Heute stand einiges auf dem Tagesprogramm. Mein erstes Ziel war der Vorortbetrieb von Strausberg, bei dem ich mir einen Einsatz des KT8 erhoffte. Danach würde es direkt weiter zum letzten noch fehlenden Vorortbetrieb von Woltersdorf gehen, in der Hoffnung, dass ich dort bereits die ersten Probefahrten der neuen Modertrans Moderus Gamma LF 10 AC BD erleben würde. Dafür sollte der gesamte Tag wie bereits der gestrige vollständig mit dem Fahrrad gemeistert werden.
Dienstag, 09. Juli 2024: KT8-Einsatz in Strausberg und Neuwagen-Probefahrten in Woltersdorf
Ein wenig schmerzte mein Gesäß schon, als ich morgens aus dem Bett aufstand. Ein ganzer Tag auf dem Fahrrad in Verbindung mit meinem harten Sattel machte sich schon bemerkbar. Das gute Wetter wollte aber ausgenutzt werden, weshalb ich mir keine Gnade zeigte und wieder das Fahrrad startklar machte. Nach den ersten Minuten Schmerzen hatte ich mich eingesessen und ich konnte wieder schmerzfrei fahren. Heute ging es zur S-Bahn Station Kaulsdorf, die sich ungefähr gleich weit entfernt vom Hotel befand, wie die Station Wuhletal. Nach Strausberg musste ich in die andere Richtung als gewohnt starten, da sich der Betrieb noch ein ganzes Stück weiter draußen befindet, als die Betriebe von Schöneiche und Woltersdorf. Daher nutze ich heute eine andere Station aus Startpunkt. Zum Fahren mit dem Fahrrad war die Strecke bis nach Strausberg zu weit und so wollte ich mit der S5 fahren, die bis nach Strausberg und teilweise sogar noch weiter hinaus führt. An der Station zog ich mir ein Ticket für mein Fahrrad (diese Information wird später nochmal interessant) und innerhalb von 20 Minuten war ich mit der S-Bahn nach Strausberg heraus geschaukelt. Dort fällt man von der S-Bahn Station fast direkt in die Straßenbahn herein. Somit konnte ich direkt beim Ausstieg einen Blick auf die Endstation S Strausberg werfen, in der Hoffnung, dort etwas anderes zu erblicken, als einen Flexity. Meine Hoffnung zahlte sich aus. An der Station stand tatsächlich der KT8D5R.N2S, der mir bei diesem Betrieb noch fehlte. Sehr gut! Das würde doch zumindest ein wenig Abwechslung in den Betrieb bringen, wenn die zwei Kurse auf der Strecke von zwei verschiedenen Fahrzeugtypen bedient wurden. Nach einem ersten morgendlichen Bild der noch nicht ganz perfekt im Licht liegenden Endhaltestelle schwang ich mich wieder auf mein Fahrrad und suchte nach den ersten Sonnenspots an der Strecke, um ein weiteres Bild des Wagens auf offener Strecke zu bekommen. Danach ging es bis zur Kreuzungsstation Hegermühle weiter.
Im morgendlichen Licht stand KT8 22 an der Endstation S Strausberg und wartete auf seine Abfahrtszeit. So wirklich Bedarf bestand in diese Richtung am Morgen nicht. In die andere Richtung war der Wagen allerdings rappelvoll gewesen, wovon die Menschenmasse zeugte, die mir bei meinem Weg zur Straßenbahnhaltestelle entgegen kam. Die meisten Schüler mussten für die Schule wohl aus Strausberg heraus.
So wirklich viel Licht war auf der Strecke bis zur Kreuzungsstation Hegermühle nicht. Hier befand ich mich an der Station Landhausstraße, wo zumindest ein wenig Licht auf die Strecke schien und so immerhin der Kopf von KT8 22 in die Sonne ragte. Den weiteren Weg bis zur Station Hegermühle verschwindet die Strecke hinter Bäumen, wodurch sich keine weiteren Sonnenspots eröffneten.
Der Wagen 22 befand sich bereits auf seinem Rückweg von der Endstation Lustgarten, als ich ihn an einer der typischen Motive der kurzen Strecke des Betriebes erwischte. Der Wagen überquerte gerade die Straße, um in die Kreuzungsstation Hegermühle einzufahren. Im Hintergrund wartete bereits der andere Kurs am heutigen Tag, Flexity 0042, auf seine Abfahrt aus der Station.
Auch dem Flexity widmete ich ein Bild bei seiner Ausfahrt aus der Station. Flexity 0042 ist einer von nur zwei Flexitys in Strausberg, die im Normalfall den Regelbetrieb abwickeln. Die beiden Wagen wurden aus der Berliner Serie an kurzen Flexitys für Strausberg ausgezweigt.
Von der Kreuzungsstation arbeitete ich mich nun bis zur Endstation vor. Da es sich bei den Wagen um Zweirichtungswagen handelt, konnte ich auch mit Nachschüssen arbeiten. So suchte ich mir jeweils Stellen für die Kurse aus beiden Richtungen. An der Endstation Lustgarten angekommen, hatte ich erstmal ein wenig Pause, bis der nächste Kurs kommen sollte. Also genau die richtige Zeit, sich um Frühstück zu kümmern. Nicht weit entfernt von der Endstation fand ich einen kleinen Bäcker, dem ich einen Besuch abstattete. Dabei handelte es sich um eine richtig schöne kleine Bäckerei, die noch nicht den großen Bäckerketten zum Opfer gefallen war. Eine kleine Treppe musste man herunter gehen, um in den Verkaufsladen zu gelangen. Bei jeder Türöffnung wurde eine echte Klingel betätigt, die in Verbindung mit der Optik des Raumes ein sehr schönes Bild abgab. Bei der Auswahl ergab sich ein ähnliches Bild wie beim Bäcker gestern in Schöneiche. Wieder dominierten süße und unverschämt lecker aussehende Gebäcke die Auslage, von denen ich mir zwei kaufte. Damit ging es zurück zur Endstation Lustgarten, wo ich beim Essen die Abfahrt des KT8 sowie die Ankunft des Flexitys beobachtete. Nach einer gebührend langen Pause ging es auf die erneute Suche nach nun eventuell mehr Sonnenspots. Fündig wurde ich an den Haltestellen Elisabethstraße und Heinrich-Heine-Straße. So lichtete ich erneut den KT8 von vorne und den Flexity von hinten ab.
Die Sonne wurde gerade etwas von Schleierwolken am Himmel verdeckt und schwächelte in Folge dessen im Bild. Trotzdem kam noch genug Sonne bei Flexity 0042 an, um den Wagen zu beleuchten. Zum Glück hatten es auch alle Autos hinter den Wagen geschafft, sodass diese nicht negativ im Bild auffielen. Einzig ein Einsatztrupp, der die Grünflächen links im Bild bearbeitete, machte mir Kopfschmerzen, verschwand aber passend aus meinem Motiv, bevor der Wagen kam.
Einige Meter weiter befand ich mich noch immer zwischen den Stationen Käthe-Kollwitz-Straße und Elisabethstraße. Die Strecke führt hier konsequent in Seitenlage zur Straße. Zum Glück stand das Licht aber auf der straßenfernen Seite der Strecke, weshalb ich mich zumindest nicht mit den Autos als mögliche Störfaktoren herumschlagen musste. Aber auch auf dieser Seite gab es einige Probleme, so zum Beispiel die vielen Bäume, Schilder und Pfosten, die entlang der Strecke aufgestellt waren. Letztendlich fand ich mein Motiv für Wagen 22 kurz vor der Haltestelle Elisabethstraße.
Nach meiner Frühstückspause ging es bis zur Station Elisabethstraße zurück. Dazwischen boten sich mir zu dieser Tageszeit keine weiteren Motive. An der Station lichtete sich die Umgebung der Strecke wieder ein wenig und eröffnete mir so die Möglichkeit, ein Bild von KT8 22 an der Station zu schießen.
Für die Rückfahrt von Wagen 22 fehlte es mir an Motiven. So ließ ich den Wagen tatenlos passieren und wartete auf den entgegenkommenden Flexity 0042. Bis der Wagen kam, war ich bis kurz vor die Station Hegermühle zurück gelangt. Dort war ein großes Stück Strecke in der Sonne. Dies wollte ich nicht ungenutzt lassen. Mit der Tankstelle im Hintergrund war die Stelle sicherlich nicht das schönste Motiv der Strecke, bei diesem Sonnenstand musste man sich aber mit dem zufrieden geben, was da war.
Ich kam nicht wirklich weit, bis mir das nächste Motiv ins Auge sprang. Kurz nach der Freifläche an der Tankstelle durchquert die Strecke ein kleines Waldstück, bevor die Station Hegermühle erreicht wird. In diesem kleinen Stück ergab sich eine kurze Baumlücke, die genug Platz bot, um große Teile des Wagens darin unter zu bringen. Während ich auf die Rückfahrt von Flexity 0042 wartete, beobachtete ich einen alten Mann, der mit einem Oldtimer einen sicherlich auch schon viele Jahre alten Wohnwagen aus seinem Grundstück zog und unter großem Lärm und Gestank in Richtung Straße fuhr. Zuvor wurde gründlich alles kritisch durch einen Rundgang um das Gefährt überprüft. Dieser Anblick passte irgendwie so gar nicht mehr in die heutige Zeit, war deshalb aber umso lustiger zu beobachten. Kurz nachdem das Gespann weg gefahren war, kam Wagen 0042 angefahren.
In der Folge arbeitete ich mich Stück für Stück die Strecke weiter zurück bis zur Endstation S Strausberg. Am Vormittag liegen große Teile der Strecke ab der Kreuzungsstation Hegermühle ohnehin im Schatten, sodass ich viele Streckenabschnitte ohne Zwischenstopp passierte. Hier und da ergab sich allerdings noch etwas und so verbrachte ich die nächste Stunde an der Strecke, bevor ich den Betrieb wieder verlassen wollte. Heute stand schließlich noch ein weiteres Ziel auf dem Programm. Und für Woltersdorf hatte ich einiges an Zeit eingeplant. Ohnehin ergaben sich bei diesem Sonnenstand an der zugegeben nicht sehr langen Strecke von Strausberg keine Motive mehr.
Nur eine Minute nach dem Bild des Flexitys gelang mir ein Nachschuss vom entgegenkommenden Wagen 22. Direkt nach dem Bild hatte ich mich auf mein Fahrrad geschwungen und bis hier hin bewegt. Unter größter Eile schaffte ich es so gerade noch die Kamera zu zücken und das Bild zu schießen. Dadurch gelangte auch das erste Mal mein Fahrrad ins Bild, welches ich etwas ungünstig abgestellt hatte.
Rund um die Station Hegermühle ergaben sich so einige Motive. Daher hatte ich nach dem letzten Bild erstmal einiges an Pause, denn weiter als bis in die Kreuzungsstation hinein schaffte ich es nicht. So setzte ich mich in das Stationshäuschen und wartete auf die Rückkehr der beiden Wagen. Der Flexity in Richtung Lustgarten kam deutlich früher in die Station gefahren und war in Folge dessen bei meinem Bild bereits wieder aus der Station raus. Auch KT8 22 verließ die Station kurz darauf in Richtung S Strausberg.
Die nächsten zwei Stationen ergaben sich keine weiteren Motive. Somit machte ich bis zur Station Schlagmühle erstmal ein paar Meter. Dort taucht die Strecke wieder hinter den Bäumen hervor und überquert eine Straße. Sehr schön ist auch der Stromkasten direkt neben der Strecke, der eine Zeichnung der KT8 zeigt, wie sie vor dem Umbau aussahen. Auch die alte Lackierung ist originalgetrau dargestellt. Ein einziges Bild der Wagen in diesem Zustand gelang mir 2012, bevor der Umbau 2014 erfolgte und das Design der Prager Umbauvariante Einzug in den Strausberger Verkehr erhielt. Seitdem verkehrt Wagen 22 in dem Zustand, in dem er sich mir hier zeigte.
Nach der Station Schlagmühle verschwindet die Strecke bis zur Station Landhausstraße erneut im Wald. An der Station kehrte das Licht wieder zurück auf die Strecke und passend kam Flexity 0042 angefahren. Ich hatte etwas stärker in die Pedale getreten, um den Wagen dort noch zu erwischen, da dieser mir nach dem letzten Bild relativ dicht auf den Versen gewesen sein musste. An der Station fand sich ein weiterer Fotograf ein, der entweder unglaublich viel Weitwinkel in seiner Kamera hatte oder nur Details des Wagens fotografierte. Anders konnte ich mir seine Position beim Bild nicht erklären. Dieses Mal nahm ich mein Fahrrad ganz bewusst mit ins Bild. Muss ja schließlich dokumentiert werden, dass ich wirklich Fahrrad gefahren bin und die sportliche Betätigung nicht nur vorspiele.
Bis zur Endstation ging die Strecke im Schatten einer Baumreihe weiter. Kein Grund also nochmal einen Zwischenhalt einzulegen. So erreichte ich die Station S Strausberg noch bevor der Flexity wieder abgelegt hatte. Ein letztes Bild ergab sich noch an der Station, die nun deutlich besser im Licht lag, als noch heute Morgen bei meiner Ankunft. Erneut traf ich den Fotografen, der die Strecke mit Straßenbahn zurückgelegt hatte. Erneut eine durchaus interessante Positionswahl des Hobbykollegen.
Jetzt hatte ich dem Zweiwagen-Betrieb wirklich genug Ehre angetan. Genau die richtige Zeit also, sich einem weiteren Kleinbetrieb zuzuwenden. Woltersdorf stand auf dem Programm. Schon vor dem Start in den Tag hatte ich mir ein wenig den Kopf zerbrochen, wie ich denn nun von Strausberg nach Woltersdorf gelangen würde. Sowohl Strausberg als auch Woltersdorf werden zwar mit S-Bahn-Linien angeschlossen. Diese verlaufen aber sternförmig aus Berlin heraus in die Vororte. Eine Querverbindung mit der Bahn besteht nicht. Eine Buslinie hätte ich sicherlich gefunden, die diese Strecke bedient hätte. Das Fahren mit dem Bus, wenn man ein Fahrrad mit hat, ist aber auch eine Qual, die ich mir gerne ersparen wollte. Also blieb mir nur die Option selbst in die Pedale zu treten. Auch das stellte nicht die größte Herausforderung dar. Von der S-Bahn-Station Neuenhagen, die sich nur drei Stationen von Strausberg entfernt befindet, waren es bis zur Endstation der Woltersdorfer Straßenbahn nur knapp 9 Kilometer und somit circa eine halbe Stunde Fahrt.
Also ging es zur S-Bahn-Station und von dort in Richtung Neuenhagen. Kurz nach Fahrtbeginn offenbarten sich zwei Mitreisende als Kontrolleure, was ich auch ohne ihre Kundgabe zwei Sekunden nachdem sie eingestiegen waren, hätte sagen können. Kontrollen in der Berliner S-Bahn waren erstmal nichts Ungewöhnliches. Mir war es relativ egal. Schließlich hatte ich für mich das 49-Euro-Ticket und für mein Fahrrad extra ein Tagesticket gekauft. Doch da hatte ich nicht mit der Berliner S-Bahn gerechnet. Denn gegen mein 49-Euro-Ticket hatte der Kontrolleur zwar nichts einzuwenden, mein Fahrradticket gefiel ihm aber nicht. Ich hatte es nicht entwertet. Auf Nachfrage meinte der Kontrolleur, dass ich dies an einem Entwerter direkt neben dem Ticketautomat hätte machen müssen. Meines Erachtens absolut dumm geregelt und vollkommen umständlich. Bei allen mir bis jetzt bekannten Betrieben kamen 24-Stunden-Tickets direkt entwertet aus dem Automaten, es sei denn man gab explizit an, dass sie nicht entwertet werden sollen. Hier war das offensichtlich anders. Dieser Irrtum kostete mich dann gleich mal 60 Euro. Absurderweise bot mir der Kontrolleur an, ich könne die 60 Euro auch in Raten zahlen. Ob ich wohl so bemitleidenswert aussah? Schmunzelnd lehnte ich ab und ließ mir den wohl teuersten Bon meines Lebens in die Hand drücken, über den ich später zuhause meine Schulden beglich. Wieder eine teuer erkaufte Erkenntnis mehr. Unglücklich war es natürlich trotzdem, dass ich auch genau dann kontrolliert wurde, obwohl ich nicht mal absichtlich etwas falsch gemacht hatte.
In all der Aufregung bekam ich dann nicht mal mit, dass die S-Bahn offensichtlich eine Station vor meinem eigentlichen Ziel keine Lust hatte weiter zu fahren, ihr eigentliches Fahrtziel über Bord warf und in die andere Richtung aufbrach. Also nächste Station wieder raus und mit der folgenden S-Bahn zwei Stationen weiter endlich an mein Ziel. In Neuenhagen verließ ich die Bahn und schwang mich auf mein Fahrrad. Heute war es völlig windstill und angenehm warm. So war die kurze Tour ohne Straßenbahn um mich herum sehr gut, um zu entspannen und etwas den Ärger über das Ticket zu verlieren. Zwischendurch kreuzte ich auf meinem Weg auch die Schöneicher Straßenbahn, bei der ich nach einem Blick ins Depot, welches ich unverändert auffand, keinen Stopp einlegte. Kurz drauf erreichte ich die Endstation Rahnsdorf der Linie 87. Dort hellte sich meine Laune schlagartig ein Stück auf. Denn der erste Wagen, der aus dem Wald kommend in die Station einfuhr, war direkt einer der neuen Modertrans Moderus Gamma. Als Fahrschule gekennzeichnet, schob sich der Wagen bis nach ganz hinten ins Gleis durch. Kurz darauf folgte ein Planwagen.
Nach der Fahrschulfahrt folgte direkt der Plankurs der Linie 87, der von Gotha Wagen 27 bedient wurde. Die Endstation wurde während meines Besuches umgebaut und so erhöht, dass dort bei den neuen Wagen ein barrierefreier Einstieg ermöglicht wird. Daher ging es bis hinter die Station durch, wo der Fahrgastwechsel stattfand. Dort befindet sich ein kurzes Stück für ein eventuelles Umsetzen der Wagen.
Mit zwei Fahrzeugen hintereinander wurde es auf dem kurzen Stück sehr eng. Im Prinzip war das aber auch egal, denn dort befand sich ohnehin kein Bahnsteig und so mussten die Fahrgäste vom Fußweg aus einsteigen. Der Fahrschulwagen wurde an der Endstation vom Planwagen überholt, um diesen nicht in seinem Fahrplan zu behindern und weil alles andere auch unnötig umständlich gewesen wäre.
Moderus Gamma 42 war einer von bereits drei Wagen der neuen Serie des polnischen Herstellers Modertrans, die sich bei meinem Besuch bereits in Woltersdorf befanden. Kurz nach Wagen 27 ging es auch für die Fahrschule wieder zurück in Richtung Woltersdorf.
Das war auch mein Zeichen die Strecke zu erkunden. Bis zum nächsten entgegenkommenden Kurs wollte ich zu einem neuen Motiv gekommen sein. Direkt hinter der Endstation geht es für einen langen Streckenabschnitt bis zum Ortseingang von Woltersdorf in den Wald. Schnurgerade verläuft die Strecke durch den Wald und wird auf der gesamten Länge von einem kleinen Waldweg begleitet. Dies war perfekt für mich, um der Strecke mit dem Fahrrad zu folgen. Einziges Problem war es, in dem dichten Wald eine Stelle zu finden, an der etwas Licht auf die Strecke fiel. Aber auch das gelang mir nach einiger Zeit und so wartete ich an dieser Stelle, bis der nächste Kurs in weiter Ferne zu sehen war. Erstaunlich schnell näherte sich der Wagen, besonders wenn man in Betracht zieht, wie sehr der Wagen auf der unebenen Strecke hin und her schwankte. Nach dem Bild ging es weiter den monotonen Weg entlang. Die größten Hindernisse auf dem Weg waren die unerwartet auftretenden Wurzeln, denen ich häufig ausweichen konnte. Ab und zu konnte ich aber auch nicht schnell genug reagieren, sodass es etwas ungemütlich auf dem Fahrrad wurde. Nach einer Ewigkeit war ich zum Ortseingang von Woltersdorf gelangt. Dort gelang mir ein weiteres Bild des zurückkehrenden Wagens von der Endstation, sowie das nächste Bild des Wagens 27, der erneut in Richtung Rahnsdorf unterwegs war.
Bei einem kleinen Überweg mitten im Wald bot sich ein kurzer Sonnenspot, der dafür ausreichte, um zumindest den halben Wagen in Licht zu tauchen. Wagen 28 ist der zweite Planwagen, der den Auslauf an diesem Tag bediente. Hier ist sehr schön zu erkennen, wie lange sich die Strecke absolut gerade durch das Waldstück arbeitet und dabei treu von einem kleinen Waldweg begleitet wird.
Bis zur Rückkehr des Wagens hatte ich mich bis zum Ende des Waldstückes vorgearbeitet. Dazwischen war keine weitere ernstzunehmende Lücke zwischen den Baumschatten aufgetaucht. Hier wurde der Wagen das erste Mal seit der Endstation wieder vollständig in Sonne getaucht. Gotha 28 kehrte gut gefüllt mit Schülern aus Rahnsdorf zurück.
Wagen 27 hingegen verbuchte eine komplette Leerfahrt zur Endstation Rahnsdorf. Interessanterweise besitzen die Wagen digitale Anzeigen für die Liniennummer an der Front, während die Zielanzeige sowie die Anzeige der Liniennummer an der Seite noch mit Rollbandanzeigen ausgestattet sind.
Mein nächstes Ziel war das Depot. Zwar gab es auch zwischendurch das ein oder andere Motiv, allerdings wollte ich mich diesem Streckenabschnitt auf dem Rückweg widmen. Gegen Nachmittag sollte ohnehin der Verstärker ausrücken, der zwischen den Stationen Berliner Platz und Rahnsdorf pendelt. Somit würde der Verkehr auf diesem Streckenabschnitt nur dichter werden. Jetzt wollte ich erstmal gucken, was aus der Fahrschulfahrt des neuen Wagens geworden war. Daher ging es an vielen Stationen ohne Zwischenstopp vorbei. Am Depot angekommen, stellte ich fest, dass zwei der drei bereits angelieferten Moderus Gamma, darunter auch Wagen 42, vor dem Depot standen. Das dritte Neufahrzeug versteckte sich dahinter in einem der Depotgleise. Somit war zumindest klar, dass sich keiner der neuen Fahrzeuge auf der Strecke befand. Einzig einige Fotografen standen wie die Geier vor den Depottoren und beobachteten jede Bewegung der Mitarbeiter im Schuppen. Zeit für mich, sich um das Mittagessen zu kümmern. Hier würde mir erstmal nichts weglaufen und mit vollem Magen lässt es sich viel einfacher durch die Gegend fahren. Also schnell in einen nahe gelegenen Laden und mit Proviant versorgt. Damit ging es in das kleine Parkstück, welches sich direkt am Depot und der Station Thälmannplatz befindet. So konnte auch ich etwas diskreter beobachten, ob sich etwas im Depot regte. Denn so wie die Wagen da herumstanden sah es nicht so aus, als das die Fahrt vorhin die letzte der neuen Wagen gewesen sein sollte. Nach einiger Zeit kam tatsächlich etwas Bewegung in die Angelegenheit. Also wurde meine Mittagspause beendet und ich begab mich zur Station Thälmannplatz, wo ich das weitere Geschehen abwartete.
Wagen 42, 31 und 43 hatten sich vor dem Depot eingefunden und bildeten eine kleine Parade. Ein schöner Vergleich zwischen der Vergangenheit und Zukunft des Betriebes.
Bevor irgendwas aus dem Depot ausrückte, passierte zuerst der Plankurs in Form von Wagen 27 die Station Thälmannplatz. Der Wagen verschwand in Richtung der Endstation Woltersdorf Schleuse.
Dann hörte ich es Rumpeln. Von meinem Standpunkt aus hatte ich die Ausfahrt des Depots nicht im Blick. Somit wusste ich nur, dass nun etwas ausgerückt war. Unklar war immer noch was genau. Kurz darauf hatte ich Gewissheit, dass es keiner der neuen Wagen, sondern lediglich Wagen 31, war. Der Wagen würde nun die Verstärkerfahrten übernehmen, die ab 15 Uhr über den Nachmittag von der Station Berliner Platz aus gefahren werden.
Neben mir hatten sich zwei weitere Fotografen eingefunden, die ich aufgrund ihres Dialektes als ortsansässig einstufte. Somit hatten diese beiden im Zweifelsfall mehr Informationen als ich. Da die beiden auch nach dem Wagen 31 weiter warteten, tat ich das gleiche und wurde kurz darauf belohnt. Nur zwei Minuten nach dem Verstärker lugte mit Moderus 43 einer der zwei anderen neuen Fahrzeuge um die Ecke.
Kurz darauf traute sich der Wagen auch auf die offene Strecke. Durch den Verstärkerkurs und die Fahrschule befanden sich zu diesem Zeitpunkt insgesamt vier Fahrzeuge gleichzeitig auf der kurzen Strecke, womit schon außergewöhnlich viel Betrieb herrschte. Deswegen ging es ohne langes Zögern für Wagen 43 hinter Gotha 31 her, um einen Konflikt mit dem bald folgenden Planwagen 27 zu verhindern.
Da ich nicht genau wusste, wann die Fahrschule zurückkehren sollte und ob der Wagen dann wieder einrücken würde, war mir das Risiko zu groß, erst den Streckenabschnitt hinter dem Depot abzuarbeiten. Daher ging es in die Richtung, in die auch Wagen 43 verschwunden war. Einziges Problem an der Strecke war, dass die Straßenbahn dort auf einer etwas größeren Straße verkehrt, was das Risiko an davor fahrenden Autos deutlich erhöhte. So fiel direkt Wagen 27 auf seiner Rückfahrt von der Endstation Woltersdorf Schleuse einem Auto zum Opfer. Problematisch dabei ist auch, dass die Straßenbahn hier, weil die Strecke nur eingleisig ausgebaut ist, in die eine Richtung auf der falschen Seite der Straße fährt. Daher müssen die Autos auf die Gegenfahrbahn ausweichen, wodurch das Risiko von davor fahrenden Autos für Wagen aus Richtung Rahnsdorf verdoppelt wurde. Trotzdem gelangen mir Bilder beider Planwagen, bevor Wagen 43 nach knapp einer Stunde zurückkehrte.
In dem monotonen Grün, welches von den meisten Pflanzen im Sommer getragen wird, kam mir der kleine lila blühende Busch al Abwechslung sehr gelegen. Daneben präsentierte sich erstaunlich frei Gotha Wagen 28, der kurz darauf die Station Fasanenstraße erreichte.
Nur eine Minute später folgte der Kurs in die andere Richtung. Die beiden Kurse kreuzen nur eine Station weiter an der Station Berliner Platz. Somit blieb mir nicht allzu viel Zeit, um einen Positionswechsel zu betreiben. Ich fuhr lediglich einige hundert Meter weiter hinter die Station Fasanenstraße. Dort gelang mir ein Nachschuss von Wagen 27, dem hier wie bereits angedeutet, die entgegenkommenden Autos ausweichen mussten.
Für den Wagen 43 war ich inzwischen wieder an die Station Thälmannplatz zurückgekehrt. Der Wagen hatte sich einiges an Zeit gelassen, bevor er knapp 20 Minuten nach dem Plankurs folgte. Wahrscheinlich hätte dies sonst nicht mit dem Verstärkerkurs gepasst. Gerade so gelang mir ein Nachschuss des Wagens, bevor dieser vom Auto zu gefahren wurde. Im Gegensatz zum Wagen 42, der als Fahrschule gekennzeichnet war, wurde beim Wagen 43 Erprobungswagen eingeschildert.
Ich beobachtete, wie der Wagen am Abzweig zum Depot vorbei und weiter in Richtung Endstation Woltersdorf Schleuse fuhr. Dem Beispiel folgte auch ich und stellte mich nahe der Haltestelle Blumenstraße auf. Dort wartete ich sowohl auf die Rückkehr des Wagens 43, als auch des Planwagens, der ebenfalls in Richtung der Endstation verschwunden war. Nachdem mir die beiden Bilder gelungen waren, erkundete ich die weitere Strecke bis zur Endstation. Diese gab allerdings nicht mehr wirklich viel her, da sie größtenteils im Schatten lag. So machte ich mich ohne weitere Bilder auf den Rückweg. Als letztes wollte ich mich nun dem Streckenabschnitt zwischen der Station Thälmannplatz und dem Ortsausgang von Woltersdorf widmen. Etwas unverhofft sah ich dort kurz vor der Station Fasanenstraße noch einmal den Wagen 43 entgegenkommen. Anders als von mir erwartet war der Wagen nicht direkt eingerückt, sondern noch etwas länger auf der Strecke unterwegs gewesen. Gerade so schaffte ich es mein Fahrrad in eine Grünfläche zu schmeißen und meine Kamera zu zücken. Danach ging es Stück für Stück weiter in Richtung des Ortsausgangs von Woltersdorf. Ab der Station Berliner Platz wurde der Verkehr durch den Verstärker angenehm dicht, wodurch sich die Wartezeiten auch ohne zufällig auftauchende Probefahrten verkürzten.
An diesem Motiv hatte ich wieder Gesellschaft von den mir schon bekannten Fotografen. Gemeinsam wurde daran gearbeitet, dass keine Autos von hinten ins Bild fuhren. Bei Wagen 28 war das kein Problem, da ohnehin keine Autos in Sicht waren. Auch hinter dem Wagen war alles frei, sodass sich ein Bild ganz ohne Autos ergab.
Bei Wagen 43 hingegen war das schon deutlich schwieriger. Dem Wagen folgten Autos, gegen die auch wir nichts ausrichten konnten. Zumindest die Autos, die sich in unserem Rücken von der Kreuzung anbahnten, konnten wir aber zumindest so verlangsamen, dass ein Bild des Wagens gelang. Zwar wurde die Perspektive dadurch ein wenig eingeschränkt, aber es war immer noch besser als gar kein Bild.
Etwas überraschend gelang mir ein letztes Bild der neuen Fahrzeuge. Moderus Gamma 43 hatte sich auf eine letzte Runde in Richtung Rahnsdorf begeben. Ob er bis dorthin gekommen war, war mir allerdings nicht bekannt. Zumindest das Bild mit dem lila Busch fiel zufällig bei diesem Notschuss ab. Es sollte die letzte Fahrt des Tages für die neuen Wagen gewesen sein. Gerade mit dem Verstärker war die Strecke auf dem einen Abschnitt ohnehin relativ voll und inzwischen war es auch schon 16:30 Uhr.
An der Haltestelle Berliner Platz wartete ich auf den nächsten Kurs, der sich mir in Form von Wagen 31 zeigte. Während der Wartezeit hatte ich mich schon gefragt, warum es neben dem Bahnsteig in der Kreuzungsstation im Hintergrund einen weiteren Bahnsteig vor der Kreuzungsstation gab. Die Antwort lieferte mir prompt der Wagen 31. Denn dieser fuhr gar nicht erst in die Kreuzungsstation rein, sondern nutzte als Verstärker den Bahnsteig vor der Station als Endpunkt.
Ein wenig sinnloser wurde die ganze Aktion im Nachhinein kurze Zeit später. Denn der von Rahnsdorf kommende Kurs mit Wagen 27 nutzte dann den Bahnsteig in der Kreuzungsstation. Damit war meine zwischenzeitlich aufgestellte Theorie, es handele sich um Rückfallweichen, was ein Befahren des linken Gleises aus Fahrtrichtung Rahnsdorf unmöglich gemacht hätte, wiederlegt. Was auch immer die Idee hinter dem Prozedere war, mir erschloss es sich nicht.
Nur 12 Minuten nach dem letzten Bild war Gotha 31 bereits wieder auf dem Weg in Richtung Rahnsdorf. Der Wagen war also innerhalb von etwa 20 Minuten nach Rahnsdorf und zurück gejagt und nun schon wieder unterwegs. Bei dem nicht vorhandenen Beförderungsaufkommen wirkte das für mich ein wenig übertrieben, war mir aber ganz recht, denn so kam in dichterer Taktung etwas in meine Motive gefahren.
Zum Abschluss des Tages stand für mich nun eine etwas weitere Etappe mit dem Fahrrad an. Zuerst sollte es durch das Waldstück zurück nach Rahnsdorf gehen. Meine Hoffnung lag ein wenig darin, dass ich auf meinem Weg durch den Wald wieder eine Stelle finden würde, an der ein wenig Licht die Strecke bescheint. So könnte ich dort noch einen kleinen Zwischenstopp einlegen. Tatsächlich ergaben sich sogar zwei Stellen, an denen ich die letzten Bilder der Woltersdorfer Straßenbahn einstreute. Danach wechselte ich zur nahe gelegenen Endstation Rahnsdorf/Waldschänke der Linie 61. Die Linie stand noch von meinem ersten Tag auf meiner Liste und ließ sich heute gut einbauen, da ich von Woltersdorf ohnehin mit dem Fahrrad zurückkommen musste. Daher radelte ich entlang der Strecke zurück bis Friedrichshagen. So wirklich viele Motive boten sich dort so spät am Abend allerdings nicht mehr. Von Friedrichshagen wählte ich den altbekannten Weg durch den Wald zur Zwischenschleife Mahlsdorf-Süd der Linie 62. Da die Linie heute nach dem Zwischenfall gestern wieder bedient wurde, beendete ich den Fototag mit letzten Bildern im Abendlicht an der Linie 62.
Nach langer Suche hatte ich zumindest einen Hauch von Licht im sonst bereits im Schatten versunkenen Wald gefunden. Genug Licht zumindest, um einen Kunstschuss zu versuchen. Da ich eh gerade einen Wagen über die Strecke donnern sah, ließ ich mir das Bild nicht nehmen und lichtete den leicht angeleuchteten Wagen im sonst dunklen Wald ab. Wieder war es der unermüdlich hin und her fahrende Wagen 27.
Etwas mehr Licht bot da schon die Straßenkreuzung einige Meter vor der Endstation Rahnsdorf. Dort bekam sogar die Umgebung einige letzte Sonnenstrahlen ab, bevor selbst diese Stelle kurze Zeit später im Schatten versank. Somit erhielt auch Wagen 28 noch sein Abschiedsbild.
Für große Teile der Strecke der Linie 61 war ich zu spät. Diese waren bereits im tiefen Schatten versunken. Auch die Endstation Rahnsdorf/Waldschänke, in die ich ein wenig meine Hoffnung gesetzt hatte, lag im Schatten. An der Haltestelle Fürstenwalder Damm/Müggelseedamm hatte ich aber Glück. Die Sonne stand genau richtig, sodass sie in die Station hineinschien. Nach einiger Wartezeit erschien mit Wagen 2205 auch ein Kurs auf der Linie, sodass mir zumindest ein Bild glückte.
Inzwischen befand ich mich wieder an “meiner” Linie 62. Am Abend hatte ich hier bis jetzt noch gar keine Bilder geschossen, was gestern auch dem Unfall geschuldet war. Wirklich einfach war es an der Linie abends mit den Bildern ohnehin nicht, da große Teile der Strecke bei diesem Sonnenstand im Schatten lagen. Nahe der Station Bruchsaler Straße hatte ich mit meiner Suche Erfolg und passend kam GT6Zo 2211 angefahren.
Kurz vor der Station Rahnsdorfer Straße öffnete sich die Strecke noch einmal auf der Sonnenseite für eine große Wiese. Perfekte Voraussetzungen also, um ein letztes Bild im Abendlicht zu schießen. Inzwischen war es fast 19 Uhr, aber hier stand nichts im Weg, was verfrühte Schatten auf die Strecke werfen würde. Passend gab es einen kleinen Trampelpfad mitten durch die Wiese, über den ich ein wenig hineingehen konnte. Nachdem der erste Kurs noch ein Einrichtungswagen in die falsche Richtung war, folgte kurz darauf mit Wagen 2243 ein passender Zweirichtungswagen.
Als letzte Anstrengung des Tages ging es mit dem Fahrrad zurück zum Hotel. Dort wurde sich als erste Amtshandlung frisch gemacht, bevor es zu einem am Morgen entdeckten Dönermann ging. Für weitere Ausflüge war ich nach dem langen Tag nicht mehr bereit. Danach ging es mit einem weiteren EM-Spiel ins Bett. Einen wirklichen Plan für morgen hatte ich noch nicht im Kopf. Darüber würde ich mir nach dem Aufstehen Gedanken machen. Welches Programm am fünften Tag ansteht, gibt es im nächsten Teil von “Zu Besuch in Deutschlands Hauptstadt” zu lesen.
Auch dieser Bilderbericht gefällt mir wieder gut! Den Flexity habe ich bislang noch nicht erwischt, wobei ich auch nicht ständig in Strausberg bin…
Woltersdorf ist für mich mit den neuen Wagen leider völlig abgegessen, da gehe ich ganz sicher nicht mehr hin. Mit dem Gothawagen durch den Wald rauschen, das war mein Ding. Aber das? Nein. Na ja, immerhin behält man drei Stück…mal schauen, wann man sie gebrauchen kann…es fuhren auch schon mal die wirklich historischen Wagen im Linienbetrieb. Rein zufälligerweise alles, nachdem die SRS die Betriebsführung übernommen hat…ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Dieser gewisse Betriebsleiter tönt groß herum, man kann keine 60 Jahre alten Wagen pflegen…kann? Oder will nicht? Die alte WS war ein mehr oder weniger vollständiger Handwerksbetrieb…bis auf die Motoren hat man alles intern gemacht. Alleine die Aufarbeitung von Wagen 33, den man als ruinöses Denkmal aus Dresden übernommen hatte, spricht ja für die Fähigkeiten der alteingesessenen Mitarbeiter, die alle irgendwie Fahrer, Handwerker und teilweise selbst Buchhalter zugleich waren.
Das mit der Fahrradkarte: Ich muß schon ein wenig schmunzeln, auch wenn der Ärger natürlich verständlich ist. Für uns ist das Entwerten jedoch ganz normal. Viele kaufen sich auch Fahrkarten auf Vorrat. Und es steht ja durchaus drauf: Vor Fahrtantritt entwerten. Deshalb stehen ja überall diese Entwerter herum.
Ich hoffe, der Ärger über die 60 € hat den Ausflug aber nicht zu sehr geschmälert, ansonsten ist er ja gelungen.
Ich finde die neuen Wagen in Woltersdorf mal eine schöne Abwechslung im Vergleich zu vielen anderen Betrieben, die auf andere Herrsteller bei der Neubeschaffung von Wagen setzen. Das ist aber natürlich komplett Geschmackssache.
Trotzdem bin ich natürlich auch ein Fan der alten Gothawagen und hätte die Wagen dort gerne noch länger im Planbetrieb erlebt. In diesem Fall fallen auch diese Wagen leider dem aktuellen Modernisierungsschwung der deutschen Betriebe zum Opfer. Für die Fahrgäste kommt der Umstieg auf Niederflurwagen aber sicherlich ganz gelegen, sofern auch alle Haltestellen auf Niederflurbahnsteige umgebaut werden. Bei drei alten Gothawagen, die erhalten bleiben, besteht ja zumindest die Hoffnung, dass hin und wieder einer der Wagen noch auf der Strecke angetroffen werden kann.
Das Thema mit der Fahrkarte war bei mir zum Glück relativ schnell vergessen. Ich konnte ohnehin nichts ander Situation ändern und mir war auch bewusst, dass es auf den Fahrkarten drauf stand, dass ich diese entwerten musste. Ärgerlich war es trotzdem. Allerdings machten mich die 60 € auch nicht arm und der Tag war abgesehen davon, wie du schon sagtest, sehr gelungen. Daher war es insgesamt nur ein kleiner Wermutstropfen.
Korrektur, natürlich meine ich den KT8D5 in Strausberg…die Flexitys kann man ja kaum verpassen, hehe. Ich habe alle drei Wagen eh noch im Originalzustand festgehalten…nur der 22 fehlt mir noch als Mod in der Sammlung.