Im zweiten Teil zur Chemin de Fer du Jura (CJ) geht es weiter von Le Noirmont auf den Nordast über Saignelégier durch die Spitzkehre im Combe Tabeillon bis hinab nach Glovelier.
Le Noirmont – Les Emibois – Muriaux – Saignelégier
Der erste Teil des Streckenportraits endete im Bahnhof von Le Noirmont. Von dort aus geht es ohne nennenswerte Steigungen, meist unmittelbar neben der Straße durch die leicht hügelige Landschaft der Hochebene hinüber nach Saignelégier. Auf den gut fünf Kilometern werden die Haltepunkte Les Emibois und Muriaux passiert. Bis Saignelégier befinden wir uns noch auf der ehemaligen Strecke der Chemin de fer Saignelégier–La Chaux-de-Fonds (SC), die im Jahr 1892 als erste Meterspurstrecke des Hochjura eröffnet wurde und schließlich 1944 mit den anderen Strecken in der CJ aufging.
1984 kreuzte die Straße 18 am Ortsausgang von Le Noirmont Richtung Saignelégier noch die Bahntrasse, nur um hinter dem Haltepunkt Les Emibois erneut auf die nördliche Seite zu wechseln. Heute ist die hier im Vordergrund sichtbare Straße für den landwirtschaftlichen und Radverkehr vorgehalten. Die Straße 18 hat derweil eine neue Trassierung auf der Nordseite der Bahn erhalten und spart damit auf dem Weg nach Saignelégier zwei Bahnübergänge. Am 18. August 1984 ist der Pendelzug aus BDe 4/4 603 und Bt 702 auf dem Weg nach Glovelier und kreuzt hinter Le Noirmont ein erstes Mal die Straße 18.
Das Aufsuchen des kleinen Haltepunktes Les Emibois lohnt sich aus fotografischer Sicht heute kaum mehr. Durch die Neutrassierung der Straße aus Le Noirmont hat sich die Szenerie vollkommen gewandelt. In der Innenkurve der Strecke verläuft heute die neutrassierte Straße 18, die Leitplanke befindet sich unmittelbar neben dem Gleis. Der Haltepunkt selbst wurde einige Meter in die Gerade Richtung Le Noirmont verschoben und inzwischen barrierefrei ausgebaut. Als BDe 4/4 606 am 25. April 1979 Les Emibois passiert, ist der Haltepunkt noch in der Kurve gelegen, von der Straße, die hier später unmittelbar links neben der Strecke verlaufen wird, ist nichts zu erahnen.
Hinter dem Haltepunkt Les Emibois endet die Neutrassierung der Straße und neue und alte Trasse vereinen sich auf der Westseite der CJ-Strecke. Von einem kleinen Schotterweg nach Saignelégier bieten sich schöne Ansichten mit weitgehend verdeckter Straße. Am 12. Juli 2001 fährt BDe 4/4 601 Le Noirmont entgegen. Das Fahrzeug befindet sich nun schon in seiner dritten und letzten Lackierungsvariante, die mit den BDe 4/4 II 611-614 in den 80er-Jahren eingeführt wurde.
Fast an identischer Stelle befindet sich am 29. März 2018 der ABe 2/6 634. Die tiefhängende Wolkensuppe verrät, dass sich die Strecke durchgängig auf rund 1000 Metern Höhe befindet.
Die weitläufigen Koppeln bieten auch immer wieder die Möglichkeit seitlicher Ansichten auf die Strecke, die das typische Umfeld meist noch besser betonen. Erneut ist am 29. Juli 2021 ein ABe 2/6 zwischen den Haltepunkten Muriaux und Les Emibois unterwegs.
Der kleine Ort Muriaux westlich der Strecke ist kreuzungsfrei über eine die Straße 18 und die CJ überspannende Brücke mit den Wiesen auf der anderen Streckenseite verbunden. Von der Straßenbrücke fällt der Blick am 30. August 1986 auf den nach Les Emobios hinabrollenden BDe 4/4 602. Der Schlenker der Strecke wurde hier inzwischen begradigt.
Die Strecke verläuft bis Saignelégier unmittelbar neben der Straße. So auch am im Hintergrund gelegenen Haltepunkt Muriax, der soeben am Abend des 29. Juli 2021 von ABe 2/6 633 mit dem Ziel Glovelier passiert wurde. Auch die Brücke, die beim vorherigen Bild als Standort diente, ist im Hintergrund zu erkennen.
Wenige hundert Meter weiter beschreibt die Strecke einen Bogen nach Saignelégier hinein. Am Vormittag bieten sich besonders von der der Straße abgewandten Seite Aufnahmen an, wirkt selbige doch aus diesen Perspektiven meist weniger prominent. Am Morgen des 18. August 1984 hat das Gespann aus den zwei BDe 4/4 Pendelgarnituren 607+706 und 604+703 soeben Saignelégier Richtung Le Noirmont verlassen. Nur selten kommen auf der CJ derart lange Einheiten zum Einsatz. Aber auch heute ist dies beispielsweise zum jährlichen Pferdemarkt oder bei guten Schneelagen im Winter noch der Fall.
Saignelégier
Mit Saignelégier erreichen wir den ehemaligen Endpunkt der SC. Da hier auch das Betriebszentrum der SC lag und ab 1904 Anschluss an die regelspurige Régional Saignelégier–Glovelier (RSG) bestand, kam dem Bahnhof Saignelégier schon immer eine größere Bedeutung zu. Noch heute befindet sich hier eines der zwei Betriebszentren der CJ und von La Chaux-de-Fonds aus enden hier die zur HVZ verkehrenden Halbstundenverstärker, welche damit noch heute den gleichen Laufweg haben, wie schon die Dampfzüge zur Eröffnung der SC im Jahr 1892. Seit der Umspurung der ehemaligen RSG auf Meterspur und der Elektrifizierung der Gesamtstrecke La Chaux-de-Fonds – Glovelier bis 1953, fährt die Mehrzahl der Züge allerdings im Stundentakt bis nach Glovelier weiter, womit Saignelégier meist nur noch als gewöhnlicher Zwischenhalt genutzt wird.
Am 16. Oktober 1976 stehen zwei BDe 4/4-Pendel mit den Bt 702 und 705 im Bahnhof von Saignelégier. Zwischen der alten Fahrzeughalle und dem Empfangsgebäude geht es recht beengt zu.
An der Enge hat sich auch 1979 noch nichts geändert, als die BDe 4/4 606 und 602 im Bahnhof stehen. Vor den Schuppen wartet De 4/4 401 auf weitere Aufgaben. Mitte der 80er-Jahre erfolgte schließlich der Umbau des Bahnhofes, bei dem etwas von der Fahrzeughalle Richtung Le Noirmont gezogen ein großzügiger Mittelbahnsteig mit Überdachung entstand.
Am 12. Juli 2001 stehen BDe 4/4 606 und Bt 704 abfahrbereit am Bahnsteig 3 des neuen Mittelbahnsteigs in Saingelégier.
Auf dem Weg nach Glovelier verlässt ABe 2/6 631 am 29. Juli 2016 den Bahnsteig 1 in Saignelégier. Der Bahnhof ist inzwischen barrierefrei ausgebaut. Neben dem Schuppen blieb durch den Umbau des Bahnhofes Mitte der 80er Platz für ein Abstellgleis, auf dem oftmals noch eine Reservergarnitur abgestellt ist.
Eine solche eiserne Reserve bildete noch lange der 1986 zum ABDe 4/4 umgebaute 603 mit Bt 704, während die anderen sieben Triebwagen der Serie stückweise bereits mit dem Eintreffen der ABe 2/6, sowie der Be 4/4 615-617 ausgemustert wurden. Mit der Inbetriebnahme der fünf Be 4/4 651-655, konnte auf die Dienste des ABDe 4/4 603 endgültig verzichtet werden, sodass der Reservependel am 29. März 2018 auf sein weiteres Schicksal wartet. Im Hintergrund ist auch die zweite Fahrzeughalle von Saignelégier zusehen. Auf der anderen Streckenseite befinden sich auf Höhe der zweiten Halle zudem weitere Abstellgleise, auf denen meist nicht mehr benötigtes Rollmaterial abgestellt wird.
Saignelégier – Le Bémont – Pré-Peitijean
Hinter Saignelégier verlässt die Strecke die unmittelbare Nähe zur Straße und verläuft in den Wiesen des weitläufigen Tals recht geradlinig bis nach Pré-Petitjean. Ein Zwischenhalt wird noch am Haltepunkt des kleinen Dorfes Le Bémont eingelegt, das letzte Mal bis Glovelier, dass die Strecke ernsthaft in die Nähe dichterer Bebauung gerät. Anschließend geht es recht einsam am Talgrund des sanften Tals weiter bis Pré-Petitjean, von wo aus sich das Tal immer weiter verengt und die Strecke nun weit abseits der Straße 18 durch das Combe Tabeillon verläuft. Erreichbar ist die Strecke damit nur noch über kleine Asphaltsträßchen abseits der Hauptstraße, welche aber zum Teil für den motorisierten Verkehr freigegeben sind. Ansonsten bieten sich Wanderungen oder Radtouren entlang der Strecke auf dem großen Netz an Schotter- und Waldpisten an.
Am Abend des 29. Juli ist Be 4/4 651 auf dem Weg nach La Chaux-de-Fonds kurz vor Saignelégier unterwegs. Ein Reitweg ermöglicht hier auch im Sommer das Betreten der Wiese für Aufnahmen der CJ in ihrem für diesen Abschnitt typischen Erscheinungsbild.
Ein ABe 2/6 erreicht am Nachmittag des 29. Juli 2021 als Nachmittagsverstärker das kleine Dorf Le Bémont. Zwei Kurse der Halbstundenverstärker von La Chaux-de-Fonds nach Saignelégier werden am Nachmittag bis Glovelier verlängert und sorgen auch hier für einen dichteren Takt.
Ebenso klein wie das Dorf Le Bémont ist auch der zugehörige Haltepunkt, welcher am 18. August 2004 vollständig vom BDe 4/4 612 Richtung Glovelier verdeckt wird. Ein letztes Mal kommt die Strecke hier der Bebauung recht nahe, bevor es bis hinab nach Glovelier mehr oder weniger durch’s Nichts des Jura geht.
Auf den weitläufigen Weidegründen geht es zwischen kleinen Wäldchen und versprengten Gehöften weiter Richtung Pré-Petitjean. Am Nachmittag des 29. Juli 2021 kommt Be 4/4 652 Richtung La Chaux-de-Fonds entgegen.
Die gleiche Stelle lässt sich auch am Vormittag von der anderen Seite der Strecke betrachten. Der kahle Laubbaum vom rechten Rand der vorherigen Aufnahme, bildet nun den linken Bildabschluss, als ein ABe 2/6 am Vormittag des 29. Juli 2021 Richtung Glovelier das Motiv passiert.
Typisch für die weitläufigen Weidegründe sind die steinernen Begrenzungen, wahlweise durch einen zusätzlichen Stachel- oder Stromdraht gesichert. Der Blick fällt hinter dem im vorherigen Bild bereits gesehenen ABe 2/6 nach Glovelier her.
Die Straße 18 entfernt sich derweil immer weiter von der Strecke, bis sie ab Pré-Petitjean schließlich außer Sichtweite gerät. Zwischen Le Bémont und Pré-Petitjean lässt sich durch die Bäume am Straßenrand aber noch ein Blick auf die am Talgrund verlaufende Strecke erhaschen, hier am Nachmittag des 27. Juli 2021 mit einem Be 4/4 Richtung La Chaux-de-Fonds.
Pré-Peitijean
Der Bahnhof Pré-Petitjean befindet sich bereits deutlich abseits des zugehörigen Ortes Montfaucon und ist nur über kleine Asphaltsträßchen erreichbar. Vielmehr als dem ÖPNV, dient der Bahnhof allerdings dem Ausflugsverkehr, da von hier die beliebten Wander-, Reit- und MTB-Routen Richtung Combe Tabeillon starten. So findet sich unmittelbar am Bahnhof trotz der Abgelegenheit auch eine große Herberge, welche zur Hauptsaison gut freqentiert scheint. Auch Pré-Petitjean wurde inzwischen barrierefrei ausgebaut. Neben zwei großzügigen Bahnhofsgleisen und einem kleinen Holzverlad, ist der Bahnhof besonders durch den Gleisanschluss des Vereins La Traction interessant. Der 1991 gegründete Verein La Tracion unterhält und betreibt hier die sich im Besitz der zugehörigen und gleichnamigen Aktiengesellschaft befindlichen Fahrzeuge. Ursprünglich gegründet, um auf den Strecken im Jura wieder regelmäßige Fahrten mit Dampftraktion anzubieten, wurde mit CFe 4/4 601 und Ct4 702 inzwischen auch einer der acht Pendelzüge aus den 50er-Jahren mustergültig restauriert und steht für Sonderfahrten bereit. In den Sommermonaten werden mit portugiesischen Mallet-Lokomotiven regelmäßig Dampffahrten angeboten, welche sich allerdings eher an Touristen denn an Eisenbahnfans richten – der obligatorische Raubüberfall inklusive. Auf dem ehemaligen Gelände einer Sägerei wurden hinter dem Bahnhof Pré-Petijean mittlerweile zwei Fahrzeughallen mit insgesamt sieben Gleisen errichtet, die für die trockene Unterstellung der Fahrzeuge sorgen. Das umfangreiche Gleisfeld ist allerdings nicht elektrifiziert und nur über ein einziges Gleis an das Netz der CJ angebunden, welches an Gleis 1 des CJ-Bahnhofes anschließt.
Am 29. März 2018 verlässt Be 4/4 654 mit einem dem trüben Wetter angepassten Kurzzug den Bahnhof Pré-Petitjean Richtung La Chaux-de-Fonds. Noch ist der Bahnhof nicht barrierefrei ausgebaut. Im Hintergrund wartet ein beladener und auf Rollwagen stehender Güterwagen auf Abholung. Das Gleis auf dem das Holz wartet, ist gleichzeitig die Zufahrt zu den Hallen von La Traction.
Die Aufnahme vom 14. Juli 1981 zeigt deutlich, dass die Bahnhofsgleise im Vergleich zu heute noch deutlich kürzer waren und sich der Bahnhof mit dem Ausbau ein ganzes Stück Richtung Westen gezogen hat. Unmittelbar hinter dem Bahnhofsgebäude laufen die beiden Gleise Richtung La Chaux-de-Fonds wieder zusammen, während sie auf der vorherigen Aufnahme gut 50 Meter länger sind.
Während heute der planmäßige Müllverkehr von Le Noirmont aus auf der Strecke nach Tramelan und Tavannes verläuft, ist unregelmäßiger Güterverkehr auch auf der Strecke Richtung Glovelier anzutreffen. Am 18. September 1995 ist De 4/4 402 mit drei regelspurigen Schotterwagen auf Rollwagen unterwegs Richtung Glovelier. Ob im Auftrag oder im Bahndienst lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Ansonsten wird auf dieser Relation heute hauptsächlich Holz aus den Wäldern rund um die Strecke abgefahren. Im Vordergrund verläuft das Gleis zu den Hallen von La Traction.
Aus der Seitenansicht fällt auch die große Herberge am mittlerweile barrierefrei ausgebauten Bahnhof ins Auge. Oben am Rande der sanften Talflanke liegt der Ort Montfaucon. Am 29. Juli 2021 legt ein ABe 2/6 einen kurzen Halt im Bahnhof Pré-Petitjean ein.
An der gleichen Stelle um 90 Grad Richtung Glovelier gedreht, sind bereits die Fahrzeughallen von La Traction zu erkennen. Derselbe ABe 2/6 wie in der Aufnahme zuvor erreicht den Bahnhof Pré-Petitjean unmittelbar hinter dem Bahnübergang am linken Bildrand.
Nicht selten stehen auch außerhalb von Betriebstagen tagsüber einige Fahrzeuge vor den Toren der Hallen, wenn im Inneren gerade an anderen Fahrzeugen gearbeitet wird. So wurde am 29. Juli 2021 die Mallet E164 aus Portugal vor den Schuppen gezogen. Daneben wartet das Tm 10, das 2011 von der Meiringen-Innertkirchen-Bahn übernommen werden konnte, auf weitere Aufgaben. Vor der zweiten Halle ist der BDe 4/4 608 abgestellt, welcher als Ersatzteilspender für den restaurierten und in den Zustand als CFe 4/4 zurückversetzten 601 dient.
Pré-Petitjean – La Combe – Bollement – Combe-Tabeillon – Glovelier
Hinter Pré-Petitjean geht die Strecke in die völlige Einsamkeit. Bis hinab nach Glovelier werden keine weiteren Siedlungen erschlossen, nur einige wenige Höfe liegen noch entlang der Strecke. Bis La Combe geht es noch am Rand des Waldes entlang einiger Wiesen. Ab La Combe wird das Combe Tabeillon mit gleichnamigem Fluss noch einmal deutlich enger und führt immer steiler, zu steil für eine Adhäsionsstrecke, von den Jurahöhen hinab Richtung Glovelier. Die Strecke verläuft daher zunehmend oberhalb des Talgrundes am nördlichen Hang und verschwindet weitgehend im Wald. Der Bahnhof Bollement liegt dann schon mitten im Wald vor dem ersten mehrerer kurzer Tunnels. Fast ausnahmslos im Wald verliert die Strecke immer weiter an Höhe. Zwischen Pré-Petitjean und Bollement geht es bereits über 100 Meter hinab. Um auf die nur 500 Höhenmeter von Glovelier hinab zu gelangen, macht die Strecke am nördlichen Hang des Tals eine große Kehre und fällt anschließend entgegen der Steigung des Tals wieder ins Combe Tabeillon hinab. Für die Gegenkehre war hier im engen Tal beim Bau der Regelspurstrecke nicht genügend Platz, ohne auf teure Kunstbauten und Tunnels zurückzugreifen. Daher wurde im Combe Tabeillon eine Spitzkehre errichtet, über welche sich mittels Fahrtrichtungswechsel wieder Richtung Glovelier gewandt wird und die Strecke anschließend wieder mit dem Gefälle des Tals von den Jurahöhen hinabfällt. Mit dem Umbau auf Schmalspur nach dem Zusammenschluss zur CJ, entstand hier die einzige meterspurige Spitzkehre der Schweiz. Erst kurz vor Glovelier kommt die Strecke aus dem dichten Wald wieder ans Tageslicht und schwenkt in einer großen Rechtskurve parallel zur Regelspur Richtung Bahnhof ein.
Hinter Pré-Petitjean verschwindet die Strecke zunehmend in der Einsamkeit. Am Gegenhang verläuft zunächst noch ein kleines Asphaltsträßchen, von dem aus der Blick am 27. Juli 2021 über den Ètand de Plain de Saigne hinweg auf ABe 4/6 632 fällt.
Sehr frei bewegen lässt es sich mit Wanderschuhen oder dem Offrad-fähigen Fahrrad auf den zahlreichen kleinen Pisten, über die man die Strecke hinab ins Combe Tabeillon bis Glovelier begleiten kann. Wir befinden uns noch immer an der gleichen Stelle der Strecke, diesmal aber auf der im vorherigen Bild sichtbaren Schotterpiste und blicken auf den am Hang Richtung Glovelier fahrenden Be 4/4 655.
La Combe
Nach einem kurzen Abschnitt im Wald, in dem auch ein hübsches Steinviadukt passiert wird, ist der Haltepunkt La Combe erreicht. Das Viadukt im Wald ist leider recht eingewachsen und es fehlt ein erhöhter Standpunkt für eine vernünftige Aufnahme. Mit einer Drohne, so denn das Fliegen hier erlaubt ist, ließe sich sicher etwas machen. So erreichen wir die Strecke erst an der Einfahrt von La Combe wieder. Bis 2024 war La Combe noch ein Bahnhof mit einer einzigen Weiche für den Holztransport. Im Jahr 2021 konnte hier auch noch ein abholbereiter Holzwagen auf Rollwagen beobachtet werden. Im Laufe des Jahres 2024 wurde die Weiche zurückgebaut, der Holzverkehr aus diesem Streckenabschnitt dürfte aber weiterhin über die Anlagen in Pré-Petitjean und Bollement möglich sein. Ansonsten bietet sich hier mitten im Nichts für eine Rast das wenige Meter vom Haltepunkt entfernte Buffet de la Gare in einem großen Bauernhof an.
Am 2. Juli 1981 erreicht BDe 4/4 607 den Bahnhof, heute nur noch Haltepunkt, von La Combe. Zu sehen ist hier auch gleich die einzige Weiche des ehemaligen Bahnhofes zum Holzverlad. Auch diese hatte ihre Lage bis zum Rückbau zum Haltepunkt noch einmal verändert.
Hinter dem Haltepunkt La Combe geht es zunehmend enger zu. Unmittelbar hinter La Combe überquert Be 4/4 655 mit ABt 715 am 27. Juli 2021 die ins Combe Tabeillon weiterführende Piste. In dem großen Gehöft auf der linken Seite befindet sich auch das Buffet de la Gare.
Blick hinterher auf den Zug von der vorherigen Aufnahme auf dem Weg tiefer hinein ins Tal zum Bahnhof Bollement.
Noch einmal kreuzt die Piste auf dem Weg nach Bollement die Strecke der CJ. Bei richtigem Sonnenstand bietet sich selbst hier im engen Tal eine Ansicht auf die Züge. ABe 2/6 631 am Nachmittag des 29. Juli 2021 zwischen Bollement und La Combe.
Bollement
Der Bahnhof Bollement liegt abseits mitten im Wald. Direkt hinter dem Bahnhof verschwindet die Strecke in einem kaum 50 Meter langen Tunnel. Für den Holzumschlag ist, von ABe 2/6 632 verdeckt, noch ein Gleis vorhanden. Am 27. Juli 2021 ist der GTW als nachmittäglicher Halbstundenverstärker auf dem Weg nach Glovelier.
Zwischen Bollement und dem inzwischen aufgelassenen Haltepunkt Sceut, befinden sich in dichtem Abstand sieben kurze Tunnels. Einen der Tunnels verlässt am 18. August 1984 ein aus BDe 4/4 602, Bt 704 und BDe 4/4 606 gebildetes Sandwich.
Combe Tabeillon
Bis zur Spitzkehre im Combe Tabeillon verläuft die Strecke weitgehend im Wald. Die ein oder andere Stelle mag sich rund um die große Schleife, über die die Strecke die Richtung zur Spitzkehre einschlägt, noch finden lassen. Wir treffen allerdings an der Piste hinab nach Glovelier erst an der einzigen meterspurigen Spitzkehre der Schweiz wieder auf die Strecke. Ein Pendelzug mit Be 4/4 und Bt 711 voraus erreicht am 29. Juli 2021 die Spitzkehre aus La Chaux-de-Fonds kommend und wird gleich die Fahrtrichtung wechseln und weiter hinab nach Glovelier fahren.
Keine 40 Minuten später kommt der Zug schon aus Glovelier zurück und fährt nun für den Fahrtrichtungswechsel in das andere Bahnhofsgleis ein.
Wenig später verlässt der Zug die Spitzkehre in die Steigung hinauf auf die Hochebene. Der doppelte Gleiswechsel an der Bahnhofsein- und Ausfahrt mit zwei folgenden Bahnhofsgleisen ermöglicht in der Spitzkehre sogar Zugkreuzungen. Im planmäßigen Stundentakt ist das allerdings nicht nötig.
1975 lag an der Einfahrt der Spitzkehre noch eine doppelte Kreuzungsweiche. BDe 4/4 602 und Bt 702 erreichen am 16. Oktober 1975 die Spitzkehre aus Glovelier kommend.
Per Hand wird die Weiche für die Weiterfahrt auf die Hochebene gestellt, bevor es nach Fahrtrichtungswechel weitergehen kann.
Glovelier
Hinter der Spitzkehre taucht die Strecke bis Glovelier auf den letzten gut 4 1/2 Kilometern kaum mehr fotogen aus dem Wald auf. Erst die Einfahrtskurve in den Bahnhof lässt sich wieder darstellen. Wir schreiten aber gleich bis zum Bahnhof von Glovelier voran und betrachten diesen im Laufe der Jahrzehnte. Endete die Meterspurstrecke ursprünglich noch typisch auf dem Bahnhofsvorplatz, wurde sie mittlerweile in den Regelspurbahnhof integriert und die Gleise laufen auf die Seite des Bahnhofsgebäudes zu. Um den Umschlag auf der anderen Seite des Bahnhofgebäudes erreichen zu können, ist die alte Strecke über den Vorplatz aber noch immer angeschlossen.
Am 29. März 2019 hat ABe 2/6 633 mit Anschluss an die S3 Glovelier erreicht und wartet auf die Rückfahrt Richtung La Chaux-de-Fonds. Neben dem Umschlag auf der anderen Seite des Empfangsgebäudes findet sich auf der Westseite die Rollwagengrube zum Beladen der Rollwagen mit Regelspurwagen. Zu diesem Zweck war hier der regelspurige Tm 232 181-9 der CJ stationiert.
Eine sehe ähnliche Perspektive am 13. Juli 1981. Das Rollmaterial auf beiden Spurweiten ist heute erheblich moderner und der schmalspurige Teil der Bahnhofes fast vollständig umgestaltet.
Bei einem näheren Blick auf ABe 2/6 633 am 29. März 2018 ist gut die alte Streckenführung auf den Bahnhofsvorplatz zu erkennen, die heute noch den Umschlag auf der Ostseite des Empfangsgebäudes anschließt.
Im Jahr 2004 endeten die Meterspurzüge noch klassisch auf dem Vorplatz. Der kurze Pendel aus BDe 4/4 II 612 und Bt 712 hat das Ende seiner Fahrt am 11. August 2004 erreicht.
Am 13. Juli 1981 verbringt der Pendelzug mit BDe 4/4 602 auf dem Bahnhofsvorplatz seine Pause vor der Rückfahrt nach La Chaux-de-Fonds.
Damit endet auch der zweite Teil des Streckenportraits der CJ und die gut 51 Kilometer lange Relation von La Chaux-de-Fonds über Le Noirmont nach Glovelier ist vollständig bereist. Im dritten und letzten Teil geht es damit auf die Strecke von Le Noirmont über Tramelan nach Tavannes.