Der erste “richtige” Tag des spontanen Winterurlaubes steht an. Erstmal gilt es sich wieder etwas bekannt zu machen mit der meterspurigen Ferrovia Trento-Malé-Mezzana und vor allem herauszufinden, wann und wo Ende Dezember die Schatten an der Strecke enden.
Die Fotostandpunkte sind auch in diesem Reisebericht wie inzwischen gewohnt wieder über einen Klick auf die jeweilige Aufnahme bei OSM hinterlegt.
Montag, 23. Dezember 2024
Dass ich den Urlaub hier eher in der Mitte der Ost-/Westausdehnung meiner ersten Ziele begonnen habe, hatte einen ganz praktischen Grund: Während Montag bis Samstag auf der Ferrovia Trento-Malé-Mezzana ein angenehmer Stundentakt auf der Gesamtstrecke mit Verstärkern von Trento bis Mezzolombardo, Cles und Malé gefahren wird, ist es sonn- und feiertags gerade einmal ein Zweistundentakt auf der Gesamtstrecke von Trento bis Mezzana. An den extrem kurzen Dezembertagen wäre das doch etwas dürftig, sodass ich diese Bahn noch vor den Weihnachtsfeiertagen am 23. und 24. Dezember mitnehmen wollte. Für das restliche Programm wären die Wochentage, dank der zumeist hauptsächlich touristischen Bedeutung der anderen Bahnen, dann fahrplanmäßig weitgehend egal.
Zwei Tage blieben mir hier nun also, um die wichtigsten, der im späten Dezember überhaupt sonnigen Motive abzuarbeiten. Auch wenn hier rund 700 km Luftlinie südlich der Heimat rund eine Stunde länger die Sonne scheint und diese vor allem merklich höher steigt am Himmel, rechnete ich mir die nutzbare Tageslänge nicht wesentlich länger als von 9.00 bis etwa 15.30 Uhr aus. Mal sehen, was da so geht bahnfotografisch.
Zunächst aber mal runter zum inkludierten Frühstück, das erwartet italienisch ausfiel. Es fand sich aber das ein oder andere, um den Magen etwas anzuregen. Das Wichtigste natürlich: Ein schönes Koffeinsüppchen zum Tagesstart.
Draußen war es dann noch schön tiefgefroren. Dank der trockenen, klaren Winterluft, war aber nichts freizulegen am Auto. So konnte es gleich losgehen. Wo sich nun einmal die Gelegenheit bot, wollte ich an dieser Bahn natürlich erstmal ein paar Schneebilder auf den Chip bannen. Mit dem weißen Zeug rechnete ich aber nur oberhalb von Malé ernsthaft, wo die Strecke bis ins erst 2016 erreichte Mezzana immerhin auf fast 1000 Meter ansteigt. Darunter dürfte es wohl in den letzten Tagen zu warm gewesen und der üppige Niederschlag in flüssiger Form heruntergekommen sein.
Freie Stellen versprach das Satellitenbild gleich am zweiten Haltepunkt hinter Mezzana am Rand des kleinen Ortes Piano. Direkt hinter dem Haltepunkt talwärts befindet sich auch eine der vielen Betonpfeilerbrücken des neuen Streckenabschnittes, die aber zumindest im Dezember durchweg im Schatten liegen dürfte. Auch die Motive Richtung Mezzana hatten wohl noch rund zwei Stunden, bis die Sonne über die hier nahen und recht steilen Talflanken steigen würde. Aber für eines meiner zwei avisierten Motive, würde die Sonne wohl eh nicht weit und hoch genug drehen momentan, sodass ich dieses mit dem bald folgenden Zug schon einmal umsetzte und mir das zweite für heute Mittag aufsparte.
Ein paar Minuten genoss ich noch das Warten in der ruhigen, morgendlichen Winterlandschaft, dann kam ein Alstom-Doppel aus dem Haltepunkt die Steigung hinaufgesprintet.
Das kleine Örtchen Piano hat an der Neubaustrecke nach Mezzana seinen eigenen Haltepunkt erhalten, wenn dieser auch etwas abseits des Ortes fast am Talgrund liegt. Von der Strecke fällt der Blick auf den noch tiefgefrorenen Ort am Nordhang.
Ein Motiv, das im Dezember nie passend Licht erhält, befindet sich unmittelbar hinter dem Haltepunkt Piano Richtung Mezzana. Die Langläufer bis Mezzana liefen bis in den Vormittag und ab dem späteren Nachmittag meist mit Doppeltraktionen. Hier sind es die Alstom ETi 401 und 407, die den Haltepunkt Piano verlassen haben und durch die Kurve hinauf nach Mezzana sprinten. Die vielen, nicht menschlichen Spuren im Schnee der Weide verraten, dass selbst hier auf fast 1000 Meter das Vieh im Winter regelmäßig mal raus darf. Tatsächlich knisterte auch der Elektrozaun vor sich hin und ab und an trat am Stall neben mir eine Kuh vor die Türe und sah nach dem Rechten. Anders als man es aus den Schweizer Bergen kennt im Winter, sollte man hier also durchaus vorher mal checken was abgeht, bevor man arglos eine der scheinbar im Winterschlaf liegenden Weiden betritt…
In Mezzana war für italienische Verhältnisse Schnellwende angesagt, sodass ich den Zug auf der Rückfahrt gleich noch vom Bahnsteigende des Haltepunktes Piano mitnahm.
Auf der Rückfahrt Richtung Trento bremsen ETi 401 und 407 in den Haltepunkt Piano. Der Fahrer hatte auf der recht dynamisch trassierten Neubaustrecke doch seine Mühe, den langen Zug halbwegs passend am Bahnsteig zum Stehen zu bringen.
Von der direkt auf eine Betonpfeilerbrücke führenden Ausfahrt aus dem Haltepunkt gibt es nicht mehr als ein Belegbild. Mit dem Türmchen der Friedhofskapelle des Cimitero di Piano auch durchaus ein Motiv für etwas längere Tage, an denen die Brücke im Laufe des Tages in die Sonne rückt.
Das Tal war hier durch seine Ost-/Westausrichtung und die Trassierung fast am Talgrund durchaus problematisch. Die erste Sonne würde wohl erst den nächsten Talfahrer gegen 11 Uhr erreichen. Die Stelle an der ich damit rechnete, war eine große Wiese hinter dem Haltepunkt Mastellina, wo die Strecke mal recht weit an die Nordseite des Val die Sole rückt. Den Bergfahrer konnte ich dort aber zuvor noch vom Nordhang aus im krassen Gegen-Nichtlicht mitnehmen. Wenige Minuten später kletterte die Sonne über den Hang und tauchte Meter um Meter den Talgrund ins Licht, an dem ich nun in den ersten Sonnenstrahlen auf die Rückkehr des Zuges wartete. Da stellte sich aber langsam richtiges Urlaubs-Feeling ein. Gemütlich bei bestem Wetter irgendwo an der Piste auf den Zug warten – herrlich!
Auch der nächste Bergfahrer ist um 10 Uhr kurz vor dem Haltepunkt Mastellina eine Doppeltraktion, diesmal gebildet aus den ETi 404 und 405.
Es ist schon zu erahnen, dass die Sonne nicht mehr lang brauchen wird, bis dieses Motiv im krassen Gegenlicht liegt, während ETi 404 und 405 weiter Richtung Mezzana eilen. Zum Glück kann man dann ja einfach die Streckenseite wechseln 😉
Zwei Minuten später stehe ich am Nordhang in den ersten Sonnenstrahlen und wechsle hinüber ans Motiv für die Rückkehr des Zuges.
Wo ich hier nun vierzig Minuten wartete und der aufgehenden Sonne über den Talgrund folgte, bleibt etwas Zeit, ein paar Worte über diese doch nicht übermäßig bekannte Bahnstrecke zu verlieren.
Der Bau der Bahnstrecke Trento-Malé begann unter damals österreich-ungarischer Konzession von 1905. Im Oktober 1909 wurde schließlich der Betrieb der Tranvia Trento-Malé auf der Gesamtstrecke von Trento über Cles bis Malé aufgenommen. Nachdem zunächst die bosnische Schmalspurbahn angedacht war, wurde die Strecke schließlich, wohl für die Option der Verbindung mit der Berninabahn über den Passo del Tonale, in Meterspur ausgeführt. Betrieben wurde die Strecke von Beginn an elektrisch mit 800 V Gleichspannung.
Nach dem zweiten Weltkrieg musste die Strecke in weiten Teilen rekonstruiert werden, wurde in diesem Zuge auf 3000 V Gleichspannung umgerüstet und unabhängig vom Straßenverkehr neutrassiert, was wohl ein wichtiger Schritt zum Überleben dieser Strecke über die autophilen 60er- bis 80er-Jahre war. In den 60er-Jahren wurde auch das komplette alte Rollmaterial ersetzt, das noch sehr an Vorortbahnen aus K&K-Zeiten erinnerte: Schwere, hochbeinige Vierachser mit Holzaufbauten, Lyra-Stromabnehmern und zweiachsigen Beiwagen, wie man es ähnlich beispielsweise noch lang von den Innsbrucker Vorortbahnen kannte. Im Jahr 1964 wurde schließlich die “neue” Ferrovia Trento-Malé eröffnet, mit der sich die Fahrzeit um etwa die Hälfte auf 1 1/2 Stunden reduziert hatte.
Zum Einsatz kamen nun fünf neue, vierachsige Triebwagen EL 01-05 von Stanga/TIBB, drei optisch und technisch sehr ähnliche, achtachsige Gelenkwagen ET 11-13, sowie zwei 1966 von der eingestellten Dolomitenbahn übernommene Achtachser ET 007 und ET 008.
Bis in die 90er-Jahre geschah im Anschluss recht wenig, bis in Trento 1995 der neue schmalspurige Endbahnhof neben dem Hauptbahnhof eröffnet wurde und gleichzeitig mit vier Achtachsern ETi 15-18 von Ansaldo-Breda erstmals seit der Umstellung wieder neue Fahrzeuge beschafft wurden. Die beiden von der Dolomitenbahn übernommenen Triebwagen konnten damit wohl ausrangiert werden.
Ab 1997 begann schließlich der Weiterbau der Strecke bis zum heutigen Endpunkt im Wintersportort Mezzana. Zunächst 2003 bis Marilleva, bis 2016 nach Mezzana.
Die aktuell dominierende Fahrzeuggeneration von Alstom wurde bis 2007 in Betrieb genommen. Die ETi 401 bis 414 bieten erstmals Niederflureinstiege, großzügige Mehrzweckabteile und behindertengerechte WCs. Das gesamte Rollmaterial aus den 60er-Jahren konnte damit ausrangiert werden.
Die Ansaldo-Achtachser konnte ich nun schon beim zweiten Besuch in Folge nicht im Einsatz aufnehmen. In Trento stand am Depot aber zumindest ein aufgerüstetes Fahrzeug und es gibt auch recht aktuelle Einsatzbilder. Wahrscheinlich kommen die Fahrzeuge eher auf Verstärkerfahrten zum Einsatz, oder wenn besonders viele Doppeltraktionen gebildet werden. Stellvertretend sei zumindest eines meiner ersten Bahnbilder aus dem Jahr 2003 gezeigt, als die ETi 15-18 noch die neuesten Fahrzeuge waren und das Vier- und Sechsachser-Geraffel aus den 60er-Jahren noch unverzichtbar. Auch 2012 konnten wir eine Doppeltraktion der Fahrzeuge unterhalb Cles aufnehmen. Da es seither auch keine weiteren Neufahrzeuge gibt, scheinen die vier Triebwagen nach wie vor regelmäßig benötigt zu werden. Auch von den eigenen Baureihen aus den 60er-Jahren sei jeweils eine Aufnahme gezeigt, nur von den von der Dolomitenbahn übernommen Fahrzeugen fehlt eine Aufnahme in der Sammlung. Der ET008 steht allerdings als Denkmal vor der Zentrale von Trentino Trasporti im Industriegebiet nördlich von Trento ausgestellt und kann problemlos von öffentlichem Gelände aufgenommen werden – so zumindest auf den aktuellsten StreetView-Bildern von 2022. Bei Licht blieb dazu im Dezember natürlich keine Zeit, davon abgesehen, dass ich es auch wiedermal erst im Nachhinein recherchiert habe. Weiteres Altmaterial steht meist auf einem Abstellgleis neben der neuen Betriebsstätte der Schmalspurbahn am Ortsrand von Malé.
Seit 2007 bilden die ab 2006 gelieferten ETi 401 bis 414 das Rückgrat der Ferrovia Trento-Malé-Mezzana. Hier noch in der Lackierung der Auslieferung am 12. Juni 2019 in Malé.
Inzwischen ist die gesamte Flotte in das aktuelle Farbschema von Trentino Trasporti versetzt worden. Mir persönlich gefällt es deutlich besser. ETi 406 wartet hier am 23. Dezember 2024 im Endbahnhof Trento.
ETi 15 am 24. Juli 2003 im Bahnhof von Malé. Die Kamerahaltung auf Einstiegshöhe entsprach damals noch der Körpergröße 😉 Die Lackierung entspricht noch der Auslieferung im Jahr 1995, die diesen Triebwagen durchaus gut zu Gesicht stand. Heute tragen die Triebwagen die etwas mühsam auf ihre Bauklotzform übertragene, aktuelle Lackierung der Alstom ETi.
Nach der Rekonstruktion der Strecke bis in die 60er-Jahre, wurde der Betrieb auf der Gesamtstrecke unter neuer Spannung und mit neuem Fahrzeugpark 1964 wiedereröffnet. Zum Einsatzbestand zählten die Triebwagen EL01 bis EL05 von Stanga/TIBB. Mindestens zwei der Fahrzeuge sind in ihrer Ursprungslackierung(?) erhalten. Am 12. Juni 2019 standen EL05 und EL03 in Dimaro.
Auch die sehr eng verwandten Achtachser ET11 bis ET13 kamen bis zur Inbetriebnahme der Alstom ETi 401 bis 414 zum Einsatz. Hier ist ET13 am 24. Juli 2003 in Tassulo zu sehen.
Damit aber zurück ins Hier und Jetzt: Nach dem ersten herrlichen Sonnenbad kam aus Mezzana bald das Alstom-Doppel zurück. Weiterer Plan war, den nächsten Bergfahrer auch noch hier an der Wiese ein Stückchen weiter hinten abzufangen und diesem dann wieder Richtung Mezzana zu folgen und die Rückfahrt bei Piano zu erwarten, dort dann hoffentlich ebenfalls in der Sonne.
Als erste Talfahrer erhaschen ETi 405 und 404 erst um kurz vor elf im oberen Teil der Strecke im Val di Sole die ersten Sonnenstrahlen am Talgrund. Die weißen Berge im Hintergrund verraten, warum das obere Val di Sole ab Mezzana und die Orte am Passo del Tonale durchaus nicht unbedeutend für den italienischen Wintersport sind.
Die Dörfer am Südhang des Val di Sole haben schon ein schweres Schicksal: Sonne kommt hier im Dezember quasi nie an. Nur durch kleine Einschnitte am Grat glimmt gegen Mittag mal etwas Licht in den winterlichen Nadelwald.
Rund eine halbe Stunde später kommt der nächste Kurs nach Mezzana. Die Vormittagsspitze scheint für beendet erklärt worden zu sein, sodass sich ETi 413 allein auf die Reise in den Schnee gemacht hat. Ich habe mich auf der großzügigen Wiese am Talgrund nur einige hundert Meter nach Osten verschoben.
Nun also wieder die wenigen Minuten hinauf bis Piano. Durch die bei diesem Kurs noch etwas schnellere Wende mit nur 12 Minuten Wendezeit in Mezzana, bliebe mir nicht übermäßig viel Zeit, um vom Haltepunkt Piano noch ins Motiv zu gelangen. Übrigens auch eine etwas nervige Eigenart dieser Bahn: Es wird zwar ungefähr ein Zug pro Stunde und Richtung auf der Gesamtstrecke gefahren, aber eben nur ungefähr. Konkret fahren in Mezzana den ganzen Tag über keine zwei Züge auf die gleiche Minute ab – sehr einprägsam 😀 Man muss also wirklich bei jedem Zug auf den Fahrplan schauen, wann mit dem wo zu rechnen ist. Mit den Verstärkern ab Malé und Mezzolombardo Richtung Trento ist es übrigens das Selbe: Es wurde scheinbar akribisch darauf geachtet, aber auch wirklich nie auf die gleiche Minute abzufahren. Ob es mit irgendwelchen Anschlüssen in Trento zusammenhängt blieb für mich unbeantwortet, aber kurios ist so ein kompletter Anti-Takt-Fahrplan irgendwie schon immer wieder. Zwei bzw. drei Züge je Tag und Richtung verkehren auch als “Schnellzüge” und halten dabei nur an wenigen Stationen. Da ist die Verzerrung des Fahrplans natürlich selbsterklärend.
Der prüfende Blick in den Fahrplan hatte mir zumindest verraten, dass ich beim Motivwechsel jetzt nicht bummeln sollte und so schaffte ich es auch schnellen Schrittes die Schneepiste vom Parkplatz am Haltepunkt Piano bis in die Sonne Richtung Mezzana hinauf. Der Schatten einer fernen Baumgruppe genau mittig im Motiv, machte es hier weniger einfach als ich gedacht hatte, zumindest über die Talflanke war die Sonne nun aber – wenigstens für vielleicht ein bis zwei Stunden. Der Talfahrer nach Trento konnte durch den Schatten nicht ganz wie geplant umgesetzt werden, die Sonne war aber auch schon bisschen weiter rum als gedacht, sodass ich noch auf den nächsten Bergfahrer Richtung Mezzana wartete, der dann wirklich gut kam auf dem Damm in der lang gezogenen Kurve.
Vor wenigen Minuten ist ETi 413 in Mezzana zur Rückfahrt aufgebrochen und erreicht gleich den Haltepunkt Piano. Genau wo der Schatten lag, hatte ich eigentlich im 50mm-Standard den Zug platzieren wollen. Die weit entfernte und im Bild nicht sichtbare Baumgruppe links von mir, hatte ich heute Morgen irgendwie nicht im Verdacht gehabt, selbst am Mittag noch einen Schatten bis auf den Damm zu werfen. Mit dem Dezemberlicht muss ich doch noch ein wenig akklimatisieren…
Die Gegenrichtung eine halbe Stunde später kurz nach Mittag ging dann aber ziemlich gut mit ETi 411. Einmal vor dem Schatten…
…und einmal hinter dem Schatten.
Sorgen um drohende Schatten muss sich das heute Morgen noch tiefgefrorene Piano aktuell mal nicht machen für einige Stunden. Der Haltepunkt des Dorfes nur wenige Schritte rechts von mir bekommt dafür den ganzen Tag keine Sonne ab.
Es war höchste Zeit, die Schatten des Val die Sole zu verlassen. An längeren Tagen dürfte hier im obersten Abschnitt noch einiges mehr gehen, vielleicht hat man im Februar dabei auch einmal Schneeglück. Ich wechselte nun an den “alten” Abschnitt unterhalb von Malé, denn zwei Klassiker wollte ich heute sonnenstandsmäßig mindestens noch antesten: Der Blick auf das Castillo di Cles oberhalb des Lago di Santa Giustina und die Brücke über den daraus abfließenden Noce zwischen Tassulo und Dermulo.
Auf dem Weg dorthin wollte ich noch eines der kleinen an den Hang geschmiegten alten Dörfer in den Obstplantagen mitnehmen, von denen die Strecke zwischen Malé und Cles unzählige passiert. In Erinnerung geblieben war mir vom letzten Besuch der Blick auf Bozzana. Der Talabschnitt zeigte sich jetzt um 13 Uhr aber schon (oder noch? oder immer?) komplett verschattet. Ein Ort zurück war mir eben aber noch ordentlich die Sonne auf die Frontscheibe gebrutzelt, da sollte also was gehen. Also einen italienischen U-Turn hingelegt – ja, ich hatte mich schon wieder viel zu sehr an den hiesigen “Fahrstil” angepasst 😀 – und zurück nach Tozzaga. Oberhalb der Straße am Ortsrand Richtung Malé ergab sich auch hier ein schöner Blick auf die Ausfahrt auf der anderen Seote des Ortes und von hinten kam auch bald schon der Kurs aus Mezzana zurück, den ich eben noch oben bei Piano aufgenommen hatte. Ganz langsam ist diese Bahn eben nicht, auch wenn sie mit 2 Stunden insgesamt fast die doppelte Fahrzeit hat wie die Straße. Zumindest wenn die Straßen frei sind, was besonders in Cles und unten Richtung Etschtal nicht immer der Fall ist.
ETi 411 hat den Haltepunkt Tozzaga passiert und rollt weiter hinab Richtung Cles. Hinter dem kleinen Knick das Tal hinab liegt der Ort Bozzana, bei dem ich eigentlich das Bild machen wollte. Ob dort im Dezember überhaupt je die Sonne scheint? Für dieses Bild wurde unten etwas Straße mit Gras überwuchert.
Ziel war nun die große Brücke über den Noce südlich des Stausees Lago di Santa Guistina, knapp hinter der Staumauer. Eile zeigte sich hier wie erwartet als unbegründet, die Sonne dürfte an dieser Stelle mit am längsten an der gesamten Strecke scheinen, da die Strecke vom Val di Sole nun ins weit geöffnete und nach Süden ausgerichtete Val di Non abgezweigt ist. Ich hatte noch eine kleine Zugspause und vertilgte am Bahnhof Tassulo daher noch eben den griechischen Salat aus dem Coop Pronto von gestern. In Teilen war der von der Nacht noch immer gefroren, aber er ließ sich essen 😀
Die Strecke beschreibt unterhalb von Cles eine große, abfallende Kehre, um der Höhe des heutigen Stausees etwas näher zu kommen und die tief eingeschnittene Schlucht des Noce an möglichst schmaler Stelle zu überqueren und dadurch keine kilometerlange Brücke auf die Ostseite des Val di Non zu benötigen. Dennoch hielt die Brücke über den Noce aufgrund der tiefen Schlucht über ein halbes Jahrhundert einen Rekord und zwar mit 144 Metern jenen als höchste Eisenbahnbrücke der Welt. Die alte Stahl-Bogenbrücke mit untenliegendem Bogen und aufgeständerter Fahrbahn wurde im Zuge der Rekonstruktion der Strecke 1959 rund 270 Meter flussabwärts durch eine neue Betonbogenbrücke ersetzt, ebenfalls mit untenliegendem Bogen und aufgeständerter Fahrbahn. Die Strecke wurde durch einen anschließenden Tunnel hinauf zum Bahnhof Dermulo neutrassiert. Acht Jahre zuvor war der heutige Stausee Lago di Santa Giustina geflutet worden, die 152 Meter hohe Mauer der Talsperre liegt in Sichtweite zur Brücke und war zu ihrer Eröffnung die höchste Europas. An Stelle der alten Eisenbahnbrücke, wurde eine zur neuen Bahnbrücke sehr ähnliche Betonbrücke für den Straßenverkehr, direkt hinter der Staumauer errichtet.
Was so ausführlich, mit so vielen Superlativen beschrieben werden muss, dass kommt in der Realität ja gern mal maximal unspektakulär daher. Vom Bahnhof Tassulo aus betrachtet, mag das noch stimmen. Da sieht man leicht unterhalb eine zugegebenermaßen recht ästhetische, einigermaßen lange aber nun auch nicht ganz prominent besondere Betonbogenbrücke hinter einer Abrisskante der Obstplantagen. Um die Brücke darzustellen, muss man sich auf Augenhöhe und genau seitlich zu ihr begeben, an die Abrisskante der Obsthänge, wo es rund 140 Meter fast senkrecht hinab zum Noce geht. Und genau das tat ich nun für den nächsten Zug. 2019 hatte ich mir schon die ungefähre Stelle bei OsmAnd notiert, dummerweise war dann genau in diesem Streckenabschnitt eine Baustellensperre. Durch das selbst mittags tiefstehende Licht und das fehlende Laub an der Apfelterrassen war es jetzt fünf Jahre später aber eh viel besser, ließ es sich in den Plantagen doch viel besser navigieren und die passende Stelle finden, wenn nicht alles voll mit grünem Laub und prallen Früchten hängt.
Die wohl spektakulärste und mit dem Burgblick von Cles wohl die mit Abstand bekannteste Stelle der Ferrovia Trento-Malé-Mezzana: Die 144 Meter hohe Brücke über die Schlucht des Noce hinter der 1951 erbauten Staumauer des heutigen Santa Giustina Stausees. Ein unerkannter Alstom ETi überquert in schwindelerregender Höhe die Schlucht. Im Hintergrund die “neue” Straßenbrücke aus den 60ern an der Stelle der alten Bahnbrücke. Die Staumauer lässt sich kaum vollständig verdecken um die Bahnbrücke komplett freizustellen, dafür lässt es sich in den Plantagenterassen nicht frei genug fotografieren. Man benötigt immer einen ausreichend großen Absatz unter sich zu nächsten Terrassenstufe, was nur an wenigen Stellen gegeben ist. Aus meiner Sicht gehört die Staumauer aber zum Ensemble auch dazu.
Der ETi hat den Westhang des Val di Non erreicht und dreht oberhalb hinter dem Bahnhof Tassulo nun durch die Kehre hinauf auf die Höhe von Cles, gesehen durch die winterlich bizarren Gerippe der Leistungs-Apfelbäume.
Für die nächste Kreuzung in Cles sollte es nun der Burgblick sein. Zuvor enterte ich im Ortskern noch kurz den Spar-Laden für ein Mittagessen. Dafür bleibt bei Dezembersonne einfach meist keine Zeit, gerade ließ es sich aber ganz passig einbauen. Mit was Essbarem und einem Kaffee parkte ich anschließend an der kleinen Gasse oberhalb des Parco Doss di Pez und lief runter zum Motiv. Die Aussicht auf das über der Landschaft und dem Stausee fast schwebenden Castillo di Cles war schon genial, zumal bei diesem klaren Dezemberlicht. Einziges, klitzekleines Problem: Der recht steile Hang, an dem die Strecke hier zwischen Cles und dem Castillo entlang läuft, lag jetzt um 14 Uhr schon im Schatten. Selbst die Kreuzung zuvor könnte schon knapp werden, ich merkte mir also für morgen mal die Mittagskreuzung als Pflichttermin in Cles vor. Bevor mich der stürmisch den Hang entlang peitschende Wind von den Füßen zu holen drohte, gelang aber zumindest noch ein Landschaftsbild der Stelle. Ich wartete dann auch noch den Zug ab, der kam jetzt eh jede Minute und es war nichts mit anzufangen.
Während ich angesichts des Schattens auf meinem Motiv noch mal ohne Erfolg um die Ecke schaute, gelang zumindest ein Landschaftsbild vom Val di Non aus hinauf ins Val di Sole. Die Bahnstrecke unterquert den Grat, den sich die Straße zwischen den beiden Tälern mühsam hoch und wieder herunter quält, in einem fast 3 Kilometer langen Tunnel zwischen dem Haltepunkt Cles-Polo Scolastico und dem Bahnhof Mostizzolo. Direkt hinter dem Tunnel gibt es vor Mostizzolo im Übrigen eine weitere hohe Betonbogenbrücke. Eine sonnige Umsetzung im Dezember ist aber komplett aussichtslos, weshalb ich diese beim diesjährigen Besuch komplett ignorierte.
Dieser Ausblick über das Castillo di Cles auf den Lago di Santa Giustina lässt sich sehr ähnlich auch mit der Bahn umsetzten. Ende Dezember aber mindestens eine Stunde eher, besser deren zwei am Mittag.
Weiter fällt der Blick bei absolut klarer Sicht in die winterlich karge Landschaft über den Stausee.
Halb drei und der Tag für Sonnenfotos schon fast vorbei. Das wäre also die “Arbeitslänge” an die ich mich in den nächsten Tagen gewöhnen dürfte. Für den echten Arbeitsalltag wäre das mal eine Option 😉 Ich hatte aber noch was im Köcher, denn mit etwas Recherche findet sich bis halb vier eigentlich immer noch was. Eine Option ist an dieser Strecke natürlich die Noce-Brücke, die mindestens etwa bis 15 Uhr funktionieren sollte. Da war ich aber nun eben schon gewesen, sodass ich meine zweite Option auf der Liste ansteuern wollte: Die Etschbrücke hinter Mezzocorona. Das könnte eine Punktlandung werden, wenn ich den eben hier in Cles abgefahrenen Zug mit italienisch angepasstem Fahrstil noch überholen würde. Sollte kein Problem sein, ich hatte die Fuhre sogar kurz vor Taio knapp wieder ein und schaute kurz zum noch sonnigen Bahnhof hoch. Allerdings reichte die Zeit dann doch nicht ganz und durch die Kreuzung eines doppelt geführten Verstärkers in Gegenrichtung, war auch unklar, ob die Ausfahrt überhaupt klappen würde. Also weiter das Val di Non hinab ins Etschtal. Bei einem vorweihnachtlich bereits geschlossenen Möbelausstatter das Auto abgeworfen und die wenigen Meter zum Motiv gehastet. Für einen Gegenzug reichte es nicht mehr, aber glücklicherweise kam “mein” ETi 406 pünktlich und Minuten bevor auch das Etschtal hinter der weit entfernten, aber bekanntlich hohen und steilen Talflanke in den Schatten fiel.
Hinter dem Haltepunkt Grumo-San Michele überquert die Schmalspurbahn die Etsch und schwenkt anschließend in die Achse des Tals auf den S-Bahn-mäßigen Abschnitt nach Trento ein. Kurz vor “Licht aus” rollt ETi 406 Richtung Trento auf die Etschbrücke.
Von der parallelen, modernen Fußgängerbrücke fällt der Blick das Etschtal hinauf auf den Ort San Michele.
In den letzten Sonnenstrahlen ließen sich interessante Architekturstudien der Fußgängerbrücke anfertigen auch wenn es dank des stürmischen Windes gar nicht einfach war, die Kamera genau symmetrisch auszurichten.
Schon fällt nur Minuten nach dem letzten Bahnbild auch das gesamte Etschtal in die Dezemberschatten. Die steilen Flanken des Tals machen im kargen winterlichen Zustand mit dem tiefen Licht noch einmal mehr her.
Das hatte ja nun wunderbar geklappt. “Nur” für dieses letzte Bild war ich jetzt aber nicht die halbe Strecke runtergefahren. Den restlichen Tag wollte ich für einen Stadtbummel durch Trento nutzen. Unweit des Bahnhofes Mezzocorona Ferrovia FTM (auf der anderen Straßenseite des trenitalia-Bahnhofes) wurde ich das Auto los und versuchte anschließend mir am Bahnhof ein Ticket zu ziehen. Da hing alles Mögliche herum an Automaten und Validierern, aber so ganz checkte ich erst nicht, wo ich nun ein Ticket nach Trento bekam. Nach etwas hin und her klappte es dann mit einer Art Einzelfahrschein im Stadttarif für Trento, den ich mal als passend für mein Vorhaben ansah und der Automat spuckte das Ticket genau in dem Moment aus, in dem der nächste Zug Richtung Trento einlief. Muss man das Teil jetzt noch irgendwo außerhalb abstempeln? Keine Ahnung, keine Zeit, erstmal rein in den Zug. Ein genauer Blick auf das Ticket offenbarte dann im Zug, dass man das sehr wohl abstempeln musste, aber ob ausschließlich Selbstkontrolle galt, oder das im Zweifel auch der Zugbegleiter macht, blieb ungeklärt. Denn dieser zeigte trotz regem Fahrgastwechsel keine Anstalten, noch einmal eine Fahrkarten-Kontrollrunde zu drehen. War wohl schon einmal durch heute und hatte jetzt keine Lust mehr. Stattdessen schritt er bei jedem Halt nach draußen und fertigte den Zug ab. Er brachte nach dem Zeichen zum Lokführer auch jeweils seine Tür per Schlüssel manuell zum Schließen. Lustigerweise blieben die Türen aber trotzdem, wohl vom Zugführer aus, noch freigegeben, sodass bei längerem Aufenthalt in einer Station oftmals doch noch spontane Fahrgäste die Türen wieder öffneten und den vom Zugbegleiter schon für abgefertigt erklärten Zug enterten. Alles bisschen seltsam. Andererseits eben Italien, da muss nicht alles auf den ersten Blick direkt Sinn machen, es läuft halt irgendwie auch so…
Auf der Rückfahrt am Abend hatte ich übrigens wieder den selben Zugbegleiter, obwohl der vorhin schon eine Motivation an den Tag gelegt hatte, als wäre gleich Feierabend. Diesmal drehte er aber seine Kontrollrunde. Ich hatte am Bahnsteig in Trento aber einen Stempler gefunden und das von vorhin nun noch ungenutzte Ticket mal validiert. Schaute der Zugbegleiter bei der Kontrolle aber gar nicht genauer drauf, was das gestempelt war, sondern knipste mit seiner Zange einfach ein Loch rein. So ganz hab ich’s noch nicht verstanden… 😀
Der Besuch in Trento zur blauen Stunde war zumindest sehr lohnenswert. Ein zumindest in der historischen Altstadt wirklich hübsches Städtchen mit diesem Gewissen Tor-zur-Welt-Vibe, wie ihn auch andere Städte am Rande der großen Alpenpässe versprühen. Auf der zentralen Achse durch die Altstadt vom Bahnhof zur Piazza del Duomo und weiter zur Piazza di Fiera war es teils aber schon abartig voll. Da floh ich im Anschluss erstmal in ein Caffè und setzte mich im vordere “Stehbereich” an einen der leeren Tische für schnelle Gäste, anstatt hinten im vollen Sitzbereich Platz zu nehmen. Einen Americano und ein süßes Gebäckstück später ging es wieder raus und ich schlich nun durch vorwiegend ruhige Nebengassen zurück zum Bahnhof der FTM.
Mit ETi 406 ging es anschließend ins weihnachtliche Trento hinein. Die FTM endet hier in einem eigenen Bahnhof samt Halle direkt neben dem Bahnhof der Staatsbahn. Wie oben schon erwähnt, wurde der neue FTM-Bahnhof erst 1995 fertiggestellt. Zuvor endete die Strecke nach der Umstellung von der alten Straßenbahn jahrzehntelang in einem Provisorium an der Piazza Centa, über fünf Minuten Fußweg vom Hauptbahnhof entfernt. Das alte Provisorium existiert heute noch und ist am Satelliten gut zu erkennen, dient aber nurmehr als Teil des FTM-Betriebsgeländes von Trento.
Der anschließende Stadtrundgang führte mit Einsetzen der blauen Stunde zunächst auf die Piazza del Duomo zu.
Hier trieben sich am Nachmittag viele Menschen herum und genossen die letzten Tage der Vorweihnachtszeit. Die üblichen Foto-Szenen sind dabei natürlich unvermeidlich.
Randbebauung der Piazza del Duomo.
Die selbsternannte Weihnachtsstadt (“Cittá del Natale”) hatte es sich nicht nehmen lassen, auf dem Domplatz einen stattlichen Weihnachtsbaum aufzustellen. Der war aber wirklich sehr stilvoll und dezent geschmückt. Nichts kitschig bunt, nichts blinken, einfach warme Lichter und paar große goldenen Kugeln.
Blick durch die Fontana del Nettuno die Via Rodolfo Belenzani hinauf.
Und in die andere Richtung zum Dom gesehen.
Langsam verschwindet auch das letzte Glimmen hinter den steilen Flanken des Etschtals.
Durch die Via Giuseppe Garibaldi geht es weiter durch die quirlige Innenstadt in Richtung der Piazza di Fiera, auf der sich ein größerer Weihnachtsmarkt befand.
Blick in die Seitenstraße Via Santa Trinità
Wenn der Name des Geschäfts keine Fragen offen lässt…
Sobald man sich auch nur eine Nebengasse vom Getümmel auf der zentralen Einkaufsstraße entfernt, herrscht wie so oft fast schon gespenstische Ruhe – zumindest hier, wo auch kein Fiat Panda durchpasst.
Bald war die blaue Stunde vorüber und ich schlenderte nach einem Besuch in einem Caffè durch die Nebengassen zurück zum Bahnhof. Obwohl auch nur einmal auf die Rückseite des Doms gewechselt, ist hier fast gar nichts los.
Viele Gebäude wurden hier in Norditalien nicht einfach nur angeleuchtet im Dunkeln, sondern zur Weihnachtszeit regelrecht als Projektionsfläche genutzt. So auch die Gabäude an der Piazza del Duomo und der Dom selbst.
Auf dem Weg zum Bahnhof fand sich auf der Piazza Santa Maria Maggiore neben gleichnamiger Kirche noch dieses lebensgroße Krippenspiel-Ensemble.
Zurück am FTM-Bahnhof passte ich ETi 407 für die Rückfahrt nach Mezzocorona ab. Der um kurz nach 18 Uhr durchaus noch zur HVZ fahrende Zug, füllte sich ordentlich, ein zweiter Zugteil hätte nicht schlecht getan. Von 16.33 bis 18.42 verlassen aber ganze sechs Züge den Schmalspurbahnhof von Trento mit Zielen Mezzolombardo, Malé und Mezzana, sodass durchaus ein an den Bedarf angepasstes Angebot gefahren wird.
Über die S-Bahn-Strecke eilte der Zug mit Ziel Malé aus Trento hinaus. Die ETi machen dabei nicht nur von außen optisch ein wenig den Eindruck, als hätte Alstom eines seiner Lint-Derivate im CAD einfach mit dem Faktor 0,7 multipliziert (1435mm auf 1000mm), auch an der Inneneinrichtung setzte sich dies ein wenig fort, vor allem mit den kurios anmutenden, maßstäblich verkleinerten Reisezugsitzen, deren ausgeformte Kopfstützen bei mir zielgenau in die Schulterblättern “stachen” 😀
In Mezzocorona entließ ich mich in die Freiheit und kurbelte anschließend kurz die knappe Stunde nach Mezzana zurück, dann war die heutige Expedition beendet.
Es ging im Anschluss noch in mein gestern auserkorenes Stammlokal hinüber, wo es heute Salat und gefüllte Nudeln gab, aber viel erzählenswertes geschah sonst nicht mehr.
Für morgen steht dann noch ein ganzer Tag hier an der FTM auf dem Plan, es gilt schließlich noch viele der trotz Ende Dezember möglichen Motive abzugrasen. Einen genauen Plan tüftelte ich noch aus, um mich in den 6 1/2 Stunden Sonne morgen nicht zu verzetteln. Davon dann aber im nächsten Teil mehr.