Zwischen 1009mm und Regelspur V: Eine unerwartete Überraschung zum Abschluss

Am letzten Tag in Sofia sollte es ein wenig kreuz und quer durchs Netz zu den Stellen gehen, an denen für mich noch offene Punkte waren. Am Vormittag konzentrierte ich mich auf den Ast nach Pl. Zhurnalist, bevor es am Nachmittag ein letztes Mal zur Linie 11 raus gehen sollte. Für den Abend stand dann die Rückreise nach Deutschland an.


Freitag, 25. Juli 2025: Eine unerwartete Überraschung zum Abschluss

Ein letzter Tag für Sofia blieb mir heute noch. Nachdem ich gestern die letzten unbekannten Abschnitte des Netzes abgearbeitet hatte, hatte ich mir für heute einige Stellen notiert, an denen ich weitere Bilder umsetzen wollte. Zuerst sollte es am Morgen zum Dreischienengleis gehen, um dort ein Bild mit Berg im Hintergrund umzusetzen. Danach stand die Innenstadtdurchfahrt des Linienastes nach Pl. Zhurnalist auf dem Zettel, bevor ich am Nachmittag letzte Bilder an der Linie 11 umsetzen wollte. Insgesamt war das kein wirklich volles Programm, ich würde mich einfach ein wenig treiben lassen und gucken, was sich noch ergeben würde.

Ein letztes Mal ging es zum Frühstück. Heute ließ ich mir ein wenig mehr Zeit und gönnte mir sogar zwei Kaffee. Danach checkte ich aus und ließ meinen Koffer im Hotel stehen. Den würde ich später abholen, wenn es zum Flughafen gehen sollte. Da die Metro-Station ohnehin in der Nähe des Hotels lag, war das kein wirklicher Umweg. Bevor es richtig los gehen konnte, stand erneut die Ticketbeschaffung für den letzten Tag auf dem Programm. Mit ein wenig Unbehagen hatte ich auf dieses Unterfangen geguckt. Ein Blick in das kleine Häuschen an der Haltestelle ließ mich aber erstmal aufatmen. Es saß heute eine andere Frau am Schalter, die mir kurz darauf auch ohne große Probleme das Ticket auf die Karte spielte, welches ich benötigte. Nach dem schnellen und unkomplizierten Prozess konnte es mit meiner Tagesplanung los gehen. Heute schaffte ich es das erste Mal ohne Zwischenunterbrechungen zu meinem ersten Ziel des Tages zu gelangen. Mit der nächsten Linie, die an der Station Bul. Praga kam, ging es bis zum Pl. Makedoniya und von dort mit der Linie 10 direkt bis zur Station Metrostantsiya K. Velitchkov. Dort wartete ich einige Kurse ab und versuchte, so wenig Autos wie möglich im Bild zu haben. Das war angesichts des schon am Morgen dichten Autoverkehrs beliebig schwierig. Nachdem ich vor und hinter der Station eine Perspektive umgesetzt hatte, ging es mit der nächste Linie 10 wieder zurück in den Aleksandar Stamboliyski Bulevard, an dem ich gestern Abend meinen Fototag beendet hatte. Dort wollte ich noch schnell ein bis zwei Bilder einstreuen, bevor dort auch am Morgen das Gleisachsenlicht vorherrschte.

Umgeben von Autos stellte Wagen 503 den ersten Kurs dar, der mir am heutigen Tag auf der Linie 11 begegnete. Zwar war aus dieser Perspektive der Berg im Hintergrund schön zu erkennen, die Autos umgaben allerdings bei jedem Bild den Wagen, sodass das Motiv relativ zugefahren wurde. Das musste noch besser gehen.

Für den nächsten Versuch stellte ich mich hinter der Station Metrostantsiya K. Velitchkov auf. Hier gab es eine große Straße, die quer kreuzte. Dadurch konnte ich die Perspektive etwas mehr von der Seite versuchen. Da die Straßenbahnkurse hier leicht nach vorne versetzt die Grünphase bekamen, gelang mir ein Bild von T6A5-Doppel 4164+4166. So verschwand der Berg zwar etwas hinter einem Mastenwald, dafür war die Straßenbahn deutlich freier im Bild, wenn auch nicht mehr ganz perfekt im Licht.

Inzwischen befand ich mich an der Strecke der Linien 3 und 10. Hier war es mit Wagen 675 ein Kurs der Linie 3, der sich nahe der Station Ul. Odrin frei von Autos zeigte. Die Sonne stand schon wieder fast in der Gleisachse, sodass es bei dem einen Bild bleiben sollte. Hier wollte ich nachher nochmal mein Glück versuchen, wenn die Sonne auf die andere Seite der Strecke gewandert war.

Die Kurve nahe der Station Pl. Vazrazhdane hatte ich gestern Abend bereits als letztes Bild des Tages umgesetzt. Am heutigen Morgen befand sich die Kurve von der anderen Seite im perfekten Licht, sodass ich hier einen Kurs der Linie 10 abpasste. Quer über die Straße gelang mir ein Bild von Wagen 3028. Hier ist noch einmal schön zu erkennen, wie sich die Linien 3 und 10 nach gemeinsamer Strecke den Aleksandar Stamboliyski Bulevard entlang kurz vor der Station Pl. Vazrazhdane nach links und rechts aufspalten.

Die Straße befand sich nun erstmal im Gleisachsenlicht. Meine vorherigen Überlegungen hatten ergeben, dass sich am Vormittag die Achse durch die Innenstadt in Richtung der Station Pl. Zhurnalist im richtigen Licht befinden sollte. Dort standen noch jede Menge Motive auf meinem Zettel, die ich bisher nicht umsetzen konnte. Da sich die Straße nur für kurze Zeit am Tag im richtigen Licht befindet, musste man genau zur richtigen Zeit dort sein. Daher schwang ich mich in die nächste Linie 10, die mich direkt zu dem Streckenabschnitt bringen sollte. Zunächst verließ ich den Wagen an der Station Bul. Vasil Levski. Dort ergab sich eine kleine Lücke, in die wieder Mal ein T6A2 sehr gut herein passen würde. Wie gerufen folgte kurz darauf ein T6A2 auf der Linie 15. Nach dem Bild ging es zu Fuß die Strecke entlang und ich setzte einige Bilder zwischen den Stationen Bul. Vasil Levski und Pl. Slaveykov um. Nachdem ich dort alle Motive zu meiner Zufriedenheit abgearbeitet hatte, ging es weiter bis zur Station Uasg, an der das letzte Bild an diesem Streckenabschnitt folgte. Der dichte Verkehr von vier Linien brachte hier fast im Minutentakt Kurse die Strecke entlang, sodass die gesamte Aktion nicht mal eine Stunde dauern sollte.

Genau für eine T6A2-Wagenlänge reichte die Lücke an der Station Bul. Vasil Levski. In dieser Lücke zeigte sich Wagen 3001 als Kurs der Linie 15. 

Nur eine Minute später sollte die Linie 12 folgen. Schon von weiter weg hatte ich den ex-Baseler 662 auf die Station zurollen gesehen. Bis zum nächsten Sonnenspot schaffte ich es nicht mehr und so hatte ich schon mit einem Bild des Wagens abgeschlossen. Doch plötzlich rollte wie aus dem Nichts eine Melone aus einer Haustür auf die Schienen und der Wagen kam erstmal zu stehen. Nach einigem Klingeln kam ein kleiner Junge aus der Tür und sammelte die Melone wieder ein. Das gab mir die Möglichkeit, bis zur nächsten halbwegs beleuchteten Stelle vorzugehen und so noch ein Bild des Wagens zu schießen.

Nur wenige Meter weiter befreite sich die Strecke aus den Häuserschatten, sodass die folgenden Kurse komplett von der Sonne ausgeleuchtet wurden. Auf der Linie 18 folgte wenig später Pesa 2320. Der Grund für die relativ freie Fläche rechts der Strecke war die am zweiten Nachmittag bereits abgelichtete Kathedrale Sveti Sedmochislenitsi, die sich dort in einigem Abstand zur Strecke erhob. Darum herum war viel Freifläche, die der Sonne auch schon am Morgen die Möglichkeit bot, die Strecke zu erreichen.

Ein Stück weiter kam kurze Zeit später Wagen 3035 die Strecke entlang. Die Gleise schienen hier in den letzten Jahren eine Grundsanierung erhalten zu haben. Im Gegensatz zu großen Teilen des restlichen Netzes machten die Gleise hier einen sehr gepflegten und modernen Eindruck.

Auch der nächste Kurs der Linie 12 brachte erfreulicherweise einen ex-Baseler mit sich. Wagen 683 zeigte sich fast an der gleichen Stelle wie bereits Pesa 2320 kurz zuvor. Hier fand ich eine der wenigen Stellen im Netz vor, an denen aufgrund des guten Gleisbaus der Lärmpegel nicht exorbitant anstieg, wenn sich eine Bahn näherte.

Inzwischen war das Licht auch in der kleinen Gasse so weit herumgewandert, dass sich das eine Fahrtrichtungsgleis komplett im Licht zeigte. Das bot mir die Möglichkeit ein Bild des herannahenden T6A2 3030 zu schießen, als ich mich langsam wieder in Richtung der Station Bul. Vasil Levski begab.

Inzwischen befand ich mich hinter der Station Bul. Vasil Levski. Ein kleines Stück geht die Strecke noch weiter durch die Fußgängerzone, bevor sie auf eine große Straße trifft und im Folgenden für die Station Uasg von der Straße abknickt. Auf dem Stück kurz vor der Straßenkreuzung kam mit Wagen 3006 der nächste Kurs der Linie 10 angefahren, bei dem das Linienschild schon kurz davor war, in die Fahrerkabine abzurutschen.

Nur wenige Meter weit kam ich, bevor Pesa 2321 als Linie 18 folgte. Der Wagen wurde ebenfalls in der gleichen Straße festgehalten. Insgesamt ergab sich durch die vier verkehrenden Linien ein sehr dichter Takt, durch den ständig etwas herannahte und festgehalten werden konnte.

Inzwischen war ich bei der Straßenkreuzung angelangt. Nachdem hier schon einige Kurs durchgezogen waren, kam die Linie, auf die ich eigentlich wartete. Dieses Mal brachte die Linie 12 einen Inekon in Form von Wagen 3411 mit sich. Die Ampelphasen passten an dieser Kreuzung immer perfekt, sodass bei den Straßenbahnen keine Autos davor fuhren. Die Anzeige an der Hauswand hinter dem Wagen zeigte neben der Uhrzeit wechselnd auch die Temperatur an. Staunend nahm ich zur Kenntnis, dass dort 43 Grad angezeigt wurden. Bei einer Hauswand, die sich durchgängig in der Sonne befand, kam das wohl aber auch hin.

Diese Straße hatte ich nun in aller Ausführlichkeit dargestellt. Da ich mich aber ohnehin noch einmal an den nachfolgenden Ast der Linien 10 und 15 begeben wollte, war die Richtung schonmal richtig, die ich zu Fuß eingeschlagen hatte. Zunächst ging es zu Fuß zur Station Uasg weiter, von wo aus ich mit der Bahn zur Endstation der Linie 12 und 18 an der Station Pl. Zhurnalist fuhr. Viel länger konnte ich auch gar nicht fahren, da ich mir für die eine Station etwas Abkühlung in einem Kurs der von Pesas bedienten Linie 18 gesucht hatte. Also verließ ich die Bahn wieder und wartete auf einen nachfolgenden Kurs der Linie 15, den ich bei der Einfahrt in die Station ablichtete, bevor ich mich beeilte noch in die letzte Tür des Wagens zu huschen. Dadurch sparte ich es mir bis zur nächsten Station Ul. Vishneva, an der ich ebenfalls noch ein Bild offen hatte, den Berg zu Fuß rauf schnaufen zu müssen und quietschte lieber in gemächlichem Tempo die Serpentinenstrecke hinauf. Mein eigentliches Ziel befand sich jedoch hinter der Station Ul. Vishneva. Bereits am zweiten Tag, als ich diese Strecke erkundet hatte, war mir hinter der Station ein längerer Abschnitt aufgefallen, auf dem die Strecke auf einer Kopfsteinpflasterstraße verkehrt. An dem Tag hatte ich jedoch keine Energie gehabt, dort erneut raus zu springen und mir die Stelle für später gemerkt. Nun war der Zeitpunkt gekommen und ich stieg an der Station Ul. Milin kamаk au, um mir ein passendes Motiv zu suchen. An dieser Station ragten allerdings die Schatten von Bäumen auf die Strecke. Daher lief ich bis zur Station Seminariiata zurück. Dort öffnete sich die Straße und die Baumschatten reichten noch nicht ganz an die Strecke heran. Dadurch, dass sich hier eine Station befand, konnten auch die Autos kein Problemfaktor darstellen, da sie hinter der Straßenbahn warten mussten, bis der Fahrgasttransfer abgeschlossen war.

Die gesamte Umgebung der Station Pl. Zhurnalist bestand aus Kopfsteinpflasterstraßen. Da passte T6A2 3025 noch am besten in die Umgebung rein. Glücklicherweise kam der Wagen noch in mein Motiv gefahren, bevor die ältere Dame, die die Straße querte, zum ernsthaften Störfaktor werden konnte.

Diese Perspektive der Station Ul. Vishneva konnte ich bei meinem ersten Besuch dieser Station nicht umsetzen, da die Sonne dort am Nachmittag schon zu weiter herumgewandert war. Jetzt am Vormittag passte das Licht aber perfekt für die Einfahrt eines Kurses von der Station Pl. Zhurnalist kommend. Mit Wagen 3016 ging es in der Folge direkt weiter. 

Die Sonne stand für die Straße eigentlich schon ein bisschen zu quer. Nun war ich aber einmal da und dann wollte ich auch ein Bild schießen. Mit Wagen 3010 kam einer der wenigen Werbewagen angefahren, die der Betrieb zu bieten hat. Verfolgt von einem Auto fuhr der Wagen in die Station Seminariiata ein. Generell beschränkten sich die Werbungen, die ich bei meinem Besuch sah, einzig auf die T6A2 und T6A5 Baureihen.

Noch immer stand die Strecke der Linien 3 und 10 zwischen den Stationen Pl. Vazrazhdane und Ul. Dimitar Petkov auf meinem Zettel. So richtig zufriedenstellend hatte ich den Streckenabschnitt bei meinen ersten Versuchen noch nicht abgearbeitet. Beim ersten Versuch versteckte sich die Sonne bis zum Gleisachsenlicht hinter einer großen Wolke, beim zweiten Versuch bestand von vorne herein fast direkt Gleisachsenlicht. Zum jetzigen Zeitpunkt sollte die Strecke aber für Kurse, die von der Station Ul. Dimitar Petkov die Strecke befuhren, von der Türseite im perfekten Licht sein. Daher ging es mit dem Wagen 3010 erstmal zurück in die Innenstadt. Im Prinzip hätte ich mich von dieser Station aus auch direkt in einen Kurs der Linie 10 setzen und ohne Umsteigen zum angestrebten Streckenabschnitt gelangen können. Vielleicht würde sich aber unterwegs noch ein Motiv ergeben und da auch die Linie 15 bis zur Station Pl. Makedoniya den gleichen Linienverlauf wie die Linie 10 hat, hatte ich noch ein wenig Strecke vor mir, um mir ein Motiv zu suchen. Und tatsächlich wurde ich an der Station Pl. Garibaldi fündig. Die Station wird von jeder Seite von hohen Häuserfassaden umringt und liegt somit den meisten Teil des Tages im Schatten. Genau zu der Zeit, als ich an der Station ankam, passte die Sonne aber perfekt an der Station, sodass ich aus dem Wagen sprang und die folgenden entgegenkommenden Kurse ablichtete. Zehn Minuten später folgte passend der nächste Kurs der Linie 10 von hinten, sodass ich mit diesem direkt zur Station Ul. Odrin weiterfahren konnte. Wie richtig angenommen, befand sich die Strecke hier im richtigen Licht. Einziges Problem stellte die Masse an Autos dar, die sich hier häufig parallel zu den Straßenbahnkursen die Straße entlang zogen. Dadurch ergaben sich häufig nur kleine Spots, in denen man die Straßenbahn ablichten konnte. Für die deutlich langen ex-Baseler stellte das keine Option dar, sodass ich dort wieder auf das bewährte Mittel des Bildes an einer Haltestelle zurückgriff. So konnte ich an der Strecke zumindest noch drei weitere schöne Bilder ablichten.

Einige Kurse erwischte ich an der Station Pl. Garibaldi. Stellvertretend dafür die häufig verkehrende Linie 10 mit Wagen 3029.

Eine ganz kleine Lücke tat sich zwischen den vielen Autos auf, die nahe der Station Ul. Odrin auf der Straße fuhren. Für den kurzen T6A2 3006 reichte diese kleine Lücke aus, um den Wagen vor dem architektonisch interessanten Haus darzustellen. Der Wagen mit dem schrägen Linienschild war mir schon am Morgen begegnet. Kurz zuvor hatte dasselbe Bild mit einem Kurs der Linie 3 nicht funktioniert, da die ex-Baseler zu lang waren, um in eine der Autolücken zu passen.

Nun befand ich mich bereits fast am Ende des Aleksandar Stamboliyski Bulevard. Bei Wagen 3022 war zur Abwechslung gar kein Auto im Bild. Grund dafür war die Station Ul. Dimitar Petkov. Diese befand sich kurz vor der Ampel, sodass es mit etwas Glück passte und bereits alle Autos die Kreuzung verlassen hatten, wenn die Straßenbahn den Fahrgasttransfer abgeschlossen hatte und ebenfalls über die Kreuzung fuhr.

Beim ex-Baseler 664 nutzte ich erneut die Haltestelle aus, um ein Bild der Straßenbahn frei von Autos schießen zu können. Wagen 664 hatte soeben die Türen an der Haltestelle Ul. Dimitar Petkov geschlossen. Genau diesen Moment nutze ich für ein Bild aus, bevor sich die wartenden Autos hinter der Bahn wenige Sekunden später in Bewegung setzten und bis zur Ampel neben die Bahn vorrückten.

Mein vorletzter Punkt auf meiner heutigen Liste befand sich noch einmal an der Linie 11. An der Station NTS Po Rehabilitatsiya hatte ich mir gestern eine Stelle gemerkt, an der ich noch weitere Bilder umsetzen wollte. Von der Station Ul. Dimitar Petkov aus war der Weg zur Station NTS Po Rehabilitatsiya denkbar einfach. Eine Station entfernt verkehrte direkt die Linie 11, mit der ich nur einige Stationen fahren musste, um zu meinem Ziel zu gelangen. Da ich aber noch reichlich Zeit hatte und sich die angedachte Stelle im Moment noch nicht im Licht befand, entschied ich mich für einen umständlicheren Weg. Von der Station Ul. Dimitar Petkov aus ging es zurück bis zur Station Pl. Makedoniya. Dort enterte ich die nächste Linie 5 und ließ mich bis zur Station Kv. Ovtcha kupel befördern. Das hatte den Vorteil, dass ich den gesamten Weg der Linie 5 in einem klimatisierten Pesa sitzen konnte. Von der Station Kv. Ovtcha kupel aus war es mit der Linie 11 jetzt nur noch zwei Stationen bis zu meinem Ziel. Dort angekommen, war gerade auch die Gegenbahn weggefahren, sodass ich erstmal 15 Minuten auf die Kurse aus beiden Richtungen warten musste. Da es hier realistische Chancen für einen Nachschuss eines Zweirichtungswagens gab, suchte ich mir für die Kurse aus beiden Richtungen etwas versetzte Motive und wartete in einem Baumschatten, bis die Wagen kamen. Perfekt passend kam von hinten ein Zweirichtungswagen und von vorne ein Einrichtungswagen. Danach hatte ich hier eigentlich schon alles abgearbeitet und wollte mich zurück in Richtung Innenstadt begeben. Ich wartete an der Station NTS Po Rehabilitatsiya auf den nächsten Kurs in Richtung der Station Kv. Ovtcha kupel. Doch als der Wagen endlich in Sicht war, guckte ich etwas verwundert. Die Front passte nicht so wirklich zu einem der Wagentypen, die hier eigentlich verkehrten. Und war das nur ein zweiteiliger Wagen? Wenige Augenblicke später wurde mir bewusst, was da gerade ankam. Es war tatsächlich am letzten Tag zum letztmöglichen Zeitpunkt der Wagen 701, der sich mir hier präsentierte. Also setzte ich zu einem kleinen Lauf an, um mich wieder hinter die Station zu verschieben und so ein Türseitenbild des Wagens im perfekten Licht bei Ausfahrt aus der Station zu schießen. Damit hatte ich nun wirklich nicht mehr gerechnet und umso mehr freute es mich, dem Wagen doch noch begegnet zu sein. Nach dem Bild ging es nun wirklich 15 Minuten später zurück zur Station Kv. Ovtcha kupel.

Zuerst kam der Kurs von Hinten in Richtung der Station NTS Po Rehabilitatsiya gefahren. Mit Wagen 507 handelte es sich passend um einen Zweirichtungswagen, von dem mir hier ein Nachschuss gelang.

Für die Gegenbahn war ich einige Meter nach vorne geeilt. So weit wie ich eigentlich kommen wollte, kam ich aber nicht mehr. Daher wurde hier etwas notgedrungen das Bild geschossen, bevor der Wagen in den kleinen Baumschatten gefahren wäre. Mit Wagen 934 handelte es sich um einen Vertreter der T8M-900 F Baureihe.

Und plötzlich tauchte der Wagen 701 völlig unverhofft auf. Nur eine Stunde hatte ich mich heute längerfristig an der Linie 11 aufgehalten und mit sehr viel Glück den Wagen gesichtet. Wagen 701 ist der letzte Wagen der T6M-700 Baureihe. Für das Foto hatte ich mich etwas von der Haltestelle entfernt, um den Wagen ohne verdeckenden Zaun aufnehmen zu können.

Nun hatte ich auch wieder einen Kurs der von hinten kommen sollte, bevor ich die Station verlassen können würde. Daher stellte ich mich an die Station, um auf den Kurs zu warten. Wieder hatte ich Glück und es handelte sich mit Wagen 503 um einen Zweirichtungswagen, sodass mir ein Nachschuss des Wagens in der Station NTS Po Rehabilitatsiya gelang.

Meine weitere Beförderung sollte mit dem T6A2-Doppel 3023+3024 stattfinden. Eigentlich war die Einfahrt in die Station nicht im richtigen Licht. Da ich aber noch nicht so wirklich viele Bilder der T6A2-Doppel auf der Linie 11 umgesetzt hatte, zückte ich kurzerhand die Kamera und schoss noch ein Bild. Durch den hohen Sonnenstand am frühen Nachmittag entstand trotzdem ein schönes Bild ohne harte Schatten.

Inzwischen war es schon nach 14 Uhr. Um 19:30 Uhr sollte mein Flieger von Sofia aus starten. So unglaublich viel Zeit würde mir also gar nicht mehr bleiben, bis ich mich in Richtung Flughafen begeben müsste. Ein letztes Ziel stand aber noch auf meinem Zettel. Der Streckenabschnitt zwischen den Stationen Pl. Makedoniya und Pl. Ruski Pametnik hatte ein schön angelegtes Rasengleis mit anliegenden Beeten zu bieten. Zum jetzigen Sonnenstand würde sich ein schönes Motiv mit dem großen verglasten Haus im Hintergrund ergeben, dass sich am Pl. Makedoniya befindet. Somit ging es nun einfach exakt den Weg zurück, den ich vorher gefahren war, um zum Motiv an der Linie 11 zu gelangen. Von der Station Kv. Ovtcha kupel aus ging es mit dem nächsten Kurs der Linie 5 die unzähligen Stationen klimatisiert zurück in die Innenstadt. Dort wurden neben dem Motiv mit Rasengleis einige letzte Bilder am Pl. Makedoniya umgesetzt. In der Folge ging es mangels weiterer Ideen noch einmal an die Regelspurstrecke um ein paar Nummern von den Doppeln zu notieren. Dabei bewegte ich mich ein wenig entlang der Strecke, sodass das letzte Bild hier in Sofia nochmal von einem Regelspurdoppel entstand.

Nach kurzer Wartezeit, in der bereits drei von Pesas bediente Kurs das Motiv passierten, folgt auf der Linie 15 T6A2 3020. Der Wagen zeigte sich auf dem top gepflegten und offensichtlich stets bewässerten Rasengleis, welches sich hier zwischen der Station Pl. Makedoniya und Pl. Ruski Pametnik auftat. Dieser Streckenabschnitt schien noch relativ neu zu sein, zumindest hob er sich von der Gepflegtheit und dem Gleiszustand deutlich von weiten Teilen des restlichen Netzes ab.

Diese Perspektive am Pl. Makedoniya war mir auch am fünften Tag noch neu. Wagen 2054 stand als Linie 1 an der Station und hatte gerade den Fahrgasttransfer abgeschlossen. Aus dieser Perspektive bot sich der direkte Kontrast zwischen den größtenteils alten Bauten rund um den Platz und dem neuen Glasbaukomplex, der sich am Pl. Makedoniya befindet.

Das letzte Bild des Urlaubs entstand noch einmal an der Regelspurlinie. Am frühen Nachmittag befand sich Knyaz Alexander Dondukov Bulevard im richtigen Licht für Kurse, die in Richtung Innenstadt unterwegs waren. So gelang ein Bild des T6A5-Doppels 4180+4181 auf der Linie 22. Die nachfolgende Linie 20, die sich bereits im Hintergrund anbahnte, wurde von Autos zu gefahren.

Das letzte Bild vom T6A5-Doppel war um 16 Uhr entstanden. 3,5 Stunden waren noch reichlich Zeit, um zum Flughafen zu kommen. So wirklich Programm stand aber nicht mehr auf meiner Liste. Alle noch offenen Punkte hatte ich abgearbeitet und in der Innenstadt fiel mir auch nicht mehr viel ein, was ich noch machen könnte. Also entschied ich mich dazu, einfach schonmal zum Flughafen aufzubrechen. Zwar rechnete ich nicht damit, dass es so wirklich voll sein würde, aber zu viel Zeit konnte man am Flughafen eigentlich nicht haben. Daher ging es ganz entspannt zurück zum Hotel. Dort schnappe ich mir meinen Koffer und es ging zur nächsten Metro-Station, die sich in der Nähe der Straßenbahnhaltestelle Bul. Praga befand. Wie schon auf der Hinfahrt zeichnete sich die Metro nicht gerade durch ihre atemberaubende Geschwindigkeit aus. Da ich es aber nicht eilig hatte, genoss ich den ersten Teil der Strecke die Kühle, die in der Metro herrschte. Erst als die Metro weiter draußen an die Oberfläche kam, wurde es wieder wärmer. Bevor ich mich am Flughafen durch die Sicherheitskontrolle arbeitete, wurden die letzten Essens- und Getränkereserven vernichtet. Zudem wechselte ich noch schnell mein T-Shirt, solange ich meinen Koffer noch hatte. Ich hatte mir extra ein T-Shirt mehr mitgenommen, um nicht mit dem verschwitzten T-Shirt vom Tag die gesamte Rückreise antreten zu müssen.

Wie erwartet war nicht viel los am Flughafen und so ging es recht schnell durch die Sicherheitskontrolle. Bis zum Abflug war nun noch ein bisschen Zeit und so machte ich es mir am Gate gemütlich. Pünktlich hob der Flieger kurze Zeit später ab. Wie bei allen anderen Flügen dieses Urlaubs handelte es sich auch bei der jetzigen Maschine um einen Airbus A319-100. Die Flugstrecke führte etwas anders als auf dem Hinweg über Serbien-Kroatien-Slowenien und Österreich nach Deutschland. Die Flugzeit betrug knapp zwei Stunden, sodass wir, die Zeitverschiebung mit eingerechnet, um 20:30 Uhr pünktlich in München landeten. Die Landung selber war relativ holprig, was weniger dem Piloten als mehr dem schlechten Wetter in München zu verdanken war. Mein Anschlussflug sollte um 21:50 Uhr starten und so hatte ich genügend Zeit trotz der Größe des Flughafens zum passenden Gate zu gelangen. Ich folgte einfach der Beschilderung und kam so zum Vergnügen mit dem Flughafenzug zwischen den Terminals zu fahren. Insgesamt wartete ich länger im Zug aufs Losfahren, als die Fahrt selber dauerte und ich fragte mich, ob man für diese Entfernung wirklich einen Zug brauchen würde, aber mir war es egal. Auf dem Weg zum Terminal bekam ich dann eine Benachrichtigung von Lufthansa, dass der Flug sich verspäte und erst um 22:35 Uhr starten würde. Naja so wirklich eilig hatte ich es ja sowieso nicht nach Hause zu kommen und so nahm ich das ganze relativ gelassen hin. Ich kaufte mir am Flughafen eine Brezel und ein belegtes Brötchen als Abendbrot und setzte mich an mein Gate. Eine Folge meiner Serie konnte ich durch die Verspätung noch ganz entspannt am Terminal gucken. Danach begann das Boarding und eine Stunde später landeten wir auch schon in Hannover. Für den Parkplatz, auf dem mein Auto stand, benötigte ich zur Ausfahrt ein Ticket, welches ich aber scheinbar auf der Reise verloren hatte. Also suchte ich am Flughafen nach der passenden Anlaufstelle und kam in der Folge ohne weitere Umstände vom Parkplatz. Die A2 war um diese Zeit natürlich komplett leer, sodass ich den Tempomat auf 140 km/h stellte und etwa eine halbe Stunde später zuhause eintrudelte. Dort ging es nach dem langen und anstrengenden Tag relativ schnell ins Bett.


Epilog

Die Straßenbahn von Sofia. Dass der Betrieb alleine aufgrund seiner vielen Wagentypen interessant werden würde, war mir schon bei meiner vorherigen Recherche klar geworden. Und trotzdem hatte mich der Betrieb nochmal positiv überrascht. Die interessante Mischung machte es aus. Nicht nur bot der Betrieb als einer der ganz wenigen reinen Straßenbahnbetriebe zwei Spurbreiten, auch mischten sich unter die vielen Fahrzeuge in Hauslackierung die beiden Fahrzeugserien aus Prag und Basel mit den jeweiligen Lackierungen ihrer Ursprungsbetriebe. Dass ich beide Fahrzeugserien bei ihren Ursprungsbetrieben nicht oder nur ganz wenig abgelichtet hatte, machte das Ganze noch interessanter. Aber auch die heimischen Fahrzeugserien wussten durch ihre Vielfalt und teilweise auch durch ihren mäßigen Zustand durchaus für Abwechslung zu sorgen. Dazu kam das abwechslungsreiche Netz. Von modernen Gebäuden und schönen Häuserfassaden in der Innenstadt über viele Plattenbauten bis hin zu ländlichen und heruntergekommenen Gegenden war alles dabei.

Auch das Wetter hatte auf dieser Reise komplett mitgespielt. Zugegeben brauchte ich den ersten Tag erstmal, um mich an die extrem hohen Temperaturen zu gewöhnen. Den Deal ging ich aber gerne ein, dafür dass ich fast die kompletten fünf Tage nur Sonne hatte. Zudem wusste das Hotel mit seiner Lage und Qualität durchaus zu überzeugen. Erstaunt war ich auch ob der Einfachheit des Reisens mit den Öffis. Kein einziges Mal hatte ich das Problem, dass ich irgendwo gestrandet war. Die Länge der Reise hatte ebenfalls perfekt gepasst. Durch die Wagenvielfalt und das abwechslungsreiche Netz war mir nie langweilig geworden, ich hatte mich aber auch nirgends stressen müssen. Das ich dann am letzten Tag auch noch den letzten fehlenden Wagentyp abhaken konnte, setzte die Krone auf eine rundum gelungene Reise.

Die Verbindung per Flugzeug stellte sich als genau richtige Entscheidung dar. Alle anderen Verkehrsmittel fielen alleine schon aufgrund der deutlich längeren Reisezeit aus der Auswahl heraus. Bei den Flugverbindungen funktionierte alles und auch der Transfer vom Flughafen in die Stadt stellte mit der Metro keine Herausforderung dar. Insgesamt konnte ich so in den fünf Tagen einen weiteren Hauptstadtbetrieb zu meiner Zufriedenheit von meiner Fehlliste streichen.

One thought on “Zwischen 1009mm und Regelspur V: Eine unerwartete Überraschung zum Abschluss”

  1. Wie sagt man doch: Das Beste kommt zum Schluß! Dieser zweitweilige Wagen soll wohl eigentlich schon Museumswagen sein, aber offenbar wird er wegen Wagenmangel immer wieder auch im Regelverkehr eingesetzt. Es gab anscheinend Probleme mit den ex-Baselern, einerseits haben auf manchen Strecken diese Klapptrittstufen neu gebaute Bahnsteige berührt, andererseits gab es auf manchen Linien Beschwerden über diese lauten Kompressoren. Ich habe mir das mal auf Youtube angehört und das ist schon durchaus ohrenbetäubend. Etwas verwunderlich, unsere DUEWAGs aus dem gleichen Zeitraum machen sowas nicht.

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