Der Tag sollte heute größtenteils im Zeichen der Straßenbahn Schöneiche-Rüdersdorf stehen. Mit dem Fahrrad würde es einmal entlang der Strecke von Friedrichshagen bis nach Rüdersdorf und zurück gehen. Aber auch die BVG würde wieder Anteile am Tag erhalten und sowohl vor als auch nach der SRS in den Fokus rücken.
Montag: 08. Juli 2024: Mit dem Fahrrad entlang der Linie 88
Wieder startete der Tag um 7:00 Uhr, denn auch der heutige Wetterbericht versprach vor allem für den Vormittag nichts als Sonne. Da heute der erste Werktag meiner Reise war, lohnte sich das erste Mal ein Besuch bei der SRS. Am Wochenende ist der Verkehr dort deutlich ausgedünnt und die Wahrscheinlichkeit, den M6C-NF als mein Hauptziel bei dem Betrieb zu bekommen, wäre doch sehr gering. Folglich kam mir der Montag ganz gelegen, denn im 20-Minuten-Takt blieb gar nicht so viel anderes übrig, als den Wagen einzusetzen.
Vielleicht schon mal vorab etwas zur sehr angespannten Fahrzeugsituation der SRS während meines Besuches. Im Normalfall stehen dem Betrieb zwei Duewag GT6ZR, vier Tatra KTNF6, zwei aus Mülheim übernommene Duewag M6C-NF sowie drei von Transtech/Skoda stammende Artics zum Einsatz zur Verfügung. Bei einem normalen Werktagsauslauf werden vier Fahrzeuge für den Planbetrieb sowie zwei Zweirichtungsfahrzeuge für Verstärkerfahrten benötigt. Bei meinem Besuch war die Fahrzeuglage hingegen nicht so entspannt wie diese Aufzählung vermuten lässt. Von den GT6ZR stand aufgrund zweier in der näheren Vergangenheit liegenden Unfällen kein Fahrzeug zur Verfügung. Bei einem dieser Unfälle war auch einer der M6C-NF verwickelt, der ebenfalls einen Totalschaden erlitten hatte und nicht mehr in Betrieb stand. Zudem ist einer der KTNF6 dauerhaft abgestellt und ein weiterer war erst frisch aus Cottbus zurückgekehrt und noch nicht wieder im Betrieb. Auch einer der drei Artics ist nach einem Unfall mit einem LKW aus Ende April 2024 abgestellt. Somit verblieben genau 5 einsatzfähige Fahrzeuge, darunter zwei Artics, zwei KTNF6 und ein M6C-NF. Die Verstärkerfahrten wurden daher ausgesetzt und es fand nur der normale Streckenbetrieb statt, für den bereits vier der fünf Fahrzeuge benötigt werden. Folglich war die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass der M6C-NF zum Einsatz kommen würde.
Bevor es aber wirklich zur SRS gehen sollte, wollte ich ein paar morgendliche Aufnahmen an der Linie 62 umsetzen. Daher sattelte ich mein Fahrrad und fuhr in Richtung der Haltestelle Rahnsdorfer Straße. Ein Stück hinter der Haltestelle sah ich den ersten GT6U entgegenkommen und suchte mir eine sonnige Stelle, an der ich den Wagen ablichten konnte.
Am Morgen ist die Achse der Linie 62 für die aus Köpenick kommenden Fahrzeuge perfekt im Licht. So gelang mir zumindest ein Bild des vorerst letzten Kurses in Form von Wagen 1595, der auf der Linie planmäßig bis nach S Mahlsdorf fuhr.
Weitere Bilder sollten ungeplant nicht mehr folgen. Nur wenige Meter hinter der Stelle, an der das letzte Bild entstanden war, hatte es einen Unfall gegeben. Darin involviert war auch ein Motorradfahrer gewesen, dessen Motorrad auf die Gleisanlagen der BVG gerutscht und in Flammen aufgegangen war. Auch der Transporter, der das Motorrad offensichtlich erwischt hatte, stand auf den Gleisen und so war der weitere Betrieb erstmal auf unbestimmte Zeit eingestellt. Ich checkte schnell die Lage, ob noch Hilfe benötigt würde. Dem Motorradfahrer ging es zum Glück augenscheinlich den Umständen entsprechend gut. Zudem standen bereits einige andere Passanten um das Geschehen herum, die Hilfe leisteten. Meine Hilfe würde also nicht mehr gebraucht werden. Somit galt nun eine Planänderung. Hier würde die nächsten Stunden erstmal nichts fahren. Für mich ging es daher bis zur Zwischenschleife Mahlsdorf Süd weiter. Dort hatten sich auch schon einige der folgenden Kurse eingefunden und warteten auf weitere Anweisungen. Sehr wahrscheinlich würden die Wagen in der Folge die Zwischenschleife als Endhaltestelle nutzen und von dort aus zurück in Richtung Köpenick starten. Da sich die Schleife in einem kleinen Waldstück völlig im Schatten befand, bot sich mir aber kein Motiv. Inzwischen waren die ersten Sirenen zu hören, die sich in Richtung des Unfallortes bewegten. Bezeichnenderweise war die Betriebssicherheit der BVG das erste Fahrzeug mit Blaulicht, welches mir entgegen kam. Kurz darauf folgte ein Krankenwagen, bevor einige Minuten später ein ganzer Feuerwehrzug durch kam. Inzwischen waren 20 Minuten vergangen, seitdem ich den Unfallort gesehen hatte und sicherlich noch etwas länger, dass der Unfall passiert war. Die Polizei hatte es trotzdem immer noch nicht zum Unfall geschafft, bis ich von der Schleife Mahlsdorf Süd aus meinen Weg durch den Wald in Richtung SRS einschlug.
Von der Zwischenschleife aus waren es mit dem Fahrrad knapp 4,5 Kilometer bis zur Endstation S Friedrichshagen der Linie 88. Ich kam 15 Minuten später an der Schleife an und fand dort direkt mal einen der zwei Artics in der Schleife vor. Für den nächsten Kurs ging es weiter in das große Waldstück, welches die Straßenbahn zwischen der Station S Friedrichshagen und dem Ort Schöneiche durchquert. An einem der unzähligen Waldwege, der die Strecke kreuzt, fand ich einen kleinen Sonnenspot, der etwas frei von Bäumen war. Dort stellte ich mich auf und wartete auf die Rückkehr des zweiten Kurses, der mir bereits in Richtung S Friedrichshagen entgegen gekommen war. Dabei handelte es sich um den zweiten Artic. Somit war klar, dass beide fahrfähigen Artic im Betrieb standen und die anderen beiden Kurse etwas Interessanteres bringen sollten.
Mit Wagen 51 befand sich bei meiner Ankunft an der Schleife bereits einer der zwei betriebsfähigen Artics in der Schleife. So richtig bereit zur Abfahrt sah der Wagen nicht aus, dafür fehlte noch ein Fahrer und auch die Fahrgäste gingen relativ entspannt in Richtung des wartenden Fahrzeugs. Genug Zeit für mich also, den Wagen beim Warten an der Abfahrtshaltestelle S Friedrichshagen abzulichten.
An der besagten Stelle im Wald war es kurze Zeit später Artic 52, der den nächsten Kurs auf der Linie bediente. Insgesamt stellte ich überrascht nach kurzer Überlegung fest, dass trotz des teilweise höheren Alters der Wagen alle Fahrzeuge einen Niederflureinstieg boten und somit ein hundertprozentiger Niederflurauslauf vorhanden war. Daher war es auch unerheblich, dass die beiden modernsten Fahrzeuge mit den Artics direkt zwei Kurse hintereinander weg bedienen. Bei dem Wagen handelte es sich um Artic 52, was zwar nicht direkt an der Nummer zu sehen war, aber per Ausschlussverfahren ermittelt werden konnte.
Der Rest der Strecke durch den Wald lag im Schatten und so konnte ich ohne weiteren Stopp direkt bis um Ortseingang von Schöneiche durch fahren. Auf dem Weg die endlos erscheinende Straße entlang kam mir der nächste Kurs in Richtung S Friedrichshagen entgegen. Zu meiner Freude handelte es sich dabei um den gesuchten M6C-NF 77. Damit war klar, dass ich den Wagen in jedem Fall bekommen würde und ich konnte mir in Ruhe eine Stelle für die Rückfahrt des Kurses suchen. Kurz vor Erreichen von Schöneiche trennt sich die Straßenbahnstrecke von der Straße und schwenkt ein wenig nach rechts aus, um auf einer Parallelstraße der Hauptstraße den ersten Teil von Schöneiche zu durchqueren. Daher ging es nach Einfahrt in den Ort in die erste Querstraße nach rechts, um wieder zur Straßenbahn zu gelangen.
Und prompt hatte mich die Vergangenheit eingeholt. So sind große Teile der kleineren Straßen noch nicht im Zeitalter des Asphalts angekommen, sondern stecken noch in der Zeit des Kopfsteinpflasters fest. Beim Autofahren ist mir das meistens herzlich egal, da fahre ich einfach ein bisschen langsamer und lasse die Federung arbeiten. Mit dem Fahrrad merkt man den Unterschied dahingegen deutlich gravierender. Schnell stellte ich fest, dass das Fahren auf der Straße so wirklich keinen Spaß machte und die Fußwege deutlich ebener verliefen. Dort waren entweder deutlich kleinere Steine verbaut oder lediglich eine Spur in der Erde. In jedem Fall war es ruhiger und ebener, weshalb ich bei den Kopfsteinpflasterstraßen nicht ganz legal die Fußwege nutzte, um voran zu kommen. An der Straße angekommen, auf der die Straßenbahn verkehrt, löste sich das Problem von alleine. Zumindest diese Straße war asphaltiert und so stellte das weitere Fahren durch Schöneiche kein Problem dar. Nun galt es sich nur noch ein Motiv für den Wagen 77 zu suchen. Nahe der Haltestelle Waldstraße direkt am Eingang des Ortes fand ich eine sonnige Stelle, die sich als passend herausstellte.
Nachdem mir ein Bild gelang, meldete sich mein Magen. So langsam war es Zeit für Frühstück. Wirklich große Auswahl gab es in Schöneiche nicht und so entschied ich mich für einen Bäcker, der ein wenig abseits der Straßenbahn lag. Beim Bäcker angekommen, wurde ich Zeuge einer brillanten Unterhaltung zwischen einer Einheimischen und der Verkäuferin. Im schönsten Berlinerisch wurden die neusten Dinge ausgetauscht und ich konnte mir nur mit Mühe ein Lachen verkneifen, während ich dem Dialekt lauschte. Die Auswahl beim Bäcker beschränkte sich vor allem auf Süßgebäck. Während es in vielen Regionen Deutschlands üblich ist, dass herzhafte belegte Brötchen angeboten werden, sind bei den Bäckern in und rund um Berlin vor allem Süßwaren vorherrschend. Mit zwei großen Süßgebäcken bewaffnet, ging es erstmal bis zum Depot an der Haltestelle Rahnsdorfer Straße weiter, wo ich auf den letzten fehlenden Kurs wartete. Danach wurde sich Stück für Stück entlang der Strecke durch Schöneiche gearbeitet.
Das erste Bild von M6C-NF 77 gelang mir zwischen den beiden Stationen Waldstraße und Goethepark. Hier hatte ich genügend Platz, um zumindest ein wenig abseits der Strecke zu stehen und den Wagen so in einer Lücke zwischen zwei Baumschatten abzulichten. Gut zu sehen war hier auch eine der angesprochenen Querstraßen, die noch in der Zeit des Kopfsteinpflasters stecken geblieben sind.
Direkt vor dem Depot fand sich auch der letzte noch fehlende Kurs des heutigen Tages in meinem Bild ein. KTNF6 29 passierte das Depot, welches sich links vom Bild befand. Dort war der letzte noch betriebsfähige Linienwagen mit KTNF6 27 in der Werkstatt zu sehen.
Von der Station Rahnsdorfer Straße bis zur Station Schillerstraße, die hier im Bild zu sehen ist, verläuft die Strecke durch Schöneiche eingleisig. Beim vorherrschenden 20-Minuten-Takt reichen die vorhandenen Kreuzungsstationen allerdings auch aus. Erst kurz nach der Station, von der Artic 51 wieder losfuhr, kam es zur nächsten Kreuzung zweier Wagen.
Bei besagter Kreuzung war es bereits Wagen 77 wieder zurück. Als einziger Zweirichtungswagen, der in Betrieb stand, konnte ich mir bei diesem Kurs immer auch Motive als Nachschuss suchen. Leider war ich nicht schnell genug, um mich noch weiter von der letzten Station zu entfernen und so wurde hier etwas notgedrungen von der anderen Straßenseite ein Bild eingeworfen.
Nach dem Bild brachte ich erstmal ein wenig Strecke hinter mich. Von der Station Grätzwalde ging es drei Stationen weiter bis zur Station Berghof-Weiche ohne Zwischenstopp weiter. Dazwischen befindet sich die Strecke auf der anderen Seite der Straße und ist somit schwer erreichbar. Zudem stand auch das Licht auf der anderen Seite, auf der sich kein Rad- oder Fußweg befand. Kurz vor der Station Berghof-Weiche wechselte der Radweg die Seite, wodurch ich zumindest wieder auf der Sonnenseite der Strecke unterwegs war. Einige Meter hinter der Station ergab sich etwas Freifläche auf der ich auf die Rückfahrt des M6C-NF wartete, nachdem bereits ein weiterer Artic durch gefahren war. Danach ging es weiter bis nach Rüdersdorf zur Haltestelle Marktplatz, an der der nächste Kurs abgelichtet wurde. Einige weitere Motive waren mir bereits ins Auge gesprungen, die ich auf der Rückfahrt umsetzen wollte. Nun sollte es erstmal bis zur Endstation Alt-Rüdersdorf gehen. Schon ab der Station Breitscheidstraße zwei Stationen vor der Endstation ging es dafür einen Berg hinauf, sodass sich mein Tempo deutlich verlangsamte. Dadurch kam schon vor Erreichen der Endstation der nächste Kurs von hinten angefahren, den ich an Ort und Stelle ablichtete. Danach ging es bis zur Endstation, an der bei meiner Ankunft noch immer Artic 51 wartete.
Über eine halbe Stunde später war es erneut M6C-NF 77, der es in mein Bild schaffte. Zwischen den Stationen Berghof-Weiche und Berghof löst sich die Strecke ein wenig von dem Wald auf der Sonnenseite und offenbart eine große Freifläche aus Wiesen. Dies ermöglichte wieder einfacher Bilder mit Sonne von dieser Seite der Strecke.
Erneut ein ganzes Stück weiter befand ich mich inzwischen mitten in Rüdersdorf. Kurz hinter der Station Marktplatz hatte ich Glück, dass sich KTNF6 29 genau in einer Autolücke zeigte, während sich der Wagen die erneut eingleisige Strecke durch Rüdersdorf arbeitete. Das eingleisige Stück zieht sich durch den gesamten Ort und lässt nur an der Station Marktplatz eine Kreuzungsmöglichkeit, die auch dafür genutzt wurde.
Ohnehin schon aufgrund der hohen Temperaturen schwitzend, wurde die Steigung bis zur Endstation irgendwann zu einer echten Qual. Bedächtig langsam arbeitete ich mich entlang der Strecke den Berg hinauf. Zwischendurch kam dabei Artic 51 vorbei gefahren, dem ich ein Bild widmete. Ein wenig wünschte ich mir in dem Moment schon, dass auch ich in dem Wagen sitzen würde, der mich schön klimatisiert bis zur Endstation gebracht hätte.
Knapp 5 Minuten später hatte ich es ebenfalls zur Endstation geschafft. Da mir der vorausfahrende KTNF6 erst kurz zuvor entgegen gekommen war, hatte ich zumindest keinen Stress zur Station zu gelangen, um ein Bild des Wagens vor seiner Abfahrt zu schießen. Noch einige Zeit verweilte Artic 51 an der Endstation Alt-Rüdersdorf, sodass selbst ich mich vorher auf den Rückweg machte.
Nach dem etwas anstrengenden Stück zum Schluss war ich ein wenig geschafft vom Fahren. Trotzdem startete ich mit viel Motivation auf den Rückweg. Denn die Strecke die ich auf dem Hinweg bergauf fahren musste, ging es nun schließlich wieder bergab. Und das sollte doch einiges an Spaß versprechen. So langsam bekam ich auch Hunger und so beschloss ich, mir in Rüdersdorf etwas zum Mittag zu suchen. An der Station Breitschneiderstraße befanden sich einige größere Einkaufsläden. Gegen diese Option entschied ich mich allerdings, da sich die Läden auf meinem Weg bergab befanden und ich den Schwung nicht durch einen Zwischenstopp dort verlieren wollte. Die Strecke gab dort eh nichts her und ich hatte mir erst wieder ein Motiv zwischen den Haltestellen Rathaus und Marktplatz notiert. Bis dorthin wollte ich kommen, bevor mir der nächste Kurs von Schöneiche aus entgegen kommen würde und ich länger hätte warten müssen. Also wurde in die Pedale getreten und mit dem Schwung der Abfahrt fast bis zur Station Rathaus ohne wirkliche Kraftaufwendung gefahren. Dort wartete ich den nächsten Kurs ab und schaute mich dann in der Umgebung nach etwas zu Essen um. So richtig fündig wurde ich nicht, daher ging es weiter bis zur Station Torellplatz. Dort befand sich ein Netto, in dem ich das Nötigste für die Mittagsverpflegung kaufte. In einer nahe gelegenen Grünfläche fand ich ein schattiges Plätzchen und machte erstmal Mittagspause, bevor es wieder nach Schöneiche gehen sollte.
Artic 52 arbeitete sich um die Kurve herum. Aus dieser Perspektive ließ sich am zweiten Teil des Wagens unten in der Ecke auch der Beweis finden, dass es sich bei diesem Wagen wirklich um den Wagen 52 handelt. Im Hintergrund war das alte Postamt zu sehen, welches sicherlich eines der Hauptmotive in Rüdersdorf darstellt.
Auch auf der “Hauptstraße” von Rüdersdorf findet sich an einigen Stellen noch Kopfsteinpflaster wieder. Dementsprechend langsam ging es für die Autos über den unebenen Untergrund. Das verhalf mir zu einem freien Bild von Wagen 77, während direkt danach eine ganze Reihe Autos den Wagen zu fuhren.
Noch kurz vor meiner Mittagspause gelang mir ein Bild von Artic 52, der von der Endstation Alt-Rüdersdorf zurück in Richtung S Friedrichshagen unterwegs ist. Hier erreichte der Wagen die Station Torellplatz, während ich mich nach dem Bild in der kleinen Grünanlage rechts vom Bild nieder ließ und erstmal Mittagspause machte.
In der Folge ging es entlang der Strecke zurück in Richtung Schöneiche. Während ich auf dem Hinweg noch leichten Rückenwind gehabt hatte und das Fahren mit dem Fahrrad so relativ entspannt war, kam mir auf dem Rückweg einiges an Wind entgegen. Daher ging es ganz gemächlich die Strecke zurück. Gerade auf den offeneren Strecken wurde es zu einem kleinen Kampf. Zwischenzeitlich überholte mich der M6C-NF, für den ich allerdings kein Motiv hatte und ihn deswegen tatenlos an mir vorbeiziehen lassen musste. Erst kurz vor der Station Jägerstraße stellte ich mich wieder an der Strecke auf und wartete auf den nächsten Kurs aus Richtung Rüdersdorf. Für den darauf folgenden Kurs ging es ein Stück weiter die Straße herunter bis zum Ortseingang von Schöneiche. Dort befindet sich ein Autohändler, der es mir ermöglichte, auf die Sonnenseite der Strecke zu wechseln. Diese Stelle diente mir als Motiv für den jeweilig nächsten Kurs aus beiden Richtungen. Danach ging es weiter bis zum Depot, an dem ich mir noch ein wenig die Überreste der kaputten Straßenbahnen anguckte.
Hier war seit langer Zeit mal wieder die erste Möglichkeit, die Streckenseite zu wechseln und mich so auf der Sonnenseite aufzustellen. Zuvor verlief die Strecke wie im Hintergrund zu sehen entlang einer Waldkante und bot weder Sonne noch eine geeignete Möglichkeit, die Strecke zu passieren. Ein kleiner Weg verhalf mir zu einem Bild von KTNF6 29 kurz vor der Haltestelle Kalkberger Straße.
Ein ganzes Stück weiter bot sich ein Motiv mit einigen Feldern im Bild. Am besagten Autohändler ergab sich die nächste Querungsmöglichkeit, die einen Blick auf die schnurgerade verlaufende Strecke eröffnete. Auf dieser kam Artic 51 angejagt.
Nur zwei Minuten später folgte Wagen 77 in die andere Richtung. Da ich wusste, dass der Wagen als nächstes von hinten dran war, hatte ich noch ein wenig an der Stelle verharrt, um einen Nachschuss des Wagens zu schießen. Inzwischen zogen nun immer mehr Wolken am Himmel auf, die bis jetzt noch als schöne Fotowolken willkommen waren.
Kurz vor dem Depot gelang mir ein Bild des entgegenkommenden Wagens 29 am Kreisel in Schöneiche. Hier musste ich relativ schnell reagieren, denn so wirklich angebahnt hatte sich der Wagen nicht, bevor er plötzlich um die Ecke kam. So hatte ich größte Mühe meine Kamera aus der Tasche zu ziehen und noch so gerade ein Bild schießen zu können.
Rund um einen kleinen Schuppen, der sich rechts vom eigentlichen Depot befindet, war einiges an Schrott zu sehen. So auch das zerstörte Teil des GT6ZR 47, der nach einem Unfall bereits 2022 abgestellt wurde. Aber auch das eigentlich für die betriebsfähigen Fahrzeuge vorgesehene Depot wurde zu dieser Zeit von Unfallwagen überschwemmt. Durch die Bäume hindurch ist ein Teil des abgestellten Artic 53 zu erkennen, der nach einem Unfall 2024 betriebsunfähig ist. Dahinter reihen sich ein kaputter KTNF6 und der zweite M6C-NF auf, der ebenfalls verunfallt ist. Vor dem Schuppen stand zudem der verunfallte GT6ZR 48 herum.
Wieder zurück zu den noch betriebsfähigen Fahrzeugen zeigte sich Artic 52 an der Haltestelle Rahnsdorfer Straße nahe des Depots. Kurz nach dem Bild wurde ich im wundervollen Berlinerisch in einem etwas unfreundlichen Ton darauf hingewiesen, dass der Bahnfahrer doch bitte nicht zu erkennen sein möge. Diese Arbeit hatte der Fahrer mit der vorgehaltenen Hand allerdings schon selber erledigt, sodass ich dort gar nicht mehr nachhelfen musste.
Langsam aber sicher verdichteten sich die Wolken über der Strecke und immer häufiger überzogen Schatten die Strecke. Bei einem Blick in den Himmel stellte ich aber fest, dass über Berlin weiterhin ein riesiges blaues Loch war. Daher wollte ich meinen Ausflug an die SRS nun beenden und zurück zur BVG fahren. Ein letztes Bild folgte noch am Ortsausgang von Schöneiche. Dann ging es zurück nach Mahlsdorf. Dort endeten die Kurse der Linie 62 und 63 noch immer in der Zwischenschleife Mahlsdorf Süd. Der Verkehr bis zur Endstation war also noch nicht wieder angelaufen und so konnte ich meine kurzzeitige Überlegung einer Nachmittagssession an dieser Linie direkt begraben. Zumindest die verunfallten Fahrzeuge waren vom Unfallort entfernt worden und auch sonst sah die Unfallstelle wieder relativ normal aus. Einzig inzwischen drei Fahrzeuge der BVG Betriebssicherheit hatten sich dort eingefunden und eine ganze Schaar an Bediensteten begutachteten einen Masten. Für mich ging es ohne weitere Bilder zurück zum Hotel. Dort wurde sich schnell frisch gemacht und dann ging es wieder los.
So wirklich kräftig schaffte es die Sonne nicht mehr in mein letztes Bild an der SRS. Kurz vor der Station Waldstraße zeigte sich M6C-NF beim Verlassen von Schöneiche.
In der Zwischenschleife Mahlsdorf Süd wartete GT6U 1552 auf weitere Dienste. Noch immer ging es nicht wieder bis nach S Mahlsdorf, weshalb die Fahrer hier eine deutlich längere Pause hatten, als im Normalfall. Der Wagen war gerade erst an den Bahnsteig vorgerückt, nachdem der letzte Kurs die Station verlassen hatte.
Den restlichen Abend wollte ich mich im Hauptnetz der BVG herumtreiben. Primäres Ziel waren dabei erneut die kurzen Flexitys, die sich mir nur sehr rar am Sonntag präsentiert hatten. Aber auch die GT6-Doppel, die es in dieser Form so nur bei der BVG gibt, hatte ich am Sonntag überhaupt nicht gesehen. Vorherige Recherchen hatten die Linie M4 als Einsatzgebiet ausgeworfen. Wahrscheinlich wurden die langen Züge sonntags nicht eingesetzt, da dort der Bedarf einfach nicht so hoch ist. Nun hatten wir aber Montag und die Züge sollten eigentlich laufen. Somit hatte ich zwei vorrangige Ziele für den Abend. Jetzt blieb nur noch die Frage, wo ich meine Suche anfangen würde. Für die kurzen Flexitys fehlte mir noch immer so ein wenig das spezifische Einsatzgebiet und daher suchte ich einfach eine Stelle, an der sich viele Linien treffen. Diese Stelle ergab sich mit der Kreuzung Landsberger Allee/Petersburger Straße. Dort treffen mit den Linien M5, M6, M8, M10 und 18 direkt fünf Linien aufeinander, die potenziell kurze Flexitys mit sich bringen könnten. Ich stellte mich erstmal einige Zeit an der Kreuzung auf und beobachtete den Verkehr. Fündig wurde ich sowohl bei der Linie M10, als auch bei der Linie 18. Alle anderen Linien hatten nur siebenteilige Flexitys zu bieten. Im Folgenden folgte ich der Linie M10 bis zur Kreuzung Greifswalder Straße/Danziger Straße, um weitere Bilder der kurzen Flexitys zu bekommen. Erfreulicherweise fuhr an der Kreuzung auch die Linie M4.
Direkt der erste Kurs der Linie 18 brachte einen kurzen Flexity mit sich. Wagen 4030 bog als Linie 18 an der Kreuzung Landsberger Allee/Petersburger Straße außerplanmäßig nach rechts ab. Im Normalfall verläuft die Linie 18 gerade über den Platz und endet kurz darauf in einer Zwischenschleife. Diese befand sich allerdings im Umbau, weshalb eine andere Schleife in der Nähe als Wendemöglichkeit genutzt wurde.
Auch auf der M10 verkehrten heute kurze Flexitys. Damit stellte die M10 die einzige M-Linie dar, die während meines Besuches auch von kurzen Flexity bedient wurde. Bei einem 5-Minuten-Takt am Werktag stört es allerdings auch nicht, wenn nicht jeder Kurs von den siebenteiligen Flexitys bedient wird. Flexity 4031 überquerte die Kreuzung in Richtung Fahrtziel U Turmstraße.
Die nächste Kreuzung mit einer Straßenbahnlinie hat die M10 an der Haltestelle Greifswalder Straße/Danziger Straße. Hier führt quer die M4 entlang, während die M10 weiter in einem Halbkreis um die Berliner Innenstadt herum verläuft. Erneut war es ein kurzer Flexity mit Wagen 4014, der sich unter die Flut der langen Flexitys auf der Linie M10 mischte.
Nach kurzem Warten kam auch auf der Querlinie M4 mein erhofftes Ziel. Das erste GT6-Doppel schob sich über die Kreuzung. Nach kurzer Beobachtung wurde deutlich, dass werktags eher die Flexitys auf der Linie M4 die Ausnahme waren als die GT6-Doppel. Diese Linie wurde im 4-Minuten-Takt bedient und so kamen in dichten Abständen die Züge auf der Linie vorbei gefahren. Ich entschied mich dazu, der Linie weiter zu folgen und es ging von der Kreuzung aus einige Stationen weiter bis zu der Straße, an der ich gestern Nachmittag die ersten kurzen Flexitys erwischt hatte. Dort würden nun direkt beide Ziele meines Abends auf einer Strecke verkehren. Dies sollte auch die letzte Stelle des Tages werden, an der ich im Abendlicht einige Bilder schoss.
Das erste GT6-Doppel begegnete mir an der Kreuzung Greifswalder Straße/Danziger Straße. Der Zug bestehend aus den Wagen 1591+1520 überquerte die Kreuzung in Richtung Hackescher Markt.
In der Straße stand das Licht fast in der Gleisachse, was bei der Kombination aus dem warmen Abendlicht und den gelben Wagen allerdings nicht sonderlich schlimm war. Hier war es ein Kurs der Linie 27, der von dem kurzen Flexity 4005 bedient wurde. Im Hintergrund war bereits der nächste GT6-Zug der Linie M4 zu sehen. Dieser fiel leider der nächsten Wolke zum Opfer, die direkt nach dem Bild vor die Sonne zog.
Einige Kurse der M4 musste ich tatenlos an mir vorbei ziehen lassen. Entweder war die Sonne gerade weg, als der Zug durch kam, oder der Kurs wurde von einem der wenigen Flexitys auf der Linie M4 bedient. So dauerte es knapp 20 Minuten, bis endlich ein Bild von 1508+1541 in der Straße gelang. Zwar hatte es die Sonne noch immer nicht in voller Stärke zurück geschafft, das war bei dem Sonnenstand aber sogar von Vorteil.
Ein weiteres Doppel folgte nun schon zwei Minuten später wenige Meter weiter nahe der Station Hansestraße/Buschallee. Doppel 1502+1503 kam im nun wieder erstarkten Abendlicht auf die Straße gefahren.
Danach war Schluss. Mit der Ausbeute des heutigen Tages war ich mehr als zufrieden und so konnte ich ganz entspannt wieder zurück zum Hotel fahren. Mit der M4 ging es direkt zum Alexanderplatz und von dort mit der S5 in Richtung Wuhletal. Abends machte es immer am meisten Spaß mit der S-Bahn durch Berlin zu fahren. Der große Andrang des Tages war deutlich abgeflacht und so hatte man genug Platz in den Wagen. Mit offenem Fenster konnte ich mir bei den hohen Temperaturen in den nicht klimatisierten Wagen einfach den Fahrtwind ins Gesicht pusten lassen und aus dem Fenster heraus das in den Schatten versinkende Berlin beobachten. Durch die aufgeständerten Gleise bekam man bei der S-Bahn noch die letzten Sonnenstrahlen des Tages ab und dadurch wurde die abendliche S-Bahn Fahrt zum entspannten Ausklang des Tages. Zurück im Hotel wurde der Wetterbericht für den nächsten Tag studiert. Erneut wurde mir sehr viel Sonne versprochen. Daher wollte ich direkt die anderen beiden Vorortbetriebe von Berlin folgen lassen. Es sollte nach Strausberg und Woltersdorf gehen. Dazu gibt es dann mehr im nächsten Teil von “Zu Besuch in Deutschlands Hauptstadt” zu lesen.
Auch wieder schöne Bilder von um die Ecke bei mir. Wagen 78 wird man wohl ohnehin nicht mehr zu sehen bekommen, den bekam kürzlich die Feuerwehr.
Dafür fährt jetzt ja ein “aus zwei mach eins”-GT6 herum, der aus den zwei noch intakten Hälften entstand und die Nr. 48 hat. Der 46 könnte vielleicht reaktiviert werden.
Zudem erwartet man ja nun Heidelberger MGT6D, der erste Wagen wurde durch einen Sturmschaden auf dem Hof irreparabel beschädigt…nun ja.
Eine wirklich hohe Meinung von der SRS habe ich nicht, da man viele fragwürdige Entscheidungen trifft. Der Fahrer soll sich mal nicht so haben, man erkennt da eh nichts und zudem hat er eh keine Ansprüche.
Immerhin: Früher konnte man auf den Hof der SRS gegen eine kleine Gebühr, um Fotos zu machen. Keine Ahnung, ob das immer noch so ist. Die interessantesten Sachen sind mittlerweile jedoch auch weg. Gothawagen, Reko-Arbeitswagen und abgestellte KT4D. Ein KT4D wird derzeit immerhin zum historischen Wagen aufgearbeitet.
Von dem zusammengeflickten GT6 hatte ich auch gehört, dies wird auch noch in einem späteren Teil des Reiseberichts erwähnt.
Soweit ich weiß, befindet sich bereits der nächste MGT6D aus Heidelberg in Schöneiche, der in Heidelberg sogar in den Farben der SRS lackiert wurde. Durch weitere Wagen aus Heidelberg wird denke ich auch der zwischenzeitliche Einsatz des GT6 48 wieder zu einem Ende kommen. Zudem werden dadurch hoffentlich auch wieder regelmäßige Verstärkerfahrten mit Niederflur-Angebot stattfinden.
Ich bin auch nicht unbedingt ein Befürworter des Konzeptes, dass die SRS verfolgt. Die neuen Projekte, von denen man im Moment hört, klingen aber zumindest ganz vielversprechend.
Bei unfreudlichen Fahrern bleibe ich inzwischen eigentlich ganz gelassen, da habe ich schon genug Erfahrungen mit gesammelt, um das an mir abprallen zu lassen.
Na ja, da gibt es viele Dinge, die man kritisieren kann. Erstmal halte ich es für für teilweise schon selbstverschuldet, daß der erste MGT6D zerstört wurde – auf dem Hof ist eigentlich genug Platz, um ihn nicht draußen zu lassen, drinnen eigentlich auch. Kann man nur hoffen, daß der zweite nicht gleich irgendeinem Umstand zum Opfer fällt.
Mal eh sehen, wie lange die da durchhalten, durch den Wald fährt man ja recht schnell, und ob die EEF das auf Dauer wirklich mitmachen?
Weitere Dinge, die fragwürdig sind, die Beschaffungspolitik der letzten Jahrzehnte war immer recht seltsam. Anfang der 90er hätte man Bochumer GT6 haben können, aber man lehnte ab, da zu alt. Dann bekam sie halt Gotha. Einige Jahre später wollte man dann die Heidelberger Wagen, die dann ja auch nicht mehr unbedingt nagelneu waren, auch wenn einige Fahrzeuge aus den 70ern stammen. Ironischerweise bekam man ja dann ein Bochumer Dienstfahrzeug, wobei ich mich frage, wozu. Vielleicht habe ich noch nicht genug gesucht, aber bislang fand ich keine Bilder davon auf Strecke.
Dann immer das Hin und Her, ob nun komplett ZR oder doch ER…man hat sich diese Artic ans Bein gebunden, sogar irgendwie geschafft, ein Neufahrzeug zu beschaffen. Ironischerweise ist ja genau das verunfallt.
Vor einer Weile hieß es dann, nach beinahe jahrzehntelangem Hickhack, den ich der SRS natürlich nicht anlasten möchte, hätte man endlich die Baugenehmigung für die Stumpfendstelle direkt vor dem S-Bahnhof bekommen, nachdem Berlin endlich den Widerstand aufgegeben hatte. Nur, wenn die nun kommt, muß es wohl ein Gleisdreieck sein, außer, man trennt sich von allen Einrichtern.
Dann die große Überraschung, die M-Wagen sind bei Anlieferung betriebsunfähig gewesen. Wer hätte auch gedacht, daß man wohl nicht gerade die erste Wahl bekommt…dieser Betriebsleiter erscheint mir nicht gerade der Kompetenteste in seiner Branche zu sein. Vollmundige Ankündigungen kann er natürlich wie jeder andere, aber bislang sehe ich wenig Resultate. Sich einen in der Region bislang absolut unbekannten Typen herholen…wäre nicht Gotha mit der Farce um die ex-Basler, könnte man es schwer toppen.
Die Verstärkerfahren halte ich eh für fragwürdig. Bislang sah ich immer meistens leere Bahnen. Klar, der Kurs endet ja auch quasi im Nirgendwo, um dort stumpf zu wenden. Es gab schon mal solchen Fahrzeugmangel, daß der historische Wagen 73 einspringen mußte.
Die Qualifikation mancher Mitarbeiter stelle ich auch in Frage. Der Unfall mit den DUEWAGs…ich hab da schon ein paar Fahrmanöver im Laufe der Jahre erlebt, wo ich bezweifle, daß man da immer wirklich auf die Vorschriften achtet. Bei den vielen Unfällen mit Autos würde ich auch nicht immer sagen, daß es automatisch die Schuld der Autofahrer ist.
Bei den historischen Wagen gibt es auch viele Ungereimtheiten. Man sammelte jahrelang für das Gespann 34/20, aber das Geld floß dann in die Aufarbeitung eines Arbeitswagens vom gleichen Typ, während 34/20 weiterhin draußen unter einem Halbdach eher schlecht als recht herumstehen. Der Arbeitswagen weilt seit 2013 zur Aufarbeitung…12 Jahre später hört man nichts mehr davon. Einen DDR-Zweiachser wollte man ja leider auch nicht behalten, der letzte Gothawagen und der Arbeitsreko gingen 2011 in die Türkei. Wahrscheinlich weiß man dort wenigstens noch was anzufangen. Den Reko hätte man leicht wieder herrichten können, es fehlten nur einzige Sitze. Und der Gothawagen war sogar recht gut im Schuß und fuhr sogar bis Fristablauf gelegentlich als Verstärker.
Jetzt machte man sich kürzlich an den letzten verbliebenen KT4D, der auch jahrelang draußen stehen mußte. Und natürlich möge der “Fan” doch wieder seinen Geldbeutel öffnen, um das zu richten. Nein, da geht von mir sicher kein einziger Cent rüber.
Nein, ich kann dem Betrieb insgesamt nicht sonderlich viel abgewinnen. An sich schade um die eigentlich interessante und nette Bahnstrecke, aber bei diesem Management…
Als einheimischer Straßenbahnfan, der deutlich mehr von dem Choas bei diesem Betrieb mitbekommt, kann ich den Frust in jedem Fall nachvollziehen. Das hört sich nach einigen unverständlichen und nicht nachvollziehbaren Entscheidungen an.
Für mich, der nicht aus der Region kommt und somit nicht so viel von Alltag des Betriebs mitbekommt, ist die SRS zumindest immer eine willkommene Abwechslung. Durch die zumeist große Wagenvielfalt bei den wenigen Kursen und die, wie von dir schon angesprochen, interessante und abwechslungsreiche Strecke bietet sich ein ganz anderes Bild als im benachbarten GRoßstadtbetrieb von Berlin.
Aber häufig offenbaren sich bei Straßenbahnbetrieben einige Ungereimtheiten, wenn man etwas genauer hinter die Fassaden guckt. Deshalb versuche ich meistens einfach den Fahrbetrieb auf mich wirken zu lassen, ohne zu viel im Hintergrund zu stöbern, wobei das bei der SRS zugegebenermaßen schwer möglich ist.
Es freut mich, dass dir der Bericht trotzdem insgesamt gefallen hat, auch wenn du kein großer Fan der SRS bist.
Gerne doch – mir gefallen deine Reiseberichte und Bilder durchaus, egal ob es nun “meine” Betriebe sind oder auch von weiter weg, ob ich da schon mal war oder nicht.
Wie schon so ungefähr gesagt, ich trenne da zwischen dem eigentlichen Betrieb an sich und der Betriebsführung. Die eigentlichen Betriebe in Deutschland sind ja alle schon deutlich älter. Meine Begeisterung gilt den Fahrzeugen und der Strecke an sich. Von den Firmen an sich, die sie betreiben, bin ich in der Regel kein “Fan”. Ich stehe diesen meistens neutral bis auch durchaus berechtigt ablehnend gegenüber. Ich kenne auch ein paar Leute aus dem Fahrbetrieb verschiedener Verkehrssysteme – auch diese sind in der Regel nicht unbedingt “Fans” ihres Arbeitgebers und machen das nur, weil es an sich eben ihr Ding ist. Von der Firma selber halten sie oft auch eher nichts, oftmals stehen sich da Loyalisten und Leute, die es gerne besser hätten, gegenüber.