2. Chance für Rom VI: Ein letzter Tag Warten in der ewigen Stadt

Erfreulich viel hatte gestern schon geklappt. So bleibt heute noch ein ganzer Tag Zeit, die noch unbekannten Abschnitte der Linien 19 und 2 anzuschauen. Natürlich wieder mit jeder Menge Altwagen.


Montag, 17. April 2023: Ein letzter Tag in Rom

Nachdem die Linie 19 zum Vatikan gestern Morgen nach dem Besuch des Petersdoms wiedermal vorübergehend eingestellt war, sollte es dort natürlich heute Morgen direkt hingehen. Denn so nah wie an der Piazza Risorgimento kommt die Tram dem Vatikan nirgend sonst und auf der Piazza sollte sich vielleicht das ein oder andere nette Motiv ergeben. Heute wollte ich dann aber mal keinen Gewaltmarsch vor dem Frühstück hinlegen und so suchte ich mir gleich auf dem Weg zur Metrostation an der Via Principe Eugenio eines der kleinen Cafés jenseits des Touristenrummels, welcher gleich rund um den Vatikan wieder herrschen würde. Der kleine ältere Herr in dem Café war schon am frühen Morgen fröhlich aufgelegt und machte gut gelaunt Scherze und war um das Wohlbefinden seiner Gäste äußerst bemüht. Auch der Barista wuselte pausenlos durch die Gegend und verräumte irgendwelche Dinge von den Tischen oder hielt an der Türe nach neuer Kundschaft Ausschau. Nachdem Cappuccino, der anschließende Americano und zwei Cornettis verspiesen waren, verabschiedete ich mich und schlenderte weiter zur Metro. Wie sich das Ganze auf nur 5€ ausging, blieb mir derweil ein Rätsel.

Noch gar nicht übers Wetter gesprochen? Das könnte daran liegen, dass es schon wieder sehr vielversprechend aussah und als ich an der Station Ottaviano aus der Metro auftauchte, kämpfte sich die Sonne langsam durch die dünne Wolkenschicht. Vor zwei Tagen sahen die Prognosen wirklich noch böse aus. Zum Glück irren die sich auch mal in die andere Richtung 😉


Die Sonne war an der Piazza Risorgimento gerade hinter einem Schleier, sodass es erstmal einige Detailstudien der beiden dort gerade anwesenden Fahrzeuge gab. Hier der SICIMI 9006.


Gut zu erkennen hier, dass auch die erste Niederflurgeneration noch über eine pneumatische Betriebsbremse verfügt, die über den hinteren Hebel mit der rechten Hand bedient wird.


Auf dem Nachbargleis stand schon seit längerem der Stanga 7103 herum. Durch das geöffnete Seitenfenster fällt der Blick auch hier auf den Fahrerplatz mit Fahr- und Bremshebel. “Aufgeräumt” würde man dieses Fahrerpult heute wohl nennen. Es gibt halt einfach nicht viele Funktionen für deren Bedienung man Schalter und Knöpfe benötigen könnte…


Blick von der Seite auf die charakteristische Frontpartie mit dem pneumatischen Bremshebel.


Auch die Türen waren geöffnet, sodass ein Blick in den leeren Fahrgastraum möglich war. Trotz ihres Alters, versprühen die Stangas im Inneren, verglichen etwa mit den Sechsachser in Turin, recht wenig Charme und sind soweit möglich an den Standard der übrigen Fahrzeugflotte angepasst. Nostalgische Gefühle kommen aber spätestens dann auf, wenn sich das Gefährt heulend, rumpelnd und zischend in Bewegung setzt.

Der SOCIMI hatte den Stanga hier an der Endschleife jetzt überholt. Seltsamerweise hatte beide schon wieder “Limitata Porta Maggiore” angezeigt. Was war denn da schon wieder los? Ein Blick auf die ATAC-Website gab dann Auskunft darüber, dass das gesamte Linienbündel der 5, 14 und 19 nach Togliatti und Gerani heute schon an der Zwischenschleife Largo Preneste enden sollte. Das erklärte allerdings trotzdem nicht, warum die 19er nun schon an der Porta Maggiore enden wollten.
Ich lief dann lieber dem Stanga der hier stand ein Stück voraus – wer weiß schon, wann der nächste kommt… Das Licht an der Kreuzung bei der Haltestelle Ottaviano stand schon nicht mehr ganz optimal, aber immerhin hatte es jetzt Licht.


Der Stanga 7103 hat die Endschleife an der Piazza Risorgimento verlassen und erreicht die nächste Haltestelle Ottaviano, an der Übergang zur Metro besteht. Es sollte wiedermal der letzte Kurs für lange Zeit bleiben…

Wir schauen mal auf die Uhr: 9:30 ist der 7103 jetzt an der Piazza Risorgimento abgefahren. Und das war’s dann auch erstmal für geraume Zeit. Denn es kam mal wieder nichts. Das Motiv in der Schleife auf der Piazza Risorgimento musste aber irgendwie schon sein und war gerade optimal im Licht. Das Live-Tracking auf der ATAC-Website machte gerade auch wenig Grund zur Hoffnung. Das muss zwar nicht unbedingt stimmen, aber dennoch wagte ich einen kleinen Abstecher Richtung Petersdom, um mir mal anzuschauen, was ich mir da gestern mit dem frühen Aufstehen erspart hatte. Und die Schlange war wirklich beachtlich: Im Zickzack vom Petersdom hinab bildete sich ein riesiger Bogen über den gesamten Petersplatz. In der Geraden dürften das wohl locker an die 500m gewesen sein und so richtig voran ging es jetzt schon morgens um zehn nicht mehr. Was das übersetzt in Stunden Wartezeit bedeutet, möchte ich mir lieber nicht vorstellen.


Die Sonne war gerade wieder etwas hinterm Schlonz und es kam eh nichts auf der 19. Da bleibt Zeit für einen Blick auf die endlose Schlange vor dem Petersdom. Der Verlauf ging selbst von hier noch einmal um den ganzen Platz herum.

Ich positionierte mich wieder an der Piazza Risorgimento, beobachtete das Treiben und schlenderte dort auf der Mauer auf und ab, die mir als Fotostandpunkt dienen sollte. Die Zeit verstrich, die Sonne schien und das Motiv war optimal im Licht. Das ist doch schon wieder zum verrückt werden hier. Kurz nach halb elf kam dann mal wieder was. Leider ein SOCIMI, aber inzwischen war man ja froh, wenn überhaupt was kam und eigentlich rechnete ich jetzt auch wieder mit einer Welle an Fahrzeugen. Erstmal den SOCIMI erlegt, der dann nach über einer Stunde dem Stanga 7103 folgte. Die Hoffnung auf eine Fahrzeugwelle war derweil unberechtigt. Es folgte bald ein Bus als Linie 19. Das versprach nichts Gutes, aber das einzelne Kurse auch mal mit dem Bus gefahren werden, hatte ich schon gehört. Doch auf den Bus folgte wieder nichts. Irgendwann um kurz vor halb zwölf reichte es dann doch mit dem Warten hier. Ich lief zurück zur Metrostation Ottaviano und fuhr hinüber zur Linie 2. Mache ich halt paar Niederflurbilder. Die Linie fehlt mit schließlich noch fast komplett.


Über eine Stunde nach dem Stanga 7103 kommt dann auf der 19 in Gestalt des SOCIMI 9007 mal wieder was. Top Angebot für einen Montagmorgen 😀 Immerhin war dann die Sonne voll da, als der Wagen in die zweigleisige Endstation auf der Piazza Risorgimento einbog.


Die Endstation mit Vatikanblick ist erreicht. Fast zehn Minuten Pause ließ man sich nicht nehmen, auch wenn auf der 19 schon eine Stunde lang nichts mehr gefahren war. Stellte sich dann im Anschluss aber auch als egal heraus, denn nach dem SOCIMI 9007 folgte außer einem Bus ebenso lange wieder nichts…


Mir reichte es dann vorerst mit der 19. Ein paar Bilder durften es heute schon noch sein, wenn schon die Sonne strahlt. Also ging es zwei Metrostationen später an der Endstation Flaminio der Linie 2 weiter. Cityway I 9128 rollt hier gerade in die stumpfe Endhaltestelle. Die einzige dieser Art im derzeit befahrenen Netz, sodass auf der kurzen Linie 2 ausschließlich Zweirichter zum Einsatz kommen. Scheinbar werden auch nur die Cityway I und II hier eingesetzt.


Für eine Endschleife wäre vor der mächtigen Porta del Popolo auch kaum Platz gewesen.


Schon eine Station nach Norden später, trifft die Linie 2 an der Haltestelle Ministero Marina im Hintergrund auf die Linie 19. Die Linie 2 fuhr im Kontrast zu 19 sehr konsequent in einem sehr dichten Takt. Nicht selten trieben sich die Fahrzeuge schon nach kürzester Pause gegenseitig aus der Endstation, da man nur eines der zwei Gleise zu nutzen schien. So musste der Cityway I im Hintergrund schnell Platz machen für den nahenden Cityway II 9226.

Wie ich dann so am Abzweig der 19 ankam, rumpelte da frech ein Stanga vom Vatikan kommend auf mich zu. Der musste wirklich Augenblicke nachdem ich in die Metro verschwunden war Richtung Vatikan gefahren sein, wenn der jetzt schon zurück kam. Mit dem Wagen 7063 war es auch noch eines von nur zwei Fahrzeugen, welche ich noch mit den alten Stromabnehmern beobachten konnte. Also schnell noch hinten aufgesprungen – den wollte ich schon noch irgendwie vernünftig machen, nachdem es hier am Abzweig nur für einen Notschuss gereicht hatte. So schnell war der Plan mit der Linie 2 wieder dahin 😀

Optimal im Licht für ein Türseitenbild wäre es jetzt an der Galeria Arte Moderna. Von der ersten Tür abgesprungen und einen kleinen Sprint voraus, sollte sich das eigentlich ausgehen. Und es ging sich aus. Super! Das war noch so ein offener, aber irgendwie unplanbarer Punkt im Hinterkopf gewesen.


Stanga 7063 verlässt die Haltestelle Galeria Arte Moderna. Zu beachten ist hier der alte Stromabnehmer. Inzwischen ist das Ziel der Linie 19 mit “Limitata Preneste” auch so, wie ich es eigentlich erwartet hatte. 

Jetzt rollte es plötzlich wieder wie verrückt auf der 19. Im Schnitt dürfte es ein Viertelstundentakt gewesen sein, auch wenn die Abstände wie üblich zwischen 5 und 25 Minuten variierten. Aber nach dem Morgen will man sich nicht beschweren. So vertrieb ich mir die nächsten Stunden hier an der Linie 19 zwischen Aldrovandi und der Tiberbrücke.


SOCIMI 9018 hat die Haltestelle Museo Etrusco Villa Giulia ohne Halt durchfahren und wird gleich an der Haltestelle Belle Arti auf die Linie 2 treffen.


Dort folgt nur vier Minuten später der Stanga-Gelenkwagen 7113. Im Hintergrund die Einzweigung der 19. Die Linie 2 verläuft geradeaus weiter Richtung Mancini.


Der 7113 musste ja demnächst auch zurückkommen, sodass ich zurück Richtung Valle Giulia lief, um dort die Kurve unterhalb der Botschaften kurz vor der Endschleife der Linie 3 abzulichten, die sich unmittelbar hinter mir befindet.


Die rustikale Kreuzung der wohl ungewollt überhöhten Zwischenschleife der Linie 3 mit der durchgehenden Strecke der Linie 19 hatte ich schon in einem vorherigen Teil erwähnt. Hier ist das Ganze auch noch einmal bildlich festgehalten mit dem Stanga 7089 Richtung Vatikan.


Vorbei an der Galleria Arte Moderna kommt der Stanga 7103 von der Haltestelle Aldrovandi herab.


Einige Meter weiter den Hügel hinauf hat 7033 die Haltestelle Aldrovandi gerade verlassen und rollt weiter durch das prächtige Villenviertel.

Das war doch jetzt mal eine nette Session gewesen und auch die Sonne kämpfte sich immer wieder durch den aufziehenden Siff. Trotzdem war es jetzt erstmal Zeit für eine kleine Pause. Ziel war noch die Tiberbrücke, sodass ich am Abzweig der Linie 19 zu einem der typischen Pizzabäcker kurz vor der Endstation der Linie 2 hinüberlaufen konnte. An der 19 ist es in dem Bereich wo ich nun herumgehangen hatte ja doch sehr rar mit einem schnellen Imbiss. Die drei verschiedenen Pizzastücken waren da genau die richtige Stärkung. Auch einen anschließenden Kurzbesuch an einem Café auf der anderen Straßenseite ließ ich mir nicht nehmen. Anschließend ging es auf die Tiberbrücke.


Einfach ist es nicht auf der Tiberbrücke: Neben dem Verkehr von hinten, hat auch der Verkehr in Fahrtrichtung noch eine weitere Spur, um an der Straßenbahn vorbeizuziehen. Die Stangas sind ja nun auch keine geborenen Sprinter, sodass ich hier doch etwas frühzeitig auslösen und im Nachhinein noch etwas croppen musste. Aber es kam zu meiner Freude gerade wieder der urige 7063, sodass ich es bei diesem Versuch beließ und stattdessen mit dem Wagen mitfuhr, der als übernächster Kurs in Gegenrichtung wieder zurückkam.


Vorher gab’s die Tiberbrücke aber noch in Gegenrichtung mit Stanga 711. Bei dem Sifflicht geht das auch mal bei diesem Sonnenstand.

Der Versuch mit dem 7063 an der Porta Maggiore scheiterte an einem Kastenwagen und einem wartenden Ersatzbus der Linie 3. Dafür war die Schmalspurbahn gerade schön im Licht und ich konnte anschließend eine kurze strategische Pause am Hotel einlegen.


Dritter Tag, dritte Umsetzung der Schmalspurbahn an der Porta Maggiore. Es kam gerade passend die alte Garnitur 106 und das Licht war einfach zu schön, um nicht zum dritten mal auszulösen.

Anschließend wollte ich noch die Endschleife am Termini umsetzen, musste aber feststellen, dass das hier im April scheinbar nie passt mit dem Licht: Wenn die Sonne weit genug rum ist, sind die Häuser einfach schon zu hoch gewachsen – oder so ähnlich 😀


Auf dem Weg vom Hotel zum Termini war die Via di Porta Maggiore optimal im Licht und mit Cityway II 9247 passte es mit den Autos.


Am Termini war meine Vorstellung von Sonnenstand und Schattenlänge dann doch kritisch von der Realität abgewichen. Stanga 7098 kann nur noch seinen Kopf sonnen während der Pause am Termini.

Mit der Metro kürzte ich dann vom Termini hinüber zur Policlinico einen ganzen Teil der Linie 19 ab, sodass die Fahrt dorthin keine zehn, statt fast 20 Minuten dauerte. So richtig einen Plan hatte ich aber auch nicht mehr. Einfach noch bisschen treiben lassen und gucken wo was geht mit Sonne. Zum Abschluss würde ich dann die Linie 2 nach Mancini wenigstens noch anschauen, auch wenn da fotografisch keine großen Ambitionen mehr dabei waren.


Cityway II 9232 unweit der Haltestelle Policlinico beim Ampelstopp.


Vor der Zwischenschleife Regina Margherita / Galenowartet wartet auch Cityway I 9104 an einer überaus sinnvollen Ampel auf die Einfahrt in die Haltestelleninsel.

Eine 3 ruckelte mich dann bis zur Zwischenschleife Valle Giulia. An der nächsten Haltestelle der 19, Museo Etrusco Villa Giulia, wollte ich es noch einmal auf einen Versuch mit einem Stanga ankommen lassen, wo vorgestern schon die Aufnahme mit dem SOCIMI unterhalb der Botschaften geklappt hatte. Zur großen Freude ging auch dieses Vorhaben noch auf. Innerlich hatte ich damit meinen Frieden geschlossen mit der Straßenbahn Rom und den Stangas. So konnte ich dann im Anschluss noch ohne Ziel einmal die Linie 2 nach Mancini abfahren.


Das klappte doch noch einmal hervorragend – und diesmal mit Stanga. 7103 erreicht unterhalb der Botschaften die Haltestelle Museo Etrusco Villa Giulia.

So richtig etwas fiel mir an der 3 nach Mancini dann nicht ins Auge. Könnte auch daran gelegen haben, dass die Sonne nun überall hinter den Häusern war. Ansonsten ließe sich hier bestimmt noch etwas umsetzen. Denn ganz uninteressant ist die Linie nicht, führen doch die Richtungsgleise einen Großteil der Strecke getrennt durch einen Straßenblock separat von und nach Mancini. Gebaut wurde diese kurze Strecke zur WM 1990 und war damit nach dem jahrzehntelangen Abschwung der Straßenbahn wieder die erste Neubaustrecke. Am Ende der großen Blockfahrt in Mancini wird ein großer Umsteigepunkt zu diversen städtischen Buslinien erreicht, welche im Zuge des Straßenbahnbaus aus dem Innenstadtbereich zurückgezogen werden konnten. Derartiges und anderes Potenzial gäbe es sicher an vielen Stellen allein schon als Erweiterungen des bestehenden Netzes. Pläne gab und gibt es auch viele, aber die politischen Wirren um derartige Projekte sind ein Thema für sich…

Für mich war das Highlight der Strecke jedenfalls die hervorragende Gelateria bei der Endstation um die Ecke 😉 Die richtige Stärkung für den letzten Abend Kulturprogramm in Rom. Unter anderem zwei Punkte wollte ich bei einem kleinen Spaziergang heute Abend noch abhaken: Die Spanische Treppe und die Basilica Santa Maria Maggiore.


Cityway II 9242 wartet in der Endstation Mancini. Links der große Busbahnhof.


Schon nach kurzer Fahrt ist wieder das andere Ende der Linie an der Porta del Popolo erreicht. Nach kurzer Pause wird Cityway II 9215 Richtung Mancini aufbrechen.


Menschenmassen strömen durch die Porta in und aus der Innenstadt.


Hinter der Porta del Popolo eröffnet sich der Blick über die gleichnamige Piazza.

Die berühmte Spanische Treppe führt von der Fontana della Barcaccia hinauf zur Trinità dei Monti.


So ganz erschloss sich mir die Berühmtheit der Treppe irgendwie nicht. Mit dem Blumenschmuck ließ sich aber doch etwas anfangen.


Oben angekommen bot sich eine schöne Abendstimmung.


Über die Piazza della Repubblica führte mich der Spaziergang zurück zum Termini. Leider war hier nur eines der beiden den Platz je zu einem Viertel umschließenden Prachtbauten beleuchtet.

Zum Essen gehen hatte ich heute Abend keine große Lust. Im Seitentrakt des Termini gibt es aber seit einiger Zeit eine große, langgezogene Fressmeile. An den Seiten werden diverse Leckereien feilgeboten und in der Mitte finden sich jede Menge Sitzplätze. So kann sich jeder holen was er möchte und man kann dennoch gemeinsam essen. Ein Konzept, dass man auch aus vielen der Einkaufsmalls auf der grünen Wiese kennt. Allerdings herrschte hier drin ein derartiger Lärm und Gewühle, dass ich mir wenig unangenehmere Plätze zum Essen vorstellen konnte. Aber ich konnte mir hier gut was wegholen zum Mitnehmen, ergänzt um einen Besuch beim Carrefour unweit der Santa Matia Maggiore. Das würde ich dann gemütlich auf dem Hotel verspeisen können. War nicht ganz billig, aber die vegetarische Lasagne war wirklich lecker und wurde inzwischen zuhause diverse Male kopiert und verfeinert 😀

Vor dem Essen gab es dann noch die angekündigte, kurze Session an der Santa Maria Maggiore:


Die Basilica Papale di Santa Maria Maggiore


Die Fontana di Santa Maria Maggiore lud zu einigen Spielereien ein.


Mangels des heute nicht aus dem Hotel geholten Stativs, diente die Fontana gleichzeitig auch der Stabilisierung.


Auf ein Abschiedsbild von der Straßenbahn ging es noch einmal kurz zum Termini hoch, wo passend der Stanga 7017 wendete.

Nach den morgendlichen Anlaufschwierigkeiten war es dann ab Mittag ja doch ganz gut gelaufen auf den Gleisen. Ich hatte zumindest zufrieden abgeschlossen mit Rom.
Auf dem Hotel gab es dann noch das große Abendessen. Dann war bald auch schon wieder Mitternacht und morgen würde es früh Richtung Torino gehen.


Dienstag, 18. April 2023 I: Von Rom nach Turin

Nach vier Nächten dauert das Aufräumen und Zusammenpacken dann doch schon etwas länger. Um sieben war ich aber unten an der Rezeption des kleinen Hotels. Der nette Betreiber hatte mir gestern noch einen Kaffee angeboten, bevor ich mich auf den Weg zum Termini machen musste. Da hatte ich natürlich nicht ablehnen können 😉

So ging es schon mit der ersten Koffeinstärkung Richtung Bahnhof. Die Zeit war nun doch etwas knapp geworden, wollte .italo doch schon um 07:40 vom Termini ablegen. So verzichtete ich auf das Experiment, auf eine Straßenbahn Richtung Termini zu hoffen und zog gleich zu Fuß mit dem Koffer zum Bahnhof. An den Fressalienständen waren die Schlangen überall auf ein Maß angewachsen, dass es mir sehr ratsam erschien, auch diesen Versuch sein zu lassen. Stattdessen suchte ich gleich meinen Wagen auf, der schon in drei Minuten den Termini verlassen sollte.


Beim Betreten des Termini durch den Seiteneingang kam gerade genau passend ein Zug aus der Bahnhofshalle gerollt.

An meiner Wagennummern angekommen, wunderte ich mich beim Einsteigen dann plötzlich, in der Prima gelandet zu sein. Irgendwie hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm, dass es bei der Buchung vor drei Monaten wieder irgendeinen super, extra, special, sonstwas Frühbucherpreis gegeben hatte, bei dem die erste Klasse kurioserweise sogar günstiger war, als die zweite. So war meine Nachfrage bei der netten .italo-Dame an der Tür dann natürlich auch maximal dämlich, ob hier alles richtig sei. Passte aber natürlich und ich konnte in meinem bequemen Einzelsessel Platz nehmen. Zum Angebot in der Prima bei .italo gehört auch, dass ständig jemand mit inkludierten Getränken und Snacks durchkommt. So war mein verpasstes Frühstück am Termini dann auch verschmerzbar. Bequem und pünktlich gleitete der Zug vor sich hin. Diesmal allerdings mit Unterwegshalten und nur 250 km/h, denn diesen Dienst fuhr einer der ETR 675, dafür aber ohne Umsteigen bis Turin. Ab Milano Centrale war dann aber schon recht wenig los, nachdem es sich zuvor immer weiter gefüllt hatte. Mit einer einstelligen Verspätung rollte der Zug schließlich in den Kopfbahnhof Porta Nuova in Turin ein. Die .italo-Fahrten auf den Schnellfahrstrecken kann ich im Nachhinein nur empfehlen. Mit den diversen Frühbucherrabatten auch unschlagbar günstig. Man wünschte sich so sehr ein funktionierendes Schnellfahrnetz zwischen den wichtigsten Städten auch bei uns zuhause…

Mit Vorfreude auf die letzte Station dieser Reise schritt ich in das sonnige Turin hinaus. Dort geht es dann im nächsten und letzten Teil dieser Reise weiter.


Rechts steht mein ETR 675 aus Rom, angekommen an der Porta Nuova in Turin.

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