Aktualisiert: Eine Reise mit den Harzer Schmalspurbahnen – Zwischen Wald im Wandel und Pandemie

Manch einer mag sich vielleicht schon gefragt haben, was denn eigentlich aus der Serie zur Harzer Schmalspurbahn geworden ist, welche Anfang 2019 gestartet war und nach und nach um immer weitere Streckenabschnitte ergänzt wurde. Seit rund einem Jahr ist es doch recht ruhig um dieses Projekt geworden, nachdem mit der Selketalbahn aus Quedlinburg kommend Alexisbad und Harzgerode erreicht wurden.

Zuletzt hatte es vor rund einem Jahr noch zwei aktuelle “Corona-Berichte” aus dem Harz gegeben, die dann mit ihren Bildern des derzeitigen Waldzustandes auch gleich einen gewichtigen Teil der Antwort lieferten. Insbesondere in den vergangenen zwei Jahren hat sich mit dem vor einigen Jahren begonnenen, großflächigen Fichtensterben im Harz dann auch an den Gleisen der Harzer Schmalspurbahnen Grundlegendes verändert. Wo einst dichte Forstwälder standen, ist in weiten Teilen an der Brockenstrecke und der Harzquerbahn nur mehr eine Wüste aus Baumstümpfen und Totholzresten geblieben, die nun erst nach und nach von ersten Pionierpflanzen in Gestalt von Gräsern, Büschen und kleinen Bäumen zurückerobert wird. Die “Reise mit den Harzer Schmalspurbahnen” wie sie ab 2019 entstand, zeigte damit hauptsächlich die Vergangenheit vor dem Waldsterben. Neben einer zeitlich bedingten Zurückstellung der Serie, wollte in den vergangenen zwei Jahren daher erstmal die Streckenkenntnis massiv aufgefrischt werden und die neue “Umgebungssituation” fotografisch festgehalten werden. Auch wenn es insbesondere im Frühjahr teilweise einfach nur wüst aussah, sind diese Aufnahmen aus meiner Sicht wertvolle und im Vergleich mit der Vergangenheit und Zukunft beeindruckende Zeitdokumente. Insbesondere an der Brockenstrecke und der Querbahn von Wernigerode bis Benneckenstein konnte der aktuelle Zustand inzwischen in weiten Teilen erkundet und dokumentiert werden. Da zu diesen Streckenabschnitten auch schon die entsprechenden Teile dieser Serie erschienen waren, sollten diese nun zunächst auf den aktuellen Stand gebracht werden. Besonders zwischen Drei Annen Hohne und Schierke, sowie zwischen Drei Annen Hohne, Elend und Sorge kommt dies fast einem neu erstellen der entsprechenden Berichte und Karten gleich…

Im Bereich der Selketalbahn ist mein letzter Stand allerdings der Herbst 2020, als insbesondere um Günthersberge große Freiflächen geschlagen waren, ansonsten aber im Vergleich zur Brockenstrecke und der Querbahn noch vieles beim Alten war. Bis die Selketalbahn allerdings “neu” erkundet ist und die Veränderungen bildlich festgehalten, wollte ich in diesem Bereich keine gänzlich neuen und gleichzeitig schon nicht mehr aktuellen Artikel starten. Dementsprechend liegt das gesamte Projekt der “Reise mit den Harzer Schmalspurbahnen” auf den ersten Blick seit rund einem Jahr etwas weiter hinten in der Schublade, hinter den Kulissen tut sich derweil aber einiges.

Mein Fokus lag in dieser Zeit darauf, erst einmal selbst wieder auf den aktuellen Stand zu kommen, wobei sich dieser bis heute noch rasend schnell ändert. Dennoch habe ich nun begonnen, die schon bestehenden Artikel zwischen Wernigerode, Brocken und der Eisfelder Talmühle nach und nach zu aktualisieren. Neben den “neuen” Motiven, so man sie denn als solche bezeichnen möchte, habe ich bei dieser Gelegenheit auch gleich noch Aufnahmen von bislang noch fehlenden “alten” Fotostellen ergänzt. Nebenher habe ich nun auch mit der Arbeit an der Weiterfahrt auf der Selketalbahn nach Hasselfelde und Eisfelder Talmühle gestartet. Bis diese Artikel allerdings abgeschlossen sind, muss die Strecke zunächst in diesem Jahr noch einmal vollständig abgeradelt werden, um den aktuellen Zustand zu besichtigen und wenn möglich auch gleich in Szene zu setzen.

Mindestens genauso prägend wie das Waldsterben, waren für die Harzer Schmalspurbahnen in diesem Zeitraum allerdings auch die Auswirkungen der Covid-19 Pandemie. Nach einer noch einigermaßen kurzen Betriebspause im Frühjahr 2020, standen von November 2020 bis Juli 2021 abseits des OPNV Nordhausen-Ilfeld fast alle Räder still. Lediglich zwei tägliche Fahrten von Wernigerode nach Schierke und zurück wurden in dieser über ein halbes Jahr währenden Betriebspause angeboten. Wenn die Umstände auch alles andere als schön waren, boten diese Dieselfahrten aber zumindest die Möglichkeit, einige sonst schwierige “Talfahrer-Motive” in diesem Abschnitt umzusetzen und der Einsatz eines Harzkamels auf diesem Umlauf zwischen Himmelfahrt und Pfingsten 2021, war dann schon fast ein kleines Highlight in Mitten der Tristesse. So hat auch die Pandemie, als ein besonderes Kapitel der Harzer Schmalspurbahnen, nun ebenfalls Einzug in diese Bilderreise gefunden.

Lange Rede kurzer Sinn: In den folgenden, zunächst aktualisierten Teilen finden sich nun zahlreiche weitere Aufnahmen aus den Jahren 2019 bis 2022, die die Veränderungen der Umgebung und des Betriebsgeschehen in Bildern und Erläuterungen ergänzen. Es könnte ich also lohnen, mal wieder durch diese Serie zu stöbern und nicht zuletzt selbst den Harz zu besuchen. Auch wenn der derzeitige Zustand der Natur auf den ersten Blick wenig einladend wirkt, dürfte man sich später über die historischen Aufnahmen von diesem vorübergehend wüsten Zustand umso mehr freuen, wenn weite Teile der Strecken wohl wieder in Gestrüpp und Wald versinken.


Mit Stand April 2022 aktualisierte Artikel:

1. Von Wernigerode nach Drei Annen Hohne

1.1 Wernigerode Bahnhof
1.2 Wernigerode Westerntor
1.3 Durch die Straßen von Wernigerode
1.4 Von Hasserode durch das Tal der Holtemme nach Steinerne Renne
1.5 Durch’s Thumkuhlen und Drängetal
1.6 Bahnhof Drei Annen Hohne

2. Von Drei Annen Hohne auf den Brocken

2.1 Von Drei Annen Hohne nach Schierke
2.2 Von Schierke zum Goetheweg
2.3 Die Brockenspirale
2.4 Bahnhof Brocken

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