeindruckend fand ich vor allem den Standort der Weiche, der sich schon deutlich vor der Kreuzung befand, an der sich die Linien erst trennten.

Eine positive Überraschung an dem sonst enttäuschenden Tag bot die zufällige Begegnung mit dem historischen Wagen 177. Kurz hinter der Station Alter Markt/Landtag gelang mir ein Bild des historischen Fahrzeugs. Anhand der im Wagen sitzenden Kinder war leider auch nicht herauszufinden, mit welchem Auftrag der Wagen unterwegs war. Ein weiteres Bild des Wagens gelang daher nicht.

Jetzt wurde auch noch die letzte Perspektive der Station umgesetzt. Dieses Mal ging meine Blickrichtung zu den vom Bahnhof kommenden Wagen. Dadurch entstand ein wundervoller Kontrast zwischen einem zumindest alt wirkenden Gebäude und dem rustikalen Plattenbaustil des Mercure Hotels. Auch das Landtagsgebäude links im Bild ist in Wirklichkeit aus dem Jahr 2014, wodurch das Hotel-Gebäude höchst wahrscheinlich sogar älter ist, äußerlich lässt sich dieser Umstand allerdings nicht feststellen. An der Station stand gerade Tatra-Doppel 156+256.

Am Nauener Tor waren die Lichtverhältnisse schon deutlich schwieriger. Zwar hatte sich der Himmel in der Umgebung etwas aufgehellt, für wirkliche Sonne reichte es allerdings nicht. Dies führte dazu, dass im Hintergrund heller Himmel im Bild war, während die Wagen 154+245 trotzdem nicht mit Sonne beschienen wurden. Chancen auf Besserung konnte ich bei einem Blick in den Himmel allerdings auch nicht ausmachen, weshalb ich es mir sparte, einen weiteren Kurs abzuwarten.

Ein ganzes Stück weiter in Richtung Bahnhof befand ich mich einige Zeit später an der Station Lange Brücke. Dort bestand die einzige wirkliche Möglichkeit im Potsdamer Netz, die imposante St. Nikolai Kirche im Bild unterzubringen. Für mein Glück am heutigen Tag typisch klärte es im Hintergrund immer weiter auf und sogar vereinzelt blaue Flecken waren am Himmel zu erkennen. Im Vordergrund herrschte trotzdem weiterhin Dunkelheit, was der dunkelgrünen Lackierung nicht gerade schmeichelte. Trotzdem ließ ich mir ein weiteres Bild des Tatra-Doppels 156+256 nicht nehmen.

Trotz des sich besseren Wolkenbildes am Himmel sollten heute keine weiteren Bilder mehr in Potsdam folgen. Denn entgegen der Entwicklung am Himmel im letzten Bild, braute sich in meinem Rücken die nächste Schlecht-Wetter-Front zusammen. Blöderweise kam das Wetter genau aus dieser Richtung, sodass das gute Wetter Potsdam nie erreicht hatte, sondern erst hinter Potsdam Sonne offenbarte. Ein schneller Blick in den Wetterbericht zeigte mir, dass ich wettertechnisch die besten Stunden in Potsdam am heutigen Tage schon ausgenutzt hatte. Für den restlichen Tag sah die Prognose ein ähnliches Wetter vor, dass ich bereits heute Morgen auf der Hinfahrt kennen gelernt hatte. Die nächsten Stunden im Regen durch Potsdam zu fahren, waren mir die KT4D irgendwie nicht wert. Dafür waren die Wagen auch nicht interessant genug und die typischen Motive der Innenstadt hatte ich nun auch beim besten heute möglichen Wetter abgearbeitet. Für Sonnenbilder in Potsdam würde ich morgen nochmal mein Glück versuchen. Daher wartete ich an der Station Lange Brücke auf die nächste Bahn in Richtung Hauptbahnhof, um den Rückzug nach Berlin anzutreten. Schon während dieser Wartezeit begann es wieder mächtig zu regnen. Gemütlich schunkelte ich mit der S-Bahn zurück nach Berlin und beobachtete den Dauerregen, der draußen das Wetter beherrschte.

Nun blieb nur noch die Frage, was ich mit dem restlichen Tag anfangen wollte. Regenbilder in Berlin brauchte ich wirklich nicht, nachdem ich in den letzten Tagen sehr viele schöne Sonnenbilder schießen konnte. Da ich aber auch keine Lust hatte, direkt wieder ins Hotel zu fahren, suchte ich mir eine andere Beschäftigung. Irgendwie hatte ich eine gewisse Hoffnung, dass mich eine Überraschung in Schöneiche erwarten könnte. Denn bei meinem letzten Besuch hatte ich vor dem Schuppen eine Komposition aus den beiden intakten Teilen der Wagen 47 und 48 entdeckt. Ich hatte die Vermutung, dass daraus ein fahrfähiger Wagen entstehen sollte. Daher setzte ich eine gewisse Hoffnung darin, dass der Wagen vor Inbetriebnahme eventuell einige Probefahrten machen würde. Dies war der einzige Wagen, von dem ich sogar bei Dauerregen ein Bild schießen würde. Daher ging es einmal quer durch Berlin durch, bis ich an der S-Bahn-Station S Friedrichshagen angekommen war. Immer noch hatte der Regen nicht ausgesetzt, weshalb ich selbst auf dem kurzen Weg von der S-Bahn-Station bis zur Endhaltestelle der Linie 88 ordentlich nass wurde. Zumindest durfte ich im Folgenden auf der Fahrt zum Depot den Komfort eines Artics genießen, der unglaublich ruhig über die Schienen glitt. Am Depot angekommen, musste ich enttäuscht feststellen, dass der “neue” Wagen 48 unverändert vor dem Depot stand. Somit war meine Mission zwar nicht erfolgreich, dafür hatte ich einiges an Zeit totgeschlagen und inzwischen gab es am Himmel erste Anzeichen für eventuelle abendliche Sonnenstrahlen.

Daher entschied ich mich, mich noch einmal zur Blockumfahrung der Linien 21 und 37 zu begeben. Dort musste ich gestern Abend aufgrund von schlechtem Wetter den Fototag abbrechen, heute wollte ich ihn dort aufgrund von schlechtem Wetter zum Abend hin nochmal beginnen. Daher ging es mit der nächsten S-Bahn bis zur Station Ostkreuz und von dort mit einer Querverbindung weiter zur Station Landsberger Allee. Im Folgenden arbeitete ich mich entlang der Linie M8 bis zum Abzweig der Linien 21 und 37 vor und ließ den Fototag in der Blockumfahrung an der S-Bahn-Station Lichtenberg ausklingen.

Das erste Foto des Tages in Berlin und sofort hatte sich das Bild gedreht. Nun war der Hintergrund extrem Dunkel, wohingegen der Wagen im Vordergrund ganz leicht von Sonne angestrahlt wurde. Dadurch gelang mir ein Kunstschuss. Auch der Vordergrund zeigte mit den noch nassen Straßen Spuren von dem Wetter, welches sich im Hintergrund gerade verzog und den Tag dominiert hatte. Flexity 9155 war nach einer Wartezeit von 20 Minuten der erste Wagen, der sich mir aus dieser Richtung näherte und das obwohl an dieser Stelle eigentlich vier Linien verkehrten.

An der nächsten Station wurde über eine digitale Anzeigetafel mitgeteilt, dass es auf den Linien im Moment zu Unregelmäßigkeiten kommen könne, was meine lange Wartezeit vor dem letzten Bild erklärte. Umso glücklicher war ich, dass kurz nach meiner Ankunft an der Station Wagen 9023 kam, der sich mir ebenfalls in einem leichten Anschein von Sonne präsentierte.

Die Blockumfahrung der Linien 21 und 37 war tatsächlich relativ hübsch gelegen. Während ein schmaler Streifen rund um die Gleise asphaltiert war, waren große Teile der Straßen drum herum noch mit Kopfsteinpflaster gebaut. Mir gelang in der Blockumfahrung, die interessanterweise im Uhrzeigersinn verlief, ein Nachschuss von GT6Zo 2225. Nur die Sonne war inzwischen wieder rar geworden, hätte es wahrscheinlich aber ohnehin nicht mehr in die Gasse zwischen die Häuserfronten geschafft.

Vom gleichen Wagen gelang mir fünf Minuten später an der Station Lichtenberg Gudrunsstraße ein weiteres Bild. Bis kurz vor meiner Ankunft hatten dort sogar noch zwei Kurse nebeneinander gestanden, bevor mir allerdings ein Bild gelang, war der andere Wagen weg gefahren. Daher musste ich mich mit einem Bild von Wagen 2225 begnügen, der nun erstmal seine Pause an der Endstation machte.

Die kurze Möglichkeit von Sonnenbildern war nun beendet. Am Himmel zog es sich wieder zu und inzwischen war es schon 18:30 Uhr. Wirklich viel Licht gab der Tag somit eh nicht mehr her. Ich machte mich daher auf den Rückweg zu meinem Hotel. Dafür befand ich mich bereits passend an der S5, mit der ich nur noch einige Stationen zurück fahren musste. Das stellte sich aber als schwieriger heraus als erwartet. Denn es hatte irgendeinen Zwischenfall in der Innenstadt gegeben, weshalb sämtliche S-Bahnen aus der Innenstadt eine konstant nach hinten rückende Ankunftszeit aufwiesen. Während das für mich nicht wirklich schlimm war, ich hatte es schließlich nicht eilig, stieg der Unmut bei den anderen Fahrgästen auf dem Bahnsteig doch merklich an. Zudem füllte sich der Bahnsteig immer weiter und so stellte ich mich schon jetzt auf eine besonders enge Rückfahrt ein. Ich überlegte noch, einfach die darauffolgende S-Bahn zu nehmen, da aber nicht klar war, wann denn danach wieder etwas kommen würde, war mir das Risiko zu groß. Also wurde sich bei Ankunft der S-Bahn nach einiger Zeit zusammen mit allen anderen wartenden Fahrgästen in die Bahn gequetscht und es ging los. Gemütlich war es zwar nicht, zumindest hatte ich es aber nicht so weit und daher kam ich mit dem Umstand ganz gut klar.

Auf dem Rückweg zum Hotel wurde ein kurzer Zwischenstopp bei einem Einkaufsladen eingelegt und Abendbrot gekauft. Dazu gab es heute ein wirklich verdientes Bier, mit dem ich mich auf mein Hotelzimmer zurückzog. Schon am Abend packte ich meinen Koffer so gut wie möglich zusammen, um mir das am nächsten Morgen zu sparen. Auch mein Fahrrad baute ich wieder aufs Autodach. Dabei entdeckte ich gegenüber von meinem Hotel zwei sehr verdächtig aussehende VW Caddys am Straßenrand. Nach kurzer Beobachtung bestätigte sich mit einem roten Blitz meine These, dass es sich dabei um Blitzer handelte. Belustigt schnappte ich mir mein Bier und schaute dem Schauspiel zu. Einige Autos erwischte es, während ich mir bei anderen sicher war, dass dort eine nicht ganz legale Blitzerapp vorhanden war, denn zufälligerweise bremsten die Autos passend vor dem beiden Caddys ab und gaben danach wieder Gas. Als mein Bier leer war, hatte ich genug gesehen und ging wieder auf mein Zimmer. Mein Programm für den morgigen Tag war schließlich schon zementiert. Die Pleite von heute konnte ich so nicht auf mir sitzen lassen und daher stand für morgen ein weiterer Tag Potsdam und zugleich mein letzter Tag des Urlaubs an.


Samstag, 13 Juli 2024: Sonnenlotterie bei 100% Niederflur in Potsdam

Wie bereits erwähnt, hatte ich gestern Abend meinen Koffer schon gepackt. Daher musste ich mich nun nur noch fertig machen und die letzten Sachen zusammenschmeißen. Die Rezeption war wie jeden Tag so früh am Morgen noch nicht besetzt, weshalb ich den Schlüssel einfach auf den Tresen legte und das Hotel verließ. Da Potsdam ohnehin auf meinem Heimweg lag, traf es sich gut, einfach mit dem Auto dort hin zu fahren und so schon mal einen Teil des Rückweges für heute Abend weg zu haben. Bevor ich mich allerdings Potsdam zuwenden wollte, ging es zuerst zum Ende der Linie 18. Diese befand sich ganz in der Nähe meines Hotel und wurde in den letzten Tagen von den fünfteiligen Flexitys bedient. Daher erhoffte ich mir dort ein schönes Abschlussbild der Wagen. Dort angekommen, hatte es die Sonne leider noch nicht durch die Wolkendecke geschafft, während überall um mich herum bereits die ersten Wolkenlücken zu sehen waren. Nach zwei Bildern gab ich daher den Versuch eines Sonnenbildes auf und begab mich in Richtung Potsdam. Dort hatte ich als Startpunkt für den zweiten Versuch in Potsdam das Ende der Linie 93 auserkoren, da ich diese Linie am gestrigen Tag noch nicht erkundet hatte.

Mein Auto hatte ich nahe der Endstation geparkt und mich erstmal ein wenig nach einem Motiv umgesehen. Das gestaltete sich schwieriger als gedacht, da die Umgebung der Endstation von Plattensiedlungen geprägt war, die wirklich nicht fotogen waren. Zudem befand sich an der Endstation zuerst nur ein siebenteiliger Flexity. Nachdem dieser die Station verlassen hatte, folgte zumindest ein fünfteiliger Flexity. Wagen 4030 lichtete ich an der Abfahrtsstation der Endstation Riesaer Straße ab. Dort gab es in der Umgebung zumindest noch etwas Grün.

Ein weiteres Bild eines fünfteiligen Flexitys folgte kurz vor der Station an der Haltestelle Riesaer Straße/Louis-Lewin-Straße. Dort spiegelte sich der Charakter des Streckenabschnittes mit den Einheitsbauten im Hintergrund sehr gut wieder. Nach dem Bild von Wagen 4007 gab ich eine weitere Suche nach Motiven auf und machte mich auf den Weg in Richtung Potsdam.

So wirklich viel besser sah das Wetter bei meiner Ankunft im Vergleich zu gestern erstmal nicht aus. Zumindest Regen blieb mir erspart und so konnte ich mich entlang der Strecke bewegen, ohne dabei unfreiwillig duschen zu müssen. Mein Auto hatte ich nach kurzer Suche nahe der Endstation geparkt und schaute mich nun erstmal etwas um. An der Station Leonardo-da-Vinci-Straße kam mir aus der Innenstadt Combino 406 entgegen, dem ich ein erstes Bild des Tages widmete.

Die Endstation Glienicker Brücke ist eine ganz besondere im Potsdamer Netz. Als einzige Endhaltestelle weist die Station bei einem reinen Einrichtungswagen-Betrieb keine Schleife auf. Als Ersatz liegt dafür ein Gleisdreieck vor, wodurch die Wagen zuerst in einen Gleisstumpf fahren, bevor es im Rückwärtsgang über eine Straße hinweg in einen anderen Gleisstumpf geht. Von dort aus starten die Fahrzeuge wieder in Richtung Innenstadt. Mir gelang ein weiteres Bild von Wagen 406 bei dem Manöver des Rückwärts-Fahrens aus dem ersten Gleisstumpf hinaus.

Durch diese umständliche Prozedur war sogar noch ein drittes Bild des Wagens möglich, nachdem dieser die Endstation in Richtung Innenstadt verlassen hatte. Noch befand sich der Wagen auf dem Gleisstumpf, in den dieser vorher rückwärts gefahren war.

Zwei Stationen entfernt von der Endstation folgte als nächster Kurs ebenfalls einer der originalen Combinos mit Wagen 402. Lange Zeit hatte sich an dieser Stelle die Sonne mühsam gehalten, genau bei Ankunft des Wagens war aber schnell eine Wolke vor die Sonne gezogen, sodass mir kein erstes Sonnenbild in Potsdam gelang.

Nach dem Bild verfolgte ich mein eigentliches Ziel, weshalb ich mich überhaupt an der Station befand. Ich hatte noch immer kein Frühstück am heutigen Tag gehabt und langsam aber sicher machte sich das bei mir auch bemerkbar. Immerhin war es schon 12 Uhr. An dieser Station hatte ich einen Bäcker ausgemacht, der beim Betreten mit sehr guter Auswahl zu überzeugen wusste. Bewaffnet mit dem Essen begab ich mich zur Haltestelle und wartete auf die Rückkehr des Combinos 402, um mit diesem in Richtung Innenstadt aufzubrechen. Insgesamt offenbarte sich die Linie 93 gerade auf dem letzten Stück als relativ fotogen. Da die Sonne aber auch heute nicht mein treuster Begleiter zu sein schien, wollte ich mich lieber an eine Strecke begeben, wo mehrere Linien gleichzeitig verkehrten. Bei einem 15-Minuten-Takt, wie er auf der Linie 93 gefahren wurde, war das Risiko insgesamt doch sehr hoch, dass bei den Kursen immer eine Wolke vor der Sonne war. Um die Zeit zu überbrücken, bis die Sonne sich etwas mehr zeigen würde, wollte ich mich daher mit dem Ast der Linien 91 und 94 nach Bahnhof Pirschheide beschäftigen. Aber auch bei Erkundung dieser Linie fielen mir nicht wirklich Motive ins Auge und ohne Sonne sah alles auf der anderen Seite der Fensterscheibe ohnehin relativ trist aus. Daher entstanden während der gesamten Fahrt keine Bilder. Zumindest am Himmel tat sich aber etwas und die blauen Flecken wurden immer größer. Daher ging es mit mehr Motivation in die Innenstadt zurück, wo ich mich die nächsten 1½ Stunden mit dem Streckenabschnitt zwischen den Stationen Platz der Einheit/West und Nauener Tor beschäftigte.

Noch vor dem Ausflug auf die Linie 91 gelang mir ein Bild nahe der Station Platz der Einheit/West. Variobahn 432 zeigte sich bei der Einfahrt in die Station noch immer ohne Sonne.

Knapp 1½ Stunden später und immer noch kein Sonnenbild weiter, befand ich mich wieder an fast der gleichen Stelle, an der ich auch die Variobahn fotografiert hatte. Bei diesem Bild hatte ich mich auf die andere Straßenseite begeben, da die Sonne inzwischen, wenn sie denn schieinen würde, auf dieser Seite der Strecke stände. Insgesamt befand sich durchaus schon ein erster Hauch Sonne im Bild und auch am Himmel wurde es immer heller, für wirklich pralle Sonne reichte es auf Wagen 412 allerdings noch nicht. Bei diesem Combino handelte es sich um einen der Wagen, der um zwei Teile verlängert wurde, was unschwer an den beiden von der Höhe nicht ganz passenden Wagenteilen zu sehen ist, die im hinteren Teil des Wagens ergänzt wurden.

Um Punkt 14:30 Uhr war es dann geschehen. Das erste Sonnenbild des Urlaubs in Potsdam war mir gelungen. Ich hatte mich zu Fuß von der Station Platz der Einheit/West zur Station Nauener Tor begeben. Dort hatte ich mir in einem Bäcker ein Kaffee und ein Stückchen geholt und bei jeder Bahn die kam, lauernd darauf gewartet, dass die Sonne anging. Bei Wagen 415 funktionierte es dann endlich. Problematisch an dieser Station waren nur die Menschenmassen, die bei Ankunft der Bahn vor den Wagen liefen. Daher musste ich hier ein relativ steiles Bild schießen.

Kurz darauf gelang mir das Bild auch ohne Menschen ein wenig seitlicher. Dafür war kurz vor dem Bild die Sonne wieder ausgegangen. Zumindest leidlich hell präsentierte sich trotzdem erneut Variobahn 432 an der Station Nauener Tor.

Noch einige weitere Versuche wartete ich ab, um das Bild perfekt umsetzen zu können. Doch es wollte einfach nicht funktionieren. Entweder war die Sonne gar nicht da oder beleuchtete nur Teile des Bildes. Zudem blieb weiterhin der Faktor mit den vielen Menschen ein Problem, die bei Ankunft des Wagens auf die Straße liefen. Daher gab ich irgendwann entnervt auf und widmete mich anderen Teilen der Innenstadt. Zuerst ging es zur Station Dortusstraße, an der ich eine schöne Häuserzeile ausgemacht hatte, die bei aktuellem Sonnenstand im Licht sein sollte. Danach ging es weiter zur Station Platz der Einheit/Bildungsforum, wo ich jede nur erdenkliche Chance auf Sonnenbilder versuchte zu nutzen. Immerhin verkehrten dort jede Menge Linien, wodurch die Chance an dieser Stelle am höchsten war. Insgesamt klärte es nach und nach mehr auf, sodass die Sonne sich zum Abend hin häufiger zeigte. Daher trieb ich mich bis 17:30 Uhr auf dem kurzen Stück zwischen dem Platz der Einheit/West und dem Hauptbahnhof herum, um zumindest noch einige der Bilder von gestern bei Sonne umzusetzen.

An diesem Motiv sollte eigentlich endlich mal alles passen. Das Motiv befand sich im richtigen Licht und die Sonne hielt gerade für längere Zeit am Stück durch. Und auch der Wagen sollte nach Fahrplan nur noch fünf Minuten brauchen. Doch mit dem Fahrplan war das so eine Sache. Denn irgendwie wurde schon über den ganzen Tag hinweg nicht auf die Minuten pünktlich gefahren. Trotzdem kam der Wagen noch rechtzeitig in der Sonne. Genau in diesem Moment fuhr mir allerdings ein Auto ins Bild, welches hier am unteren Bildrand noch zu erkennen war, weshalb ich die Perspektive ein wenig verändern musste. Die folgenden Versuche des an der Haltestelle wartenden Wagens 429 fielen der nächsten Wolke zum Opfer.

Inzwischen waren die Anteile an blauem Himmel gegenüber den Wolken am Himmel deutlich größer. Trotzdem zog noch erstaunlich häufig eine Wolke vor die Sonne, wenn etwas auf der Straßenbahn kam. So war es auch hier bei der Variobahn 427, die als Linie 93 von der Glienicker Brücke kommend am Platz der Einheit in Richtung Bahnhof abbog.

Inzwischen hatte ich es mir angewöhnt bei jedem Sonnenstrahl die Kamera zu zücken und auf jede Straßenbahn einfach drauf zu halten, die sich in meiner Nähe bewegte. Dadurch entstand das Bild von Wagen 428, der ebenfalls östlich auf den Platz der Einheit gelangte, allerdings dort nach rechts abbog. Daher gab es einen Notschuss quer über die Straßenkreuzung, bei der zumindest mal wieder ein Sonnenbild abfiel.

Auch bei einem Kurs der Linie 96 gelang mir ein Sonnenbild, als dieser sich in Richtung Hauptbahnhof quer über den Platz schob. Hier hatte ich zur Abwechslung mal Glück, dass mir nichts vor den Wagen fuhr. Somit gelang mir bei Wagen 431 direkt noch ein Fahrzeugbild.

Das Bild an der Haltestelle Lange Brücke hatte ich gestern schon mit einem KT4D-Doppel ohne Sonne versucht. Heute wollte ich daher die Umsetzung mit Sonne in Angriff nehmen. Perfekt im Licht war das Motiv zwar inzwischen nicht mehr, dass machte aber auch keinen Unterschied, da bei meinem zweiten Versuch ohnehin nur marginal Licht auf den Wagen schien. Die Kirche im Hintergrund hielt sich dagegen völlig im Schatten. Zumindest heller als gestern war es aber allemal.

Inzwischen hatte ich mich zu Fuß bis zur Haltestelle am Hauptbahnhof vor gearbeitet. Die Haltestelle mit dem dahinterstehenden alten Wasserturm befand sich am Abend perfekt im Licht und bot so ein wunderschönes Motiv in der Abendsonne, die sich für dieses Bild freundlicherweise zeigte. Dazu präsentierte sich mit Combino 409 eines der verlängerten Fahrzeuge an der Haltestelle.

Auf dem Rückweg legte ich einen kurzen Stopp kurz vor der Haltestelle Alter Markt/Landtag ein. Dort fiel mir eine Stelle ins Auge, die gut im Licht lag und bei der fast keine Störfaktoren ins Bild fahren konnten. Beim ersten Versuch spielte erneut die Sonne nicht mit, der zweite Versuch mit einer weiteren Variobahn in Form von 427 gelang dann. Hier führt die Strecke entlang der seitlichen Fassade des neu aufgebauten Landtages.

Der Blick in den Himmel offenbarte einen etwas längeren Sonnenspot. Daher legte ich einen kleinen Sprint hin und erwischte den Wagen so kurz nach Verlassen der Haltestelle ein weiteres Mal.

Eigentlich befand sich auch die Station Alter Markt/Landtag für Fahrzeuge, die vom Platz der Einheit in die Station fuhren, perfekt im Licht. Doch wie im letzten Bild zu sehen war, wurde die Station von einer ganzen Armee von Ordnern bewacht. Grund dafür war das Stadtfest, welches vom 13. bis zum 14. Juli in Potsdam stattfand. Von der Station aus musste man dafür nur einmal quer über die Straße gehen und war direkt da. Dementsprechend groß war das Personenaufkommen an und rund um die Station, was die Ordner auf den Plan rief. Ob ein solches Aufgebot nötig gewesen wäre, sei mal dahingestellt. Zumindest wurde mir aber so mein Motiv kaputt gemacht, da die Ordner durchgängig an der Bahnsteigkante und dadurch mit ihren auffälligen gelben Westen direkt vor den in der Station stehenden Wagen standen. Daher ging es von dieser Station aus zu Fuß noch einmal zum Nauener Tor. Dort wollte ich gucken, ob vielleicht noch genug Sonne auf das Tor schien, um dort ein Bild umzusetzen. Inzwischen hielt die Sonne abgesehen von einigen wenigen Aussetzern durchgängig durch, weshalb mein größtes Problem nun die immer länger werdenden Schatten waren. Nachdem mir am Nauener Tor ein Bild gelungen war, ging es ein Stück hinter das Tor, wo ich einen weiteren Spot ausgemacht hatte, an dem ich noch Sonne hatte. Zum Abschluss des Tages gab es an dem schon bekannten Platz der Einheit einige letzte Bilder, bevor auch dort die Sonne endgültig weg war.

Da erstmal keine Straßenbahn in Sicht war, schob ich vorher ein Bild ohne Straßenbahn vom noch perfekt im Licht stehenden Nauener Tor ein.

Mit den nächsten Bahnen funktionierte das Bild am Nauener Tor aufgrund unterschiedlicher Probleme nicht. Daher ging es zuerst hinter das Tor, wo ich nur wenige Meter entfernt einen kurzen Sonnenspot ausgemacht hatte. Dort präsentierte sich Wagen 430 im schönen Abendlicht.

Zwar nicht mehr perfekt im Licht, dafür aber mit Sonne, gelang mir einige Zeit später auch das Bild am Nauener Tor. Da die Sonne inzwischen zu weiter herum gewandert war, ging das Bild nur noch im Hochformat. Zumindest Wagen 432 passte von der Länge perfekt in mein Bild.

Dieses Bild funktioniert wohl auch nur im Sommer, wenn die Sonne um 18:30 Uhr noch so weit herum wandert, dass das Nauener Tor von der anderen Seite leicht angeschienen wird. Mir gelang hier ein Bild mit Combino 413, der sich gerade durch die eingleisige Tordurchfahrt durch arbeitete. Der Wagen ist mit der leicht anderen Front wohl auch ein Einzelgänger in Potsdam.

So wirklich in die kleine Lücke zwischen den Häuserschatten passte Combino 401 nicht, was auch daran lag, dass der Wagen nicht geradeaus über den Platz der Einheit fuhr, sondern abbog. Trotzdem zückte ich schnell meine Kamera und schoss ein Bild, schließlich war die Sonne am heutigen Tag ein seltener Besucher gewesen.

Das letzte Bild des Tages entstand kurz vor der Haltestelle Platz der Einheit Bildungsforum. Dort kam Variobahn 428 in den fast letzten Sonnenstrahlen des Tages angefahren.

Nach diesem Bild ging es zurück in Richtung Auto. Eigentlich wollte ich mich in der Innenstadt nach Abendbrot umsehen, aber irgendwie sprach mich dort nichts wirklich an. Daher entschied ich mich dazu, einfach auf der Rückfahrt nach Hause irgendwo für Abendbrot anzuhalten. Als ich an der Haltestelle Mangerstraße die Straßenbahn verließ, fiel mir plötzlich ein Restaurant ins Auge, bei dem es augenscheinlich Pizza gab. Zudem war der Außenbereich des Restaurants sehr gut besucht, was immer ein gutes Zeichen ist. Kurzerhand entschied ich mich, dort einzukehren und mit einer Pizza in der Abendsonne den Urlaub ausklingen zu lassen. Vor der Pizza wurde noch Brot serviert, was mir bei meinem großen Hunger sehr gelegen kam. Während des Essens konnte ich die regelmäßig vorbeifahrenden Wagen der Linie 93 beobachten, die allerdings vollständig im Schatten verkehrten. Fast etwas provokant hatte sich am Himmel inzwischen jede Wolke verzogen, sodass über Potsdam nur blauer Himmel zu sehen war, der mir nun aber nichts mehr nützte. Nach dem Essen ging es sehr gut gefüllt zurück ins Auto und in Richtung Heimat. Der Sonne entgegen, lief es flüssig bis nach Braunschweig durch, sodass ich keine 2½ Stunden später zuhause angekommen war. Damit wurde der Urlaub offiziell für beendet erklärt.


Epilog

Acht Tage Berlin – Beim ersten Hören gibt es sicherlich jede Menge andere Urlaubsziele, die deutlich interessanter klingen. Doch der Urlaub hatte sich im Endeffekt als überaus interessant und abwechslungsreich herausgestellt. Es war zwar kein Urlaub, bei dem ich weltbewegend Neues gesehen hatte, dafür waren die acht Tage sehr entspannt gewesen und es hatte im Vorhinein keiner langen Planung benötigt. In Berlin war ich nun erstmal auf dem aktuellen Stand der Dinge und hatte diese große Lücke aus meiner Deutschlandkarte gestrichen, sodass ich dort nun auf die Inbetriebnahme der neuen Wagen warten konnte. Mit Schöneiche war endlich der letzte Betrieb in Deutschland besucht worden, bei dem ich noch gänzlich ohne Bilder dar gestanden hatte. Die beiden Vorortbetriebe von Woltersdorf und Strausberg hatten jeweils auf ihre eigene Weise mit maximaler Wagenvielfalt geglänzt. Dabei konnte ich den fehlenden KT8 in Strausberg ablichten und in Woltersdorf schon vor offizieller Inbetriebnahme die neuen Fahrzeuge begutachten. Einzig Potsdam war bei dem sonst fast perfekten Urlaub etwas hinten runter gefallen. Beide Tage hatte das Wetter dort nicht so wirklich mitgespielt und das Fotografieren war eher zur Arbeit als zum Vergnügen geworden. Zumindest hatte ich nun aber einige ordentliche Aufnahmen der KT4D im Kasten, falls diese vor meinem nächsten Besuch ausgemustert werden sollten.

Abgesehen von Potsdam hatte ich mit dem Wetter den Urlaub über relativ viel Glück gehabt. Zwar waren immer mal wieder Schlecht-Wetter-Fronten durch gezogen, bei den extrem langen Tagen im Juli fiel das aber nicht so ins Gewicht und ich konnte trotzdem von allen Betrieben einen sehr schönen Eindruck gewinnen. Besonders positiv war mir der ÖPNV aufgefallen, mit dem man in Berlin problemlos in kürzester Zeit von A nach B kommen konnte. So konnte ich mein Auto die gesamten acht Tage ohne Probleme am Hotel stehen lassen. Insgesamt also ein sehr gelungener Urlaub der Lust auf einen erneuten Besuch von Berlin und Umgebung gemacht hat. Nun steht für mich aber bedingt durch mein Studium erstmal knapp ein Jahr Urlaubspause an. Dann geht es wieder kreuz und quer durch die Welt. Bis dahin bedanke ich mich fürs Lesen und freue mich auf weitere Reiseberichte, die ich hier verfassen kann.

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